DE1902944A1 - Einrichtung an Fahrzeugen,insbesondere Kraftfahrzeugen,zum Verhindern des Schleuderns - Google Patents
Einrichtung an Fahrzeugen,insbesondere Kraftfahrzeugen,zum Verhindern des SchleudernsInfo
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Description
Dr.-lng. h. c. F. PORSCHE KG · 7 STUTTGART-ZUFFENHAUSEN · PORSCHESTRASSE 42
0 20
Einrichtung an Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, zum Verhindern des
Schleuderns.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen mit einer Anti-Blockiervorrichtung
für die Fahrzeugräder und Mitteln zum Verhindern des Schleuderns.
Bezweckt wird die Erhöhung der Verkehrssicherheit von Fahrzeugen durch Vermeidung von instabilen Fahrzuständen,
die ein Schleudern des Fahrzeuges bewirken, wie es insbesondere durch Schockwirkung ungeübter Fahrer ausgelöst wird.
Im allgemeinen wird das Ausbrechen des Fahrzeuges aus seiner vorgezeichneten Bahn durch eine quer zur Fahrtrichtung
gerichtete Störkraft hervorgerufen, die eine Winkelbewegung um seine Hochachse verursacht. Eine solche Winkelbewegung
wird einem Fahrzeug aufgezwungen, wenn die angreifende Störkraft ein größeres Moment um die Fahrzeughochachse erzeugt
als die Summe der Spurkräfte aller Reifen. Dabei ist die Seitenführungskraft zu einem Teil als eine auf das Fahrzeug
übertragene Reaktionskraft des Luftreifens aus Radlast und Gierwinkel aufzufassen und zum anderen Teil von der Radlast
und dem Sturzwinkel abhängig. Bei einer bekannten Einrichtung soll die Querstabilisierung des Fahrzeuges dadurch
erreicht werden, daß an der Radaufhängung angeordnete Mittel zur Korrektur der Fahrzeuglage durch ein auf die Bewegungen
des Fahrzeuges um seine Längsachse ansprechendes Instrument derart angesteuert werden, daß sie das Fahrzeug in aufgerichteter
Lage halten. Diese Einrichtung kann zu keinem befriedigenden Ergebnis führen, da allein aus der Rollneigung der gefederten
Massen kein Rückschluß auf die von den Reifen aufbringbaren Spurkräfte möglich ist. Bei der bekannten Einrichtung
kann lediglich die Rollneigung der gefederten Massen beeinflußt
werden. Eine Erhöhung der Seitenführungskraft ist
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nicht möglich. Dieses unbefriedigende Ergebnis kann auch nicht durch die weiterhin vorgeschlagene Erhöhung der
Meßgenauigkeit oder durch eine Abhängigkeit des Umfanges der Lagekorrektur vom Lenkeinschlag verbessert werden.
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Fahrzeugen ist ferner" eine Einrichtung zum Verhindern des Blockierens
einer oder mehrerer Räder beim Bremsen bekannt. Der Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß der Fahrer die
Fahrzeuggeschwindigkeit auch in Kurven und bei kritischen Fahrzuständen vermindern kann, ohne dabei zum Schleudern
des Fahrzeuges führende, unsymetrische Fahrzustände zu schaffen. Die vorgenannten Einrichtungen sind für sich allein
noch nicht geeignet, die Verkehrssicherheit von· Kraftfahrzeugen in einem ausreichenden Maße zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Verhindern des Schleuderns von Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen zu schaffen, die vor Erreichen eines instabilen Fahrzustandes selbsttätig, unabhängig von der Reaktion
des Fahrers, lediglich in Abhängigkeit vom tatsächlichen Fahrzustand, eine oder mehrere Einrichtungen zur Spurhaltung
des Fahrzeuges in der Nähe der Stabilitätsgrenze einschaltet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen
dadurch gelöst, daß zur Erfassung des augenblicklichen Fahrzustandes Meßinstrumente dienen, die mit einem auf bestimmte
Grenzwerte des Fahrzeuges ansprechenden Steuergerät verbunden ~ sind, das einschaltbare Mittel für die selbständige Steuerung
wenigstens einer zur Spurhaltung des Fahrzeuges dienenden Einrichtung bei Erreichen eines vorbestimmten Grenzwertes der
Querbeschleunigung auslöst.
