DE1817214B - Geformter Festkörper zur Bekämpfung von Insekten in Räumen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Geformter Festkörper zur Bekämpfung von Insekten in Räumen und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE1817214B
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English (en)
Inventor
Willy Dr Strengelbach Aar gau Keller Anna Elisabeth Basel Roth, (Schweiz)
Original Assignee
J R Geigy AG, Basel (Schweiz)

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Description

l 2
Vorliegende Erfindung betrifft einen geformten Fest- Insektiziden feste Lösungen zu bilden; es werden dabei körper zur Bekämpfung von Insekten in Räumen, also feste Materialien verwendet, die ein sehr gutes welcher befähigt ist, einen in ihm enthaltenen insekti- Lösungsvermögen für solche Phosphorinsektizide beziden Wirkstoff möglichst gleichmäßig und über sitzen, damit einerseits die Wanderung des Wirkstoffes relativ lange Zeitspannen in Dampfform an den um- 5 an die Oberfläche der geformten Zubereitungen durch gebenden Raum abzugeben, sowie ein Verfahren zur Diffusion eintritt und andererseits eine im Sinne einer Herstellung dieses Festkörpers. möglichst langen Wirkungsdauer der Zubereitung
Der insektizide flüssige Wirkstoff Ο,Ο-Dimcthyl- erforderliche Konzentration an DDVP erreicht werden 0-(2,2-dichlorvinyl)-phosphat (DDVP) hat sich dank kann. Das starke »Schwitzen« der Oberflächen dieser seiner ausgezeichneten Insektiziden Wirksamkeit und io Materialien stellt einen Nachteil dieser Ausführungswegen seines relativ hohen Dampfdrucks schon lange formen dar.
als Mittel zur Bekämpfung von Insekten in Räumen, In der Tat sind es die relativ teuren Esterwachse, die
insbesondere des Haushaltes, usw. bewährt. Es hat die Anforderung bezüglich Lösevermögen für DDVP nicht an Versuchen gefehlt, das DDVP und ähnliche aufweisen, während die weitaus preisgünstigeren, neuinsektizide Wirkstoffe in eine Form zu bringen, die 15 tralen, bei Normaltemperatur festen Paraffine nicht eine möglichst gleichmäßige langsame Abgabe des verwendet werden konnten, weil sie nur ein sehr beWirkstoffs über relativ große Zeiträume in wirksamen schränktes Lösevermögen für DDVP aufweisen.
Dosen gewährleistet. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
So wird in der schweizerischen Patentschrift 390 462 es möglich ist, geformte Feststoffe mit langsamem und in der französischen Patentschrift 1 310 865 ein 20 gleichmäßigem Abgabevermögen für das in ihnen entBehälter vorgeschlagen, in dem sich eine Lösung von haltene Phosphorinsektizid in Gasform vorzusehen, DDVP befindet und der eine durchlässige Diffusions- welche aus einem billigen Material bestehen, das prakwand aus Kunststoff, vorzugsweise aus weichmacher- tisch kein Lösevermögen für DDVP und andere Phoshaltigem Polyvinylchlorid (PVC) aufweist, durch phorsäureester besitzt und somit nicht auf dem Prinzip welche der insektizide Wirkstoff bei Benetzung der 25 fester Lösungen beruhen.
