DE102017220929B4 - Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems und Lenksystem - Google Patents
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Abstract
Ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems (2) eines Kraftfahrzeugs, das Verfahren umfassend:- Ermitteln eines ersten Moments (36_1) in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition mittels eines Reglers (208),- Ermitteln eines zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition, in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit mittels einer Vorsteuerung (210),- Ermitteln eines Unterstützungsmoments (36) in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Moment (36_1, 36_2), und- Einbringen des Unterstützungsmoments (36) in ein Lenkgetriebe (8) des Lenksystems (2).
Description
- Stand der Technik
- Die beanspruchte Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems und ein Lenksystem.
- Es ist bekannt, dass die Regelstrecke für eine Zahnstangenpositionsregelung hochgradig nichtlinear ist. Die angreifenden Gegenkräfte ändern sich stark abhängig von der aktuellen Fahrsituation. Beispielsweise ist die Reibung der Räder im Stand am höchsten und nimmt mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Auch kann die Konstruktion der Achse einen Verlauf von Gegenkräften stark beeinflussen. Darüber hinaus wird ausgehend von dem Lenkrad und der Lenksäule eine Gegenkraft und eine Trägheit in das Lenksystem eingebracht und wechselwirken mit der Achse. Folglich sind heutige Zahnstangenpositionsregler als Kompromiss für alle Betriebspunkte ausgelegt.
- Ein derartiges Lenksystem mit einem Zahnstangenpositionsregler ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 026 147 A1 bekannt, wobei das Lenksystem als Steer-by-Wire-Lenksystem ausgebildet ist. Dabei wird mittels eines Reglers in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition ein Unterstützungsmoment für einen Lenkmotor ermittelt. - Ferner ist aus der
DE 10 2015 006 491 A1 ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei mittels eines Reglers und unter Berücksichtigung einer Fahrzeuggeschwindigkeit ein Unterstützungsmoment für einen Elektromotor ermittelt wird, und wobei dem Regler wenigstens eine Soll-Zahnstangenposition und eine Ist-Zahnstangenposition zugeführt werden können. - Offenbarung der Erfindung
- Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems nach dem Anspruch 1 und ein Lenksystem nach einem nebengeordneten Anspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Das Verfahren umfasst: Ermitteln eines ersten Moments in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition mittels eines Reglers, Ermitteln eines zweiten Moments in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition, in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit mittels einer Vorsteuerung, Ermitteln eines Unterstützungsmoments in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Moment, und Einbringen des Unterstützungsmoments in ein Lenkgetriebe des Lenksystems.
- Durch das vorgeschlagene Verfahren wird die Auslegung des Reglers deutlich vereinfacht und die Kombination aus Regelung und Vorsteuerung kann in allen Betriebspunkten eine hohe Performance des Reglers gewährleisten.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Verfahren umfasst: Ermitteln eines ersten Teilmoments des zweiten Moments in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit. Auf diese Art und Weise werden Gegenkräfte im Sinne des ersten Teilmoments vorgesteuert, welche in einer statischen Situation, d. h. bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit und konstanter Zahnstangenposition, wirken.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Verfahren umfasst: Ermitteln eines zweiten Teilmoments des zweiten Moments in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangengeschwindigkeit oder einer Soll-Zahnstangengeschwindigkeit und in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit. Durch die Berücksichtigung der Zahnstangengeschwindigkeit ist es unter Zuhilfenahme der Fahrzeuggeschwindigkeit möglich, die Reibung zwischen Reifen und Straße bei der Vorsteuerung zu berücksichtigen.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Verfahren umfasst: Ermitteln eines dritten Teilmoments des zweiten Moments in Abhängigkeit von einem Produkt einer Ist-Zahnstangenbeschleunigung oder einer Soll-Zahnstangenbeschleunigung mit einem vorermittelten, insbesondere vorab ermittelten, ersten Faktor. Durch die Einbeziehung der Zahnstangenbeschleunigung kann eine Trägheit der Hilfskraftlenkung berücksichtigt und kompensiert werden.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Verfahren umfasst: Ermitteln eines vierten Teilmoments des zweiten Moments in Abhängigkeit von einem Produkt eines Ist-Drehstabmoments mit einem vorermittelten, insbesondere vorab ermittelten, zweiten Faktor. Durch eine Einbeziehung des Ist-Drehstabmoments werden eine Trägheit und Reibung aus der Lenksäule und ausgehend vom Lenkrad berücksichtigt und kompensiert.
