DE1902209A1 - Verfahren zur Oberflaechenhaertung - Google Patents
Verfahren zur OberflaechenhaertungInfo
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- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
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Description
Verfahren zur Oberflächenhärtung
Metallstücke werden häufig zur Erhöhung ihrer Verschleißfestigkeit
oberflächlich gehärtet werden. Beispielsweise ist es allgemein
üblich, die oberflächlichen Teile von Stahllegxerungen einer
Nitridhärtung zu unterwerfen und dadurch die Härte der Oberfläche wesentlich zu steigern, daß die Teile in einem stickstoffhaltigen
Medium einer Hitzebehandlung unterworfen werden. Im allgemeinen geschieht dies nach einem der drei folgenden
grundlegenden Verfahren. In der sogenannten "flüssigen"
Nitridhärtung werden die oberflächlich zu härtenden Stücke bei
einer Temperatur von etwa 500 bis 55O°C in einem flüssigen Cyanid-Cyanat-Bad gehärtet. In Abwandlungen dieses Verfahrens
v/ird das Bad bei einem Druck von 0.07 - 2.1 kg/cm (1 - 30 psi) einer Behandlung mit wasserfreiem Ammoniak unterworfen oder
es wird wie im sogenannten "Kohlensäure-Bad"-Verfahren, Luft durch das Bad hindurchgeleitet. Bei der sogenannten "Gas"-Nitridhärtung,
wird das oberflächlich zu härtende Teil in einem
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Gefäß, in das unter Atmosphärendruck Ammoniak eingeleitet
wird, auf etwa 500 bis 55O°C erhitzt. Bei der "Glimmentladungs-"Nitridhärtung,
die manchmal auch·als "Ionennitridhärtung"
bezeichnet wird, wird das oberflächlich zu härtende Teil in einem Gemisch aus Stickstoff und Wasserstoff und einem
Druck, der wesentlich unterhalb des Atmosphärendruckes liegt, auf 500 bis 55O°C erhitzt und auf der Oberfläche des Teiles
eine "Glimmentladung" hervorgerufen. Durch die Entladung wird der Stickstoff ionisiert, und wodurch wiederum seine chemische
Vereinigung mit der Oberfläche des Teiles unter Bildung von
Nitriden erleichtert wird.
Auf diese Weise können jedoch nicht alle Stähle wirksam gehärtet werden. Dies gilt besonders für unlegierte Kohlenstoffstähle.
Bekanntlich sind Eisennitride, Fe.N oder Gemische aus
Fe4N und Fe„N nicht besonders hart, während daraus gebildete
Oberflächenschichten spröde sind. Die im Handel für dieses
Verfahren erhältlichen, für dieses Verfahren nitridhärtbaren Stähle enthalten beträchtliche Mengen von Zulegierungsbestandteilen,
die stabile Nitride bilden, wie beispielsweise Aluminium, Chrom, Vanadin, Titan, Zirkon, Hafnium, Niob und
Tantal. Diese legierten Stähle sind wesentlich teurer als unlegierter Kohlenstoffstahl, ihre Nitridhärtung dauert länger,
beispielsweise bis zu 80 Stunden und die erhaltene Oberflächenhärte erreicht in den seltensten Fällen mehr als die Härte
1000 nach Vickers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unlegierte Kohlenstoffstähle
und andere Metalle und Legierungen, die nicht nitridgehärtet werden können, mit einer harten Oberfläche zu
versehen, die einer durch Nitridhärtung erreichbaren Oberfläche vergleichbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß mit Hilfe herkömmlicher Galvanisierungsverfahren
auf die Oberfläche eines Metallstückes eine Schicht axis Chrom auf galvanisiert wird. Die galvanisierte Oberfläche
wird anschließend in einer nicht-oxidierenden, stickstoffhaltigen Atmosphäre und bei einer ausreichend hohen Temperatur
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so lange erhitzt, bis ein beträchtlicher Teil des Chroms in Chromnitrid als harte Außenschicht überführt ist und durch
Diffusion zwischen dem übrigen Teil der Chromschicht und dem darunter liegenden Metallstück eine Bindung erhalten wird,
durch die die Chromnitridschicht fest mit dem Metallkörper verbunden wird.
Im einzelnen wurde beispielsweise eine im Handel erhaltene auf die Oberfläche eines Stahls mit mittlerem Kohlenstoffgehalt
(etwa 0,2%) aufgalvanisierte Chromschicht von etwa 0.06 mm (0.0025 inch) 3 Stunden bei 10000C in einer Atmosphäre von
30% Stickstoff und 70% Wasserstoff bei nahezu Atmosphärendruck erhitzt. Die ursprüngliche Härte der verchromten Oberfläche
betrug etwa 650 nach Vickers. Nach dieser Hitzebehandlung zeigte die galvanisierte Oberfläche eine Härte von 1450 nach
Vickers. Die Untersuchung ergab, daß der äußere Teil der galvanisierten Schicht in Chromnitrid überführt worden war,
und daß der innere Teil der Schicht mit dem Stahlkörper als Substrat durch Diffusion verbunden worden war. Der Verbundkörper
bestand aus einer äußeren Zone aus Chromnitrid (Cr„N), einer Zone aus Chromnitrid und nicht umgesetztem Chrom, einer
Zone aus Chrom und einer Legierung als Substrat, die gegenseitig ineinander hinein diffundiert waren und schließlich
aus der Legierung als Substrat. Da keine dieser Zonen von der angrenzenden nächsten Zone scharf zu unterscheiden ist, liegt
vielmehr eine graduelle Verschmelzung der einen Zusammensetzung mit der nächsten vor.
