DE4000995B4 - Lenksystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
Abstract
Lenksystem
für Kraftfahrzeuge,
enthaltend eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (2),
durch welche zumindest an einer der Fahrzeugachsen auf der Basis
der durch Sensoreinrichtungen (1) erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung
ein von der ersten zeitlichen Ableitung der Fahrzeugquerbeschleunigung
abhängiger korrigierender
Zusatzlenkwinkel δzus eingestellt bzw. dem durch einen Lenkradeinschlag
bewirkten Lenkwinkel überlagert
wird, wobei der Zusatzlenkwinkel δzus eine Funktion nur der ersten zeitlichen
Ableitung der durch Sensoreinrichtungen (1) erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenksystem derart konfiguriert
ist, dass der Zusatzlenkwinkel δzus in der Größenordnung von max. etwa 0,5
bis 1 Grad liegt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenksystem für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder 3.
- Aus der
DE 23 31 616 A1 ist ein Lenksystem bekannt, bei dem ein ungewolltes Drehen des Fahrzeugs um die Hochachse durch einen Eingriff in die Lenkung kompensiert werden soll. Hierzu wird die Querbeschleunigung erfasst und deren erste Ableitung gebildet. Mit einem entsprechenden Verstärkungsfaktor ergibt sich ein Korrekturwert in Form eines Zusatzlenkwinkels. Der entsprechende Korrektureingriff in die Lenkung erfolgt über ein Stellglied, das über ein Differentialgetriebe nach dem Prinzip einer Überlagerungslenkung angeschlossen ist. Dies bedeutet, dass der Fahrer ein Gegenmoment am Lenkrad aufbringen muss, den Korrektureingriff bei stärkerem Korrekturbedarf also ruckartig spürt. - Weiterhin ist aus der
EP 0 150 856 A2 ein ähnliches Lenksystem bekannt, das eine Vielzahl verschiedener Eingangsgrößen wie die Fahrzeugquerbeschleunigung, die Fahrzeuggeschwindigkeit und den Lenkwinkel in unterschiedlichen Varianten verwendet. Die in derEP 0 150 856 A2 offenbarten Lösungen stellen zwar eine wirkungsvolle Lenkkorrektur bei Störeinflüssen zur Verfügung, können jedoch nicht ausschließen, dass für den Fahrer überraschende oder unerwartete Lenkradreaktionen auftreten. Bei Ausfall einer der eingesetzten Sensoreinrichtungen kann u. U. eine völlig falsche Auslenkung der Räder ausgelöst werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Aufwand ein Lenksystem zu schaffen, das dem Fahrzeug nicht nur eine hervorragende Fahrstabilität und ein gutes Handling verleiht, sondern auch sicherstellt, dass der Ausfall einer Sensoreinrichtung nicht zur Einstellung völlig falscher Radeinschläge führen kann bzw. der Fahrer von zu starken Lenkradreaktionen überrascht wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein lenksystem mit der Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 3 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Gemäß Patentanspruch 1 wird durch die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung ein in der Größenordnung von max. nur etwa 0,5 bis 1° liegender Zusatzlenkwinkel δzus eingestellt, welcher eine Funktion nur der ersten zeitlichen Ableitung der Fahrzeugquerbeschleunigung ist und auf die Räder mindestens einer Achse aufgebracht bzw. der durch einen Lenkradeinschlag bewirkten Auslenkung der lenkbaren Räder überlagert wird.
- Der Zusatzlenkwinkel wird also in Abhängigkeit von der Größe des Querrucks (erste zeitliche Ableitung der Querbeschleunigung) des Fahrzeuges bemessen; regelungstechnisch wird also eine Fahrzeugreaktion zurückgeführt, was in vorteilhafter Weise zum einen quasi eine automatische Anpassung an geänderte Fahrzeugparameter (z.B. Beladung, Reifen etc.) und Umwelteinflüsse (z.B. Fahrbahnreibwert etc.) bewirkt und zum anderen eine Lenkbewegung auch ohne aktives Handeln des Fahrers möglich macht, was für die Selbststabilisierung eines ins Schleudern geratenen Fahrzeuges oder bei der Reaktion auf äußere Störungen von besonderer Bedeutung ist.