- Ein weiterer Aspekt betrifft das Lenksystem, wobei das Lenksystem ein Steuergerät mit einem Regler und einer Vorsteuerung, eine Antriebseinheit und ein Lenkgetriebe umfasst. Mittels des Reglers ist ein erstes Moment in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition eines Positionssensors ermittelbar. Mittels der Vorsteuerung ist ein zweites Moment in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition, in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit eines Geschwindigkeitssensors ermittelbar. Ein Unterstützungsmoment ist in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Moment ermittelbar. Das Unterstützungsmoment ist mithilfe der Antriebseinheit in das Lenkgetriebe des Lenksystems einbringbar.
- Weiter Ausführungsformen und Aspekte der Erfindung finden sich ferner in der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 ein Lenksystem in schematischer Form; und -
2-11 jeweils ein schematisches Blockdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Lenksystems. -
1 zeigt in schematischer Form ein Lenksystem2 mit einer Hilfskraftlenkung4 . Des Weiteren kann das Lenksystem2 wie gezeigt auch eine Überlagerungslenkung6 umfassen. Das Lenksystem2 weist ein Lenkgetriebe8 auf, das beispielsweise als Zahnstangenlenkgetriebe ausgebildet ist. In dieser Beschreibung wird überwiegend von einer Zahnstangenlenkung ausgegangen, wobei das Lenkgetriebe ein Ritzel10 und eine Zahnstange12 umfasst. Das Lenkgetriebe8 ist über das Ritzel10 und die Zahnstange12 auf jeder Fahrzeugseite mit einem Lenkgestänge14 verbunden, das jeweils mit einem Rad16 zusammenwirkt. Grundsätzlich stellt das Lenksystem2 eine von einer Vielzahl möglicher Ausführungsformen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtungen dar. Beispielsweise kann sich eine Antriebseinheit auch an der Lenksäule befinden. Andere Ausführungsformen können somit durch andere Lenkgetriebe oder durch eine andere Anordnung von Antrieben ausgeführt sein. Insbesondere ist das Lenksystem2 in einer Ausführungsform ein Steer-By-Wire Lenksystem. Ferner können weitere Sensoren in dem Lenksystem angeordnet sein, auf deren Anordnung und Ausführung an dieser Stelle nicht eingegangen wird. - An einem Drehstab
18 ist ein Lenkmittel20 , beispielsweise ein Lenkrad angeordnet. Mittels der Überlagerungslenkung6 kann der vom Fahrzeugführer aufgebrachte Lenkmittelwinkel in einem Normalbetrieb des Lenksystems2 hin zum Lenkgetriebe8 vergrößert oder verkleinert werden. Diese Lenkwinkeldifferenz, die von der Überlagerungslenkung6 in das Lenkgetriebe8 eingebracht wird, wird auch als Zusatzlenkwinkel bezeichnet. Selbstverständlich kann anstatt eines Drehstabes26 auch eine Lenksäule zwischen dem Lenkmittel28 und der Überlagerungslenkung6 angeordnet sein. In dieser Ausführungsform ist der Drehstab zwischen der Überlagerungslenkung6 und der Hilfskraftlenkung4 angeordnet. - Die Hilfskraftlenkung
4 umfasst einen Motor, der auch als Antriebseinheit22 bezeichenbar ist, und ein Getriebe24 . Ein Steuergerät26 ist der Hilfskraftlenkung4 zugeordnet. Die Antriebseinheit22 wirkt über das Getriebe24 auf die Zahnstange12 . Das Steuergerät26 weist einen Mikroprozessor28 auf, der über eine Datenleitung mit einem Speicherelement30 verbunden ist. Der Mikroprozessor28 ist auch als digitales Rechengerät bezeichenbar, auf dem die hier beschriebenen Verfahren ausgeführt werden können. Das Speicherelement30 ist auch als Speichermedium bezeichenbar. Auf dem Speicherelement30 kann ein auf dem Mikroprozessor28 auszuführendes Computerprogramm abgespeichert sein. - Dem Steuergerät
26 wird ein von einem Sensor32 ermitteltes Drehstabmoment34 zugeführt. In Abhängigkeit von dem zugeführten Drehstabmoment34 ermittelt das Steuergerät26 ein Unterstützungsmoment36 , welches einen Sollwert für ein einzubringendes Unterstützungsmoment darstellt und beispielsweise entsprechend umgewandelt als Stellgröße der Antriebseinheit22 zugeführt wird. - Die Hilfskraftlenkung
