DE1806446C3 - Verfahren zur Umwandlung von Thorium 232 in Uran 233 - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung von Thorium 232 in Uran 233Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Umwandlung von Thorium 232 in Uran 233, wobei
eine Thoriumverbindung mit einem thermischen Neutronennuß bestrahlt wird, so daß ein beträchtlicher
Teil des Thoriums 232 in Protactinium 233 umgewandelt wird, wobei die bestrahlte Verbindung nach
einer gewissen Bestrahlungsdauer aus dem Neutronenfluß entfernt und darauf eine gewisse Zeit lang gewartet
wird, bis sich in der bestrahlten Verbindung ein Teil des Protactiniums in Uran 233 umgewandelt hat.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art (schweizerische Patentschrift 382 304)
erfolgt schließlich eine chemische Aufarbeitung zur Gewinnung von Uran 233. Dabei wäre es jedoch
wünschenswert, die Ausbeute von U 233 weiter zu erhöhen. Außerdem wäre es wünschenswert, bestrahlte
Brennstoffelemente nach de- Wartezeit wieder in einem Reaktorkern verwenden zu können.
Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Umwandlung
von Thorium 232 in Uran 233 derart durchzuführen, daß eine geringere Bestrahlungszeit erforderlich
ist, so daß die Neutronenabsorption in U 233 und Spaltreaktionen von U 233 verringert werden,
durch welche Spaltreaktionen eine zusätzliche unerwünschte Wärmeerzeugung erfolgt. Es ist insbesondere
Zweck der Erfindung, mit einem derartigen Veriahren einen Brennstoff mit einer Konzentration von
mindestens 2% Atomen U 233 herzustellen, ohne daß eine chemische Aufarbeitung zur Abtrennung von
U 233 erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zum Bestrahlen der Thorium-232-Verbindung%
ein Neutronenfluß von mindestens 3 · 1015 cm 2 -see"1
und höchstens 7 · IQ16 cm"2 · see"1 für höchstens 7d
so und mindestens 9h Bestrahlungszeit verwendet wird,
und daß die Wartezeit nach der Bestrahlung mindestens 5 Monate beträgt, während der die Verbindung
gekühlt wird.
Durch die Einhaltung derartiger Bereiche für die
Durch die Einhaltung derartiger Bereiche für die
Bestrahlungsstärke, die Bestrahlungszeit und die Alterungszeit und die Kühlung der Verbindung wird erreicht,
daß die Bestrahlung nach einer Bestrahlungszeit beendet werden kann, die beträchtlich kürzer als
die Halbwertszeit von Pa 233 (27 Tage) ist wodurch Neutronenverluste durch parasitische Absorption in
Pa 233 und U 233 verringert werden können, und wodurch relativ zu dem Neutronenfluß der Neutroneneinfang
und die Spaltung von U 233 minimal gehalten werden kann, insbesondere durch Verringerung des
durchschnittlichen Gehalts an U 233 während der Bestrahlung. Um in dieser Zeit einen nutzbaren endgültigen
Gehalt an U 233, also eine ausreichende Bildung von Pa 233, 7U erhalten, findet ein hoher Neutronenfluß
Verwendung.
Das an U 233 angereicherte Spaltmaterial kann anschließend zu Brennstoff Tür einen Kernreaktor weiterverarbeitet
werden. Vorzugsweise kann jedoch die Thoriumverbindung vor der Bestrahlung in umhüllten
Brennstoffelementbündeln vorgesehen werden, welche nach der Bestrahlung ohne sonstige Aufbereitung in
einem Kernreaktor verwendet werden können.
Im folgenden soll das Verfahren gemäß der Erfindung in Verbindung mit der grundsätzlichen radioaktiven
Zerfallsreihe näher erläutert werden:
A^ Die grundsätzliche radioaktive Zerfallsreihe des
Verfahrens gemäß der Erfindung ist folgendermaßen aufgebaut:
233 | > | Pa | 234 | |
ί | t | |||
Th | 232 | 22,4 min | Pa | 233 |
Th | ||||
U 235-
U 234
ί U233-
27 d
In der obigen Zerfallsreihe haben die einzelnen Syn>
bole folgende Bedeutung:
t Neutroneneinfang
\, Neutroneninduzierte Spaltung * Kein Einfang
\, Neutroneninduzierte Spaltung * Kein Einfang
-♦ /J-Zerfall
I Isomere Zustände — zwei Zeiten: 1,2 min und
6,6 h, unwichtig für das betrachtete Verfahren.
