DE1888800U - Waagestutzen fur elektronische Mikrowaagen - Google Patents
Waagestutzen fur elektronische MikrowaagenInfo
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Description
G.M.B.H.
VERSUCHSBETRIEBE DER BERGBAU-FORSCHUNG
VERSUCHSBETRIEBE DER BERGBAU-FORSCHUNG
An das
Essen-Kray,
DeutSChe Patentamt Dortmunder Straße 151
8 München 2
Zweibrückenstrasse 12
Zweibrückenstrasse 12
Waagestutzen für elektronische Mikrowaagen.
Für die Beobachtung und Messung kleinster Gewichtsänderungen bedient
man sich in der Mess- und Analysentechnik meist einer elektronischen
Mikrowaage. Mit diesem Gerät gelingt eine kontinuierliche Messwerterfassung,
d.h. eine Registrierung der Gewichtsänderungen, die sich beispielsweise in Form einer Kurve aufzeichnen lassen. Damit ist
die Mikrowaage zu einem Messinstrument geworden, welches zeitliche Gewichtsänderungen unter definitiven Bedingungen bezüglich Druck,
Temperatur und Atmosphäre angibt.
Die elektronische Mikrowaage arbeitet nach dem Prinzip der automatischen
Kompensation, indem das von der Last hervorgerufene Drehmoment durch ein elektrisches Gegendrehmoment ausgeglichen wird.
Auf diese Weise bleibt der Waagebalken nahezu in der Ruhelage.
Um Gewichtsdifferenzen durch ungleiche Adsorption zu vermeiden, ist das schwingende System weitgehend symmetrisch aufgebaut. Ausserdem
ist das ganze Waagesystem unter Verzieht auf eine Arretierung
in einem Gehäuse aus Glas untergebracht, wobei die Einzelteile durch Normalsehliffe miteinander verbunden sind.
Die Quarzschälchen für Last und Tara hängen an Quarzfäden von etwa
0,05 mm !Durchmesser, die wiederum über entsprechende Gehänge beidseitig
an dem aus einem Quarzröhrchen bestehenden Waagebalken befestigt sind. Sie befinden sich in langgestreckten geschlossenen
Glasstutzen, die somit eine Ausführung der Messung sowohl im Vakuum als auch im Druckbereich bis 1 Atm. erlauben.
Um bei der Registrierung von Gewichtsänderungen, beispielsweise während der Durchführung von Adsorptionsmessungen die erforderliche
Temperaturkonstanz zu gewährleisten^werden bisher in der Regel Dewar-Gefässe
mit entsprechenden Temperaturbädern von unten über die langgestreckten Waagestutzen geschoben. Dies hat aber den Nachteil,
dass bei einer Temperaturänderung, wie sie z*B. häufig beim Übergang
von der Evakuierungsphase zur eigentlichen Afcjsorptionsmessphase
erforderlich ist, die Dewar-Gefässe ausgewechselt werden müssen. Dieser Vorgang ist umständlich und erfordert besondere
Vorsicht, da durch Berührung der Waagestutzen hervorgerufene Erschütterungen der Waage die Messung stören. Ausserdem ist ein Auswechseln
der zu messenden Probe bzw. der Quarzschälchen erst möglich,
nachdem die Waagestutzen entfernt sind. Dies ist aber schwierig,
wenn die Mikrowaage,insbesondere bei Langzeitversuchen,in einem Luftthermostaten
untergebracht ist.
Die Erfindung betrifft eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der
Waagestutzen für die elektronische Mikrowaage. Sie besteht darin, dass der Waagestutzen doppelwandig ausgeführt und dass er an seinem
unteren Ende mit einem Sehliffstopfen versehen ist. Auf diese Weise ist es möglich, an den Mantelraum über eine Schlauch- oder Normalschliff
verbindung einen UmIaufthermostaten anzuschliessen, der es
gestattet, mit Leichtigkeit jede gewünschte Temperatur im Messraum
einzustellen. Selbstverständlich muiää der betreffende Thermostat
entsprechend ausgerüstet sein. Ausserdem ist es nach Entfernung des unteren Schliffstopfens leicht möglich, die Probe bzw. das
Quarzschälchen mittels einer geeigneten Vorrichtung ein- oder auszuführen, bzw. am Aufhängefaden zu befestigen. Auf diese Weise
ist ein rasches und einfaches Auswechseln der Probe möglich.
Der neue Waagestutzen hat den Vorteil, dass er dauernd mit der Waage
verbunden bleiben kann. Ausserdem kann aber auch der Stutzen selbst
ständig mit dem Umlaufthermostaten verbunden bleiben, wodurch eine
grosse Temperaturkonstanz im Messraum gewährleistet ist.