4 umfasst einen Positionssensor38 , welcher eine Ist-Zahnstangenposition40 ermittelt und diese dem Steuergerät26 zugeführt. Des Weiteren umfasst das Kraftfahrzeug einen Geschwindigkeitssensor42 , welcher eine Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 ermittelt und diese dem Steuergerät26 zugeführt. Alternativ kann die Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 auch von einem weiteren Steuergerät dem Steuergerät26 zugeführt werden. -
2 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Lenksystems. Das Kraftfahrzeug1 umfasst die Antriebseinheit22 sowie den Positionssensor38 und den Geschwindigkeitssensor42 . Ein Block202 ermittelt eine Soll-Zahnstangenposition41 . An einer Additionsstelle204 wird eine Regeldifferenz206 in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition40 und in Abhängigkeit von Soll-Zahnstangenposition41 ermittelt. Die Regeldifferenz206 wird einem Regler208 zugeführt, welcher ein erstes Moment36_1 ermittelt. - Eine Vorsteuerung
210 ermittelt ein zweites Moment36_2 in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition41 , in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition40 und in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 . Das Unterstützungsmoment36 wird in Abhängigkeit von der Summe des ersten und des zweiten Moments36_1 ,36_2 ermittelt, wobei die Summe durch die Additionsstelle212 gebildet wird. Das Unterstützungsmoment36 wird der Antriebseinheit22 als Signal zugeführt, um das Unterstützungsmoment36 als physikalische Größe in das Lenkgetriebe einzubringen. -
3 zeigt ein schematisches Blockdiagramm zur Ermittlung des zweiten Moments36_2 . Ein erster Block310 ermittelt ein erstes Teilmoment36_2_a des zweiten Moments36_2 . Der erste Block310 dient zur Vorsteuerung und Ermittlung von Kompensationskräften, die Kräften entgegenwirken, welche in einer statischen Situation vorliegen. Die statische Situation umfasst eine im Wesentlichen konstante Fahrzeuggeschwindigkeit und eine im Wesentlichen konstante Zahnstangenposition. Vorgenannte Kräfte können beispielsweise durch Querkräfte bei einer Kurvenfahrt, eine Arbeit der Achse sowie eine Rückstellung der Achsen verursacht sein. Eine Querbeschleunigung und die Fahrzeugmasse sind wesentliche Einflussgrößen auf die Querkraft bei einer Kurvenfahrt. Der Lenkvorgang und die aktuelle Zahnstangenposition beeinflussen eine Hubarbeit der Achse. Die Rückstellung der Achse ergibt sich in Abhängigkeit von Konstruktionsmerkmalen der Achse. Unterschiedliche konstruktive Ausbildungen der Achse bedingen, dass in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition und Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit unterschiedliche Rückstellkräfte wirken. Die vorgenannten Kräfte können gemeinsam vorgesteuert und/oder kompensiert werden, da eine Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit und der Ist-Zahnstangenposition besteht. - Ein zweiter Block
320 ermittelt ein zweites Teilmoment36_2_b des zweiten Moments36_2 . Das zweite Teilmoment36_2_ist zur Kompensation der Reibung vorgesehen, welche sich mit erhöhter Fahrzeuggeschwindigkeit verringert. Ein dritter Block330 ermittelt ein drittes Teilmoment36_2_c des zweiten Moments36_2 . Das dritte Teilmoment36_2_c ist zur Kompensation einer Masseträgheit der beteiligten mechanischen Komponenten im Bereich der Lenkung und/oder Hilfskraftlenkung vorgesehen. Ein vierter Block340 ermittelt ein viertes Teilmoment36_2_d des zweiten Moments36_2 . Das vierte Teilmoment36_2_d ist zur Kompensation der Trägheit und Reibung ausgehend von der Lenksäule vorgesehen. - Das zweite Moment
36_2 wird mittels einer Additionsstelle350 gebildet, welcher die ersten bis vierten Teilmomente36_2_a bis36_2_d zugeführt werden. Die ersten bis vierten Teilmomente36_2_a bis36_2_d werden in einer nicht gezeigten Ausführungsform gefiltert, wobei ein geeigneter Filter beispielsweise ein Moving Average-Filter oder ein Tiefpass-Filter1 . Ordnung ist. -
