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Tinte zum Schreiben auf einer Schreib tafel Die Erfindung besieht
sich auf eine flüssige Tinte sum Schreiben auf einer Schreibtatel. Insbesondere
bezieht sie sich auf eine solche Tinte, mit welcher aui die glatte, für die Tinte
undurchlässige oder die Tinte nicht aufsaugende Oberfläche einer Schreibtafel geschrieben
werden kann, wobei die Schrift von der Schreibtafel durch leichtes Reiben mit einem
geeigneten Gegenstand ausgelöscht, d.h. abgewischt werden können sollte.
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Die bislang herkömmlicherweise verwendete Wandtafel besteht in der
Regel aus einer Platte, deren Oberfläche mit Rune enthaltender schwarzer Perbe,
wie indische Farbe oder Japanlack, gestrichen ist. Auf aolchen Wandtafeln schreibt
man in der Regel mit Kreide, wobei feiner Kreideabrieb als Pulver auf der Tafel
haften bleibt und die Schreiftzeichen wiedergibt. Eine Kreideschrift hat nun aber
verschieden. Nachteile, den, dass die Schrift nicht scharf begrenzte Striche aufweist.
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Die Wandtafelmethode der genannten Art hat natürlich den Vorteil,
dass die Schrift leicht durch Reihen auslöschbar ist, wobei aber dieser Vorteil
wieder alt des Nachteil belastet ist, dass dabei der feine Kreidestaub zerstreut
wird und, wie schon beim Schreiben, Kleider und Hände sowie den Boden beschmutzt.
Ausserdem is@ der aufgewirbelte Kreidestaub gesundheitsschädigend, wenn er unvermeidlicherweise
eingeatmet wird.
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Anstelle disser bekannten Wandtafeln werden seit kurzem auch Tafeln
verwendet, welche eine weisse oder @eist nur schwach getönte Schreibfläche aus Metall,
Kunststoff oder Keramik aufweisen, welche Oberfläche
für Tinte undurchlässig
ist. Auf diesen Oberflächen kann mittels geeigneter Schreibwerkzeuge, z.B. einem
Filzstift oder Kugelstift, mittels Schreibtinte geschrieben werden.
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Um die Tintenschrift auf solchen Tafeln durch leichtes Reiben mit
trockenem Gerät auslöschbar zu machen, werden die Tinten als Pigmentdispersion in
einem organischen Lösungsmittel oder Wasser unter Zusatz von Dispergiermitteln hergestellt.
Solche Tinten haben den Nachteil undeutlich gefärbter Schrift.
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Hinzu kommt, dass sich das Pigment beim Lagern des Schreibgerätes,
z.B. eines Filzstiftes,ausscheidet, was nicht nur dazu führen kann, dass das Pigment
ausfällt und nur schwer, wenn überhaupt wieder redispergiert werden kann, sondern
auch doa Nachteil hat, dass sich das Pigment sn die "Feder" des Schreiborgans, z.B.
Fasern einer Filzschreiberspitze oder Faserstoffbündel-Feder, anlegt. Beides hat
zur Folge, dus die Schrift des Schreibgerätes auf der Tafel blass wird.
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Dem Ausscheiden des Pigmentes kann man zwar weitgehend dadurch begegnen,
dass man mehr Dispergiermittel in der Tinte verwendet, was nun aber den Nachteil
mit sich bringt, dass die Schrift suf der Tafel übermässig nass ist.
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Wenn nun aber die Schrift nicht rasch genug trocknet, so kann sie
leicht verschmiert werden. Iet die Schrift noch nicht trocken, wenn sie ausgelöscht
werden muss, so ergibt sich auf der Tafel beim Abwischen ein unangenehm störendes
Geechsier.
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Die Nachteile der genannten Pigmenttinten vermeidet eine Tinte, die
ein Trockenmittel enthält.
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Diese Tinte gibt eine Klare Schrift, ihr Pigment scheidet sich im
Schreibgerät nicht aus und klebt auch nicht an der Schrelbepitse. Diese Tinte hat
nun aber eine ao gute Haftfestigkeit an der Tafel, dass sie sich durch leichtes
trockene. Reiben nicht ente fernen läsot, sondern nass entfernt werden auss. Wird
aber die Tafel nass gereinigt, oo bleibt sie einige Zeit nass. Wenn nun aber auf
die noch nasse Fläche geschrieben werden muss, verläuft die Tinte. Ausserdem
tritt
das vom nassen Reinigen herkömmlicher Wandtafeln bekannte Verschmieren auf, wenn
das Reinigungsgerät bereits von früheren Reinigungen her schmutzig geworden ist.