Wand durchdiffundiert und in den umgebenden Raum Der erfindungsgemäße geformte Festkörper zur Beverdampft. Eine weitere Ausführungsform dieses Ge- kämpfung von Insekten in Räumen, bestehend aus dankens ist im schweizerischen Patent 402 503 be- einem bei Zimmertemperatur festen, vorzugsweise neuschrieben, tralen Kohlenwasserstoff poröser Struktur, in welchem
An Stelle von Behältern sind für diesen Zweck auch 30 ein pulverförmiges Adsorptionsmittel starker Adsorpschon geformte Körper wie Bänder, Platten usw. vor- tionskraft gleichmäßig verteilt ist, das einen insektigeschlagcn worden, welche den Vorzug haben, hand- ziden Phosphorsäureester hohen Dampfdrucks entlicher zu sein und einfach an der Decke eines Raumes halt, ist dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete aufgehängt werden können. Kohlenwasserstoff den Phosphorsäureester praktisch
So beschreiben die französischen Patente 1 326 385 35 nicht löst. Vorzugsweise enthält der Festkörper und 1 404 681 ein Präparat, welches eine feste Lösung O,O-Dimethyl-O-(2,2-dichlorvinyl)-phosphat in absordes Insektiziden Phosphorsäureesters, insbesondere bierter Form, und vorzugsweise beträgt die kleinste DDVP, in einem festen, organischen, makromoleku- Abmessung des Festkörpers nicht mehr als 1,5 cm.
laren Stoff, besonders in einem thermoplastischen So kann der vorzugsweise aus Paraffin bestehende
Kunstharz, wie in weichmacherhaltigem (plastifizier- 40 Festkörper die Form einer rechteckigen Platte, einer tem) Polyvinylchlorid, darstellt, welches die Form Stange, eines Prismas, Zylinders, insbesondere auch einer Platte oder eines Bandes besitzt. Ein Nachteil eines Hohlzylinders oder eines profilierten Körpers dieses Präparates mag darin bestehen, daß die Ober- (Kreuzform usw.) aufweisen; jedoch soll die kleinste fläche des Präparates je nach den klimatischen Verhält- Abmessung (Dicke) nicht mehr als 1,5 cm betragen, nissen durch DDVP stark befeuchtet ist und bei Be- 45 damit auch das in der innersten Teilen des Festkörpers rührung mit der Hand Unannehmlichkeiten durch den befindliche Phosphorinsektizid zur Körperoberfläche Giftstoff für die damit manipulierenden Personen auf- wandern kann,
treten können. Als pulverförmige Absorptionsmittel sind feine
Weiter ist in der französischen Patentschrift 1311094 Pulver oder feinteilige Granulate kleiner Korngröße ein festes gasendes Schädlingsbekämpfungsmittel mit 50 von organischer oder anorganischer Natur zu verlanganhaltender Wirkung beschrieben, welches aus stehen, die eine hohe Adsorptionskraft besitzen. Als einer Kombination von DDVP und einem natürlichen solche kommen in erster Linie in Betracht: Cellulose- oder synthetischen Esterwachs (z. B. Montanwachs) pulver, Stärkepulver, Korkmehl, gemahlene Kieselmit einer Verseifungszahl von über 60 in Form einer säuren und Silikate, vorzugsweise solche von poröser festen Lösung besteht, wobei dem Esterwachs zwecks 55 oder lamellarer Struktur fossilen Ursprungs, wie Herabsetzung seines zu großen Lösungsvermögens und Kieselgur, ferner Talkum, Kaolin und Vermiculit. Besomit zwecks Erhöhung der Verdampfung der DDVP sonders geeignete Adsorptionsmittel sind pulverisierte hydrierte öle oder Fette tierischer und pflanzlicher Kieselgur, Vermiculit und Talk.
Herkunft, insbesondere Baumwollsamenöl, oder Di- Das bevorzugte Phosphorsäureinsektizid hohen
butylphthalat zugesetzt sind. 60 Dampfdrucks ist 0,0-Dimethyl-0-(2,2-dichlorvinyl)-
AlIe diese und andere Vorschläge für geformte Ge- phosphat (DDVP). Doch können auch andere Phosbilde (z. B. auch das inhomogene Granulat gemäß phorsäureester ähnlicher Konstitution mit bei Zimmerfranzösischer Patentschrift 1 343 700, bestehend aus temperatur hohem Dampfdruck und schlechter Löseinem anorganischen Kern geringer Adsorptionskraft, lichkeit in den genannten, festen Kohlenwasserstoffen der mit einer Schicht thermoplastischen, das DDVP 65 verwendet werden, wie z. B. O,O-Dimethyl-O-(2,2-dials feste Lösung enthaltenden Harzes überzogen ist) bromvinyl)-phosphat usw.
