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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Belüften von
Innenräumen, z. B. Ställen, mit einer im oberen Teil des Stalles angeordneten Zuluftöffnung,
einer mit einem Gebläse od. dgl ausgerüsteten Abluftöffnung und einer im Bereich
der Zuluftöffnung vorgesehenen Verschlußvorrichtung, die selbsttätig in Abhängigkeit
der Belüftungsstärke die Zuluftöffnung öffnet und schließt.
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Das Belüften großräumiger Innenräume, z. B. großräumiger moderner
Stallanlagen, ist sehr schwierig, wobei angestrebt wird" über den gesamten Bereich
des Stalles nach Möglichkqit eine gleichmäßige Belüftung des Raumes zu erreichen,
ohne daß im Bereich der Tiere, die im Stall untergebracht sind, große Temperaturunterschiede
und starke Zugluftströme auftreten. Hierbei ist es bereits bekanntgeworden, im Bereich
der Zuluftöffnung des Stalles eine Verschlußvorrichtung vorzusehen, die selbsttätig
in Abhängigkeit der Belüftungsstärke-die Zuluftöffnung öffnet und schließt, wobei
bei derartig automatisch arbeitenden Einrichtungen wichtig ist, daß verhindert wird,
daß sogenannte Kurzschluß ströme eintreten, d. h. eine direkte Luftströmung von
der Einlaßöffnung zur Auslaßöffnung erfolgt. Daher sind bei den bekannten Anordnungen
die Zuluftöffnungen und die Abluftöffnungen entsprechend zueinander ausgerichtet,
um solche Kurzschlußströme zu verhindern.
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Die selbsttätig arbeitenden Verschlußvorrichtungen an den Zuluftöffnungen
haben weiterhin die Aufgabe, daß, wenn die Auftriebskräfte der Luft überwiegen,
sogenannte Rückschläge vermieden werden, d. h. vermieden wird, daß die warme und
feuchte Luft des Stalles nach oben aufsteigt und durch die Zuluftöffnung austreten
kann. Bei einer solchen Wetterkonstellation muß sichergestellt sein, daß sich die
Zuluftöffnungen automatisch schließen.
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Trotz dieser vielfältigen Aufgaben, die an eine solche selbsttätig
arbeitende Verschlußvorrichtung für die Zuluftöffnung zu stellen sind, stellt sich
als wesentliches Merkmal einer solchen Einrichtung die Aufgabe, daß auch bei kleinsten
Druckunterschieden eine Belüftung mit ganz geringen Luftmengen aufrechterhalten
bleibt und daß weiterhin trotz dieser feinen Dosierbarkeit die einwandfreie Arbeitsweise
der Verschlußvorrichtung gewährleistet wird trotz des relativ starken Verschmutzungsgrades,
dem solche in den Belüftungsvorrichtungen eingesetzten automatisch arbeitenden Einrichtungen
ausgesetzt sind.
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Anschließend an die bisher bekannten, selbsttätig sich in Abhängigkeit
der Belüftungsstärke öffnenden oder schließenden Verschlußvorrichtungen wird gemäß
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Verschlußvorrichtung durch eine elastische
Lippe gebildet ist, die sich in Fließrichtung des Zuluftstromes unter dessen Druckwirkung
öffnet, im Ruhezustand aber die Zuluftöffnung verschließt.
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Die bisher bekannten in Abhängigkeit der Belüftungsstärke sich öffnenden
und schließenden Verschlußvorrichtungen sind entweder insgesamt starr ausgebildet
oder, wenn sie aus sogenannten Gewebeschichten bestehen, ist ihr Rand so starr ausgebildet,
daß dadurch die gesamte Gewebeschicht wie eine starre Verschlußplatte vor der Zuluftöffnung
wirkt.
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Durch diese bekannten Konstruktionen ist die feine Dosierbarkeit der
Belüftungsmenge nicht möglich und außerdem die durch den Einsatz einer elasti-
schen
Lippe ständig herbeigeführte Verformung des Verschlußelementes und dies damit erreichte
Vermeidung der Verschmutzungsgefahr nicht möglich.
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Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in der
nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen erläutert.
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Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht auf einen mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgerüsteten Stall, wobei der Luftweg verdeutlicht ist, Fig. 2 in größerem
Maßstab einen Schnitt durch das trogartig ausgebildete Luftzuführungselement, F
i g. 3 eine Ansicht von unten auf die im Bereich der Stalldecke angeordneten, trogartigen
Lufzuführungselemente und F i g. 4, 5 und 6 Schemadarstellungen der Luftführung
bei anderen Stallanordnungen und Stallausbildungen als in Fig. 1.
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In F i g.1 sind mit 1 die Außenmauern eines Tierstalles, mit 2 das
Dach des Stalles und mit 3 eine Decke des Stalles bezeichnet. Innerhalb der Stalldecke
3 ist ein Zuluftöffnung 4 erkennbar, die sich - aus der Zeichnung nicht erkennbar
- über die gesamte Länge des Stalles erstreckt, wobei diese Zuluftöffnung 4 nicht
als durchgehende Öffnung, d. h. also als Schlitz ausgebildet ist, sondern, wie dies
im Zusammenhang mit Fig. 3 erkennbar ist, aus kurzen Abschnitten besteht, die von
geschlossenen Abschnitten der Decke 3 unterbrochen werden.
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In der Außenwand des Stalles ist beispielsweise im Bereich eines
Fensters oder einer gesonderten Abluftöffnung 5 ein Gebläse 6 angeordnet, das auf
der Seite des Stalles mit einer Schutzhaube 7 und auf der Außenseite der Außenmauer
1 mit einer Windführung 8 ausgerüstet ist. Die innerhalb des Stalles vorgesehenen
Gatter sind mit 9 bezeichnet, bei 10 ist eine Füttervorrichtung und bei 11 die Güllegrube
dargestellt.
