DE4229380C2 - Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung zur Kompensation von Seitenwindeinflüssen - Google Patents
Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung zur Kompensation von SeitenwindeinflüssenInfo
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- B60G2400/841—Wind
Description
Die Erfindung betrifft ein nicht spurgebundenes Fahrzeug
mit aktiver Zusatzlenkung entsprechend dem einleitenden
Teil (Oberbegriff) des Anspruches 1.
Derartige Fahrzeuge sind beispielsweise aus der
DE-PS 11 08 091 grundsätzlich bekannt. Außerdem kann
auf die DE 40 28 320 A1 sowie die DE 40 31 316 A1 verwiesen
werden.
Die auf ein Fahrzeug einwirkenden Windkräfte und -momente
lassen sich mit vergleichweise geringem Aufwand ermitteln,
wie z. B. den folgenden Druckschriften entnommen werden kann:
V. T. Tran "Determining the Wind Forces and Moments Acting on Vehicles by Means of Pressure Sensors", SAE paper 900313 und
V. T. Tran "A Calculation Method for Estimating the Transient Wind Force und Moment Acting on a Vehicle", SAE paper 910315.
V. T. Tran "Determining the Wind Forces and Moments Acting on Vehicles by Means of Pressure Sensors", SAE paper 900313 und
V. T. Tran "A Calculation Method for Estimating the Transient Wind Force und Moment Acting on a Vehicle", SAE paper 910315.
Die Kompensation der auf Fahrzeuge wirkenden Seitenwind
einflüsse mittels einer aktiven Zusatzlenkung gewinnt zunehmend
an Bedeutung, weil bei modernen Kraftfahrzeugen zur Verringerung
des Kraftstoffverbrauches ein möglichst geringes Gewicht
sowie eine möglichst strömungsgünstige Form bzw. Karosserie
angestrebt werden. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß
ein geringes Fahrzeuggewicht die Seitenwindempfindlichkeit
des Fahrzeuges erhöht. Hinzu kommt, daß aufgrund der strömungs
günstigen Form moderner Fahrzeuge der Angriffspunkt einer
seitwärts gerichteten Windkraft am Fahrzeug relativ weit vorne
liegt, und zwar vor dem Fahrzeugschwerpunkt, so daß vergleichs
weise große Windgiermomente auftreten können.
Zwar ist es grundsätzlich möglich, ein Fahrzeug so zu konstruieren,
daß auch der Fahrzeugschwerpunkt weit nach vorne verlagert wird,
jedoch wird damit das Fahrverhalten in unerwünschter Weise be
einträchtigt. Bei extrem weit vorne liegendem Schwerpunkt des
Fahrzeuges tritt eine sehr starke Tendenz zum Untersteuern auf,
d. h. das Fahrzeug folgt nur vergleichsweise unwillig den Lenk
bewegungen seiner Lenkräder, so daß insbesondere auf glatten
Fahrbahnen bzw. bei steilen Gefällestrecken gefährliche
Situationen auftreten können.
Somit besteht bei der Konstruktion eines Fahrzeuges nur eine
relativ geringe Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich der Lage
des Schwerpunktes, wenn auch auf kurvenreichen Straßen, ins
besondere auf Gefällestrecken, sowie auf rutschigem Untergrund
eine gute Handhabbarkeit des Fahrzeuges gewährleistet sein
soll.
Damit erhält die Kompensation von Seitenwindeinflüssen mittels
einer aktiven Zusatzlenkung eine erhöhte Bedeutung.
Gleichwohl wurden bislang noch keine wirklich praktikablen
Lösungen entwickelt.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, ein gut handhabbares
Fahrzeug der eingangs angegebenen Art zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Reaktion
eines Fahrzeuges auf Seitenwindeinwirkungen durch zwei
Bewegungsarten, nämlich eine Querbeschleunigung sowie eine
Gierbewegung, beschrieben werden kann und ein für den Fahrer
nachvollziehbares bzw. voraussehbares Verhalten, durch das
die Beherrschung des Fahrzeuges erleichtert wird, erreichbar
ist, wenn zumindest eine dieser Bewegungsarten weitgehend
minimiert wird.
