-
Antrieb für Zangengreifer Die Erfindung betrifft einen Antrieb für
Zangengreifer einer von Schön- und Widerdruck auf einseitigen Zweifarbendruck beliebig
umstellbare Wendeeinrichtung in Bogenrotationsdruckmaschinen.
-
Durch die deutsche Patentschrift 536 453 ist eine Wendeeinrichtung
bekannt geworden, die zwischen zwei Druckwerken angeordnet ist. Die Bogen werden
durch eine Reihe von Zangengreifern von einer Ubergabetrommel abgenommen und dem
Druckzylinder der nächsten Druckwerkseinheit gleichsinnig oder gewendet uebergeben.
Aus dieser Patentschrift ist allerdings kein Hinweis zu entnehmen, wie ein solcher
Zangengreifer angetrieben werden kann. Aus der Zeichnung dieser Patentschrift läßt
sich der Schluß ziehen, daß zum Zeitpunkt der Anmeldung noch kein Getriebe dafür
existierte, weil die Greifer in der skizzenhaften Zeichnung nicht, wie es sich als
notwendig erweist, tangential zum Zylinder d angeordnet sind, so daß die Bogen durch
die Greiferzange bei der obernahme und bei der Übergabe scharf abgeknickt werden.
Auch in der Folgezeit ist nicht bekannt geworden, daß der Zangengreifer angewendet
wurde. Vielmehr wurde ein ViertelJahrhundert später die Aufgabe
der
wahlweisen Wendung oder gleicheinnigen Weitergabe des Bogens durch das Greiferpaar
der deutschen Patentschrift 1 107 246 gelöst. Die Entwicklung dieses Gebietes verlief
also nicht stetig.
-
Bei dieser Patentschrift wird ein Greiferpaar verwendet, dessen einer
Greifer entweder einzeln zur gleichsinnigen Übergabe von einer vor dem Wendezylinder
liegenden Übergabetrommel an den Druckzylinder der nachfolgenden Druckwerkseinheit
dient, oder dessen beide Greifer zusammenarbeiten, um den Bogen zu wenden. Diese
Lösung erscheint aber nicht einfach. Auch ist die Übergabe von Greifer zu Greifer
im Wendezylinder mit der WahrscheinliCikeit von Registerfehlern verbunden. Trotz
diesem Mangel wurde seither diese letzte Lösung weiter zu verbessern versucht, z.
* bs durch den Gegenstand der Patentschrift 57 598 der Deutschen Demokratischen
Republik.
-
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gedanken
zur Anwendung eines Zangengreifers nach über vierzig Jahren wieder aufzunehmen ?
und einen Antrieb für den Zangengreifer zu schaffen, der es ermöglicht , ihn in
kürzester Zeit und auf einfachste Weise beliebig von gleichsinniger Übergabe auf
Wenden des Bogens umzustellen und das Schwenken des Zangengreifers auch bei Zwei-Farben-Schöndruck
in vorteilhafter Weise zu nutzen.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zangengreifer
für Schön- und Widerdruck in einer entsprechenden ersten Weise und für Zwei-Farben-Schöndruck
in einer anderen zweiten Weise schwenkbar sind.
-
Dies kann dadurch geschehen, daß ein auf der Greiferwelle sitzendes
Ritzel durch ein als Teil eines durch Nocken betätigten Gelenkvieleckes ausgebildetes
Zahnsegment antreibbar ist, wobei die Nockenrolle von einem ersten Nocken auf einen
zweiten Nocken umstellbar ist.
-
Erfindungsgemäß sind ewei Nocken nebeneinander angeordnet, auf denen
wahlweise die das Gelenkvieleck treibende Rolle läuft.
-
Ein Ausführtingabeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch
den Wendezylinder mit dem Zangengreifer in Ubergabestellung, Fig. 2 den Antrieb
der Zangengreiferstange, Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Wendezylinder, Fig.