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Auch bei manchen anderen Tinten ist das trockene Auslöschen der SchriSt
nur dann möglich, wenn die relative Luftfeuchtigkeit über 70 % betrugt. Ist die
Luft trockener, so kann man auch diese Tinten nur noch nass entfernen, was die bereits
genannten Eachteile hat.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Tinte fUr Schreibtafeln zu schaffen,
welche es erlaubt, auf die glatte, fEr Tinte undurchlässige Oberfläche der Tafel
zu aohreiben, welche Oberfläche aus Metall, Kunststoff oder Keramik bestehen kann,
und die es erlaubt, dass die Schrift durch leichtes trockenes Reiben mit einem trockenen
Reinigungsgerät ausgelöscht werden kann, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine solche Tinte zu schaffen,
die im Schreibgerät nicht praezipitieren kann und welche eine klare Farbe ergibt.
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Dementsprechend iat eine erfindungsgemässe Tinte dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein stark hygroskopisches Salz enthält. Dieses stark hygroskopische Salz
sorgt dafür, dass beim Eintrocknen der Tinte auf der Schrift eine gemassigte Feuchtigkeit
in der Schrift erhalten bleibt. Diese Feuchtigkeit befindet sich zudem vorwiegend
zwischen der beschriebenen Tafelfläche und der Oberfläche der Schrift.
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In der Folge kann die Schrift leicht durch leichtes Reiben mit einem
trockenen Reinigungsgerät entfernt werden, vorausgesetzt, dass die Luftfeuchtigkeit
im Bereich liegt, welcher in den nachfolgenden Beispielen angegeben iet.
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Als stark hygroskopisches Salz wird ein Salz verwendet, dessen gesättigte
wässrige Lösung eine Atmosphäre erzeugt, die bei 200C höchstens 40 % relative Luftfeuchtigkeit
aufweist. Beispiele solcher Salze sind: Kaliumacetat, Kaliumthiocyanat, Kaliumfluorid,
Kaliumiodid, Lithiumbromid, Lithiumchlorid, LithiumiodLd und dergleichen.
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Beispiele von in einer erfindungsgemässen Tinte verwendbaren Farbstoffen
sind die folgenden: wasserlösliche Farbstoffe, öllösliche Farbstoffe, alkohollösliche
Farbstoffe
und andere Farbstoffe, die es gestatten, die Ziele der Erfindung zu erreichen.
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Beispiele von in einer erfindungsgemässen Tinte verwendbaren Lösungsmitteln
sind die folgenden: Wasser; Alkohole, wie Aethylalkohol, Propylalkohol, Butylalkohol;
Ketone, wie Methyl-äthyl-keton, Methyl-isobutyl-keton; aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Xylol* Toluol; Aether, wie "Cellsolve" und "Carbitol".
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In einer erfindungsgemässen Tinte kann ein einzel nes Lösungsmittel
verwendet werden, oder aber es können mehrere Lösungsmittel miteinander verwendet
werden* Je nach den Erfordernissen und den Unterschieden der Löslichkeit, des Dampfdruckes
und der Viskosität der Lösungsmittel.
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Ausserdem je nach der gewünschten Viskosität der Tinte ein natUrliches
oder künstliches Harz der Tinte zugesetzt sein. Das Harz eoll in Lösungsmittel löslich
sein.
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Durch die beschriebene Zusammensetzung der erfindungsgemässen Tinte
ergibt sich eine Schrift, welche in Farbe und Umriss ausserordentlich klar ist.
Da nun die erfindungsgemässe Tinte kein Pigment, sondern Farbstoff enthält, ist
das Volumen der Schrift mit einer erfindungsgemässen Tinte kleiner als das Volumen
einer Kreideschrift. Der Staub von einer Schrift mit erfindungsgemässer Tinte ißt
weniger als 10 % des Staubes einer Kreideschrift. Da nun ausserdem in der Schrift
mit erfindungsgemässer Tinte eine gewisse Feuchtigkeit enthalten bleibt, wird sie
beim Auslöschen fast keinen aufgewirbelten Staub ergeben, so das sie auch gesundheitlich
sehr vorteilhaft ist.
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Durch die nachfolgenden Beispiele soU die Erfindung in keiner Weise
eingeschränkt werden: Beispiel 1 Man gibt 5 g "Direot sky blue 6B" und 3 g Kaliumfluorid
in 100 ccm Wasser und rührt, bis beides vollständig bei Zimmertemperatur gelöst
ist. Die so erhaltene flüssige blaue Tinte kann zum Schreiben auf einer aus Metall,
Kunststoff oder Keramik bestehenden Oberfläche verwendet werden. Nach dem Trocknen
könnte die Schrift durch leichtee Reiben mit einem StUck einen trocknen Gewebes
bei
oberhalb 25 % relativer Luftfeuchtigkeit entfernt werden.