Weiterhin hat es sich gezeigt, dass es besonders günstig ist, wenn
man sich bezüglich der Temperaturangabe während der Wägung nicht allein auf die Temperatur der Thermostatenflüssigkeit verlassen muss»
Besser ist es, wenn die Temperatur unmittelbar in Probennähe gemessen
werden kann. Deshalb wird erfindungsgemäss der Kernschliffstopfen so ausgebildet, dass er ein Widerstandsthermometer trägt.
Beim Gebrauch der elektronischen Mikrowaage hat es sich ausserdem
gezeigt, dass bei einzelnen Messobjekteny insbesondere solchen,
die Gettereigenschaften besitzen, wie z.B. Α-Kohle oder aufgedampften Metallfilmen nach längerem Evakuieren der Waagestutzen eine Gewichtszunahme
der Probe zu verzeichnen ist. Dieser Störeffekt rührt von der Adsorption v.a, hochmolekularer Fremdstoffe durch die Probe her,
die beispielsweise als Restbeladung von den Glaswänden oder aus dem Fett der Schliffverbindungen frei werden können. Diese Störung lässt
sich erfindungsgemäss vermeiden, wenn man das Probe- und Tara-Quarzschälchen
mit je einem Käfig aus feinmaschigem Metalldraht umgibt, der inwendig mit hochwirksamer Aktivkohle belegt ist. Der Drahtkorb
ist über einen Glasstempel mit Auflagefläche mit dem Kernsehliffstopfen
verbunden. Diese Anordnung erlaubt nach wie vor den freien
Zutritt der im Waagestützen befindlichen Atmosphäre zur Probe.
Ausserdem kann durch eine Erdung des die Probe symmetrisch umgebenden Drahtkorbes eine elektrostatische Aufladung der Quarzschälchen
verhindert werden. Die Wirkung kann zusätzlich durch eine den gesamten
Waagestutzen einschilessende Metallfolie, die gleichfalls
geerdet ist, verstärkt werden. Als Draht- oder Folienmaterial sind beispielsweise unter■anderem Kupfer oder Silber geeignet. Die Erdung
des Drahtkäfiges erwies sich als wesentlich wirkungsvoller als das
bekannte Ausstreichen der Stutzenwand mit Leitsilber»
Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert:
Der Waagestutzen 1 einer elektronischen Mikrowaage ist mit der Doppelwand 2 umgeben, wodurch der Mantelraum 5 zur Aufnahme eines
Temperaturbades geschaffen wird. Dieser Mantelraum kann mit Hilfe einer z.B. Schlauchverbindung 4 an einen Umlaufthermostaten angeschlossen
werden.
Am unteren Ende des Waagestutzens befindet sich ein Schliffstopfenverschluss
5· Der Kernschliffstopfen trägt auf einem mit einer Auflagefläche versehenen Glasstempel 6 einen innen mit Aktivkohle
belegten Metalldrahtkäfig 8, der JkS Quarzfaden 9 hängende Quarzschale 10 mit der Probe von allen Seiten umschliesst. Der Quarzfaden
wird oben durch ein entsprechendes Loch im Deckel des Drahtkäfigs geführt.
Ausserdem sind im Kernschliffstopfen 5 die zu einem Temperaturschreiber
führenden Drähte 12 eines Widerstandsthermometers 11 eingeschmolzen. Die Platineinschmelzungen IJ sind durch eine
Aralditverkittung 14 verstärkt. Gleichzeitig ist hier die im Glasstempel
befindliche Erdleitung 15 für den Drahtkäfig hindurchgeführt.
Der gesamte Waagestutzen ist zusätzlich noch mit einer Metallfolie
umkleidet, die ebenfalls geerdet ist.
Claims (4)
1. Waagestutzen für elektronische Mikrowaagen, gekennzeichnet durch
einen mittels einer Doppelwand (2) gebildeten Mantelraum (j) zum Anschluss an einen Umlaufthermostaten und durch einen Schliffstopfenverschluss
(5) am unteren Ende des Waagestutzens (l).
2. Waagestutzen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein im Kernschliff
stopfen (5) eingeschmolzenes Widerstandsthermometer (ll), das sich in grosser Probennähe befindet.
5. Waagestutzen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet, durch einen
das Probeschälchen umgebenden feinmaschigen Metalldrahtkäfig (8),
der inwendig mit hochwirksamer Aktivkohle belegt ist und der mittels
einer Auflegeplatte und eines Glasstempels (6) mit dem Kernschliffstopfen (5) verbunden ist.
4. Waagestutzen nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass
der gesamte Waagestutzen mit einer Metallfolie (16) umgeben ist, wobei sowohl der die Probe umgebende Drahtkäfig als auch die
Metallfolie geerdet sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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---|---|
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