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Unterhalb der Zuluftöffnung 4 ist ein trogartig ausgebildetes Luftzuführungselement
12 vorgesehen, das in größerem Maßstab in Fig. 2 dargestellt ist und beispielsweise
aus den Längswänden 13 und 14 sowie der Querwand 15 besteht. Die Längswand 13 ist
höher als die Längswandl4 ausgebildet, so daß dadurch ein Luftaustrittsschlitz 16
geschaffen wird.
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Im Bereich dieses Luftaustrittsschlitzes ist eine Leitplatte 17 ausgeformt
oder an der Längswand 14 festgelegt, die den Luftaustrittsschlitz 16 nach unten
hin begrenzt. Die Querwände 15 erweitern sich, wie dies besonders deutlich aus F
i g. 3 ersichtlich ist, trichterförmig durch die Verlängerungsansätze 18, so daß
dadurch ein breites, fächerartiges Verteilen der ausströmenden Luft erfolgt.
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Im Bereich der Luftaustrittsöffnung 16 ist eine elastische Lippe
19 vorgesehen, die an einem quer durch das trogartige Luftzuführungselement verlaufenden
Haltestab 20 befestigt ist. Die Lippe 19 legt sich im Ruhezustand auf die obere
Seite der Leitplatte 17 auf, kann aber durch die zwischen der Unterseite der Lippe
19 und der Oberseite der Leitplatte 17 strömende Luft angehoben werden.
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In Fig. 2 ist bei 21 eine Wasserzuleitung erkennbar, die mit der
Wasserleitung 22 gemäß Fig. 3 in Verbindung steht und es ermöglicht, daß der untere
Teil des Troges 12, wie dies aus Fig. 1 erkennbar ist, mit Wasser gefüllt werden
kann.
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Die Wirkungsweise der vorstehend erläuterten Vorrichtung ist wie
folgt: Die durch die Zuluftöffnung 4 zuströmende Luft tritt durch das Luftzuführungselement,
und zwar durch die Luftaustrittsöffnung 16, aus und hebt dabei die Lippe 19 an,
so daß eine Querschnittsverengung auftritt. Hierdurch wirkt die Lippe 19 in Verbindung
mit der Leitplatte 17 wie eine Saugdüse und erhöht die Luftgeschwindigkeit. Die
Luft wird daher, wie aus den in F i g. 1 eingezeichneten Pfeilen erkennbar, zuerst
über eine gewisse Wegstrecke weiter unter der Decke 3 des Stalles geführt und kann
sich hier erwärmen, bevor die Luft dann auf Grund der abnehmenden Geschwindigkeit
und auf Grund ihres Gewichtes nach unten fällt und umgelenkt wird. Die Luft wird
dann durch den Ventilator 6 angesaugt und nach außen geführt.
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Bei der Darstellung in F i g. 4 ist erkennbar, daß auch mit einem
Ventilator und zwei an der Decke angeordneten Zuluftöffnungen 4 eine wirksame Belüftung
des Stalles möglich ist. Bei dem in Fig.4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Stall mit einem Abluftschacht 23 ausgerüstet.
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Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit vier Reihen von Zuluftöffnungen
4.
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Dadurch, daß die Austrittsöffnung 16 der Luftzuführungselemente 12
sich trichterförmig erweitert, wird eine ausreichend breite Bestreichung der Stallfläche
ermöglicht.
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In die Wasserzuleitung 22 können über entsprechende Zuführungsdüsen
Desinfektionsmittel oder ähnliche Einrichtungen dem Stall zugeführt werden.
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Die Steuerung des Wasserzuflusses kann thermostatisch erfolgen, wobei
derartige Einrichtungen an dieser Stelle nicht näher erläutert werden müssen, da
sie zum allgemeinen Stand der Technik gehören.
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Es ist ohne Schwierigkeiten zu erkennen, daß selbst bei stillstehendem
Ventilator 6 eine Rückströmung der warmen Stalluft durch die Zuluftöffnung 4 nicht
möglich ist, da durch die Lippe 19
eine vollständige Abdrosselung der Austrittsöffnung
erreicht wird.
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Patentansprüche: l. Vorrichtung zum Belüften von Innenräumen, z.
B. Ställen, mit einer im oberen Teil des Stalles angeordneten Zuluftöffnung, einer
mit einem Gebläse od. dgl. ausgerüsteten Abluftöffnung und einer im Bereich der
Zuluftöffnung vorgesehenen Verschlußvorrichtung, die selbsttätig in Abhängigkeit
der Belüftungsstärke die Zuluftöffnun g öffnet und schließt, d a d u r c h g e k
e n n -z e i c h n e t, daß die Verschlußvorrichtung durch eine elastische Lippe
(19) gebildet ist, die sich in Fließrichtung des Zuluftstromes unter dessen Druckwirkung
öffnet, im Ruhezustand aber die Zuluftöffnung (4) verschließt.
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2. Vorrichtung nach Anspruch 1 unter Verwendung eines an sich bekannten
Luftzuführungselementes, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzuführungselement (12)
im Bereich seiner Austrittsöffnung (16) eine Leitplatte (17) aufweist, auf der sich
das vordere Ende der Lippe von oben auflegen kann.
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3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzuführungselement
(12) trogartig ausgebildet ist.
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4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Lippe (19) durch eine Folie gebildet ist, die an einer sich quer
durch das Luftzuführungselement (12) erstreckenden Haltevorrichtung (20) befestigt
ist.
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5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Austrittsöffnung des Luftzuführungselementes (12) in der horizontalen Strömungsrichtung
trichterförmig erweitert.