Gemäß einer bevorzugten AusfUhrungsform der Erfindung
wird der Fahrzustand durch Instrumente zur Messung der Win-
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kelbewegung bzw. Stellung der gefederten Masse um ihre Trägheitsachsen, der Querbeschleunigung bzw. Quergeschwindigkeit
der Räder, sowie gegebenenfalls der Fahrgeschwindigkeit erfasst, und dem Selbststeuergerät in
Form von elektrischen Impulsen zugeführt. Neben der Erfassung der für den Fahrzustand unmittelbar ausschlaggebenden
Kriterien ist noch die Erfassung der Stellung des Leistungsregelgliedes der Brennkraftmaschine notwendig.
Die Winkelbewegungen bzw. Stellungen der gefederten Masse werden durch ein oder mehrere Instrumente hinsichtlich
der Roll-, Gier- und Nickachse erfasst, wozu vorteilhaft ein drei Freiheitsgrade aufweisender Kreisel im Gesamtschwerpunkt
des Fahrzeuges angeordnet ist. Querbeschleunigung und Quergeschwindigkeit werden zweckmäßigerweise durch
in den Radachsen angeordnete Sensoren erfasst, während ein am Lenkhandrad angeordneter Sensor den Schlupf der Räder erfasst.
Die Stellung des Leistungsregelgliedes und die Fahrgeschwindigkeit· werden vorteilhaft in der bereits bei automatischen
Wechselgetrieben angewandten Weise direkt durch Potentiometer oder diesen gleichwertige kapazitive oder induktive
Elemente gemessen. Dem Kreisel sowie den Sensoren sind jeweils Mittel wie Potentiometer oder kapazitive bzw.
induktive Elemente für die Umsetzung der Meßwerte in elektrische Impulse zugeordnet. Die von den Meßinstrumenten angezeigten
und in elektrische Impulse umgesetzten Meßwerte werden einem, als Analogrechner ausgebildeten Selbststeuergerät
eingegeben. Im Selbststeuergerät sind wenigstens ein, die Fahrtrichtungsstabilität des Fahrzeuges ausweisender unveränderlicher
Kennwert und ein zur Spurhaltung des Fahrzeuges dienendes Programm fest vorprogrammiert. Das Selbststeuergerät
erzeugt seinerseits in Abhängigkeit vom ermittelten Fahrzustand elektrische Impulse, die zum Ein- und Ausschalten
der Steuermittel für die Spurhaltungseinrichtungen dienen.' Durch entsprechende Auswahl der fest programmierten
Grenzwerte, die sich für jedes Fahrzeug unter anderem empirisch ermitteln lassen, wird an einem festgelegten, in der
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Nähe der Stabilitätsgrenze des Fahrzeuges liegenden Grenzwert
ein Einschalten der Steuermittel auslöst.
Die Spurhaltungseinrichtungen sind zweckmäßigerweise nur den für eine wesentliche Beeinflußung der den Fahrzustand
bestimmenden Betriebsgrößen des Fahrzeuges zugeordnet. Eine der Spurhaltungseinrichtungen kann in einer Bremsanlage
mit an sich bekannten Mitteln zum Verhindern des vorzeitigen Blockierens eines oder mehrerer Räder während des Bremsens
bestehen, oder eine Einrichtung zum Regeln der Stellung des Leistungsregelorganes der Brennkraftmaschine umfassen. Eine
weitere Spurhaltungseinrichtung kann der Erhöhung der Spurkräfte der Reifen dienen und beispielsweise in einer Anlage
zur Erzwingung eines bestimmten negativen Radsturzes bestehen. Einer Erhöhung der Gesamtspurkraft der Reifen kann auch eine
Anlage zur Verminderung der Rollneigung der gefederten Masse dienen. Dabei können als Spurhaltungseinrichtung Mittel zur
Erhöhung des Rückstellmomentes der den einzelnen Rädern zugeordneten Federn dienen. Schließlich kann als Spurhaltungseinrichtung
eine Anlage zur Beeinflußung des Schwimmwinkels der Reifen, letztlich eine Anlage zur Aufnahme des Radschlupfes
vorgesehen sein. Die vorstehende Aufzählung von Spurhaltungseinrichtungen ist beispielsweise und erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Vielmehr können im Rahmen der Erfindung alle bekannten und geeigneten Mittel zur Haltung eines Fahrzeuges
in einem stabilen Fahrzustand angewandt werden.
