DE1811328B2 - Spule oder drossel - Google Patents
Spule oder drosselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spule oder Drossel, die bei
niedrigen Frequenzen eine geringe und bei hohen Frequenzen eine große Güte aufweist.
Es ist bekannt, daß in Transistorschaltungen allerlei Frequenzinstabilitäten vorhanden sind, d. h. Schwingungen auftreten, die vorwiegend unterhalb der Betriebs-
frequenz liegen, wobei sich diese Schwingungen mit der Betriebsfrequenz mischen, bzw. diese modulieren.
Derartige Instabilitäten werden durch die Ein- und Ausgangsblindwiderstände des Transistors zusammen
mit angeschalteten Spulen oder Drosseln hervorgerufen. Bei Verstärkern für kleine Signale z. B. in
Empfängern und Sendevorstufen kann man durch Bedämpfung oder Entkopplung mit Widerständen diese
Instabilitäten unterdrücken. Bei Leistungsstufen dagegen ist allgemein die Anwendung von Dämpfungadros-
sein oder Gegenkopplungen üblich, wobei die Anwendung derartiger Schaltungsmaßnahmen einen schlechten Wirkungsgrad bzw. eine Begrenzung der maximal
erreichbaren Leistung mit sich bringen. Beispielsweise für einen derartigen Anwendungszweck wäre eine
Spule oder Drossel mit geringer Güte bei niedrigen Frequenzen, jedoch einer hohen Güte bei der
Betriebsfrequenz erwünscht
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht also darin, eine Spuie oder Drossel zu schaffen, die die
obenerwähnte Frequenzabhängigkeit der Güte aufweist
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die einzelnen
Windungen aus einem Leiter bestehen, der in an sich bekannter Weise einen metallischen Kern aus ferromagnetischem Material, z. B. Eisendraht, und eine auf
diesen aufgebrachte dünne Metallschicht mit hoher Leitfähigkeit aufweist
Gemäß einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung bestehen die einzelnen Windungen aus einem an
sich bekannten rohrförmigen metallischen Leiter mit einer dünnen Wandung aus gut leitfähigem Material.
Sowohl Spulen mit Wicklungen aus ferromagnetischem Material aic auch Spulen mit rohrförmigem
Leiter sind an sich bekannt (vgl. DT-PS 4 47 150 bzw. DT-PS 6 01 337 und FR-PS 1316 558). Bekannt ist auch
bereiis die Verwendung von mit einer Silberschicht überzogenen elektrischen Leitern bei Spulen (vgl.
DT-AS 19 65 523). Dagegen ist es bislang nicht bekannt, aus dec. erwähnten Materialien Spulen oder Drosseln zu
erzeugen, die eine frequenzabhängige Güte aufweisen.
Bei den bisher üblichen Spulen oder Drosseln fließt wegen des Skineffektes bei hohen Frequenzen der
Hochfrequenzstrom im wesentlichen nur in der äußeren Schicht des für die Herstellung der Drossel benutzten
Drahtes (Kupfer). Aus diesem Grunde ist der Widerstand solcher Drosseln bei hohen Frequenzen sehr viel
höher als bei tiefen Frequenzen. Die Güte der Drosseln ist aber bei tiefen Frequenzen größer als bei hohen
Frequenzen. Die Verwendung derartiger Drosseln ergibt leicht eine Schwingneigung auf der Eigenresonanz der Drossel. Demgegenüber ist wegen der sehr gut
leitenden Schicht auf der erfindungsgemäßen Drossel bzw. Spule der Widerstand bei hohen Frequenzen nicht
sehr groß. Demzufolge ist die Güte der Drossel bzw. Spule bei diesen hohen Frequenzen sehr gut Bei
tieferen Frequenzen verhindert die Tatsache, daß der Kern aus ferromagnetischem Material besteht, eine
wesentliche Vergrößerung der Eindringtiefe, d. h. der wirksame Wirkwiderstand bei diesen Frequenzen bleibt
etwa gleich dem Wirkwiderstand, der bei hohen Frequenzen vorhanden ist Damit wird die Güte Q wie
sich aus der Formel Q «= ^- ergibt (L - Induktivität
der Spule, r = ihr Wirkwiderstand) mit fallender Frequenz kleiner. In dem obenerwähnten Anwendungsbeispiel, bei dem Schwingungen, wie sie durch das
Zusammenwirken der Ausgangsblindwiderstände einer Transistorschaltung mit den außen angeschalteten
Drosseln oder Spulen zustande kommen können, unterdrückt werden sollen, bewirkt die geringe Güte der
erfindungsgemäßen Spule bzw. Drossel die Unterdrükkung dieser Schwingungen. Der gleiche Effekt tritt auch
bei der anderen Ausführungsform der Erfindung auf, bei der nur ein rohrförmiger Leiter mit einer dünnen
Wandung aus gut leitfähigem Material vorgesehen ist. Die einzelnen Windungen können hier im Prinzip durch
ein Hohlrohr gebildet werden, jedoch wird man in der Praxis einen rohrförmigen Kern auch nichtleitendem
Material verwenden, der eine gut leitfähige Schicht trägt z. B. Topfkreise. Bei dieser Ausführungsform kann
ebenfalls der Strom sowohl bei hoher Betriebsfrequenz als auch bei tieferen Frequenzen nur in der Schicht gut
leitfähigen Materials fließen. In diesem Falle bleibt also der Wirkwiderstand bei tiefen Frequenzen genau so
groß wie er bei hohen Frequenzen ist, d. h. auch hier
erniedrigt sich der Wirkwiderstand τ nicht die Güte
sinkt also bei fallender Frequenz.
