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Mehrfachdichtungsring Es sind Dichtungsringe, sogenannte O-Ringe
bekannt geworden, die in ihrer Anwendung sehr einfach, aber trotzdem für manche
Verwendungszwecke nicht geeignet sind, insbesondere dann, wenn mehrere Medien abzudichten
sind oder verschiedene Drücke auftreten oder aber verschiedene Temperaturbeständigkeiten
von ein und demselben Dichtungselement verlangt werden.
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In solchen Fällen ist man mangels einer geeigneten einfachen Dichtung
gezwungen, technisch komplizierte konstruktive Lösungswege zu suchen, um diese schwierigen
Dichtungsaufgaben zu lösen.
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Gegenstand des Musters ist eine Dichtung, die im Aufbau äußerst einfach
ist, welche das Anwendungsgebiet der bekannten 0-Ringe in Verbindung mit einfachen
Konstruktionselementen erheblich erweitert.
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Von diesen bekannten Dichtungen unterscheidet sich jene nach dem Muster
dadurch, daß die Ringe aus Werkstoffen mit unterschiedlichen chemischen und physikalischen
Eigenschaften hergestellt und durch ein vorzugsweise metallisches Zwischenstück
verbunden sind, mit welchem sie durch Vulkanisation formschlüssig verankert sind.
Der Zwischenring dient hierbei nicht nur, wie dies bereits bei Einlagen in den Werkstoffen
von Dichtringen bekannt ist, zur Versteifung, sondern zugleich auch zur Verbindung
der beiden aus verschiedenen Materialien bestehenden Ringe. Diese Verbindung läßt
sich mit metallischen Zwischenstegen besonders wirksam gestalten, da diese sich
leichter durch Anvulkanisieren mit dem Kunststoff der Ringe verbinden lassen.
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Die Querschnittsgrößen der miteinander, verbundenen Ringe können dabei
je nach den besonderen Anwendungsfällen gleich oder verschieden gewählt werden.
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Die Mehrfachabdichtung ermöglicht es, bei einer in sich geschlossenen
Dichtung dennoch auf die individuellen Anforderungen die an Teile der Dichtung gestellt
werden, Rücksicht zu nehmen. So ist es ohne weiteres möglich, daß die einzelnen
miteinander verbundenen Ringe unterschiedliche Härte, Festigkeit, Dehnung usw. aufweisen.
Ferner können die einzelnen miteinander verbundenen konzentrisch liegenden Ringe
aus unterschiedlichen Werkstoffen mit verschiedener Widerstandsfähigkeit gegen chemische
Angriffe ausgebildet sein, oder sie haben Werkstoffe, welche verschiedene Temperaturbeständigkeiten
und
verschiedene Volumenänderungen, z. B. Quellung oder Schrumpfung aufweisen.
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Die Ringe können je nach der Einzelgestaltung der Dichtung durch einen
oder durch mehrere Stege dicht miteinander verbunden sein, derart, daß letztere
etwa durch die Schwerpunkte der Querschnittsflächen gehen. Sie können auch mit einem
oder mehreren Löchern versehen sein, ferner können an der Dichtungsauflage zur Erhöhung
der spezifischen Pressung umlaufende Erhöhungen oder Vertiefungen (Wulste und Riefen)
angebracht sein. einige Ausführungsbeispiele von Dichtungen nach dem Muster sind
in der Zeichnung dargestellt : Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäß aufgebaute
Mehrfachdichtung im Schnitt, jedoch in verschiedenen Einbaufällen, Fig. 3 und 4
sind ebenfalls andere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes im Schnitt
gezeichnet, Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine mit drei Ringen versehene weitere
Ausführungsform der Mehrfachdichtung, Fig. 6 und 7 zeigen andere Einbaufälle der
erfindungsgemäß ausgebildeten Mehrfachdichtung.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, weist die erfindungsgemäß ausgebildete
Mehrfachdichtung einen kreisförmigen Ring auf, der bestimmte mechanische und chemische
Eigenschaften hat.
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Dieser Ring l (vgl, Fig. 1) ist durch einen Steg 3 mit einem zweiten
Ring 2 fest verbunden. Alle drei Elemente bilden zusammen den Mehrfachdichtungsring
gemäß dem Muster. Die Ringe 1 und 2 können völlig verschiedene mechanische und chemische
Eigenschaften aufweisen. Die Verbindung der beiden Ringe 1 und 2 mit dem Steg 3
erfolgt vorteilhaft durch Vulkanisation. Querschnitt und Abmaße der miteinander
verbundenen einzelnen Elemente der Mehrfachdichtung können vollkommen verschieden
sein. Insbesondere ist es ohne weiteres möglich, den Querschnitt der Dichtung auch
in einer nicht kreisrunden Form auszubilden. Beispielsweise kann man, falls erforderlich,
auf der einen Seite einen kleinen Ring beliebigen Querschnittes vorsehen, während
auf d. er anderen Seite ein größerer Ring beliebigen Querschnittes vorhanden ist.
Außerdem ist es möglich, für sogenannte ruhende Abdichtungen die Mehrfachdichtung
zu verwenden. Hierbei kann es von Vorteil sein, eventuell auftretende Leckflüssigkeit
durch die Mitte abfließen zu lassen. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Steg
3 mit Durchtrittsöffnungen zu versehen, so daß sich auch der andere Teil des Hohlraumes
entleeren kann. Auch zur Umleitung von Flüssigkeiten oder Drücken sind diese Dichtungen
anwendbar. Es ist ein Ausführungsbeispiel denkbar, das drei erfindungsgemäße Abdichtringe
aufweist, bei welchem die erste Kammer mit einer bestimmten Flüssigkeit gefüllt
wird, während die zweite Kammer mit einer anderen Flüssigkeit, die ebenfalls
unter
Druck stehen kann, versehen ist. Auf dieselbe Art lassen sich auch sogenannte berührungsfreie
Dichtungen herstellen, indem durch Kanäle Luft oder ein Gas entsprechend eingeleitet
wird und so der Leckflüssigkeit entgegensteht.