4 zeigt eine Ausführungsform des Blocks310 aus3 . Ein Kennfeld400 ermittelt das erste Teilmoment36_2_a in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 und in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition40 . Das Kennfeld401 liegt beispielsweise in vorab applizierter Form vor. In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt des Kennfeldes400 eine Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. -
5 zeigt eine Ausführungsform des Blocks310 aus3 . Alternativ zu dem Kennfeld400 aus4 wird mithilfe einer ersten Kennlinie500 ein Teilmoment536 in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition40 ermittelt. Mithilfe einer zweiten Kennlinie502 wird ein Faktor538 in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 ermittelt. Der Faktor538 entspricht somit einem vorermittelten Faktor. Das erste Teilmoment36_2_a ist gemäß einem Block504 das Produkt aus dem Teilmoment536 und dem Faktor538 . In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt der Kennlinien500 ,502 eine jeweilige Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. -
6 zeigt eine Ausführungsform des Blocks310 aus3 . Mithilfe einer Kennlinie600 wird ein maximales Moment36_2_max in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 ermittelt. Mithilfe einer Kennlinie602 wird die zu dem maximalen Moment36_2_max passende Zahnstangenposition40_36 ermittelt. Ein Block604 ermittelt das erste Teilmoment36_2_a in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition40 , in Abhängigkeit von dem maximalen Moment36_2_max und der dazu passenden Zahnstangenposition40_36 . In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt der Kennlinien600 ,602 eine jeweilige Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. - Der Block
604 interpoliert die Gegenkraft beispielsweise in folgender Weise. Bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 30km/h beträgt die maximale Gegenkraft 2000N. Die Zahnstangenposition, an der 2000N wirken, beträgt 50mm. Ist die aktuelle Zahnstangenposition 25 mm ergeben sich 1000 N = (25mm/50mm) * 2000N. Ist die aktuelle Zahnstangenposition größer oder gleich 50mm, so ergeben sich 2000 N als Gegenkraft. -
7 zeigt eine Ausführungsform des Blocks320 aus3 . Mithilfe eines Kennfeldes700 wird das zweite Teilmoment36_2_b in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 und in Abhängigkeit von einer Zahnstangengeschwindigkeit702 ermittelt. Hierdurch wird eine Kompensationskraft im Sinne des zweiten Teilmoments36_2_b ermittelt, die die Reibung zwischen Reifen und Straße abbildet. Mit steigender Fahrzeuggeschwindigkeit nimmt die Reibung zwischen Reifen und Straße ab. Mit steigender Zahnstangengeschwindigkeit steigt die Reibung. Die Zahnstangengeschwindigkeit702 kann als Ist-Wert oder als Soll-Wert vorliegen und in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition oder in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition ermittelt werden. In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt des Kennfeldes700 eine Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. -
8 zeigt eine Ausführungsform des Blocks320 aus3 . Aus der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 wird mithilfe einer Kennlinie800 ein Skalierungsfaktor802 ermittelt. Der Skalierungsfaktor802 entspricht somit einem vorermittelten Faktor. In Abhängigkeit von der Zahnstangengeschwindigkeit702 wird mittels einer Kennlinie804 ein Teilmoment806 ermittelt, welches gemäß einer Multiplikationsstelle808 mit dem Skalierungsfaktor802 multipliziert wird, woraus sich das zweite Teilmoment36_2_b ergibt. In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt der Kennlinien800 802 eine Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. -
9 zeigt eine Ausführungsform des Blocks320 aus3 . Mithilfe einer Kennlinie900 wird in Abhängigkeit von der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit44 ein Teilmoment902 ermittelt. In Abhängigkeit von der Zahnstangengeschwindigkeit702 wird mithilfe einer Kennlinie904 ein Skalierungsfaktor906 ermittelt. Der Skalierungsfaktor906 entspricht somit einem vorermittelten Faktor.Gemäß der Multiplikationsstelle908 wird das zweite Teilmoment36_2_b in Abhängigkeit von den Teilmoment902 und dem Skalierungsfaktor906 ermittelt. In einer weiteren Ausführungsform wird anstatt der Kennlinie900 eine Rechenvorschrift - beispielsweise ein Polynom - verwendet. -