Es ist ersichtlich, daß alle möglichen Seitenzerfallsreihen und Nebeneffekte in die obige Zerfallsreihe
nicht aufgenommen worden sind, die nur die grundsätzliche radioaktive Zerfallsreihe zeigt, die beim Verfahren
gemäß der Erfindung auftritt.
806 446
Eine geeignete Verbindung von Thorium 232 wie Thoriumoxyd wird einem starker, thermischen Neutronenfluß
ausgesetzt. Das Thorium 232 langt Neutronen ein, so daß ein wesentlicher Teil Thorium 233
wird, das durch /i-Zerfall mit einer Halbwertzeit von
22,4 min in Protactinium 233 zerfallt. Der bestrahlte Stoff wird dann aus dem Neutronenfluß entfernt, und
das Protactinium 233 zerfällt durch /ί-Zerfall mit einer
Halbwertzeit von 27d in Uran 233. Das durch dieses Verfahren hergestellte U 233 ist spaltbar und kann
als Brennstoff in einem Kernreaktor verwendet werden. Ein Teil des Protactiniums 233, das während der
Bestrahlung des Thoriums durch den Neutronenfluß erzeugt wird, fängt ebenfalls Neutronen ein und wird
in Protactinium 234 umgewandelt, das in komplizierter Weise in den Brutstoff Uran 234 zerfällt. Wie oben
angegeben wurde, kann das durch die Erfindung erzeugte Uran 233 anschließend für eine neutroneninduzierte
Spaltreaktion in einem Kernreaktor verwendet werden. Durch nachfolgenden Neutroüeneinfang
wire der als Nebenprodukt erzeugte Brutstoff U 234 in U 235 umgewandelt, das ebenfalls eine
neutroneninduzierte Spaltung durchmachen kann.
Irgendeine geeignete Quelle eines starken thermischen Neutronenflusses kann für das Verfahren gemäß
der Erfindung benutzt werden. Zum Beispiel kann der Neutronenfluß durch Spoliation erzeugt werden,
wenn ein hochenergetischer Protonenstrahl auf ein Metalltarget trifft und eine größere Anzahl von
Neutronen erzeugt. Ein derartiger Pretoncr.ctrahl wird durch ' inearbeschleuniger wie den »Los Alamos
Meson Physics Facility«-Linearbeschleuniger erzeugt, der einen Strahl von 800 h ieV-Protonen in einem
Durchschnittsstrom von 1 mA ;rzeugt.
Wegen des Neutroneneimangquerschnitts von Pa 233 ist es bisher allgemeine Ansicht gewesen, daß
der Thorium- und U 233-Brennstoffzyklus die Verwendung
von Neutronenflüssen erfordert, die nicht größer als 4—6 · 1013 cra"2se;"' sind. Der Erfindung
liegt jedoch die Erkenntnis zugrunde, daß eine kurze Bestrahlung bei höheren Flußdichten tatsächlich vorteilhafter
ist, wenn der Ausgangsstoff Thorium ist. Auf diese Weise kann ein Brennstoff erzeugt werden,
der in einem Kernreaktor einen Abbrand von mindestens 30 000 MWd/t unterhalten kann.
Ein Vorteil gegenüber alternativen Brennstoffzyklen besteht darin, daß der vor der Bestrahlung durch den
Neutronenfluß umhüllte Brennstoff in einem Kernreaktor ohne Aufbereitung verwendet werden kann.
Am Ende der Reaktorbestrahlung hat er einen hohen Spaltstoffanteil, so daß seine Aufbereitung zur Gewinnung
von U 233 führt.
Obwohl Verfahren gut bekannt sind, bei denen U 233 durch die Bestrahlung von Th 232 erzeugt wird,
erwächst eine Grenze für die erreichbare Konzentration von U 233 aus dem Abbrand von U 233, der
während der Bestrahlung auftritt. Selbst wenn ein niedriger Fluß verwendet wird, um die Umwandlung
in Pa 234 klein zu halten (z. B, ein Fluß von 3,5-1013Cm-2SeC"1), wird die Konzentration von
U 233 nicht größer als etwa 17.3 Atome/ lOOOTh-Atome. Bei Anwendung der bekannten Verfahren
führt eine praktische Bestrahlung, um die Konzentration von Pa 234 und U 234 in einem typischen
thermischen Reaktor niedrig zu halten (diese Produkte erreichen nicht so schnell wie U 233 die
Sättigung) zu einer Konzentration von nicht mehr als 15 Atomen U 233/1000 Atomen Th 232.