Wenn die Zusatzlenkung sowohl auf die Vorderräder als auch
auf die Hinterräder des Fahrzeuges wirken kann, läßt sich er
reichen, daß durch Seitenwindeinflüsse weder eine Veränderung
der Giergeschwindigkeit des Fahrzeuges noch eine zusätzliche
Querbeschleunigung eintreten.
Soweit die Zusatzlenkung lediglich auf die Vorderräder wirkt,
besteht die Möglichkeit, entweder durch Seitenwind verursachte
Gierbewegungen oder durch Seitenwind bewirkte Querbeschleunigungen
zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, daß bei der Vermeidung
von Querbeschleunigungen durch Windeinflüsse durch die Zusatz
lenkung relativ ausgeprägte Gierbewegungen verursacht werden
können, welche für einen Fahrer zumindestens gewöhnungs
bedürftig sind. Deswegen wird in der Regel vorgezogen, die
Zusatzlenkung so auszulegen, daß durch Windeinflüsse bewirkte
Gierbewegungen vermieden bzw. möglichst gering gehalten werden.
Wenn die Zusatzlenkung lediglich auf die Hinterräder wirkt,
können vom Wind verursachte Querbeschleunigungen nicht vermieden
werden. Jedoch ist es möglich, durch Wind bewirkte Gierbewegungen
weitestgehend zu vermeiden.
Insgesamt erscheint eine auf die Hinterräder wirkende Zusatz
lenkung zur Seitenwindaufschaltung vorteilhaft, weil die Zusatz
lenkung keinerlei Kräfte in der vom Fahrer betätigten Vorderrad
lenkung bewirkt. Darüber hinaus wird einerseits durch die Aus
schaltung von durch Wind verursachten Gierbewegungen die Beherr
schung des Fahrzeuges erleichtert; andererseits werden die
Windkräfte aufgrund der bei wechselnden Seitenwindeinflüssen
zwangsläufig auftretenden Querbeschleunigungen des Fahrzeuges
für den Fahrer leicht erkennbar. Der Fahrer merkt also den
Seitenwind, gleichzeitig wird ihm die Handhabung des Fahrzeuges
erleichtert.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Weiterbildungen der Erfindung
auf die Ansprüche sowie die nachfolgenden Erläuterungen verwiesen,
bei denen auf die Zeichnung Bezug genommen wird. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Fahrzeug, welches als soge
nanntes Einspurmodell dargestellt ist, mit dem die
laterale Fahrdynamik eines zweispurigen Fahrzeuges
hinreichend genau wiedergegeben wird,
Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht eines Fahrzeuges.
In diesen Figuren ist
CG der Fahrzeugschwerpunkt,
x die Richtung der Fahrzeuglängsachse
y die Richtung der Fahrzeugquerachse,
β der Schwimmwinkel des Fahrzeuges,
u die Geschwindigkeit des Fahrzeuges im Schwerpunkt
uf die Geschwindigkeit des Zentrums des Vorderrades,
ur die Geschwindigkeit des Zentrums des Hinterrades,
r die Giergeschwindigkeit,
l der Radstand,
lf der Abstand zwischen Vorderachse und Schwerpunkt,
lr der Abstand zwischen Hinterachse und Schwerpunkt,
lF die Länge des Fahrzeuges,
IFS der Abstand der Vorderseite des Fahrzeuges vom Schwerpunkt,
δf der Lenkwinkel der Vorderräder,
δr der Lenkwinkel der Hinterräder,
αf der Schräglaufwinkel der Vorderräder,
αr der Schräglaufwinkel der Hinterräder,
Ff Reifenseitenkraft der Vorderräder,
Fr Reifenseitenkraft der Hinterräder,
S eine laterale Störkraft und
e der Abstand der lateralen Störkraft S vom Schwerpunkt.
CG der Fahrzeugschwerpunkt,
x die Richtung der Fahrzeuglängsachse
y die Richtung der Fahrzeugquerachse,
β der Schwimmwinkel des Fahrzeuges,
u die Geschwindigkeit des Fahrzeuges im Schwerpunkt
uf die Geschwindigkeit des Zentrums des Vorderrades,
ur die Geschwindigkeit des Zentrums des Hinterrades,
r die Giergeschwindigkeit,
l der Radstand,
lf der Abstand zwischen Vorderachse und Schwerpunkt,
lr der Abstand zwischen Hinterachse und Schwerpunkt,
lF die Länge des Fahrzeuges,
IFS der Abstand der Vorderseite des Fahrzeuges vom Schwerpunkt,
δf der Lenkwinkel der Vorderräder,
δr der Lenkwinkel der Hinterräder,
αf der Schräglaufwinkel der Vorderräder,
αr der Schräglaufwinkel der Hinterräder,
Ff Reifenseitenkraft der Vorderräder,
Fr Reifenseitenkraft der Hinterräder,
S eine laterale Störkraft und
e der Abstand der lateralen Störkraft S vom Schwerpunkt.
