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Vorrichtung zum elektrostatischen Überziehen.
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Das Gebrauchsmuster bezieht sich auf Vorrichtungen zum elektrostatischen
Überziehen, wobei eine mechanische Zerstäubung von flüssigem Überzugsmaterial verwendet
wird.
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Gemäß einem älteren nicht vorveröffentlichten Vorschlag sind Anlagen
zum Aufbringen von Lacken, Emails und ähnlichen Farben auf Gegenstände beschrieben,
welche elektrostatische Kräfte verwenden, um sehr hohe Niederschlagwirkungsgrade
(gemessen durch den Prozentsatz der zerstäubten auf den Gegenständen niedergeschlagenen
Farbe) zu erhalten und welche dennoch die Vorteile einer mit Druckluft arbeitenden
Spritzpistole in bezug auf das Volumen an zerstäubter Farbe, der Form des Musters,
das augenblickliche Einleiten und Beenden der Zerstäubung und eine kommerziell befriedigende
Zerstäubung von schwer zu zerstäubenden Stoffen erreichen, und diese Vorteile können
durch eine mit Druckluft arbeitende Spritzpistole erreicht werden, die trotz der
Verwendung einer hohen Spannung von Hand mit
Sicherheit gehandhabt
werden kann. Durch diese Erfindung werden die Probleme des Wegführens und des Wiedergewinnen
von Vorbeigesprühtem außerordentlich vereinfacht, die Geschwindigkeiten der Absaugeluft
kann reduziert werden, und daraus ergeben sich Verminderungen an Energieverbrauch
und Wärmeverlusten, einfache Filter können Wasservorhänge ersetzen, und der Anwendungsbereich
für den praktischen Gebrauch einer von Hand gehaltenen Pistole, die ohne Verwendung
einer Kabine zerstäubt, wird außerordentlich erweitert.
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Die Pistole verwendet eine das Zerstäubende aufladende Elektrode,
welche, wenn sie auf ein hohes elektrisches Potential aufgeladen wird, eine hohe
Konzentration atmosphärischer Ionen in einer so angeordneten Zone erzeugt, daß die
gesamten oder jedenfalls der größte Teil der zerstäubten Teilchen unmittelbar nach
ihrer Herstellung durch das Feld hindurchgeht. Vorzugsweise ist die Elektrode ein
einziger feiner Draht, der innerhalb des zu Zerstäubenden angeordnet ist, zweckmäßig
ein Draht, der innerhalb der Pistole abgestützt ist, und nach vorn durch und über
die die Farbe od. dgl. abgebende Öffnung der Spritzpistole vorragt ; die Elektrode
kann jedoch auch neben der Öffnung zum Austreten der Farbe od. dgl. angeordnet sein,
so daß sie sich außerhalb, jedoch nahe dem Zerstäubten befindet.
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Es wurde nun gefunden, daß das Gesamtarbeiten und der Niederschlagwirkungsgrad
der Anlage durch die Verwendung einer Gegenelektrode verbessert werden kann, die
im Abstand
von der Aufladeelektrode angeordnet ist und auf einem
elektrostatischen Potential gehalten wird, das dem der zu überziehenden Gegenstände
weit näher als dem Potential der Aufladeelektrode liegt. Vorzugsweise ist die Gegenelektrode
an der Pistole selbst angeordnet, wobei der Abstand zwischen der Aufladeelektrode
und der Gegenelektrode kleiner als der normale Abstand zwischen der Pistole und
den zu überziehenden Gegenständen ist, so daß unter gewöhnlichen Zerstäubungsbedingungen
(beispielsweise 15 bis 25 cm zwischen der Pistole und einem zu überziehenden Gegenstand)
das vorherrschende elektrostatische Feld zwischen der Aufladeelektrode und der Gegenelektrode
vorhanden ist. Diese Verwendung einer Gegenelektrode hat zahlreiche Vorteile. Sie
bewirkt eine ausgesprochene Verbesserung in dem Wirkungsgrad des Niederschlages,
läßt eine kleinere Pistole leichten Gewichtes herstellen, die von Hand bequem manipuliert
werden kann, ermöglicht die Verwendung von Energieanlagen mit niedrigerer Ausgangsspannung
und vereinfacht das Problem, die Pistole gegen Feuergefahr und Schocks für das Bedienungspersonal
sicher zu machen.