beruhen auf der Fähigkeit thermoplastischer Harze Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemä-
und Esterwachse, mit DDVP und anderen Phosphor- ßen Festkörpers besteht darin, daß man einen flüssigen
3 4
Insektiziden Phosphorsäureester hohen Dampfdrucks des Eigengeruches der Körper und Verteilungsmittel
mit einem trockenen pulverförmiger! Adsorptionsmittel zur gleichmäßigen Verteilung des Adsorptionsmittels
hoher Adsorptionskraft vermischt und das so gebildete im verwendeten Kohlenwasserstoff. ■>
pulverförmigeAdsorbat in einen bei Zimmertemperatur Die Mengenverhältnisse der Bestandteile des erfin*
festen, geschmolzenen Kohlenwasserstoff, insbesondere 5 dungsgemäßen Festkörpers sind vorzugsweise die
in geschmolzenes Paraffin bei einer Temperatur von folgenden:
100 bis 180° C unter Rühren in einem geschlossenen .
Gefäß unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit einträgt, Phosphormsektod (z. B.
dann die erhaltene Masse in Formen aufgießt und ab- DDVP> 10 bls 50 Gewichts"
kühlen läßt, wobei sich während der Erstarrung des io Prozent Kohlenwasserstoffs im Innern des entstehenden Fest- Adsorptionsmittel 5 bis 50 Gewichtskörpers wegen der Verdampfungstendenz des Phos- Prozent phorsäureinsektizids Alveolen ausbilden, die dem Fest- Fester Kohlenwasserstoff
körper eine poröse Struktur verleihen. (Paraffin) 10 bis 85 Gewicht»·
Das pulverförmige Gemisch von Adsorptionsmittel 15 Prozent und Phosphorinsektizid kann unter Rühren dem ge- Mittel zur Verbesserung der meschmolzenen Kohlenwasserstoff in einem Guß, por- chanischen Eigenschaften und Zonenweise oder kontinuierlich zugegeben werden. zur gleichmäßigen Verteilung Eine gute Vortrocknung der zu mischenden Bestand- des Adsorptionsmittels 1 bis 35 Gewichtsteile erhöht ganz wesentlich die Beständigkeit des gegen so prozent Feuchtigkeit empfindlichen Phosphorinsektizids, was Als solche kommen Copolymere · bei der langen Verweilzeit des letzteren im Festkörper aus Vinylacetat/Äthylen mit von besonderer Bedeutung ist. Wenn das Eingießen einem Gehalt von 25 bis 3O°/o des Pulvers aus Adsorptionsmittel und Phosphor- Vinylacetat in erster Linie in insektizid bei Temperaturen über 100° C, vorzugsweise 25 Betracht, bei 120 bis 125° C erfolgt, so bildet das dabei teilweise Stabilisierungsmittel für das verdampfende Phosphorinsektizid während der Ab- Phosphorinsektizid 0,1 bis 5% '
^°?ΪΑ "ϋί ElStai™g dS Koh'enwa A sfrst,offes ,im Beispielsweise schwerflüchtige
sich bildenden Festkörper Blasen bzw. Alveolen, also Epoxide wie epoxidiertes
kleine Hohlräume welche eine poröse Struktur gewähr- 30 Baurnwollsamenöl.
leisten und fur die Ausdiffundierbarkeit des gas- _ . _ ni .. 0.
förmigen Phosphorinsektizides aus dem Festkörper Farbstoffe 0,1 bis 5 /,
über relativ lange Zeiträume von wesentlicher Bedeu- Insbesondere organische oder
tung sind. anorganische Pigmente.