Das Produkt Se stellt also ein um die den Fahrzeugschwerpunkt CG
enthaltende Hochachse z des Fahrzeuges wirkendes Störmoment dar,
welches das Fahrzeug aus seiner Spur zu bringen sucht. Dabei
kann es sich beispielsweise um ein Windgiermoment od. dgl.
handeln.
Im übrigen besitzt das Fahrzeug eine Masse M sowie eine
Trägheit Jz relativ zur Hochachse z des Fahrzeuges.
Das in Fig. 1 dargestellte Einspur-Fahrzeugmodell reicht zur
Untersuchung des dynamischen Verhaltens des Fahrzeuges aus,
weil die Querbeschleunigung eines Personenkraftwagens bei
Seitenwind nur etwa bei einigen Zehnteln der Erdbeschleunigung
liegt.
Aus dem Gleichgewicht der auf das Fahrzeug in Querrichtung y
wirkenden Kräfte und dem Gleichgewicht der Momente um die
durch den Schwerpunkt CG gehende Hochachse z lassen sich die
Bewegungsgleichungen des Fahrzeuges herleiten. Es gilt
Darin sind Ff und Fr die Reifenseitenkräfte der Vorder-
bzw. Hinterräder, welche näherungsweise wie folgt berechnet
werden können:
Für die nachfolgende Betrachtung wird nun zunächst angenommen,
daß die selbsttätige Zusatzlenkung auf die Vorderräder wirkt,
d. h. der von der selbsttätigen Zusatzlenkung bewirkte Lenk
winkel wird dem jeweils vom Fahrer eingestellten Lenkwinkel
überlagert, so daß sich der insgesamt tatsächlich eingestellte
Lenkwinkel als Summe aus dem vom Fahrer eingestellten Lenk
winkel und dem von der Zusatzlenkung bewirkten zusätzlichen
Lenkwinkel ergibt.
Des weiteren wird nachfolgend davon ausgegangen, daß die
durch den Wind verursachte laterale Kraft S sowie das
dadurch bewirkte Drehmoment N bezüglich der den Fahrzeug
schwerpunkt CG durchsetzenden Hochachse z des Fahrzeuges
durch Messungen hinreichend genau ermittelt werden.
Dann besteht die Möglichkeit, Veränderungen der Querbe
schleunigung ay des Fahrzeuges aufgrund von Windeinflüssen
zu vermeiden, indem die Zusatzlenkung - zusätzlich zu dem
vom Fahrer eingestellten Lenkwinkel - folgende Winkel ein
stellt:
wobei
und
Bei den unterschiedlich indizierten Faktoren K, T und Z
handelt es sich um Größen, die durch die Auslegung des
Fahrwerkes des Fahrzeuges bestimmt werden und wie weiter
unten angegeben berechnet werden können.
Im übrigen wird bei der obigen Einstellung der Zusatzlenkung
vorausgesetzt, daß das Fahrzeug nur mit einem relativ geringen
Schwimmwinkel β fährt und dementsprechend für die Querbeschleu
nigung ay gilt
Anstelle der Vermeidung windbedingter Querbeschleunigungen
des Fahrzeuges ist es auch möglich, die Zusatzlenkung so
zu steuern, daß windbedingte Gierbewegungen vermieden
werden. Hierzu werden folgende Winkel eingestellt:
wobei
In beiden Fällen, d. h. sowohl bei der Vermeidung windbedingter
Querbeschleunigungen als auch bei der Vermeidung windbedingter
Gierbewegungen des Fahrzeuges wird davon ausgegangen, daß die
Zusatzlenkung die angegebenen Winkel praktisch verzögerungsfrei
einzustellen vermag. In der Praxis wird zwar immer mit einer
gewissen Verzögerungszeit zu rechnen sein, jedoch wird bei
einer reaktionsschnellen Zusatzlenkung zumindest eine deut
liche Verminderung der windbedingten Querbeschleunigung bzw.
der windbedingten Gierbewegung erreichbar.