Es kann gezeigt werden, daß für bekannte Reaktorsysteme ein Brennstoff, der eine bedeutend geringere
Konzentration als 15 Atome U 233/1000 Atome Th 232
enthält, kaum brauchbar ist, und daß bei einer Konzentration von !,5% Atomen U 233 der erreichbare
Abbrand nur etwa 2000 MWd(th)/t beträgt. Bei einer Konzentration von 20Atoinen U 233/ί000 Atomen
Th 232 beträgt jedoch der Abbrand 36 000 MWd/t.
Der Erfindung liegt daher insbesondere die Aufgabe
Der Erfindung liegt daher insbesondere die Aufgabe
ω zugrunde, einen Brennstoff mit einer Konzentration
von mindestens 2% Atomen U 233 zu erzeugen. Um diese Aufgabe zu lösen, wird überraschenderweise
die Unterbrechung ausgenutzt, die durch die Halbwertzeit von 27,4d von Pa 233 bedingt ist. Gemäß
μ der Erfindung wird in einer kurzen, starken Neutronenbestrahlung
eine Konzentration von Pa 233 aufgebaut, das nach Entfernung aus dem Fluß in U 233
zerfällt, und da Pa 233 einen niedrigeren Neutronenabsorptionsquerschnitt als U 233 hat, kann die
»Gleichgewichtsw-Spaltstoffkonzentration überschritten werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung führt
zur Bildung größerer Mengen von U 234; da jedoch U 234 wie Th 232 ein Neutron einfangen kann, um
ein Spaltprodukt (in diesem Fall U 235) zu ergeben, ist das kein Nachteil, wie es zunächst erscheinen
möchte. Andere Parameter des Verfahrens gemäß der Erfindung wir. die Wärmeübertragungsgrenze am
Ende der starken Flußbestrahlung, sollen weiter unten erläutert werden. Diese Grenze ist nicht so einschneidend,
wie es der Fall sein würde, wenn der größte Teil von U 233, der später entstehen soll, sich
nicht zu diesem Zeitpunkt als Pa 233 in dem Brennstoff befinden würde. Das v/äre der Fall, wenn dns
ganze Pa 233 durch U 233 ersetzt würde, in das es schließlich zerfallt, so daß die Wärmeerzeugungsrate
bedeutend über dem erlaubten Wert liegen würde.
Es kann sich als möglich herausstellen, durch Wahl des Gitters die effektiven Querschnitte in der Bestrahlungsphase
günstiger als im nachfolgenden Abbrand im Kernreaktor zu gestalten; von diesem Vorteil ist
aber bei den unten angeführten Berechnungen kein Gebrauch gemacht worden.
Zur Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung sind zwei Bestrahlungen in verschiedenen Neutronenflüssen
wie folgt berechnet worden:
Ausführungsbeispiel I
Fluß<7> = 5· 1015Cm-2SeC"1,
Zeit = 0,425 Msec (4,8516d)
Zeit = 0,425 Msec (4,8516d)
Ausführungsbeispiel II
Fluß Φ = 3,5· 1015Cm-2SeC"1,
Zeit = 0,6 Msec (6,9483d).
55
55
Unmittelbar nach der Bestrahlung wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Bei 1000Atomen Thorium am Anfang ergibt sich:
Aus-
fiihrungs- beispiel 1 |
Aus-
fiihrungs- beispiel Il |
|
Anzahl der Atome Thorium am Ende |
977,9., 18.83. |
978,I0 18.19 |
Anzahl der Atome Pa 233 am Ende |
5
Fortsetzung
Fortsetzung
806
ΓιιΙιηιημ*·
bespiel I
Aus-
fiihruüuv heispiel Ii
Anzahl der gebildeten Atcme j Pa 233
Anzahl der Atome U 233 am
Ende
Ende
Anzahl ^er gebildeten Atome
L! 233
L! 233
Anzahl der gespaltenen Atome
U 233
U 233
Anzahl der aus U 233 gebildeten Atome U 234
Anzahl der am Ende aus
Pa 234 gebildeten Atome
U234.Γ
Pa 234 gebildeten Atome
U234.Γ
Anzahl der gebildeten Atome
Pa 234 .. Γ
Pa 234 .. Γ
Geschätzte Anzahl der aus
U 233 izehildeten Atome
L' 234 Γ
U 233 izehildeten Atome
L' 234 Γ
Anzahl der Atome U 234 am
Ende (beide Wege)
Ende (beide Wege)
Gesamt neutronenabsorption
wahrend der Bestrahlung . . .
wahrend der Bestrahlung . . .
Gesamtneutronenausbeute aus
der Spaltung
der Spaltung
Spaltung von U 233 am Ende
eier Bestrahlune
eier Bestrahlune
Gesamtspaltenergie in
MWd(th) t Brennstoff.
