DE184718A - - Google Patents

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DE184718A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42 m. GRUPPE
in MÜNCHEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1905 ab.
Die Rechenvorrichtung nach vorliegender Erfindung ist von jener Art, bei welcher die zu berechnenden Größen und die Ergebnisse derselben auf Kartenblätter gedruckt sind, die, in bestimmter Ordnung aufeinandergelegt, das gesuchte Ergebnis durch öffnungen des aufgelegten Kartenblattes ersehen lassen.
Zweck der vorliegenden Verbesserung dieser Vorrichtungen ist die Herbeiführung, einer
ίο rascheren, einfacheren und vielseitigeren Ge-. brauchsweise, welche gestattet, das gesuchte Ergebnis nicht in einzelnen Ziffern zusammensuchen zu müssen, sondern gleich im ganzen zu erhalten, ohne daß hierdurch die Rechenvorrichtung an ihrer handlichen Form einbüßen müßte, vielmehr wesentlich hierin gewinnt. Auch ist eine bedeutende Gebrauchserweiterung geschaffen, indem mit weniger Kartenblättern eine weit größere Anzahl von Größen berechnet werden kann wie bisher.
Zu diesem Zweck sind die einzelnen Kartenblätter nicht mehr in . irgendwelcher Weise unter sich befestigt oder verbunden, sondern sie kommen ganz lose zur Anwendung; außerdem ist auf jedem Blatt nur eine einzige Schauöffnung 5 (vergl. Zeichnung) angeordnet. Der Ort dieser öffnung ist auf jeder einzelnen Karte verschieden, jedoch so gelegen, daß die Grundwerte der sämtlichen, auf einem Kartenblatt enthaltenen Faktoren auf ein und dieselbe öffnung treffen, indem jede Reihe nur bis u (u bis 1) fortgesetzt ist (vergl. Fig. 1 bis 3). Das Auffinden des gesuchten Ergebnisses geschieht dabei dadurch, daß man zwei den gegebenen Faktoren usw. entsprechende Kartenblätter so aufeinanderlegt, daß sie sich vollständig decken. Da an jener Stelle, an der die zu suchende Ergebniszahl der einen Karte sich befindet, auch die Schauöffnung der anderen Karte angeordnet ist, so ist dadurch die Ergebniszahl ohne weiteres durch die Schauöffnung bestimmt. Soll z.B. die Zahl 32 mit der Zahl 17 multipliziert werden, so legt man die beiden mit diesen Faktoren bezeichneten Blätter (Fig. 1 und 2) aufeinander (wobei die Karte mit dem kleineren Faktor stets obenauf zu legen ist); alsdann zeigt die Schauöffnung der obenliegenden Karte 17 das Produkt 544 an (Fig. 1, punktierte Schauöffnung).
Um das Zusammensuchen der zusammengehörigen Karten hierbei zu erleichtern, können die Karten auf einer mit Haltevorrichtungen versehenen Fußplatte so hintereinander aufgestellt werden, daß durch Oberblicken der auf oben hervorstehenden Lappen r angeordneten Faktoren leicht die gesuchten Karten gefunden werden können. Dieselben sind dann später wieder an den richtigen Platz zurückzustecken, so daß man zum späteren Gebrauch stets die alte Ordnung wieder vorfindet.
Da auf jeder Karte nur eine einzige öffnung vorhanden ist, kann ein Irrtum im Ergebnis nie entstehen; die Art des Ablesens
des Ergebnisses ist ohne weiteres verständlich und überaus einfach, man braucht nur die einzige Öffnung zu beachten.
Wollte man mit solcher Vorrichtung beispielsweise die Produkte aus ioo Faktoren berechnen (Faktor ι bis ioo), so wären natürlich ioo Karten notwendig. Diese Zahl kann leicht dadurch auf die Hälfte verringert werden, daß man je zwei Karten vereinigt,
ίο in der Weise, daß man die Ergebniszahlen der zU sparenden Karte auf der anderen Karte unterbringt, und zwar entweder auf der Rückfläche derselben oder auf dem noch leeren Raum der Vorderfläche. Fig. 2 ist ein Beispiel einer solchen Verbindung (von 17 und 84). Die beiden Zahlengruppen sind dabei, um einem Irrtum beim Ablesen zu begegnen, in Kopfstellung zueinander aufgedruckt, also in einem gegenseitigen Winkel von i8o°.