Bei den obigen Einstellungen der Zusatzlenkung werden
windbedingte Querbeschleunigungen bzw. Gierbewegungen
auch dann vermieden bzw. deutlich vermindert, wenn die
Windkräfte bzw. -momente S bzw. N nicht stationär sind.
Eine deutliche Verbesserung der Beherrschbarkeit des
Fahrzeuges tritt jedoch auch dann ein, wenn lediglich
erreicht wird, daß bei stationären Windkräften bzw.
-momenten S und N windbedingte Querbeschleunigungen
und Gierbewegungen vermieden werden. Hierzu genügt es,
wenn die Zusatzlenkung folgende Lenkwinkel einstellt:
Mit dieser Lenkeinstellung werden bei stationären Wind
kräften und -momenten S und N sowohl eine vom Wind verur
sachte Querbeschleunigung als auch eine vom Wind bewirkte
Gierbewegung des Fahrzeuges vermieden.
Wenn die Zusatzlenkung auf die Hinterräder wirkt, besteht
keine Möglichkeit, bei nicht stationären Windkräften
und -momenten S und N windbedingte Querbeschleunigungen
des Fahrzeuges zu vermeiden. Jedoch ist es wiederum
möglich, windbedingte Gierbewegungen zu unterdrücken, indem
folgenden Winkel eingestellt werden:
wobei
Falls windbedingte Gierbewegungen nur bei stationären Wind
kräften und -momenten S und N vermieden werden wollen, genügt
es, wenn die Hinterräder auf folgende Winkel eingestellt
werden:
Wenn die Zusatzlenkung sowohl auf die Vorder- als auch die
Hinterräder des Fahrzeuges wirkt, lassen sich auch bei nicht
stationären Windkräften und -momenten S und N windbedingte
Querbeschleunigungen und Gierbewegungen des Fahrzeuges
gleichzeitig vermeiden, indem an den Vorderrädern folgende
Winkel eingestellt werden:
und an den Hinterrädern
Damit verschwindet theoretisch der Einfluß der Seitenwind
störung auf die Giergeschwindigkeit sowie auf die Querbe
schleunigung. Die Faktoren cf und cr sind der Seitenkraft
beiwert der Vorder- bzw. der Hinterräder, d. h. das Verhältnis
zwischen dem Schräglaufwinkel dieser Räder und der von ihnen
bewirkten Seitenkraft Ff bzw. Fr.
Bei allen oben angegebenen Einstellungen der Zusatzlenkung
wurde davon ausgegangen, daß die Windkräfte bzw. -momente
S und N durch Messung relativ genau erfaßt werden. Ein Vor
zug der Erfindung liegt nun darin, daß eine deutliche Ver
besserung der Handhabbarkeit des Fahrzeuges auch dann
eintritt, wenn diese Größen S und N nicht genau ermittelt
werden und an ihrer Stelle mehr oder weniger grobe Näherungs
werte verwendet werden.
Beispielsweise genügt es, wenn einerseits der Anströmwinkel
γ des Windes am Fahrzeug und andererseits der Staudruck q
in Fahrzeugquerrichtung gemessen werden, um darauf folgende
fahrzeugspezifische Windkräfte S0 bzw. Windmomente N0 zu
berechnen:
S0 = AycS(γ)q
N0 = AylcN(γ)q
Hierbei sind cs (γ) und cN (γ) stationäre Beiwerte der Seiten
windkraft bzw. des Windgiermomentes und lassen sich durch
Versuche für unterschiedliche Anströmwinkel ermitteln, derart,
daß S0 und N0 die auf das Fahrzeug tatsächlich einwirkende
Windkraft bzw. das tatsächlich einwirkende Windgiermoment
wiedergeben, wenn das gesamte Fahrzeug sich in einem homogenen
Windfeld befindet, welches gegenüber dem Fahrzeug den Anström-
Winkel γ aufweist und den angegebenen Staudruck q bewirkt.
Ay ist die Seitenfläche des Fahrzeuges.
