DE180918C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Patentschrift

KLASSE 67«. GRUPPE

in HANNOVER-HAINHOLZ.

Die Erfindung betrifft ein neues Schleifverfahren zum Abkanten von Tonplatten (Fliesen) und ähnlichen Körpern aus künstlichem oder natürlichem Material. Dieses Verfahren bezweckt eine so exakte Bearbeitung der Flächen, daß die Fliesen auf Fußböden oder auch an senkrechten Wänden ganz genau aneinander verlegt werden können unter Belassung nur ganz feiner Fugen.

ίο Bei den bisher geübten Verfahren zum Abkanten der Platten blieb besonders bei glasierten Fliesen ein Ausspringen der harten Glasur unvermeidlich, worunter natürlich das Aussehen und der Wert der Ware litt. Dies lag in erster Linie daran, daß die Platten stets vom Umfang des Schleifzylinders aus nach dem Zylinderinnern hin geführt wurden, wobei dann die nach oben liegende Fläche der zu schleifenden Platte, welche immer die Schauseite liefert, durch Ausbruch an den Ecken und Kanten leidet. Es wird dies erklärlich, wenn man in Fig. 3 der Zeichnung die Stelle bei χ betrachtet, welche das früher geübte A'*erfahren im Gegensatz zu dem durch Fig. ι und 4 schematisch erläuterten neuen Verfahren veranschaulicht, nach welchem man das Werkstück von der Innenseite des schleifenden Zylinders aus nach dessen Umfang führt (Arbeitsstelle y).

Dieses vorteilhaftere Arbeiten mit dem inneren Umfang des Zylinders beruht darauf, daß die aus der Kraftrichtung und der Vorschubrichtung der zu schleifenden Kante gebildete Komponente bei dieser Schleifarbeit mehr in der Richtung der zu schleifenden Kante des Werkstückes liegt, wodurch der Angriffswinkel der eingreifenden Kante des Schmirgelzylinders zu der zu bearbeitenden Werkstückkante ein günstigerer wird. Bei dem vorher geübten Verfahren war jene Komponente mehr senkrecht zur Richtung der zu schleifenden Kante gerichtet, mithin war der Angriffswinkel, auf den es ankommt, ein wesentlich ungünstigerer.

Um bei Ausübung dieses Verfahrens bei ungleichmäßigen Platten das zu scharfe Angreifen eines Zylinders zu vermeiden, sind zwecks allmählichen Schleifens mehrere Zylinder hintereinander angebracht. Dabei bleibt Gleichmäßigkeit in der Plattengröße gewahrt, weil die Entfernung zwischen den beiden letzten Zylindern infolge der minimalen Abnutzung lange Zeit gesichert bleibt und die beiden ersten Paare die Hauptschleifarbeit leisten.

Das beabsichtigte Zuschieben der Platten vom Innern der Schleifzylinder aus bedingt Schrägstellung der Zylinder, zwischen welchen dann ein endloses Band läuft, um rasches gleichmäßiges Zuführen zu ermöglichen.

Diese Ausführungsform der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Einrichtung zeigt Fig. 2, welche besonderer Erläuterung nicht weiter bedarf.

Fig. 5 der Zeichnung zeigt die Gesamtanordnung des Bandes mit den die Platten

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haltenden und den Druck beim Schleifen abfangenden Winkeln (Fig. 6). Das Band ist endlos, und infolge der Spannungsänderungen nötig werdende Einstellungen werden durch Verstellung der an den Winkeln befindlichen Flacheisen ausgeglichen. Damit wird stets erreicht, daß die Platten mit voller Seitenfläche anliegen, wobei Rechtwinkligkeit gewahrt bleibt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schleifverfahren zum Abkanten von Fliesen aus' künstlichem oder natürlichem Material, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herstellung sauberer Anschlußflächen zur Erzielung feinster Fugen die Platten von der Innenseite des schleifenden Zylinders aus dem Umfange desselben zugeführt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.