An einem mit der erfindungsgemäßen Einrichtung versehenen Fahrzeug können entweder ein Teil der vorgenannten Spurhaltungseinrichtungen
oder alle gemeinsam verwendet werden. Wenigstens sollten jedoch zwei dieser Einrichtungen vorgesehen
sein. Die Spurhaltungseinrichtungen können vom Selbststeuergerät je nach Fahrzustand einzeln oder gemeinsam, gleichzeitig
oder aufeinanderfolgend angesteuert werden. Um den vorkommenden unterschiedlichen Fahrbahnzuständen Rechnung zu tragen,
sind im Selbststeuergerät mehrere, vorteilhaft drei Programme
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für verschiedene Fahrbahnzustände, wie beispielsweise
Trockenbereich, Naßbereich und Winterbereich vorgesehen. Vom Fahrer kann mittels eines am Armaturenbrett angeordneten
Schaltknopfes gewählt werden, ob er selbst oder das Selbststeuergerät die Spurhaltung des Fahrzeuges in Grenzbereichen
übernimmt. Es ist vorgesehen, daß ein die Lufttemperatur und Feuchtigkeit unmittelbar über der Fahrbahnoberfläche
messendes Instrument an das Steuergerät angeschlossen ist. Schließlich sieht die Erfindung noch vor,
daß die dem Fahrer zur Verfügung stehenden Bedienurigseinrichtungen
für die Bremsen und das Leistungsregelorgan der Antriebsmaschine durch die Steuermittel überbrückt werden,
sobald wenigstens eine der Spurhältungseinrichtungen angesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung erfasst den jeweiligen Fahrzustand in der Weise, daß alle für die Fahrtrichtungsstabilität
des Fahrzeuges wesentlichen Faktoren wie die Radlastverteilung, Querbeschleunigung bzw. Quergeschwindigkeit
4.633 schlupf der Räder sowie der Gierwinkel um die Hochachse
über Meßinstrumente ermittelt und vom Selbststeuergerät mit den konstruktiv bedingten Charakteristiken des Fahrzeuges,
insbesondere dem Eigenlenkverhalten, maximal nutzbarer Seitenreibbeiwert, optimale Radlastverteilung und dergleichen verarbeitet
werden. Durch, die genaue Bestimmung des Fahrzustandes, die einem Fahrer niemals möglich wäre, können die zur Haltung
des Fahrzeuges in einem stabilen Fahrzustand am besten geeigneten Mittel eingesetzt werden. Ferner werden alle aus einer
Schockreaktion möglicherweise entstehenden Fahrfehler vermieden, so daß das Fahrzeug in einem stabilen Fahrzustand verbleibt.
In der Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung zeigt, sind:
Fig. 1: eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges mit einem Triebwerkblock und der
bei normaler Kurvenfahrt hauptsächlich zu berücksichtigenden Kräfte, und
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Fig. 2: eine schematische Darstellung des mit der
erfindungsgemäßen Einrichtung ausgerüsteten Fahrzeuges nach der Fig. 1.
Im Interesse eines möglichst geringen Aufwandes zur Verwirklichung
der Erfindung erscheinen fahrzeugseitig verschiedene Voraussetzungen erstrebenswert. Durch entsprechende Auswahl
der Achskonstruktionen und der Federabstimmung sollte ein neutraler bis geringfügig untersteuernder Eigenlenkcharakter
angestrebt werden. Eine annähernd gleichmäßige Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse in Verbindung mit einem
geringen Abstand der Rollachse vom Gesamtschwerpunkt erbringen
eine weitere Verbesserung der Eigenstabilität des Fahrzeuges. Schließlich sollte die Lenkung so ausgelegt sein, daß der Lenkeinschlag
dem Kurvenradius zugeordnet ist, gleichgültig mit welcher Geschwindigkeit die.Kurve durchfahren wird.
Ein derartiges Fahrzeug ist in der Zeichnung der Fig. 1 schematisch dargestellt. Dabei sind die Vorderräder an Lenkern
geführt und unabhängig voneinander gefedert. Die Lenker sind derart angeordnet, daß das Momentanzentrum der Vorderachse
zwischen der Drehachse der Räder und der Fahrbahn zu liegen kommt. Die Hinterachse ist als Pendelachse mit einem oberhalb
der Radmitte angeordneten Momentanzentrum ausgelegt. Dadurch steigt die Rollachse R von vorn nach hinten an. Durch geeignete
Anordnung und Gestaltung des Wagenkastens W sowie des Triebwerkes T samt aller Einrichtungen wird eine gleichmäßige
Verteilung des Gewichtes auf Vorder- und Hinterachse und ein geringer Abstand des Gesamtschwerpunktes S von der Rollachse R
erreicht.