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Die Gegenelektrode soll ausreichend außerhalb des Weges des zu Zerstäubenden
angeordnet sein und befindet sich vorzugsweise hinter der Zerstäuberzone. Wenn die
Gegenelektrode auf diese Weise angeordnet wird, stört sie nicht das Vorhandensein
eines beträchtlichen, das Zerstäubte niederschlagenden
Feldes zwischen
der Aufladeelektrode und dem Arbeitsstück. Um zu verhindern, daß die Gegenelektrode
durch die Wirkung des Feldes mit Zerstäubtem überzogen wird, werden gemäß der Erfindung
zerstäubte Teilchen aus der Pistole nach vorn gegen die zu überziehenden Gegenstände
mit einem genügenden Moment vorbewegt, um ihre Neigung zu überwinden, sich auf der
Gegenelektrode niederzuschlagen, und sie werden in einen Bereich bewegt, in dem
sie auf den geerdeten Gegenständen zufolge ihrer eigenen elektrischen Aufladungen
mit Hilfe des Feldes niedergeschlagen werden, das zwischen den Gegenständen und
der Aufladeelektrode vorhanden ist. Das letztgenannte Feld ist vorzugsweise ein
Feld von einer Stärke, welches bei Nichtvorhandensein sowohl von Farbe od. dgl.
als auch von
Druckluft einen Stromfluß aus der Aufladeelektrode zu dem |
zu überziehenden Gegenstand von wenigstens etwa 1 Ampere |
und zweckmäßig 5//Ampere oder mehr schafft. |
In der besonderen Ausführungsform einer Handspritz- |
pistole gemäß nachstehender Beschreibung als. einem Ausfüh- |
rungsbeispiel haben Untersuchungen zur Herstellung der Sicherheit gegen die Gefahren
des Funkens und elektrischer Schläge für den Bedienenden zu der Anordnung eines
hohen Widerstandes in der Pistole geführt, der nahe der Aufladeelektrode angeordnet
ist. Ähnliche Betrachtungen haben die Zweckmäßigkeit angedeutet, die effektive elektrische
Kapazität der Aufladeelektrode oder anderer elektrisch leitender
Elemente
so niedrig wie möglich zu halten, denen durch den Widerstand ein hohes Potential
aufgedrückt wird. Der Lauf der Pistole ist ein zusammengesetztes Gebilde, das rings
um den Vorderschenkel eines allgemein L-förmigen Gehäuses aufgebaut ist, das aus
Isoliermaterial hergestellt ist und das einen hinteren Schenkel enthält, der innerhalb
des hohlen Handgriffes enthalten ist. Der vordere Gehäuseschenkel nimmt den oben
genannten Widerstand auf, während der hintere Schenkel die Hochspannungseinführung
aufnimmt, die mit dem hinteren Ende des Widerstandes verbunden ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht einer vollständigen elektrostatischen
Zerstäubungs-Überzugsanlage.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht einer Zerstäuberpistole.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Mittelschnitt durch die Zerstäuberpistole
der Fig. 2.
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Die Zerstäuberanlage gemäß Fig. 1 enthält eine Spritz-oder Zerstäuberpistole,
die allgemein durch das Bezugszeichen 2o angedeutet ist und die so angeordnet ist,
daß sie eine Reihe von Gegenständen 21 besprüht, die durch ein Förderorgan 22 durch
eine Uberzugszone hindurchbewegt werden.
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Die Pistole 2o kann in der Hand eines Bedienenden gehalten und kann
so gehandhabt werden, wie es erforderlich ist, um die Gegenstände 21 durch Zerstäuben
zu überziehen. Farbe
od. dgl. wird der Pistole durch einen biegsamen
Schlauch 23 hindurch zugeführt, der sich von einem Behälter 24 für Farbe usw. erstreckt,
welcher zum Zuführen der Farbe usw. unter Druck gehalten wird. Die Pistole 2o verwendet
zum Zerstäuben von Farbe Druckluft, und diese Luft wird durch eine biegsame Luftleitung
25 aus einer geeigneten unter Druck stehenden Quelle zugeführt. Hochspannung zum
Aufla-
den des aus der Pistole 2o austretenden Zerstäubten wird |
der Pistole 2o durch eine biegsame Leitung 27 zugeführt, |
die mit einem Anschluß einer Hochspannungsquelle oder einer Energieanlage 28 verbunden
ist, deren anderer Anschluß, wie bei 29 angedeutet ist, geerdet ist. Die zu überziehenden
Gegenstände 21 werden auf einem das Zerstäubte anziehenden Potential gehalten, indem
sie zweckmäßig mit dem Förderorgan 22 elektrisch verbunden sind, das, wie bei 30
angedeutet ist, geerdet ist.