- Von besonderem Vorteil ist auch, dass selbst ein völliger Ausfall der die Fahrzeugquerbeschleunigung erfassenden Sensoreinrichtung nicht etwa dazu führt, dass durch die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung ein völlig falscher, die Fahrsicherheit gefährdender Lenkwinkel eingestellt wird. Bei plötzlichem Ausfall der Sensoreinrichtung tritt allenfalls ein kurzer Impuls auf, da der Stationärwert des von der ersten zeitlichen Ablenkung der Querbeschleunigung abgeleiteten Zusatzlenkwinkels stets Null beträgt.
- Um zu starke Rückwirkungen und damit die eventuelle Gefahr von selbsterregten Schwingungen zu vermeiden, ist es von Vorteil, den Fahrzeugquerruck bzw. die Fahrzeugquerbeschleunigung jeweils in der Nähe der Fahrzeugachse zu messen, an der der von der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung erzeugte Zusatzlenkwinkel δzus nicht zur Wirkung gebracht wird, also in der Nähe der Vorderachse, wenn der Zusatzlenkwinkel auf die Hinterräder einwirkt, und in der Nähe der Hinterachse, falls der Zusatzlenkwinkel an den Vorderrädern zur Wirkung gebracht wird.
-
- Wenn der Zusatzlenkwinkel an den Hinterrädern zur Wirkung gebracht wird, kann es gemäß dem nebengeordneten Patentanspruch 3 von Vorteil sein, ihn nicht einfach proportional zur ersten zeitlichen Ableitung der tatsächlich gemessenen Fahrzeugquerbeschleunigung, sondern proportional zur ersten zeitlichen Ableitung der Differenz zwischen der erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung und einer auf der Basis der Fahrgeschwindigkeit und des Lenkradeinschlags errechneten theoretischen Fahrzeugquerbeschleuni gung zu machen, also den Wert zu bilden.
- Auf diese Weise wird ein sonst eventuell noch auftretendes unerwünschtes Ansprechen der Zusatzlenkung als direkte Reaktion auf eine aktive Lenkbewegung des Fahrers verhindert. Es wird hier also eine Korrekturfunktion angewendet, die den Fahrzeugquerruck als direkte Reaktion auf einen Lenkwinkelsprung (bei entkoppelten Achsen) errechnet und den so ermittelten theoretischen Querruck vom gemessenen tatsächlichen Querruck bzw. von der Differentiation der gemessenen tatsächlichen Fahrzeugquerbeschleunigung abzieht.
- In der Zeichnung ist in den
1 und2 jeweils in Form eines schematischen Blockdiagramms das Prinzip der Bildung eines querruckgesteuerten Zusatzlenkwinkels dargestellt. - In
1 wird die von einer Sensoreinrichtung1 gemessene Fahrzeugquerbeschleunigung bzw. ein dieser Querbeschleunigung entsprechendes Signal ÿmeß einer elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung2 zugeführt, wo in einem Differenzierglied3 zunächst dessen erste zeitliche Ableitunggebildet und anschließend in einem Multiplikationsglied4 mit einem konstanten Proportionaifaktor k multipliziert wird. Das so gebildete Ausgangs- bzw. Steuersignal der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung2 wird einem nur schematisch angedeuteten Stellglied5 zugeführt, welches mit dem nicht weiter dargestellten Lenkgestänge o. ä. des Fahrzeuges gekoppelt ist; der vom Fahrzeugführer durch Lenkradeinschlag bewirkten Auslenkung der lenkbaren Räder wird so selbsttätig ein dem Steuersignalentsprechender korrigierender Zusatzlenkwinkel überlagert, der entweder an den Vorderrädern oder aber an den, Hinterrädern zur Wirkung gebracht wird. Je nach dem, ob der Zusatzlenkwinkel über die Vorderräder oder die Hinterräder aufgebracht wird, besitzt das Ausgangs- bzw. Steuersignal der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung2 bzw. der dadurch bewirkte korrigierende Zusatzlenkwinkel entweder die eine oder die andere Polarität. Bei einem z.B. nach links gerichteten Querruck des Fahrzeuges würde ein auf die Vorderräder einwirkender korrigierender Zusatzlenkwinkel diese nach rechts einschlagen, während ein auf die Hinterräder einwirkender Zusatzlenkwinkel diese im gleichen Fall nach links einschlagen würde. - Das in
2 dargestellte schematische Blockdiagramm stimmt im wesentlichen mit dem der1 überein; entsprechend sind gleiche bzw. gleich wirkende Bauelemente mit der gleichen Bezifferung versehen. - Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der korrigierende Zusatzlenkwinkel bzw. das dafür benötigte Ausgangs- bzw. Steuersignal δzus von der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung
2 nicht als Funktion der ersten zeitlichen Ableitung nur der gemessenen tatsächlichen Fahrzeugquerbeschleunigung ÿmeß, sondern als Funktion der ersten zeitlichen Ableitung eines korrigierten Querbeschleunigungswertes ermittelt. Dem Differenzierglied3 der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung ist zu diesem Zweck ein Subtraktionsglied6 vorgeschaltet, in dem die Differenz zwischen dem Signal ÿmeß der gemessenen tatsächlichen Fahrzeugquerbeschleunigung und einer errechneten theoretischen Fahrzeugquerbeschleunigung ÿkorr gebildet wird. Dem in diesem Fall auf die Hinterräder einwirkenden Stellglied5 wird von der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung2 dementsprechend ein Ausgangs- bzw. Steuersignal zugeführt. -
- δ1
- den durch Betätigung des Lenkrades bewirkten Lenkwinkel der Vorderräder,
- v
- die Fahrgeschwindigkeit,
- Cα1
- den Seitenkraft-Schräglaufwinkel-Koeffizienten der Vorderachse und
- m1
- die auf die Gravitationsbeschleunigung bezogene statische Vorderachslast darstellen.