Eine beabsichtigte Kurvenfahrt wird durch einen Lenkeinschlag der Vorderräder eingeleitet. Durch den Lenkeinschlag
wird zunächst der Schwimmwinkel der Vorderräder um einen bestimmten Grad vergrößert. Der daraus entstehende Seitenkraft-
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anstieg der Vorderräder bewirkt eine Verschiebung des Seitenkraftdruckpunktes vor den Gesamtschwerpunkt S,
so daß ein Moment um die Fahrzeughochachse G erzeugt wird, welches das Einschwenken des Fahrzeuges in die
Kurve bewirkt. Schon mit kleinstem Einschlagwinkel erhalten die Hinterräder ebenfalls eine Quergeschwindigkeit,
wodurch sie eine Seitenführungskraft aufbauen, durch die die Winkelgeschwindigkeit des Fahrzeuges um die
Hochachse G gedämpft und der Seitenkraftdruckpunkt um einen entsprechenden Betrag nach hinten verschoben wird.
Gleichzeitig entsteht in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit eine Fliehkraft F, deren eine Komponente
im Gesamtschwerpunkt 8 quer zur Fahrzeuglängsmittelachse X-X
angreift. Bei gleichbleibender Kurvenfahrt mit dem vorgegebenen Einschlagwinkel der Lenkung und unveränderter Fahrgeschwindigkeit
stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der quer zur Fahrzeuglängsmittelachse X-X gerichteten
Fliehkraft F und den Seitenführungskräften Pv und Ph der Reifen von Vorder- und Hinterrädern ein.
Läßt man hierbei alle Faktoren, die nur zu unbedeutenden Veränderungen der Seitenführungskräfte Pv und Ph der Räder
führen, außer Betracht, so ergibt sich die gesamte Seitenführungskraft der Reifen aus der Radlast, dem Schwimmwinkel
und gegebenenfalls aus dem Radsturzwinkel. Die Belastung der einzelnen Räder ändert sich bei der Kurvenfahrt durch die
Winkelbewegung, die die gefederten Massen unter dem Einfluß der Fliehkraft F um die Rollachse R ausführen. Dadurch werden
die kurveninneren Räder entlastet und die kurvenäußeren Räder um den selben Betrag belastet. Der sich zwischen Störkraft,
hier Fliehkraft F und Spurkraft der Reifen innerhalb des stabilen Bereiches selbsttätig einstellende Gleichgewichtszustand
kann so lange aufrecht erhalten werden, als eine Vergrößerung des Schwimmwinkels noch eine Erhöhung der Seitenführungskräfte
Pv und Ph ergibt. Nach Überschreiten dieser Grenze, die im wesentlichen vom nutzbaren Haftreibbeiwert
der Reifen abhängt, befindet sich das Fahrzeug im instabilen
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Bereich. Um die Spurhaltung des Fahrzeuges im stabilen Bereich zu sichern, sind Mittel vorgesehen, die beim Auftreffen
von Störkräften den Gleichgewichtszustand aufrecht erhalten. Die Mittel sind in Fig. 2 anhand eines Fahrgestelles
für ein Kraftfahrzeug nach der Fig. 1 angedeutet.