Die genannten Beiwerte cs (γ) und cN (γ) können in einem
Rechner eingespeichert sein, so daß derselbe unter Auswertung
von Sensorsignalen, welche den Anströmwinkel γ sowie den
Staudruck q wiedergeben, die angegebenen Kräfte bzw. -momente
S0 und N0 zu berechnen vermag.
Diese Werte können dann anstelle der tatsächlichen Windkräfte
und -momente S und N zur Ermittlung der jeweils von der
Zusatzlenkung einzustellenden Lenkwinkel verwendet werden.
Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, die Sensoren zur
Ermittlung des Staudruckes q sowie des Anströmwinkels
möglichst weit vorne am Fahrzeug anzuordnen, so daß bei der
Fahrt des Fahrzeuges möglichst frühzeitig entsprechende
Meßwerte zur Verfügung stehen. Auf diese Weise können ange
nähert bei der Kompensation von windbedingten Querbeschleuni
gungen und Gierbewegungen des Fahrzeuges ähnlich gute Ergeb
nisse erreicht werden, wie sie vorliegen, wenn die Windkräfte
bzw. -momente S und N genau ermittelt werden. Dies beruht
auf der Tatsache, daß sich S und N näherungsweise wie folgt
berechnen lassen:
Hierbei bezeichnet tS den Zeitpunkt, für den die Werte S und N
gelten. Die Größe TFS bezeichnet die Zeitspanne, die bei der
jeweiligen Fahrgeschwindigkeit für das Durchfahren des Abstandes
zwischen Vorderseite des Fahrzeuges und Fahrzeugschwerpunkt
benötigt wird; in entsprechender Weise ist TF die Zeitspanne,
die zum Durchfahren einer der Fahrzeuglänge entsprechenden
Strecke benötigt wird; e0 ist der Abstand der Seitenwind
kraft S vom Schwerpunkt CG, wenn das ganze Fahrzeug unter
der Einwirkung des Seitenwindes steht.
In den obigen Ausführungen wurde nicht zwischen den von
der automatischen Zusatzlenkung einzustellenden Winkeln
und den entsprechenden Stellbefehlen unterschieden. Eine
derartige Unterscheidung erübrigt sich auch, soweit die
Zusatzlenkung völlig verzögerungsfrei arbeitet, da dann
ein Stellbefehl und der entsprechende Lenkwinkel an den
Vorder- bzw. Hinterrädern des Fahrzeuges immer gleichzeitig
auftreten. Wenn dagegen die Zusatzlenkung mit einer gewissen
Verzögerung arbeitet, bezeichnen die oben verwendeten, in
verschiedener Weise in indizierten Winkel δ lediglich den
jeweiligen Stellbefehl, dem dann eine entsprechende Winkel
einstellung an den vorderen bzw. hinteren Lenkrädern des
Fahrzeuges mit einer gewissen Verzögerung folgt.
Nachfolgend wird noch aufgezeigt, wie die oben verwendeten,
unterschiedlich indizierten Faktoren K, T und Z berechnet
werden können:
Claims (8)
1. Nicht spurgebundenes Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung,
welche selbsttätig - zusätzlich zu einer vom
Fahrer gesteuerten Hauptlenkung - zur Kompensation von
Seitenwindeinflüssen, die mit einer fahrzeugseitigen
Meßanordnung ermittelbar sind, arbeitet und eine durch
Seitenwind verursachte Querbeschleunigung und/oder
Giergeschwindigkeit des Fahrzeuges vermindert bzw.
verhindert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung folgende Winkel einstellt:
- a) bei Wirkung der Zusatzlenkung auf die Vorderräder wobei und oder wobei wobei im ersteren Fall windbedingte Querbeschleunigung und im zweiten Fall windbedingte Gierbewegungen - auch bei nicht stationärem Seitenwind - minimiert werden, bzw. wobei bei stationärem Seitenwind windbedingte Querbeschleunigung sowie Gierbewegungen vermieden bzw. minimiert werden.
- b) bei Wirkung der Zusatzlenkung auf die Hinterräder wobei wobei windbedingte Gierbewegungen - auch bei nicht stationärem Seitenwind - minimiert werden, oder wobei bei stationärem Seitenwind windbedingte Gierbewegungen minimiert bzw. vermieden werden.