Das Eingießen des pulverförmiger! Gemisches aus 35 Riechstoffe 0,1 bis 5%
Adsorptionsmittel und Phosphorinsektizid in den ge- Beispielsweise natürliche oder schmolzenen Kohlenwasserstoff erfolgt vorzugsweise synthetische Essenzen, in einem geschlossenen Kessel mit Rührwerk und Rückflußkühler unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit. Man Gegenüber den aus der belgischen Patentschrift rührt während oder nach dem Eingießen etwa 15 Mi- 40 643 574 bekannten Mischungen stellt der erfindungsnuten. Die Verweilzeit im flüssigen Kohlenwasserstoff gemäße geformte Festkörper einen beträchtlichen vor dem Ausgießen und Abkühlen ist beliebig und Fortschritt dar, da es dadurch gelingt, die weitaus kann bis 8 Stunden betragen. preisgünstigeren, neutralen, bei Normaltemperatur
Die Vergießtemperatur der geschmolzenen ver- festen Paraffine zu verwenden, die für DDVP nur ein mischten Masse in die Formen beträgt 100 bis 15O0C. 45 beschränktes Lösevermögen aufweisen. Des weiteren Das Ausgießen erfolgt in kalte Formen aus Holz, Kunst- ist der erfindungsgemäße Festkörper gegenüber den stoff, Glas, rostfreiem Stahl usw. Abrupte Kühlung der aus der belgischen Patentschrift 643 574 bekannten Formen, z. B. mit Hilfe von Wasser, soll vermieden Festkörpern dauerhaft, formstabil und mechanisch werden; es genügt Luftkühlung. Die Erstarrungszeit fester, so daß dessen Verwendung beträchtliche Vorder Masse in den Formen beträgt 15 bis 30 Minuten 50 teile mit sich bringt, so daß es gelingt, eine hervorpro 100 g Masse. Der erstarrte geformte Festkörper ragende Wirksamkeit mit einer ungefährlichen Handgemäß der Erfindung kann nach Abkühlen auf etwa habung zu verknüpfen. 5O0C aus den Formen herausgenommen werden. Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Veranschau-
Um eine Lunkerbildung in der schrumpfenden und lichung der Erfindung. Teile bedeuten darin Gewichtserstarrenden Masse beim Abkühlen in den Formen zu 55 teile.
vermeiden, z. B. bei der Herstellung von Hohlkörpern, B e i s ρ i e 1 1
können beim Erstarrungsvorgang vorzugsweise Ge- tmwd ->< λ τ ί
wichte aufgelegt oder andere bekannte Maßnahmen ^D. ·:. ■ ·;· ν ■ ν ^>χ Ie!je
getroffen werden. Vermiculit (Pulver) 15,0 Teile
Vorzugsweise können die so hergestellten erfindungs- 60 Paraffin 65,0 Teile
gemäßen Festkörper noch folgende zusätzliche Be- Zur Herstellung des Adsorbates wird DDVP mit
standteile einverleibt enthalten: Mittel zur Verbesse- dem Vermiculit vermischt, wobei ein nahezu trockenes
rung der mechanischen Eigenschaften z. B. der Festig- Pulver entsteht.
keit der verwendeten Kohlenwasserstoffe, insbesondere Das Paraffin wird geschmolzen und der Schmelze bei
des Paraffins; Stabilisierungsmittel zur Verhinderung 65 etwa 10O0C das Adsorbat zugemischt.
der Zersetzung des Phosphorinsektizids; Farbstoffe Die noch flüssige Mischung wird so in Formen ver-
zur Färbung der erfindungsgemäßen Festkörper, gössen, daß Stücke mit den Ausmaßen 50-40-10 mm
sowie Riechstoffe zur Verbesserung und Überdeckung mit einem Gewicht von 23 bis 24 Gramm entstehen.
Die Stücke wurden einerseits in einem Raum bei 20 bis 250C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80 °/0 frei verhängt und die Verdampfungsrate in mg DDVP/Tag periodisch durch Differenzwägung festgestellt, während andererseits die biologische Wirksamkeit zu Anfang und 108 Tage nach dem Verhängen bestimmt wurde.