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Eine Ausführungsform einer Zerstäuberpistole, welche zur Verwendung
in der in Fig. 1 dargestellten Anlage geeignet ist, ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
Eine solche Pistole enthält (Fig. 3) ein allgemein L-förmiges Gehäuse, das insgesamt
mit dem Bezugszeichen 34 bezeichnet und aus einem Isoliermaterial, und zwar zweckmäßig
als ein einziges Formstück hergestellt ist, und das vordere und hintere rohrförmige
Schenkel 35 und 36 aufweist, deren Inneres an ihrer Vereinigungsstelle miteinander
in Verbindung steht. Mit dem Gehäuse 34 ist an im Abstand voneinander befindlichen
Stellen
längs des Vorderschenkels 35 ein hinterer Flansch 37, ein Zwischenflansch 38 und
ein vorderer Flansch 39 einstückig ausgebildet. Des weiteren ist mit dem Gehäuse
34 ein Ansatz 4o einstückig ausgebildet, der in dem Winkel zwischen den beiden Schenkeln
35 und 36 angeordnet ist. Der Flansch 39 und ebenfalls der Flansch 38 finden über
einen Teil ihrer Dicke innerhalb des hinteren Endes einer Buchse 42 in der Form
eines zylindrischen Rohres aus Isoliermaterial Aufnahme, welches das äußere Element
ist, das als der Lauf der Pistole bezeichnet werden kann. Das vordere Ende des Gehäuseschenkels
35 ist mit einem weiteren Flansch versehen, der das Vorderende der Buchse abschließt
und der bei der dargestellten Pistole ein getrenntes Element in der Form eines Stopfens
43 ist.
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Dieser Stopfen 43 besteht aus Isolierstoff, und durch ihn hindurch
erstreckt sich eine mittlere Öffnung 44, die an ihrem hinteren Ende zur Aufnahme
ausgebildet ist und das Vorderende des Gehäuseschenkels 35 aufnimmt und an ihm zweckmäßig
durch ein Klebemittel eingekittet ist. An dem Vorderende des Stopfens 43 und gleichachsig
zu dem Gehäuseschenkel 35 ist eine Farb-Kappe 45 abgestützt, die von einer Luft-Kappe
46 umgeben ist, die ebenfalls von dem Stopfen 43 getragen wird.
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Der Handgriff der Pistole, der mit den Flanschen 37 und 38 verbunden
ist, enthält eine Hülle, die zweckmäßig aus zwei sich ergänzenden Hälften 5o und
51 gebildet ist,
die zweckmäßig aus Leichtmetallblech-Stanzstücken
oder im Gesenk hergestellten Stücken bestehen. Zusammen bilden die beiden Handgriffhälften
50 und 51 einen Griff und einen Bund der erstgenannte Teil umschließt den Gehäuseschenkel
36 und der letztgenannte Teil umschließt den Flansch 37 sowohl als auch den Ansatz
4o und denjenigen Teil des Flansches 38 der nach hinten über das Ende der Buchse
42 hinaus vorsteht. Zwischen den beiden Hälften der Handgriffhülle befindet sich
ein Ventilgehäuse 53, das passend innerhalb der Hülle in fester Lage an dem hinteren
Ende des Laufes angeordnet und zweckmäßig mit einem Haken 54 versehen ist, durch
den die Pistole bei Nichtgebrauch aufgehängt werden kann. Weiterhin findet innerhalb
der Handgriffumhüllung ein metallener Verbindungsblock 55 Aufnahme, der an dem äußeren
und unteren Ende des Griffteiles des Handgriffes angeordnet ist. In dem Winkel zwischen
dem Lauf und dem Griff des Handgriffes ist ein Abzug 56 schwenkbar angeordnet, der
die innerhalb des Ventilgehäuses 53 angeordneten beiden getrennten Ventile für Flüssigkeit
mit Druckluft betätigt.
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Die beiden Hälften der Hülle des Handgriffes werden zweckmäßig unmittelbar
miteinander durch einen Zapfen 59 (Fig. 2) verbunden, der in der Hinterseite des
Gehäuseschenkels 36. angeordnet ist, während das Ventilgehäuse 53 an der Hülle durch
Schrauben 60 befestigt ist, die in sie durch die Wandungen der Hülle hindurchgehen.