Günstigerweise verwendet man als gut leitfähiges Material eine Silberschicht. Eine wekere Verbesserung
der erfindungsgemäßen Spule oder Drossel wird dadurch erreicht daß man auch noch den der Drossel
oder Spule zugeordneten Spulekörper aus ferromagnetischem Material macht und mit einer Silberschicht
versieht Damit wird bei tiefen Frequenzen eine weitere Verringerung der Eindringtiefe und damit eine Verschlechterung
der Güte bei tiefen Frequenzen erzielt
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird zur Verbesserung der gewünschten Frequenzabhängigkeh
der Güte bei einer Drossel zu dieser eine zweite Drossel in Reihe geschaltet die in bekannter Weise als
Dämpfungsperle ausgebildet ist. Dieser zweiten Drossel schaltet man ein Bauteil oder einen Schahkreis zu, der
bei hohen Frequenzen die Wirkung dieser Drossel aufhebt. An sich würde eine Dämpfungsperle auch bei
hohen Frequenzen große Verluste hervorrufen. Das zusätzliche Bauteil, beispielsweise ein die Drossel
überbrückender Kondensator bzw. ein auf die Betriebsfrequenz abgestimmter Saugkreis, macht jedoch die
zweite Drossel bei hohen Frequenzen unwirksam, so daß diese lediglich bei tiefen Frequenzen wirken kann
und die Schwingneigung der Schaltung mit unterdrückt Eine Dämpfungsperle ist bekanntlich ein auf eine
Hochfrequenz führende Leitung aufgeschobenes Teil aus Ferritmaterial, das eine große Permeabilität
aufweist
In der F i g. 1 der Zeichnung ist eine selektive Verstärkerschaltung dargestellt, die aus einem Transistor
Tr und einer Reihe weiterer Schakelemente besteht wobei die Spulen L bzw. die Drosseln Drdieser
Schaltung gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 ausgeführt sind. Hierdurch werden die erwähnten Schwingungen
der Schaltung vermieden, ohne daß eine starke Leistungsbegrenzung der Schaltung notwendig wird.
Die Spulen oder Drosseln können auf Isolier- oder Ferritkörper aufgebrachte Eisendrähte sein, die an ihrer
Oberfläche eine Silberschicht tragen, und zwar in der Dicke z. B. von einem oder einigen μπι.
Die Schaltung der F i g. 2 unterscheidet sich von der Schaltung der F i g. 1 lediglich dadurch, daß der Drossel
Dr 1 am Ausgang des Transistors Tr eine Drossel Dr 2 in Form einer Ferritperle in Reihe geschaltet ist die in
der F i g. 2 die Bezeichnung Dr 2 trägt Der Kondensator Cl ist so bemessen (z. B. 18OpF) daß die Drossel
Dr 2 bei hohen Frequenzen abgeblockt ist und keine Verluste bringt Bei tiefen Frequenzen hat der
Kondensator CX keine Wirkung, d. h. die Drossel Dr 2
hat bei tiefen Frequenzen ihre volle Wirkung. Wie bereits erwähnt kann der Kondensator C1 auch durch
einen auf die Betriebsfrequenz abgestimmten Serienresonanzkreis ersetzt werden.
Auch in Röhrenschaltungen ist die Drossel verwendbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Spule oder Drossel, die bei niedrigen Frequenzen eine geringe und bei hohen Frequenzen eine
große Güte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Windungen aus einem Leiter
bestehen, der in an sich bekannter Weise einen metallischen Kern aus ferromagnetischem Material
und eine auf diesen aufgebrachte dünne Metall- !0
schicht mit hoher Leitfähigkeit aufweist
2. Spule oder Drossel, die bei niedrigen Frequenzen eine geringe und bei hohen Frequenzen eine
große Güte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Windungen aus einem an sich ,5
bekannten rohrförmigen metallischen Leiter mit einer dünnen Wandung aus gut leitfähigem Materia!
bestehen.
3. Spule oder Drossel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als gut leitfähiges Material Silber verwendet ist.
4. Spule oder Drossel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Spulenkörper aus ferromagnetischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß auch
die Oberfläche des Spulenkörpers eine Schicht hoher Leitfähigkeit aufweist.
5. Drossel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ihre Anwendung in einer
Reihenschaltung mit einer zweiten Drossel in Form einer Dämpfungsperle, wobei der zweiten Drossel
ein bei hohen Frequenzen die Wirkung dieser Drossel aufhebendes Bauteil oder aufhebender
Schaltkreis zugeschaltet ist.
6. Drossel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ihre Anwendung in gegen
Schwingungen bei tiefen Frequenzen abzusichernden Transistorschaltungen.
7. Drossel nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ihre Anwendung in Transistorschaltungen hoher
Leistung.
Priority Applications (1)
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Publications (3)
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DE1811328A1 DE1811328A1 (de) | 1970-06-18 |
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Family Applications (1)
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DE19681811328 Expired DE1811328C3 (de) | 1968-11-28 | 1968-11-28 | Spule oder Drossel |
Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3617818A1 (de) * | 1986-05-27 | 1987-12-03 | Lacroix & Kress Gmbh & Co Ohg | Elektrischer leiter |
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1968
- 1968-11-28 DE DE19681811328 patent/DE1811328C3/de not_active Expired
Also Published As
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