Verdampfungsrate in mg DDVP/Tag
Tage nach Verhängung Verdampfungsrate
1 100
10 35
20 11
30 12
40 6
108 2,3
Vo Fliegen in Rückenlage 108 Tage verhängt
Testzeit Produkt, hergestellt nach Beispiel 1 18
Minuten irisch 65
10 36 94
15 89 100
20 100
25
Vier solcher Stangen werden parallel zueinander mit Hilfe von Schnüren zu einer Einrichtung verbunden, die in einem Raum von 20 bis 250C und einer relativen Luftfeuchte von 50 bis 80% frei verhängt wurde. Die Verdampfungsrate in mg DDVP/Tag wurde durch periodische Differenzwägung ermittelt und die biologische Wirksamkeit der Vorrichtung unmittelbar nach ihrer Herstellung sowie 130 Tage nach Verhängung bestimmt.
Verdampfungsrate in mg DDVP/Tag
Biologische Prüfung
Testmethode:
2 cm2 des Stückes in einer Kammer von 40 Litern Inhalt exponiert und nach 30 Minuten 50 Stück polyvalent-resistente Fliegen eingesetzt. Temperatur: 23° C. Relative Luftfeuchte; 60%. Der Versuch wurde doppelt geführt.
Testinsekten:
Musca domestica Stamm CH.
Ergebnis
Tage nach Verhängung Verdampfungsrate
1 1000
4 563
8 450
14 650
20 150
30 76
40 21
50 49
60 38
70 30
80 18
90 20
130 14
Das Produkt, hergestellt und geprüft nach Beispiel 1, eignet sich hervorragend zur Bekämpfung von Fliegen über eine Zeitspanne von über 100 Tagen.
Beispiel 2
DDVP 24,75 Teüe
Epoxydiertes Pflanzensamenöl 0,25 Teile
Paraffin 60/620C ._ 46,50 Teile
Copolymer aus Vinylacetat/Äthylen,
27 bis 29% Vinylacetat 12,00 Teile
Pigmentfarbstoff, orange 1,50 Teile
Kieselsäure, fossil, weiß (Pulver) 15,00 Teile
Zur Herstellung des Adsorbates wird das DDVP mit der Kieselsäure vermischt, wobei ein nahezu trockenes Pulver entsteht.
Das Paraffin wird geschmolzen, die Schmelze auf etwa 16O0C gebracht, darin das Copolymer aus Vinylacetat/Äthylen aufgelöst und zuletzt der Pigmentfarbstoff beigefügt.
Das Adsorbat wird nun in die bei etwa 1600C gehaltene Schmelze eingetragen und fein verteilt.
Die noch flüssige Mischung wird in Formen vergossen, so daß Stangen von etwa 105 mm Länge und einem Durchmesser von etwa 14 mm, entsprechend einer Oberfläche von etwa 49,3 cm2, einem Volumen von etwa 16,2 cm8 und einem Gewicht von etwa 16,2 Gramm erhalten werden.
Total verdampfte Menge DDVP nach 130 Tagen: 9300 mg in % der ursprünglich vorhandenen Menge DDVP: 57,4%.
Biologische Prüfung
Testmethode:
10 cm8 eines Stückes, frisch hergestellt, bzw. nach einer Verhängungsdauer von 130 Tagen, in Kammer von 40 Litern Inhalt exponiert und nach 30 Minuten 50 Stück polyvalent-resistente Fliegen eingesetzt. Temperatur: etwa 23"C. Relative Luftfeuchtigkeit: etwa 60%. Versuche doppelt
geführt.
Testinsekten:
Musca domestica Stamm CH.