4 einen weiteren Längsschnitt mit der Nockenrollenlagerung, Fig. 5 die Positionssicherung
der Antriebsrolle als Schnitt entlang der Linie V - V in Fig. 4, jedoch in einem
größeren
Maßstab Fig. 6 den Aufbau des Zangengreifers, Fig. 7 die Einstellung der Nullage
der Zangengreifer, Fig. 8 den Verlauf der Bewegung der Zangengreifer bei gleichsinniger
Übergabe und Fig. 9 beim Wenden des Bogens.
-
Ein Wendezylinder 1 ist zwischen einem Übergabezylinder 2 und einem
Druckzylinder 3 des nachgeschalteten Druckwerkes angeordnet Eine Greiferreihe 4
des Übergabezylina'ers 2 wird durch einen feststehenden Nocken 5 gesteuert Eine
Reihe Zangengreifer 6 übernimmt den in der Zeichnung nicht dargestellten Bogen vom
Übergabezylinder 2 und übergibt ihn dem Druckzylinder 3, dessen Greiferreihe 7,
wie in Fig. 1 gezeigt, in Schließstellung steht Sie wird durch den feststehenden
Nocken 8 gesteuert. Das Öffnen der Zangengreifer 6 erfolgt durch feststehende Nocken
9 und 10.1 bzvO 1002 und wird durch eine Vierkantwelle 11 bewirkt, die zwischen
maulartigen Backen 12 und 13 angeordnet, und auf der ein Hebel 14 fest angebracht
ist. Am Ende des Hebels 14 ist eine Rolle 15 drehbar befestigt, die auf dem Nocken
9 und 1Ool bzwO 10.2 während der Drehung des Wendezylinders 1 abläuft, Eine mit
der Lagerung der Vierkantwelle 11 drehbar verbundene Greiferwelle 16 wird durch
ein Zahnrad 17 verdreht, das mit einem Zahnsegment 18 in Eingriff ist0 Dieses ist
auf der
Achse des Wendezylinders 1 drehbar gelagert. Ein Bolzen
19 ist mit dem Wendezylinder 1 fest verbunden. Auf ihm ist ein Rollenhebel 20 drehbar
gelagert, der durch eine Lasche 21 an das Segment 18 angelenkt wird. Die auf dem
Rollenhebel 20 sitzende Rolle 22 kann wahlweise auf feststehenden Nocken 23 oder
24 abrollen. Die Nocken 23 und 24 haben einen kreisbogenförmigen Teil 25 gemeinsam,
der zur Achse 27 des Wendezylinders 1 konzentrisch verläuft.
-
Läuft die Rolle 22 auf dem Nocken 23 ab, dann wird die Greiferwelle
16 so bewegt, daß ihre Drehung dem Betrieb der Druckmaschine für Schön- und Widerdruck
entspricht. Der Nocken 24 ist zum Schwenken der Zangengreifer 6 für Zwei-Farben-Schöndruck
bestimmt.
-
Die Lagerung der Rolle 22 ist in Fig. 4 dargestellt. Im Rollenhebel
20 ist eine Büchse 26 geführt, die zwei Stellungen einnehmen kann, die der in Vollinie
gezeichneten Stellung 22a und der strichpunktiert gezeichneten Stellung 22b der
Rolle 22 entsprechen. In beiden Stellungen wird die Büchse 26 durch einen Bügel
28 gegen axiale Verschiebung gesichert.
-
Dieser legt sich einmal wie gezeichnet zwischen einen Bund 29 und
die Büchse 26 oder der Bund 29 wird in einer halbringförmigen Kammer 30 des Bügels
28 gefangen. Der Bügel 28 wird gegen ungewolltes Verschwenken um seine Schwenkachse
31 durch den zurückziehbaren gefederten Bolzen 32 gesichert (Fig. 5)
Der
Zangengreifer 6 setzt sich aus symmetrisch aufgebauten Hälften 33 und 34 zusammen,
deren Lager 35 die Greiferwelle 16 zu einem großen Teil umfaßt Die Schließkraft
des Greifermaules 40 wird durch die vorgespannten Federn 36 und 37 erzeugt, deren
Spannung durch die auf dem Führungsbolzen 38 sitzende Mutter 39 eingestellt werden
kanne Die Zangengreifor 6 werden wie bereits beschrieben durch die Vierkantwelle
11 geöffnet (Fig. 6).