- c) bei Wirkung der Zusatzlenkung auf die Vorder- und Hinter
räder an den Vorderrädern
und an den Hinterrädern
wobei windbedingte Querbeschleunigungen und Gierbewegungen
- auch bei nicht stationärem Seitenwind - minimiert werden,
wobeiS die Seitenwindkraft und
N das Windgiermomentbzw. damit korrelierte Größen sind und zumindest annähernd gilt: mit
cr Reifenseitenkraftbeiwert hinten
cf Reifenseitenkraftbeiwert vorn
lr Abstand zwischen Hinterachse und Schwerpunkt
lf Abstand zwischen Vorderachse und Schwerpunkt
l Radstand
M Masse des Fahrzeuges
Jz Trägheit des Fahrzeuges bezüglich seiner Hochachse
u Fahrgeschwindigkeit.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung der Zusatzlenkung in Abhängigkeit
von mit der Seitenwindkraft bzw. dem Windgiermoment
korrelierten Größen (S0, N0) erfolgt, die im wesentlichen
nur vom Staudruck (q) und dem Einfallwinkel γ des
Seitenwindes abhängen, etwa gemäß
S0 = Ay · cs (γ) · qN0 = Ay · l · cN (γ) · qwobei
Ay die Fahrzeugseitenfläche,
l der Radstand,
cs (γ) ein vom Einfallwinkel abhängiger Beiwert der Seitenwindkraft und
cN (γ) ein von Einfallwinkel abhängiger Beiwert des Windgiermomentes
sind.
Ay die Fahrzeugseitenfläche,
l der Radstand,
cs (γ) ein vom Einfallwinkel abhängiger Beiwert der Seitenwindkraft und
cN (γ) ein von Einfallwinkel abhängiger Beiwert des Windgiermomentes
sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Staudruck (q) bzw. der Einfallwinkel (γ) im Bereich
des Fahrzeugvorderteiles bzw. vor der Fahrzeugvorderseite
gemessen werden.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung ausschließlich auf die Hinterräder
des Fahrzeuges wirkt und im Sinne einer Minimierung seitenwindbedingter
Giergeschwindigkeit arbeitet.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung ausschließlich auf die Vorderräder
wirkt und entweder im Sinne einer Minimierung seitenwindbedingter
Querbeschleunigung oder - vorzugsweise - im Sinne
einer Minimierung seitenwindbedingter Giergeschwindigkeit
arbeitet.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung auf Vorder- und Hinterräder
wirkt und simultan im Sinne einer Minimierung seitenwindbedingter
Querbeschleunigung sowie seitenwindbedingter
Giergeschwindigkeit arbeitet.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung mit dynamischer Aufschaltung von
Seitenwindeinflüssen arbeitet, derart, daß eine windbedingte
Querbeschleunigung bzw. eine windbedingte
Gierbewegung des Fahrzeuges auch bei nicht stationärem
Seitenwind praktisch vollständig vermieden werden.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzlenkung mit stationärer Aufschaltung von
Seitenwindeinflüssen arbeitet, derart, daß windbedingte
Querbeschleunigung bzw. windbedingte Gierbewegungen des
Fahrzeuges bei stationärem Seitenwind weitestgehend
vermieden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229380 DE4229380C2 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung zur Kompensation von Seitenwindeinflüssen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229380 DE4229380C2 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung zur Kompensation von Seitenwindeinflüssen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4229380A1 DE4229380A1 (de) | 1994-03-10 |
DE4229380C2 true DE4229380C2 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6467111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924229380 Expired - Fee Related DE4229380C2 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Fahrzeug mit aktiver Zusatzlenkung zur Kompensation von Seitenwindeinflüssen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4229380C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005037479A1 (de) * | 2005-08-09 | 2007-02-15 | Bayerische Motoren Werke Ag | Fahrdynamik-Steuerungssystem für ein zweispuriges Kraftfahrzeug |
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DE102019119537A1 (de) * | 2019-07-18 | 2021-01-21 | Valeo Schalter Und Sensoren Gmbh | Verfahren zum Vorhersagen von Seitenwindböen, die auf ein Trägerfahrzeug wirken |
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Family Cites Families (2)
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- 1992-09-03 DE DE19924229380 patent/DE4229380C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4229380A1 (de) | 1994-03-10 |
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