Ergebnis
% Fliegen in Rückenlage 130 Tage verhängt
Testzeit Produkt hergestellt nach Beispiel 2 0
frisch 0
5 Minuten 0 0
10 Minuten 19 0
15 Minuten 87 0
20 Minuten 95 0
25 Minuten 99 1
30 Minuten 100 6
40 Minuten 16
50 Minuten 36
60 Minuten 45
90 Minuten 76
120 Minuten 85
3 Stunden 93
4 Stunden 100
5 Stunden
6 Stunden
Das Produkt, hergestellt und geprüft nach Beispiel 2, eignet sich auf Grund der mit Fliegen als Testinsekt
durchgeführten biologischen Prüfung hervorragend zur Bekämpfung von Insekten, auch über eine Zeitspanne von mindestens 130 Tagen.
B e i s ρ i e 1 3
DDVP 24,75 Teile
Epoxydiertes Sonnenblumenöl 0,25 Teile Paraffin, Schmp. 60/62°C ... 44,40 Teile Copolymer aus Vinylacetat/Äthylen,
27 bis 29% Vinylacetat 15,00 Teile
Pigmentfarbstoff, gelb 0,60 Teile Kieselsäure, fossil, weiß 15,00 Teile
DDVP und epoxydiertes Sonnenblumenöl werden in einem geschlossenen Mischer mit der bei 100" C im Vakuum vorgetrockneten Kieselsäure vermischt, wobei ein nahezu trockenes Pulver entsteht.
In einem geschlossenen Kessel mit Rührwerk wird das Paraffin geschmolzen, die Schmelze auf 1000C erhitzt, darin das Copolymer Vinylacetat/Äthylen auf- ao gelöst und zuletzt der Pigmentfarbstoff beigefügt.
Das DDVP-Adsorbat wird nun unter Rühren in die Schmelze eingetragen und das ganze Gemisch bei 120 bis 125'C gehalten.
Die Schmelze wird in Formen aus rostfreiem Stahl bei 120 bis 125°C vergossen und die Formen an der Luft ausgekühlt.
Sobald die Temperatur der Masse in den Formen auf etwa 50° C gefallen ist, wird der beispielsgemäße Hohlzylinder (Gewicht: etwa 100 g, Mantelhöhe: etwa 10 cm, äußerer Durchmesser: etwa 4,5 cm, Durchmesser des Hohlraumes: etwa 2 cm, Mantelstärke: etwa lern, Gesamtoberfläche: etwa 200cm2) herausgenommen.
Der so hergestellte Hohlzylinder wird in eine Feuchtigkeits- und DDVP-undurchlässige Verpackung gebracht und dort bis zu seiner Verwendung aufbewahrt.
Zur Bekämpfung von Insekten wird der Hohlzylinder aus der Verpackung herausgenommen und in einem Raum von etwa 30 ms, möglichst in dessen oberem Drittel, aufgehängt.
Nach 42 Tagen Hängezeit ist der Hohlzylinder immer noch so wirksam, daß in diesem Raum frei gelassene Fliegen innerhalb 1 Stunde zu 100% abgetötet werden.
Beispiel 4
DDVP 24,75 Teile
Epoxydiertes Pflanzensamenöl 0,25 Teile Gemisch von: Hexadecylaminopropylen-
amin-dioleat 10%
Octadecylaminopropylen-
amin-dioleat 5% "'
Octadecenylaminopropy-
lenamin-dioleat 85%
Pigmentfarbstoff, gelb '. 0,60 Teile Kieselsäure, fossil, weiß (Pulver) 15,00 Teile Paraffin, 60/620C 54,40 Teile
5,00 Teile
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 3, mit dem Unterschied, daß das Gemisch von Hexadecylaminopropylenamindioleat / Octadecylaminopropylenamindioleat / Octadecenylaminopropylenamin · dioleat an Stelle des Copolymeren eingearbeitet und die Herstellungs- und Vergießtemperatur bei etwa 8O0C gehalten wird.
Beispiel 5
DDVP 24,75 Teile
Epoxydiertes Pflanzensamenöl 0,25 Teile Paraffin, Schmp. 60/62° C 58,40 Teile Pigmentfarbstoff, gelb 0,60 Teile Dimethyl-dialkyl-ammonium-
hectorit* 1,00 Teile
Kieselsäure, fossil, weiß (Pulver) 15,00 Teile
♦ Alkylgruppe; Gemisch von Cn und Cw (etwa 70:30).