Der Verbindungsblock
55 wird in seiner Lage zweckmäßig durch eine
Schraube 62 gehalten, die sich in sie durch eine Wandung des Griffteiles des Handgriffes
erstreckt. Die Handgriffhülle ist an dem Lauf der Pistole vermittels des Gehäuses
34, beispielsweise durch Schrauben 63 und 64, befestigt, die durch die Wandungen
der Hülle in den Flansch 37 bzw. den Ansatz 4o hindurchgehen.
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Die Farb-Kappe 45 ist in den Stopfen 43 an dem vorderen Ende der
Öffnung 44 eingeschraubt, ragt nach vorn aus ihm vor, und mit ihr tritt an ihrem
Vorderende die innere kegelstumpfförmige Wandung der Luft-Kappe 46 in Eingriffe
die durch einen innen geflanschten Bund 65 in ihrer Lage gehalten wird, der mit
Gewinde an dem vorstehenden Vorderende des Stopfens 43 angeordnet ist. Die Spitze
der Farb-Kappe 45 findet in einer mittleren Öffnung 66 in der Fläche der Luft-Kappe
46 Aufnahme, und diese Öffnung hat einen größeren Durchmesser als die Spitze der
Farb-Kappe 45, um einen ringförmigen Raum für den Durchgang von Zerstäuberluft zu
schaffen.
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Farbe wird der Farb-Kappe 45 durch die mittlere Öffnung 44 hindurch
zugeführt, die mit ihr durch einen Durchgang 67 mit dem Stopfen 43 in Verbindung
steht. Eine zweite gegenüber der Achse versetzte Leitung 71 in dem Stopfen 43 gibt
Zerstäuberluft an eine äußere ringförmige Nut 72 in der Farb-Kappe 45 ab, und diese
Luft strömt nach vorn durch Längsleitungen 73 in der Wand der Farb-Kappe 45 in
einen
ringförmigen Raum 74, der die Spitze der Farb-Kappe 45 umgibt und mit der Öffnung
66 in Verbindung steht.
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Bei der dargestellten Pistole ist die Luft-Kappe 46 mit Lufthörnern
76 versehen, die nach vorn und einwärts gerichtete Öffnungen zur Abgabe von das
Zerstäubte formender Luft haben. Die das Zerstäubte formende Luft erreicht das Innere
der Lufthörner 76 vermittels einer dritten gegenüber der Achse versetzten Leitung
77 (Fig. 3) in dem Stopfen 43 und eines Ringraumes 78 zwischen der Luft-Kappe 46
und dem Stopfen 43.
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Farbe od. dgl., Zerstäuberluft und das Zerstäubte formende Luft werden
Leitungen in dem Stopfen 43 unter der Steuerung von in dem Gehäuse 53 angeordneten
Ventilen zugeführt. Das Innere der Buchse 42 wird zweckmäßig als Leitung für die
Zerstäuberluft verwendet.
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Farbe und Luft werden dem Ventilgehäuse 53 durch Leitungen getrennt
zugeführt, die sich durch den Block 55 hindurch erstrecken und an ihren inneren
Enden mit Rohren z. B. 88 in Verbindung stehen, die sich zu Einlaßöffnungen z. B.
9o in dem Ventilgehäuse erstrecken. Die äußeren Enden der Leitungen in dem Block
55 sind jeweils für eine Verbindung mit der Farbenleitung 23 und der Luftleitung
25 geeignet.
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Die das Zerstäubte aufladende Elektrode 12o ragt nach vorn durch
die Öffnung der Farb-Kappe 45 vor und wird innerhalb der Farb-Kappe 45 durch einen
Träger 121 aus Isoliermaterial
abgestützt. Dieser Träger findet
in der Bohrung der Farb-Kappe 45 von dem Hinterende her Aufnahme und hat Nuten,
die Leitungen bilden, durch die die Farbe das vordere Ende der Farb-Kappe 45 erreichen
kann. Die Elektrode 120j die zweckmäßig aus einem Klavierdraht von etwa 0, 5 mm
Durchmesser gebildet ist, erstreckt sich vollständig durch den Träger 121 hindurch
und ragt nach hinten, und sein nach hinten vorstehender Teil ist mit dem Vorderende
eines Widerstandes 125 verbunden, der in dem vorderen Schenkel 35 des Gehäuses 34
untergebracht ist.
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Der Widerstand 125 ist zweckmäßig von bekannter Ausführung und enthält
ein Widerstandselement in der Form eines oder mehrerer schraubenförmiger Streifen
aus leitender Farbe, die auf der Außenfläche eines keramischen Rohres niedergeschlagen
ist.