-
Die Nullage des Greifermaules 40 darin durch mit dem Wendezylinder
1 umlaufende Anschläge 41 und 42 eingestellt werden.
-
Zu diesem Zweck sitzt auf der Greiferwelle 16 ein Hebel 43, der in
der in Fig. 7 gezeichneten Stellung an Anschlag 41 anliegt. In der Übernahmestellung
im Fall des Bogenwendens schlägt der Hebel 43 an den Anschlag 42 an. Die Anschläge
41, 42 sind justierbar eingerichtet, so daß das Greifermaul 40 genau auf die richtige
Höhe eingestellt werden kann.
-
In Figur 8 ist der Verlauf der Bewegung der Zangengreifer bei gleichsinniger
Bogenübergabe wieder gegeben. Bisher wurde der Greifer von seiner Greiferauflage
so weit abgehoben, daß der Bogen beim Ein- oder Auslaufen aus dem Greifermaul vom
Greifer nicht beschädigt werden konnte. Dies wurde durch große Erhebungswinkel des
Greifers erreicht. Deswegen waren aber tiefe Gruben im Gegenzylinder erforderlich.
Bei der erfindungsgemäßen Anwendung eines Zangengreifers ist dies nicht notwendig.
Das
Greifermaul wird dabei nämlich eine gewisse Bogenstrecke weit dem Krümmungsverlauf
des Gegenzylinders entlang führt. Dies kann durch Drehung der Greiferwelle durch
die bereits zu Fig. 2 beschriebene Nockensteuerung erfolgen. In Fig. 8 ist der Kreis,
den die Greiferachse durchläuft, in gleiche Strecken eingeteilt, deren Endpunkte
mit den Zahlen 0' bis 44' bezeichnet siid. Das Greifermaul beschreibt eine Kurve
44, deren entsprernende Punkte die Zahlen 0. bis 42" tragen. Es sind verschieuene
Fahrstrahlen eingezeichnet, die Punkte des Greiferachsenkreises mit den entsprechenden
Punkten der Greiformaulkurve verbinden. Aus disser Darstellung ist zw erkennen,
daß das Greifermaul von 0" bis 3" auf dem Umfang dep Urs kzylinders 3 läuft, ihn
bei 3" verläßt, von da ab außerhalb des Greiferachsenkreises liegt und bei 42" auf
den Umitung des Ubergabezylinders 2 einschwenkt. Von die sem Punkt b19 zum Berührungspunkt
mit dem Umfang des Wendezylinders 1 de kt sich d- Bewegungskurve des Greifermaules
mit dem Umfang des Überi @hrungszylinders. 2. Sodann läuft das Greifermauf lf dem
Umf;?IIg des Wendezylinders 1 bis zum Berührungspunxt mit dem Umfang des Druckzvlinders
3.
-
Der Verl@@ der Kurve 45 des Greiformautes. die für das Wen den des
@osen notwend rd, ist e Fig. 9 aufgezeichnet.
-
Diese entspricht sinngemäß der Fig. @ Aus ihr geh@ @edoch hervor,
daß sich der Greifer etwa @@@ Punkt 10" steil aufrichtet und am Punkt @@@ auf die
ar Seite wendet, so daß
er das hintere Ende des auf dem überführungszylinder
2 herangeführten Bogens ergreifen kann. Das Greifermaul läuft dann ein Stück auf
dem Umfang des Überführungszylinders 2 mit und stoppt den freigegebenen Bogen allmählich
ab. Etwa von Punkt 57" ab legt sich der Greifer wieder in seine Ausgangsstellung
zurück. Der Bogen wird dadurch in gewendetem Zustand auf den Wende zylinder 1 aufgelegt
und am Berührungspunkt mit dem Druckzylinder 3 diesem dbergeben.
-
/ Patentansprüche