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 3, mit dem Unterschied, daß Dimethyl-dialkyl-ammonium-hectorit an Stelle des Copolymeren eingearbeitet und die Herstellung- und Vergießtemperatur bei 80 bis 1000C gehalten wird.

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Geformter Festkörper zur Bekämpfung von Insekten in Räumen, bestehend aus einem bei Zimmertemperatur festen, vorzugsweise neutralen Kohlenwasserstoff poröser Struktur, in welchem ein pulveriormiges Adsorptionsmittel starker Adsorptionskraft gleichmäßig verteilt ist, das einen Insektiziden Phosphorsäureester hohen Dampfdrucks enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Kohlenwasserstoff den s. Phosphorsäureester praktisch nicht löst. /
2. Geformter Festkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als fester, vorzugsweise neutraler Kohlenwasserstoff, Paraffin verwendet wird.
3. Geformter Festkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine kleinste Abmessung nicht mehr als 1,5 cm beträgt.
4. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er 0,0-Dimethyl-0-(2,2-dichlorvinyl)-phosphat als insekti· ziden Phosphorsäureester enthält.
5. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er 10 bis 50 Gewichtsprozent Insektiziden Phosphorsäureester, 5 bis 50 Gewichtsprozent pulverförmiges Adsorptionsmittel und 10 bis 85 Gewichtsprozent Paraffin enthält.
6. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß er noch 1 bis 35 Gewichtsprozent eines Mittels zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit des festen Kohlenwasserstoffs, und zur gleichmäßigen Verteilung des Adsorptionsmittels im festen Kohlenwasserstoff enthält.
7. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß er als Mittel zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit des festen Kohlenwasserstoffes und zur gleichmäßigen Verteilung des Adsorptionsmittels im Kohlenwasserstoff noch 1 bis 35 Gewichtsprozent eines Copolymers aus Vinylacetat/Äthylen mit einem Vinylacetatgehalt von 25 bis 30 Gewichtsprozent enthält.
8. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß er noch 0,1 bis
5 Gewichtsprozent eines Stabilisators für den νζ Phosphorsäureester enthält.
9. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß er als Stabilisator für den Phosphorsäureester noch 0,1 bis 5 Ge-
109527/377
wichtsprozent eines schwerflüchtigen Epoxides aus der Reihe der epoxydierten PflanzensamenÖle enthält.
10. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß er noch 0,1 bis 5 Gewichtsprozent eines Pigmentfarbstoffs und/ oder eines Riechstoffs enthält.
11. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er als pulverförmiges Adsorptionsmittel fossile Kieselsäure oder Celhilosepulver enthält.
12. Geformter Festkörper nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er die Form einer Stange oder eines Hohlzylinders aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung eines geformten Festkörpers zur Bekämpfung von Insekten in Räumen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mau einen flüssigen, in festen Kohlen-
Wasserstoffen praktisch unlöslichen, Insektiziden Phosphorsäureester hohen Dampfdrucks mit einem trockenen pulverförmigen Adsorptionsmittel hoher Adsorptionskraft vermischt und das so gebildete pulverförmige Adsorbat in einen bei Zimmertemperatur festen, geschmolzenen Kohlenwasserstoff, bei Temperaturen oberhalb 1000C unter Rühren, und vorzugsweise unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit einträgt, dann die erhaltene Masse in Formen ausgießt und abkühlen läßt, wobei sich während der Erstarrung des Kohlenwasserstoffs im Innern des entstehenden Festkörpers wegen der Verdampfungstendenz des Insektiziden Phosphorsäureesters Alveolen ausbilden, die dem Festkörper eine poröse Struktur verleihen.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als bei Zimmertemperatur fester Kohlenwasserstoff Paraffin verwendet.

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