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Das hintere Ende des Widerstandes 125 kann mit der Hochspannungsleitung
140 innerhalb des Hochspannungskabels verbunden sein.
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Polyäthylen hat sich für das Gehäuse 34 als befriedigend erwiesen,
obgleich andere zweckentsprechende verformbare Kunststoff-Massen, die entsprechende
elektrische Isoliereigenschaften besitzen, verwendet werden können. Der Stopfen
43, die Farb-Kappe 45 und die Luft-Kappe 46 bestehen zweckmäßig aus einem etwas
härteren und starreren Material, z. B. Acetalharz, der unter dem eingetragenen Warenzeichen"Delrin"in
den Handel gebracht wird. Wenn stark
abreibende Stoffe versprüht
werden sollen, kann eine zylindrische Auskleidung aus Metall, Saphir oder eine andere
Auskleidung in die Farb-Kappe 45 eingeführt werden. Ein durch Webstoff verstärktes
Epoxyharz wird vorzugsweise für die Buchse 42 verwendet. Das Luftrohr und das Farbrohr
innerhalb des Laufes können aus einem geeigneten Isoliermaterial bestehen. Da das
Ventilgehäuse 53 sich mit der leitenden Handgriffhülle 50, 51 in Berührung befindet,
die geerdet ist, kann es aus Metall sein jedoch kann aus Gründen der Ersparnis das
Ventilgehäuse aus einem Formstück von zweckentsprechend dimensioniertem stabilen
Kunststoff-Werkstoff geformt sein, z. B. ein glasverstärktes Polyamid.
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Der Abzug 56 und das Farbrohr und das Luftrohr innerhalb des Handgriffes
bestehen zweckmäßig aus Metall.
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Bei einer gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Pistole
sind alle freiliegenden elektrisch leitenden Elemente mit Ausnahme der Spitze der
Elektrode 12o an dem hinteren Ende der Pistole angeordnet, und das einzige Element
von merkbarer Größe und elektrischer Kapazität (der Handgriff) befindet sich zufolge
seiner elektrischen Verbindung mit der geerdeten Kabelabschirmung 143 auf Erdpotential.
Die Widerstandsgröße des Widerstandes, der zweckmäßig durch einen zusätzlichen Widerstand
150 (Fig. 1) in der elektrischen Anlage 28 ergänzt ist, begrenzt den Stromfluß zur
Elektrode 120, und die Werte dieser Widerstände können zu der Spannung der Energieanlage
so in Proportion
gebracht sein, daß sie gewährleisten, daß jedwede
aufrechterhaltene Entladung aus der Elektrode keine Gefahr für Feuer bildet oder
nachteilig ist, wenn der Bedienende sie anfaßt.
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Eine gemäß den Figuren 1 bis 3 dargestellte Pistole hat einen Lauf
von solcher Länge, daß der axiale Abstand zwischen dem Vorderende des Handgriffes
50, 51 und der Fläche der Luft-Kappe 46 etwa 13 cm beträgt. Um eine ausreichende
das Zerstäubte aufladende Zone nahe der Elektrode 12o einer solchen Pistole zu schaffen,
wird eine Energieanlage mit einer einstellbaren (negativen) Spannung von 65 kV verwendet.
Um die Pistole sicher zu machen, wird ein Widerstand 125 von 160 Megohm Widerstand
und ein zusätzlicher Widerstand 150 von 100 Megohm in dem Ausgangsstromkreis der
Energieanlage verwendet. Wenn die Pistole so angeordnet ist, daß der Abstand zwischen
der Spitze der Elektrode 12o und dem geerdeten Handgriff 50, 51 und dem Abzug 56-nachstehend
als Gegenelektrode bezeichnet-nicht größer als derjenige zwischen der Spitze der
Elektrode und einem anderen geerdeten Gegenstand ist, hat die Elektrodenspitze ein
negatives Potential von etwa 5o kV, und das Feld zwischen der Elektrode 12o und
dem Handgriff 50, 51 hat einen mittleren Potentialgradienten in der Luft von etwas
mehr als 32 kV je cm (8 kV je Zoll), welches ausreichend ist, um eine Zone gewünschter
hoher Luft-Ionenkonzentration nahe der Elektrode 12o aufrechtzuerhalten.
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Wegen des Widerstandes 125 (in Verbindung mit dem zusätzlichen Widerstand
in der Energieanlage) und der niedrigen elektrischen Kapazität (etwa derjenigen
einer Metallkugel von o, 2 cm Radius) der vor dem Widerstand angeordneten leitenden
Elemente besitzt die Pistole vollständig ausreichende Sicherheitseigenschaften.