- ÿkorr entspricht der theoretischen Fahrzeugquergeschwindigkeit und wird, wie in
2 prinzipienhaft dargestellt, z.B. über eine integrale Rückkopplung10 des elektronischen Rechenbausteins9 erzeugt. Der Vorderachslenkwinkel (δ1 und die Fahrzeuggeschwindigkeit v werden in üblicher Weise durch geeignete Sensoreinrichtungen7 und8 ermittelt.
Claims (5)
- Lenksystem für Kraftfahrzeuge, enthaltend eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (
2 ), durch welche zumindest an einer der Fahrzeugachsen auf der Basis der durch Sensoreinrichtungen (1 ) erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung ein von der ersten zeitlichen Ableitung der Fahrzeugquerbeschleunigung abhängiger korrigierender Zusatzlenkwinkel δzus eingestellt bzw. dem durch einen Lenkradeinschlag bewirkten Lenkwinkel überlagert wird, wobei der Zusatzlenkwinkel δzus eine Funktion nur der ersten zeitlichen Ableitung der durch Sensoreinrichtungen (1 ) erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenksystem derart konfiguriert ist, dass der Zusatzlenkwinkel δzus in der Größenordnung von max. etwa 0,5 bis 1 Grad liegt. - Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzlenkwinkel δzus aus der ersten zeitlichen Ableitung der von der Sensoreinrichtung (
1 ) gemessenen tatsächlichen Fahrzeugquerbeschleunigung ÿmess und einem Verstärkungsfaktor k gebildet ist. - Lenksystem für Kraftfahrzeuge, enthaltend eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (
2 ), durch welche zumindest an einer der Fahrzeugachsen auf der Basis der durch Sensoreinrichtungen (1 ) erfassten Fahrzeugquerbeschleunigung ein von der ersten zeitlichen Ableitung der Fahrzeugquerbeschleunigung abhängiger korrigierender Zusatzlenkwinkel δzus eingestellt bzw. dem durch einen Lenkradeinschlag bewirkten Lenkwinkel überlagert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzlenkwinkel δzus als erste zeitliche Ableitung der Differenz zwischen der von der Sensoreinrichtung (1 ) erfassten tatsächlichen Fahrzeugquerbeschleunigung ÿmess und einer von der Steuer- und Regeleinrichtung (2 ) auf der Basis erfasster Fahrgeschwindigkeits- und Lenkwinkelwerte errechneten theoretischen Fahrzeugquerbeschleunigung ÿkorr gebildet ist, und dass das Lenksystem derart konfiguriert ist, dass der Zusatzlenkwinkel δzus in der Größenordnung von max. 0,5 bis 1 Grad liegt. - Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der von der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung (
2 ) bewirkte Zusatzlenkwinkel δzus an den Vorderrädern zur Wirkung gebracht ist, und dass die die Fahrzeugquerbeschleunigung erfassende Sensoreinrichtung (1 ) im Bereich der Hinterachse angeordnet ist. - Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der von der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung (
2 ) bewirkte Zusatzlenkwinkel δzus an den Hinterrädern zur Wirkung gebracht ist, und dass die die Fahrzeugquerbeschleunigung erfassende Sensoreinrichtung (1 ) im Bereich der Vorderachse angeordnet ist.
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