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In Fig. 1 ist mit 4 das Maschinenteil, mit 5 der andere Teil des Maschinenteils,
z. B. eine Welle bezeichnet. 6 ist eine Scheibe, welche den groben Schmutz, der
von rechts her in die Dichtung eindringen will, aufhält. Auf der anderen Seite ist
auf der Zeichnung das Öl angedeutete In Fig. 2 ist mit 4 das eine Maschinenteil
und mit 5 das andere Maschinenteil, z. B. die Welle bezeichnet. Die Dichtungsringe
1 und 2 sind hier ebenfalls durch einen Steg 3 verbunden.
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Auf beiden Seiten der Dichtungsringe 1 und 2 befinden sich hier verschiedene
Flüssigkeiten 2 2s welche bei Eintritt eines Defektes an der Dichtung durch die
Bohrung 7 abfließen können.
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Gemäß Fig. 3 sind die beiden Dichtungsringe 1 und 2 durch einen metallischen
Steg 8 miteinander verbunden. Dieser metallische Steg 8 kann so dünn gehalten sein,
daß er federnd wirkt. Er kann aber auch als steifer Ring zwischen die beiden Dichtungen
1 und 2 gelegt sein und durch Kleben, Anvulkanisieren, Kitten oder aber durch Verankerungen
befestigt sein.
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In Fig. 4 ist die Dichtung gemäß dem Muster ebenfalls im Schnitt dargestellt,
wobei für gleiche Teile dieselben Bezugszeichen eingetragen worden sind. Bei dem
in Fig, 4 dargestellten Ausführungsbeispiel-ist an dem einen Dichtungring der Steg
9 vorgesehen, der am anderen Ende eine Verdickung oder eine Verankerung trägt, die
bei einem schlecht bindenden Material einen formschlüssigen Halt gewährt.
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In der Fig. 5 ist ein Schnitt durch ein Maschinenteil gezeichnet.
Mit 4 ist ein Maschinengehäuse und mit 5 die Welle bezeichnet. Hier sind drei verschiedene
runde Dichtungen nebeneinanderliegend angeordnet, und zwar der Ring 1, welcher mit
einem Steg 10 versehen und mit dem Dichtungring 2 verbunden ist. Die Dichtung 2
hat einen Steg 11, der wiederum mit einem dritten Ring 12 in Verbindung steht. Die
Trennflüssigkeiten werden durch die Bohrung 13 in einen Spalt eingeführt, während
durch die Welle und durch d. ie Bohrung 14 die andere Trennflüssigkeit eingeführt
wird.
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Links und rechts der Dichtung stehen andere Medien.
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Das Ausführungsbåspiel nach der Fig. 6 unterscheidet sich von den
übrigen Ausführungsbeispielen insbesondere dadurch, daß der Steg mit mehreren Löchern
20 versehen ist, welche zum Ausgleich der Flüssigkeit oder des Druckes in den zwei
Kammern dienen sollen.
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Die Fig. 7 zeigt eine ruhende Dichtung im Schnitt. Hier stellt 15
das innere Gehäuse dar, während 16 den Mantel des äußeren Gehäuses und 17 den Deckel
bezeichnet, der auf irgendeine Weise aufgeschraubt ist. Die Dichtung 1 ist wiederum
mit der Dichtung 2 durch einen Steg 3 verbunden. Das Medium in dem äußeren Behälter
18 kann nicht mit dem anderen Medium 19 des inneren Gehäuses in Verbindung treten,
da es durch die ruhende Mehrfachdichtung daran gehindert ist.
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Wie bereits betont, bestehen die beiden Dichtringe aus verschiedenen
elastischen Kunststoffen, wobei für jeden einzelnen Dichtring ein besonders geeigneter
Kunststoff je nach den mechanischen Erfordernissen gewählt werden kann.
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Der Steg kann aus einem metallischen Werkstoff gebildet sein.
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Bei Dichtungen, die mehr als zwei Dichtungsringe aufweisen, können
dementsprechend mehrere Varianten von Werkstoffen verwendet werden. Der Mehrfachdichtungsring
gemäß dem Muster ist besonders zur Trennung mehrerer Medien geeignet, ferner bei
Verwendung verschiedener Temperaturen und verschiedener Drücke.
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Hier läßt sich die Erfindung mit besonderem Vorteil anwenden, weil
in solchen Fällen jeder Dichtungsring entsprechend den verschiedenen mechanischen
Festigkeiten und chemischen Widerstandsfähigkeiten gewählt werden kann. Ferner kann
die Dichtung gemäß dem Muster zur Umleitung von Flüssigkeiten, Drücken usw. sowie
zur Herstellung berührungsfreier Dichtungen und als
Vordichtung
verwendet werden, wo insbesondere auf die verschiedenartige Beanspruchung der einzelnen
Dichtungsteile individuell Rücksicht genommen werden kann. Durch den erfindungsgemäß
ausgebildeten Mehrfachdichtungsring wird die Konstruktion für die Abdichtung wesentlich
vereinfach Ein besonderer Vorteil ist die universelle Verwendbarkeit der Dichtung
und ihre hervorragenden Abdichtungseigenschaften. Die einzelnen Ringe lassen sich
in sehr einfacher Weise distanzieren, wobei ferner der Mehrfachdichtungsring gemäß
dem Muster in sehr einfacher Weise und daher auch billig hergestellt werden kann.