10 zeigt eine Ausführungsform des Blocks330 aus3 . Das dritte Teilmoment36_2_c ergibt sich gemäß einer Multiplikationsstelle1002 aus einer Multiplikation einer Zahnstangenbeschleunigung1004 mit einem Trägheitsfaktor1006 . Der Trägheitsfaktor1006 entspricht somit einem vorermittelten Faktor. Die Zahnstangenbeschleunigung1004 wird beispielsweise in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition oder der Soll-Zahnstangenposition ermittelt. -
11 zeigt eine Ausführungsform des Blocks340 aus3 . Das vierte Teilmoment36_2_d ergibt sich gemäß einer Stelle1002 aus einer Multiplikation des Ist-Drehstabmoments34 mit einem Skalierungsfaktor1104 . Der Skalierungsfaktor1104 entspricht somit einem vorermittelten Faktor. - Zur Reduzierung von Lenkraddrehschwingungen wird das vierte Teilmoment
36_2_d in nicht gezeigter Form mit -1 multipliziert, d. h. das Vorzeichen verdreht. Damit wird eine Verstärkung anstatt einer Kompensation erreicht. Folglich wird die Zahnstange in ihrer Beschleunigung gehemmt und die unerwünschten Drehschwingungen werden reduziert und somit die Leistung des Reglers verbessert.
Claims (7)
- Ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems (2) eines Kraftfahrzeugs, das Verfahren umfassend: - Ermitteln eines ersten Moments (36_1) in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition mittels eines Reglers (208), - Ermitteln eines zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition, in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit mittels einer Vorsteuerung (210), - Ermitteln eines Unterstützungsmoments (36) in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Moment (36_1, 36_2), und - Einbringen des Unterstützungsmoments (36) in ein Lenkgetriebe (8) des Lenksystems (2).
- Das Verfahren nach dem
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines ersten Teilmoments (36_2_a) des zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit. - Das Verfahren nach dem
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines zweiten Teilmoments (36_2_b) des zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangengeschwindigkeit oder einer Soll-Zahnstangengeschwindigkeit und in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit. - Das Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines dritten Teilmoments (36_2_c) des zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von einem Produkt einer Ist-Zahnstangenbeschleunigung oder einer Soll-Zahnstangenbeschleunigung mit einem vorermittelten ersten Faktor.
- Das Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines vierten Teilmoments (36_2_d) des zweiten Moments (36_2) in Abhängigkeit von einem Produkt eines Ist-Drehstabmoments mit einem vorermittelten zweiten Faktor.
- Ein Lenksystem (2) eines Kraftfahrzeugs, wobei das Lenksystem (2) ein Steuergerät (26) mit einem Regler (208) und einer Vorsteuerung (210), eine Antriebseinheit (22) und ein Lenkgetriebe (8) umfasst, wobei - mittels des Reglers (208) ein erstes Moment (36_1) in Abhängigkeit von einer Soll-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Ist-Zahnstangenposition, welche mittels eines Positionssensors (38) ermittelbar ist, ermittelbar ist, - mittels der Vorsteuerung (210) ein zweites Moment (36_2) in Abhängigkeit von der Soll-Zahnstangenposition, in Abhängigkeit von der Ist-Zahnstangenposition und in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit, welche mittels eines Geschwindigkeitssensors (42) ermittelbar ist, ermittelbar ist, - ein Unterstützungsmoment (36) in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Moment (36_1, 36_2) ermittelbar ist, und - das Unterstützungsmoment (36) mithilfe der Antriebseinheit (22) in das Lenkgetriebe (8) des Lenksystems (2) einbringbar ist.
- Das Lenksystem (2) nach dem
Anspruch 6 , welches zur Ausführung des Verfahrens nach einem derAnsprüche 2 bis5 ausgebildet ist.
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