Das Fahrzeug mit dem Wagenkasten W und dem Triebwerk T besitzt ein Fahrgestell mit unabhängig aufgehängten Vorderrädern
1 und 2 und gleichfalls unabhängig aufgehängten Hinterrädern 3 und 4. Die Vorderräder 1, 2 sind an Lenkern 5
geführt. Den Hinterrädern ist eine Pendelachse 6 zugeordnet. Das Triebwerk T besteht aus einer Brennkraftmaschine 7 und
einem vollautomatischen Geschwindigkeitswechselgetriebe 8, sowie einem Ausgleichsgetriebe 9, die zu einem Block zusammengefasst
sind. Für den Lenkeinschlag der Vorderräder 1, 2 ist eine Zahnstangenlenkung 10 vorgesehen, die über
Spurstangen 11 an den nicht gezeigten Achsschenkeln der Vorderräder angreift. Zur Erfassung der Radlastverteilung ist
ein im Gesamtschwerpunkt S angeordneter Kreisel 12 vorgesehen,
welcher auf die Winkelbewegungen der gefederten Masse um die Rollachse R anspricht. Der Kreisel 12 besitzt drei
Freiheitsgrade und dient gleichzeitig der Erfassung der Winkelbeschleunigung bzw. der Winkelgeschwindigkeit um die Hochachse
G. Die Querbeschleunigung bzw. Quergeschwindigkeit der Reifen wird.über in den Achsen der Räder 1 bis 4 angeordneten
Sensoren 13* 14, 15 und 16 gemessen, während der Radschlupf
der Vorderräder durch einen am Lenkhandrad 17 angeordneten Sensor 18 erfasst wird. Fahrgeschwindigkeit und Stellung des
Leistungsregelgliedes 19 der Brennkraftmaschine 7 werden über Potentiometer 20, 21 erfasst. Der Kreisel 12 besitzt für jeden
Freiheitsgrad jeweils einen Potentiometer 22, 23 und 24, der
die Meßwerte in elektrische Impulse umsetzt. Die Sensoren 13
bis 16 und 18 enthalten zur Umsetzung der Meßwerte in elektrische Impulse bekannte kapazitive Elemente, die im einzelnen
nicht dargestellt sind. Durch die verschiedenen Leitungen 25 werden die in elektrische Impulse umgesetzten Meßwerte der einzelnen
Sensoren einem als elektronischen Analogrechner ausgebildeten Selbststeuergerät 26 zugeführt, das durch Vergleich
der Meßwerte mit einem festen Programm die zur Steuerung des
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Fahrzustandes erforderlichen Gegenmaßnahmen veranlasst. Im
Selbststeuergerät 26 sind drei voneinander abweichende Programme für unterschiedliche Fahrbahnzustände wie Trockenbereich, Naßbereich
oder Winterbetrieb untergebracht. Vom Fahrer kann das Selbststeuergerät 26 mittels eines am Armaturenbrett angeordneten
Schaltknopfes 27 geschaltet werden. Neben dem Schaltknopf 27 ist am Armaturenbrett ein Anzeigeinstrument 28 angeordnet,
welches dem Fahrer anzeigt, ob das Gerät 26 ein- oder ausgeschaltet ist. Die vom Selbststeuergerät 26 in Abhängigkeit vom
Fahrbahnzustand und den zu seiner Korrektur erforderlichen Maßnahmen erzeugten Impulse werden einschaltbaren Steuermitteln
wie Stellmotoren und dergleichen zugeführt, die ihrerseits die Spurhaltungseinrichtungen ansteuern. Die angedeuteten Spurhaltungseinrichtungen
bestehen zunächst aus einer mit einer bekannten Anti-Blockiereinrichtung versehenen hydraulischen Bremsanlage
und einer Einrichtung zum Regulieren der Stellung des Leistungsregelgliedes 19 der Brennkraftmaschine 1J. Bei der
Bremsanlage sind den einzelnen Rädern, wie für das Vorderrad 2 gezeigt, jeweils induktive Aufnehmer 29 zur Überwachung der
Drehzahl zugeordnet. Die ermittelten Meßwerte werden einem Steuergerät 30 eingegeben, durch das der Bremsdruck aller vier
Räder derart geregelt wird, daß bei vorzeitigem Absinken der Drehzahl eines Rades der diesem Rad zuströmende Bremsdruck solange
verringert wird, bis es die gleiche Drehzahl wie die übrigen Räder hat. Die Bremsanlage wird durch einen an das Selbststeuergerät
26 angeschlossenen Stellmotor 31 betätigt. Die
Drosselklappe 19 der Brennkraftmaschine kann über ihre gebrauchliehe
Betätigung hinaus noch über einen als elektrischen Nachlaufmotor ausgebildeten Stellmotor 32 betätigt werden.
Weitere über den angedeuteten Rahmen hinausgehende Mittel
zur Spurhaltung sind Maßnahmen zur Veränderung der Radstellung (Sturz, Spreizung und dergleichen), Federverhärtung, Federungsausgleich zwischen Vorder- und Hinterachse usw. Alle diese
Mittel sind derart abgestimmt, daß die beschriebene Spurhaltungseinrichtung bereits unterhalb der Grenze der maximal für
die vorgesehene Pahrzeugkonzeptlon zulässigen Querbeschleunigung
in Tätigkeit treten, so daß das Fahrzeug nicht in einen instabilen Fahrzustand kommen kann. Wird bei der gezeigten Fahrzeugauslegung
eine maximal mögliche Querbeschleunigung 0,8 g festgestellt, so ist das Programm für das steuergerät auf ca. 0,75 g
~ SH/om
eingestellt. Das bedeutet, daß bereits unterhalb des kritischen Schwellwertes, d.h. vor einem überzogenen Fahrzustand,
unabhängig von der Reaktion des Fahrers, die Bremsen betätigt und das Leistungsregelglied der Maschine auf geringere
Fahrleistung zurückgenommen wird. Das Fahrzeug kann deshalb auch durch Schockreaktionen des Fahrers nicht in
einen überkritischen Fahrzustand gelangen.