Auf diese Yfeise hergestellte Abnützungsflächen zeigten,
verglichen mit den sogenannten "Hartchrom"-galvanisierten
Stahlflächen, unter stark abnutzenden Bedingungen eine beträchtlich
erhöhte Lebensdauer. Die Chromnitridoberfläche ist auch wesentlich korrosionsbeständiger als die nach herkömmlichen
Verfahren-nitridgehärteten Stähle.
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Für den Fachmann ist erkennbar, daß die Umwandlung von Chrom in Chromnitrid eine Zeit-Temperatur-gesteuerte Reaktion ist.
Wird deshalb die im Beispiel gewählte temperatur von 1ÖOO°C
erniedrigt, dann erhöht sich die für die Reaktion zur Erhaltung
einer vorgegebenen Nitridstärke benötigte Zeit, während eine Temperaturerhöhung bei vergleichbarer Stärke zu einer verminderten
Zeitdauer führt.
Obwohl hier ein unlegierter Kohlenstoffstahl als Substrat gewählt
wurde, ist für den Fachmann offensichtlich, daß jedes
Metallsubstrat Verwendung finden kann, das verchromt werden kann und das eine Solidus-Temperatur aufweist, die oberhalb
der Temperatur liegt bei der die Hitzebehandlung vorgenommen wurde und bei -der das Chrom durch Diffusion verbunden wird.
Die genannte Zusammensetzung der bei der Hitzebehandlung angewandten
Atmosphäre kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden; sie muß lediglich eiaea ausreichenden Stickstoffdruck
aufweisen, so daß die Nitridbildung stattfinden kann, und sie
muß ansonsten gegenüber der Chromschicht und dem Metallkörper als Substrat unter den angewendeten Hitzebehandlungsbedingungen
inert sein. In einigen Fällen kann die Verwendung stark reduzierender
Gase, wie beispielsweise Viasserstoff, als Bestandteil
dieser Atmosphäre unerwünscht sein, was beispielsweise dann der Fall ist, wenn als Substrat gewisse Legierungen auf
Basis Kupfer verwendet werden, die normalerweise Oxide enthalten,
In diesem Fall kann eine Atmosphäre aus Stickstoff
und einem inerten Gas, wie beispielsweise Argon, zweckmäßig sein. In jedem Fall kann der Stickstoffgehalt so niedrig wie
etwa 15 Volumenprozent und so hoch wie etwa 40 Volumenprozent sein, wobei 30 bis 33% am wirksamsten sind.
Festzustellen ist, daß keines der oben beschriebenen, für die Nitridhärtung nitridhärtbarer Stahllegierungen brauchbaren
Verfahren, bei der Ausübung der vorliegenden Erfindung wirksam ist.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Oberflächenhärtung eines metallischen
Verschleißteiles, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des zu härtenden Metallteiles verchromt und
die verchromte Oberfläche in einer stickstoffhaltigen Atmosphäre unter Temperatur- und Zeitbedingungen einer Hitzebehandlung
unterworfen wird, die ausreichen, den äußeren Teil der Chromschicht in Chromnitrid zu überführen und an der Zwischenfläche
des Chrom/Metallsubstrates durch Diffusion eine Bindung herzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze lehnet, daß das metallische Verschleißteil unlegierter
Kohlenstoffstahl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stickstoffhaltige Atmosphäre
aus mindestens 15 Volumenprozent Stickstoff und der Rest im wesentlichen aus Wasserstoff besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Hitzebehandlung angewendete Temperatur bei 900 bis HOO0C liegt.
5. Aus einem metallischen Träger bestehender Gegenstand, der
eine Oberflächenschicht aus Chromnitrid aufweist, die infolge einer durch Diffusion zwischen der Oberflächenschicht und dem
metallischen Träger unter Ausbildung einer Verbundstruktur entstandenen Bindung mit dem Träger verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Verbundstruktur nach
einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 4 erhalten worden ist.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US70219668A | 1968-02-01 | 1968-02-01 |
Publications (1)
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FR (1) | FR2001101A1 (de) |
GB (1) | GB1200165A (de) |
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- 1969-01-03 GB GB57769A patent/GB1200165A/en not_active Expired
- 1969-01-17 DE DE19691902209 patent/DE1902209A1/de active Pending
- 1969-01-29 FR FR6901732A patent/FR2001101A1/fr not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2001101A1 (de) | 1969-09-26 |
GB1200165A (en) | 1970-07-29 |
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