DE2950434A1

DE2950434A1 - Stromkompensierte drosselanordnung

Info

Publication number: DE2950434A1
Application number: DE19792950434
Authority: DE
Inventors: Hermann 8300 Landshut Huber
Original assignee: ROEDERSTEIN KONDENSATOREN; Ernst Roederstein Spezialfabrik fuer Kondensatoren GmbH
Current assignee: ROEDERSTEIN KONDENSATOREN; Ernst Roederstein Spezialfabrik fuer Kondensatoren GmbH
Priority date: 1979-12-14
Filing date: 1979-12-14
Publication date: 1981-06-19

Description

Die Erfindung betrifft eine stromkompensiert Drosselanord-
nung zur Funkentstörung, insbesondere zur Entstörung im Langwellenbereich, bestehend aus in die Zuleitungen zu dem zu entstörenden Gerät einschaltbaren, einander zugeordneten Wicklungen.
Die Verwendung von stromkompensierten Drosselanordnungen, insbesondere in Form von Ringkern-Doppeldrosseln zum Zwecke der Funkentstörung ist bekannt. Die Wirksamkeit dieser bekannten Entstörmittel läßt jedoch im Langwellenbereich zu wünschen übrig und außerdem treten in all denjenigen Fällen Probleme auf, wenn ausreichend große Induktivitäten und damit auch mit entsprechend hohen ohmschen Widerständen behaftete Leiterdrosseln entweder aus Platzgründen oder wegen zu hoher Umgebungstemperaturen nicht mehr einsetzbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine stromkompensierte Drosselanordnung der eingangs definierten Art so auszugestalten und zu verbessern, daß insbesondere im langwellenbereich eine wesentliche Steigerung der Entstörwirkung erreicht wird, und zwar ohne eine unerwünschte Vergrößerung der Induktivitäten und der damit verbundenen Erhöhung der ohmschen Widerstände.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine der beiden Wicklungen durch ein zumindest ein kapazitives Element aufweisendes Parallelglied überbrückt wird.
Vorzugsweise besteht dabei das Parallelglied aus einem RC-Glied.
Durch diese nur mit geringem Aufwand verbundene, schaltungstechnisch einfache Maßnahme wird eine überraschende Steigerung der Entstörwirkung für vorwiegend asymmetrische Störkomponenten erreicht, die vor allem im Langwellenbereich besonders ausgeprägt und erwünscht ist, weil damit Funk-Entstörprobleme im Langwellenbereich gelöst werden können, die bisher aus den vorstehend bereits angegebenen Gründen erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Bevorzugt liegt die Kapazität des Parallelglieds im Bereich von etwa 100 bis 2000 pF, und der Ohm'sche Widerstand dieses Parallelglieds wird im Bereich von etwa 200 dz bis 5000-Q gewählt. Damit kann den jeweiligen Induktivitäten der verwendeten Wicklungen bzw. Drosseln und den in der Praxis sehr unterschiedlichen Innenwiderständen der jeweiligen Störquelle Rechnung getragen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 ein schematisches Schaltbild einer Entstörschaltung für einen Kollektormotor unter Verwendung der stromkompensierten Drosselanordnung gemäß der Erfindung, und Fig. 2 ein Diagramm einer vergleichenden Störspannungsmessung bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 1.
Das Schaltbild nach Fig. 1 zeigt eine Funk-Entstörschaltung für einen schutzgeerdeten Kollektormotor 1, wobei ein XY Breitband-Entstörkondensator (2) in Vierpol-Ausführung und eine netzseitig angeordnete, stromkompensierte Drosselanordnung verwendet sind. Die Drosselanordnung besteht aus zwei jeweils in eine Zuleitung zum Motor 1 geschalteten und auf einem Ringkern 5 angeordneten Drosseln 3, 4, wobei eine dieser Drosseln, nämlich im dargestellten Ausführungsbeispiel die Drossel 3 durch ein RC-Glied 6, 7 überbrückt ist.
Die Wirkungsweise dieser Entstörschaltung wird anhand der Fig. 2 erläutert.
In dem Diagramm nach Fig. 2 ist über einem Frequenzbereich von 0,1 bis 30 MHz die erzielte Störspannungsdämpfung in Dezibel aufgetragen, wobei in dieses Diagramm der Grenzwert nach VDE 0875 in Form der Kurve D eingezeichnet ist.
Bei Verwendung einer Ringkern-Doppeldrossel von 2 x 1 mH an 150 SL Netzimpedanz wurde bei der Störspannungsmessung ohne Verwendung des Parallelglieds 6, 7 ein Störspannungsverlauf gemäß Kurve A erhalten, d.h. es ergab sich im Langwellenbereich um 150 kHz eine Störspannung von 68 dB.
Nach Parallelschaltung eines Kondensators 6 mit einer Kapazität von 1000 pF zur Wicklung 3 wurde ein Störspannungsverlauf gemäß Kurve B erhalten, d.h. es ergab sich bei 150 kHz eine Absenkung der Störspannung um 10 dB auf 58 dB.
Durch Aufnahme eines Serienwiderstandes 7 in das Parallelglied kann der Gesamtverlauf der Störspannungskurve über den interessierenden Frequenzbereich weiter verbessert werden. Im erläuterten Ausführungsbeispiel wurde ein Widerstand von 390 Q zu dem eine Kapazität von 1000 pF besitzenden Kondensator in Serie geschaltet, wobei sich dann die Kurve C ergab, welcher die durch die Paralldschaltung des Kondensators im Frequenzbereich von 0,6 bis 30 MHz entstandene Verschlechterung der Meßwerte in erheblichem Maße verringert, und zwar im untersuchten Beispiel um maximal 14 dB.
Das erfindungsgemäße Prinzip der Verbesserung der Entstörwirkung von Leiterdrosseln im Langwellenbereich ist auch bei Filtern anwendbar und erbringt vor allem stets dann entscheidende Vorteile, wenn ausreichend große Induktivitäten und damit auch mit entsprechend hohen ohmschen Widerständen behaftete Leiterdrosseln entweder aus Platzgründen oder wegen zu hoher Umgebungstemperatur nicht mehr einsetzbar sind.
Um sicherzustellen, daß das jeweilige RC- bzw. LC-Glied eindeutig optimiert sein kann, muß diese Optimierung immer zusammen mit dem zu entstörenden Gerät vorgenommen werden, um den sehr unterschiedlichen Innenwiderständen der Störquellen Rechnung tragen zu können, die maßgeblichen Einfluß auf die geforderten HF-Eigenschaften der Entstörmittel haben und somit unbedingt auch bei der Auslegung des Parallelgliedes berücksichtigt werden müssen.

Claims

Stromkompensierte Drosselanordnung Patentansprüche .)Stromkompensierte Drosselanordnung zur Funkentstörung, insbesondere zur Entstörung im Langwellenbereich, bestehend aus in die Zuleitungen zu dem zu entstörenden Gerät einschaltbaren, einander zugeordneten Wicklungen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß eine der beiden Wicklungen (3, 4) durch ein zumindest ein kapazitives Element (6) aufweisendes Parallelglied überbrückt ist.
2. Drosselanordnung nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Parallelglied aus einem RC-Glied (6, 7) besteht.
3. Drosselanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die beiden Wicklungen (3, 4) zu einer Ringkern-Doppeldrossel zusammengefaßt sind.
4. Drosselanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Kapazität des Parallelglieds im Bereich von etwa 100 bis 2000 pF liegt.
5. Drosselanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß der ohm'sche Widerstand des Parallelglieds im Bereich von etwa 2001cm bis 5000 51 liegt.