Die Erfindung ist nicht auf die im einzelnen beschriebenen Maßnahmen und ihre Einrichtungen beschränkt, sondern
umfasst alle zur Beeinflußung des Fahrzustandes geeigneten Maßnahmen und Einrichtungen, soweit-sie durch ein Selbststeuergerät
erfasst und gesteuert werden können. Der in dem Ausführungsbeispiel gewählte Kreisel mit drei Freiheitsgraden kann auch durch einzelne Kreisel für die verschiedenen
Trägheitsachsen des Fahrzeuges ersetzt werden.
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Claims (14)
1. Einrichtung an Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen mit einer Anti-Blockiervorrichtung für die Fahrzeugräder
und Mitteln zum Verhindern des Schleuderns, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung des augenblicklichen
Fahrzustandes Meßinstrumente (12 bis 16, 18, 20, 21) dienen, die mit einem, auf bestimmte Grenzwerte des Fahrzeuges
ansprechenden Steuergerät (26) verbunden sind, das einschaltbare Mittel (51, 32) für die selbständige Steuerung
wenigstens einer zur Spurhaltung des Fahrzeuges dienenden Einrichtung bei Erreichen eines vorbestimmten Grenzwertes
der Querbeschleunigung auslöst.
2. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch *
gekennzeichnet, daß Meßinstrumente (12 bis 16, 18, 20, 21) zur Messung der Winkelbewegung der gefederten Massen um ihre
Trägheitsachsen, der Querbeschleunigung bzw. der Quergeschwindigkeit der Räder sowie gegebenenfalls der Fahrgeschwindigkeit
angeordnet sind.
3. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellung des Leistungsregelgliedes (19) der Brennkraftmaschine (7) durch ein Meßinstrument
(21) erfasst wird, das als Potentiometer ausgebildet ist.
4. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch ge- j
kennzeichnet, daß die Winkelbewegung der gefederten Massen des Fahrzeuges hinsichtlich der Roll-, Nick- und Gierachse über
einen im Gesamtschwerpunkt (S) angeordneten Kreisel (12) mit
drei Freiheitsgraden erfasst wird.
5. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Radachsen zur Aufnahme der Querbeschleunigung bzw. der Quergeschwindigkeit der Räder (1 bis 4)
dienende Sensoren (IJ bis 16) angeordnet sind.
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6. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß am Lenkhandrad (17) ein den Schlupf der
Räder erfassender Sensor (18) angeordnet ist.
7. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kreisel (12) und den Sensoren (22 bis 24) die Umsetzung der Meßwerte in elektrische Impulse
bewirkende Potentiometer, oder kapazitive bzw. induktive Elemente bekannter Bauart zugeordnet sind.
8. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Steuergerät (26) wenigstens ein die Fahrtrichtungsstabilität des Fahrzeuges aufweisender Kennwert
und ein zur Spurhaltung dienendes· Programm fest programmiert sind.
9· Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Steuergerät (26) mehrere Programme für verschiedene Fahrbahnzustände umschaltbar angeordnet sind, die
selbsttätig ablaufen.
10. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Steuergerät (26) beeinflußten Steuermittel als elektrische oder hydraulische Stellmotoren (51, 32)
ausgebildet sind.
11. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel (31, 32) der Spurhaltungseinrichtungen
einzeln oder gruppenweise, zeitlich versetzt oder gleichzeitig einschaltbar sind.
12. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (31, 32) eine Überbrückung
der entsprechenden Bedienungseinrichtungen des Fahrzeuges bewirken.
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13· Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß am Armaturenbrett des Fahrzeuges ein Schaltknopf (27) zum Ein- und Ausschalten des Selbststeuergerätes
(26) angeordnet ist.
14. Einrichtung an Fahrzeugen nach Anspruch 8, 9 und
13, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Lufttemperatur und Feuchtigkeit unmittelbar über der Fahrbahnfläche messendes
Instrument an das Selbststeuergerät (26) angeschlossen ist-.
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