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Die Anordnung der Gegenelektrode, ausreichend außerhalb einer Stellung,
in welcher sie Sprühteilchen aufnehmen würde, ist mit einem wirksamen Sprühaufladen
nicht unvereinbar. Vorzugsweise ist die Gegenelektrode ausreichend hinter dem vorderen
Ende der Pistole angeordnet, jedoch kann sie bei den Spannungen und den bevorzugten
Zerstäuber-Luftdrucken etwa in der Ebene des Pistolenendes angeordnet sein, wenn
sie in genügend weitem Abstand, beispiels-' weise etwa 5 cm oder mehr, von der Zerstäuberachse
entfernt ist. Ein Erhöhen der Spannung erhöht die Neigung der Gegenelektrode, daß
sie überzogen wird, während die Erhöhung des Druckes der Zerstäuberluft die entgegengesetzte
Wirkung hat.
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Höhere Niederschlagwirkungsgrade sind mit Pistolen erhalten worden,
die Gegenelektroden haben, als mit Pistolen, die keine Gegenelektroden haben. Dies
ergibt sich anscheinend aus der Relation zwischen den Bahnen, die jeweils die Sprühteilchen
und die aufgeladenen atmosphärischen Teilchen verfolgen. Die letztgenannten Teilchen
sind wegen ihrer verhältnismäßig kleinen Masse elektrostatischen Kräften eher unterworfen
als die Farbteilchen. Demgemäß werden,
während die Anfangsteile
der Bahnen, denen die Farbteilchen folgen, beinahe vollständig durch das Blasen
der Zerstäuberluft bestimmt sind, die Bahnen der aufgeladenen atmosphärischen Teilchen
durch das Feld beträchtlich beeinfluß. Die Aufladung auf den Farbteilchen wird durch
Kollisionen mit aufgeladenen atmosphärischen Teilchen aufgebaut, und diese Kollisionen
treten anscheinend häufiger auf, wenn die beiden Teilchenarten sich schneidenden
Wegen folgen als wenn sie allgemein parallelen Bahnen folgen, insbesondere da jedes
Farbteilchen, das sogar eine anfängliebe Teilchenaufladung besitzt, das Bestreben
hat,, die gleich aufgeladenen atmosphärischen Teilchen abzustoßen.
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Wenn ein wirksames Feld sich von der Aufladeelektrode zu einer Gegenelektrode
erstreckt, die in ausreichendem Abstand von den zerstäubten aufgeladenen atmosphärischen
Teilchen innerhalb des Zerstäubten angeordnet ist und gegen die Gegenelektrode angezogen
wird, Bahnen folgt, die sich in Querrichtung erstrecken, und selbst wenn vielleicht
sie teilweise nach rückwärts vom Zerstäubten erstrecken, wird dadurch die Frequenz
der Kollisionen gefördert, durch welche die Aufladungen auf den Sprühteilchen aufgebaut
werden. Dies mag die vorerläuterte Tatsache erklären, daß eine geerdete Gegenelektrode
eine meßbare Vergrößerung im Wirkungsgrad des Niederschlages schafft, obgleich ihr
Abstand von der Aufladeelektrode größer als der von dem geerdeten Arbeitsstück ist.
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Während ein hochwirksames Aufladen der Sprühteilchen durch ein Feld
zwischen einer Aufladeelektrode und einer Gegenelektrode erzeugt werden kann und
während ein solches wirksames Teilchenaufladen in sich selbst hohe Niederschlagswirkungsgrade
ergibt, ist es dennoch von einiger Wichtigkeit, daß zwischen der Aufladeelektrode
und dem Arbeitsstück ein beträchtliches Feld existiert. Bei einer beliebigen gegebenen
Ausführung wird wenigstens ein rohes Maß der wirksamen Feldstärke, das sich von
der Aufladeelektrode zu dem Arbeitsstück erstreckt, durch die Größe des Feldstromes
geschaffen, der zu dem Arbeitsstück fließt, wenn die Pistole nicht mit Flüssigkeit
oder Druckluft gespeist wird. Es werden Ausführungen bevorzugt, in denen unter die-
sen Bedingungen der zu dem Arbeitsstück fließende Feldstrom |
wenigstens 1 Ampere und zweckmäßig wenigstens ampere |
beträgt. Dieser Faktor hat einen Einfluß auf die Bestimmung |
des geringsten praktischen Abstandes zwischen der Auflade- |
elektrode und der Gegenelektrode. |