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Beispiel 2 Eine erfindungsgemäose Tinte wird wie folgt hergestellt:
Man gibt 6 g "Zapon fast blue HFL", 3 g Lithiumiodid und 15 g Methyl-äthyl-keton
in 100 ccm Butylelkohol und rührt, bis der Farbstoff, des Lithiumiodid und das Keton
vollständig im Butylalkohol bei Zimmertemperatur gelöst sind.
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Man erhält eine blaue flUsnige Tinte.
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Schreibt man mit dieser Tinte auf einer Oberfläche, wie sie im Beispiel
1 genannt ist, so erhält man nach dem Trocknen eine Schrift, welche durch leichtes
Reiben mit einem trockenen Stofflappen oberhalb 10 % relativer Luftfeuchtigkeit
entfernt werden kann.
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Beispiel 3 Man gibt 4 g "Luxol Red 3R", 4 g Natriuiiodid und 10 g
Methylcarbitol in 100 ccm Aethylalkohol und rührt, bis sich alle Zugaben ganz im
Alkohol bei Zimmertemperatur gelöst haben. Man erhält so eine rote flüssige Tinte.
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Die mit dieser Tinte auf einer Oberfläche wie im Beispiel 1 erzeugte
Schrift kann boi über 35 ffi relativer Luftfeuchtigkeit durch leichtes Reiben mit
einem trockenen Stofflappen entfernt werden.
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Beispiel 4 Man gibt 5 zu g "Oil blue BO", 5 g Natriumiodid und 10
g Xylol in 100 com Butylalkohol und löst durch UmrUhren bis zu einer vollständigen
Lösung bei Zimmertemperatur.
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Man erhält eine flüssige blaue Tinte.
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Die wie im Beispiel 1 erzeugte und getrocknete Schrift kann bei einer
relativen Luftfeuchtigkeit von über 35,' leicht durch Reiben mit einem trockenen
Stofflappen entfernt werden.
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Beispiel 5 Eine bei Zimmertemperatur vollständige Lösung aus 4 g Eosin
GH 120 %", 3 g Polyvinylulkohol und 5 g K Kaliumacetat in 100 ccm Waseer ergibt
eine flussige rote Tinte, die,wie im Beispiel 1 verwendet, eine Schritt ergibt,
die mit einem trockenen Lappon abgewischt werden kann, wenn die Luftfeuchtigkeit
wenigstens 25 % beträgt.
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Beispiel 6 Man stellt eine flüssige blaue Tinte her, indem man 4 g
"Victoria blue base", 2 g Schellack und 4 g Natrtumiodid unter Umrühren in 100 com
Aethylalkohol bei Zimmertemperatur vollständig löst.
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Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 35 % kann die mit dieser
Tinte auf Metall', Kunststoff oder Keramik aufgetragene und getrocknete Schrift
leicht mit einen trockenen Stofflappen abgewischt werden.
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Beispiel 7 Eine flüssige blaue Tinte wird hergestellt durch Auflösen
von 5 g "Rhodamine base B", 1 g "Luviskol" (ein Polyvinylpyrrolidon der Badischen
Anilin und Sodafabrik, Deutschland), 4 g Lithiumiodid und 5 g Wasser in 100ccm Isopropylalkohol
bei Zimmertemperatur.
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Mit dieser Tinte erhält man die gleiche gute Auslöschbarkeit wie im
Beispiel 6.
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Beispiel 8 Man stellt eine blaue flüssige Tinte bei Zimmertemperatur
her, indem man 6 g "Ixol blue", 2 g Polyvinylacetat, 5 g Kaliumthiocyanat und 10
g Methyl-isobutyl-keton in 100 ccm Aethylalkohol auflöst.
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Die Auslöschbarkeit der mit dieser Tinte erzeugten Schrift entspricht
derjenigen des Beispiels 6.
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Beispiel 9 Man stellt eine schwarze flüssige Tinte her, indem man
6 g "Nigrosine base GB", 3 g "Thamasol 100 S" (100%-iges Phenolharz, hergestellt
durch "Arakawa Forest Chemical Induetriea, Ltd., Japan), 4 g Lithiumiodid und 15
g Methylcellosolve in 100 ccm Isopropylalkohol bei Zimmertemperatur vollständig
löst.
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Eine auf Metall, Kunststoff oder Keramik aufgebrachte Schrift dieser
Tinte kann nach dem Trocknen mit einem trockenen Stofflappen bei Uber 10 * relativer
Luftfouchtigkoit leicht abgewischt werden.