Wird diese letztere Anordnung, also die Benutzung des leeren Raumes der Vorderfiäche, gewählt, so kann die Anzahl der zu der Vorrichtung nötigen Kartenblätter noch weiter, insgesamt auf ein Viertel, verringert werden, indem man dann auch die Rückseite der Karte zur gleichen Ausnutzung frei hat; es enthält dann jedes Kartenblatt bei vollständiger Ausnutzung der gegebenen Fläche vier Gruppen von Ergebniszahlen.
Demzufolge muß jede Karte auch vier Faktoren bei den Lappen r besitzen (Fig. 3); damit dies keine Schwierigkeit beim Zusammensuchen der Karten veranlaßt, ist zweckmäßig der erste Faktor (dessen Ergebnisse gleich oben auf der Vorderseite stehen) schwarz gedruckt, die übrigen aber rot; überdies können bei diesen letzteren Faktoren besondere Hinweise in Form von Pfeilen angebracht werden, welche erkennen lassen, ob die zugehörigen Ergebniszahlen auf der Rückfläche zu finden sind, oder ob die Karte in eine Kopfstellung gedreht werden muß oder beides. Der Pfeil bei der Zahl 28 in Fig. 3 würde z. B. bedeuten, daß die Karte einfach gewendet werden muß, der Pfeil bei Zahl 73, daß sie zugleich auch in Kopfstellung gedreht werden muß, bei Zahl 74, daß nur die Vorderfläche in Kopfstellung zu bringen ist.
Durch die Anordnung der beiden Ergebnisgruppen einer Kartenblattseite in Kopfstellung zueinander wird folgender Vorteil erreicht. Wie bereits oben erwähnt, ist beim Aufeinanderlegen der Kartenblätter die Vorschrift zu beachten, daß die den kleineren Faktor usw. enthaltende Karte obenauf zu legen ist, also in dem angeführten Beispiel die Karte 17 auf die Karte 32. Wird nun diese Regel nicht beachtet und etwa aus Versehen die Karte 32 oben auf Karte 17 gelegt, so macht sich dieser Verstoß gegen die Handhabungsvorschrift sofort dadurch bemerkbar, daß das alsdann in der Schauöffnung erscheinende Ergebnis (5796) sich in Kopfstellung befindet. Durch die beschriebene Anordnung ist also in zwingender Weise auch eine Kontrolle der richtigen Handhabung ermöglicht und dadurch die praktische Verwendbarkeit und Handlichkeit der Vorrichtung erhöht.
Hinsichtlich des Anwendungsgebietes der Vorrichtung wird bemerkt, daß dieselbe nicht nur für die Multiplikation und Division anwendbar ist, sondern ganz allgemein für alle Rechnungsarten, deren Ergebnisse durch zwei Variable bestimmt werden, also beispielsweise auch Rundholzberechnungen, Zinsberechnungen usw.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:
1. Rechenvorrichtung, bestehend aus einer Anzahl von die Rechenfaktoren mit ihren Ergebnissen aufweisenden Kartenblättern mit Schauöffnungen, in welchen die Ergebniszahlen der anderen Karten erscheinen, dadurch gekennzeichnet, daß für alle Ergebniszahlen eine einzige Schauöffnung fs) vorgesehen ist, die, auf den einzelnen Karten verschiedenenorts vorgesehen, beim wechselnden Aufeinanderlegen der Karten stets eine andere Ergebniszahl erkennen läßt.
2. Eine Ausführungsform der Rechenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Gruppe von Ergebniszahlen auf der gleichen Kartenfläche vorgesehen ist, welche in einem Winkel von i8o° zur anderen steht, so daß durch bloßes Drehen der Kartenfläche auch diese weitere Gruppe von Ergebniszahlen unter die Schauöffnung (s) der aufzulegenden Karte gebracht werden kann.
3. Eine Ausführungsform der Rechenvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Gruppen von Ergebniszahlen auf der Rückseite der Karten angeordnet sind, so daß durch bloßes Wenden der Karten die Zahlen dieser weiteren Gruppen unter die Schau-Öffnung der aufzulegenden Karte gebracht werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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