MWd(th) t Brennstoff.
Ausfiihrungsbeispicl I
Aiisruhrunti-;-hci^picl
M
Anzahl
Anzahl
U 233 j 20,11,
U 234 I 2.038
Spaltprodukte .. . . j 0,378
Äquival. U 233
(vgl. unten) 19,61
(vgl. unten) 19,61
20,20 j 19.77
2.055'! 1.825 0.377 0.516
19,69
19.86, 1.841 0.514
19,33 I 19.41
Es ist ersichtlich, daß für beide Ausführimgsbeispiele
die Ausbeute an U 233 als Ergebnis dieser Bcstrahlunu
etwa 20 Atome, 1000 übrigbleibende Atome Thonum beträgt. Ein Mci'kmal jeder derartigen Hoch Π π Wv-
15
22,07 21,81 0,8 367 l,l:>26
1,241-j 1,704-,
0,370 j C.5O5
0,035 I 0,047
1,808 j 1,7405
1.993 i 1.915
0.033 j 0.045
1,841 ! 1.785
25.71 \ 25,98
0.845 j 1.152
2.295, j 2.213, 343 !468
Die Bestrahlung gemäß dem Ausführungsbeispiel I konn.; jeweils nach 5 d, die des Ausführungsbeispieis !!
nach 7d wiederholt werden, wobei in beiden Fäller,
etwa 3.5 h Abschaltzeit auftrat, um den zu bestrahlenden Stoff auszutauschen. Die beiden Ausführungsbeispiele
zeigen den Einfluß eines höheren und niedrigeren Flusses.
Nach über 5 Monaten Abkühlzeit war das Pa 233 in U 233 zerfallen, und der Brennstoff hatte folgende
endgültige Zusammensetzung (Anzahl der Atome 1000 Atome Th und kg/t wt):
(.0
ft5 Strahlung is! die kurze mittlere Lebensdauer von
U 233 (in den berechneten Ausführungsbeispielen
3,858 d für Ausführungsbeispiel 1 und 5,511 d für Ausführungsbeispiel
II). Der einzige Grund dafür, daß so viel Atome U 233 nach der Neutronenbestrahlung
übrigbleiben, besteht darin, daß die meisten von ihnen später in diesem Zeitintervall gebildet werden, jedoch
getrennt von der relativ großen Menge von U 233, die nach der Bestrahlung durch den Pa 233
— Zerfall gebildet wird (die Abkühlzeit muß dafür mindestens 5 Monate betragen, um vollständig zu
sein). Es ist auch ersichtlich, daß die Neutronenmultiplikation für dieses System ziemlich gering ist. Die
Spaltrate (und damit die Wärmeübertragur.gsrate) steigen am Ende der Bestrahlung stark an. aber der
gesamte Spaltproduktanteil entspricht nur einer 343 bzw. 468 MWd(th)-Bestrahlung/t Brennstoff für die
Auslührungsbeispiele I bzv>. II.
Die durchschnittliche Wärmeerzeugung entspricht daher 70,7 MW/t für das Ausführungsbeispiel I und
68.3 MW t für das Ausführungsbeispiel II. aber der Maximalwert am Ende der Bestrahlung ist um einen
Fakter 2.637 für das AusfT,rungsbeispiel I und 2.630
für das Ausführungsbeispiel II höher. Diese Wärmeerzeugung von etwa 185 MW/l muß jedoch nr.r während
der letzten 4h der Bestrahlung gehandhabt werden; sie beträgt ein Mehrfaches des vorgesehenen
Maximums für einen vergleichbaren arbeitenden Kernreaktor; dafür ist jedoch ein schnellerer Kühlmitteldurchnuß
kurzzeitig als in einem normalerweise betriebenen Reaktor möglich. Wenn diese Wärmeerzeugung
zu Schwierigkeiten Anlaß geben sollte, kann das Verfahren abgewandelt werden, indem ein noch
kürzeres Bestrahlungsintervall und ein höherer Fluß verwendet werden, wodurch jedoch der Anteil von
U 234 im Brennstoff steigt. Im Bedarfsfall kann auch der Fluß während der letzten Stunden oder des letzten
Tags der Bestrahlung verringert werden, wodurch allerdings die mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
erreichbaren Vorteile etwas verlorengehen, das das Aufteilungsverhältnis sich dann so ändert, daß die
unmittelbare Bildung von U 233 ansteigt. Wahlweise können auch kleinere Tablettendurchmesscr verwendet
werden, um die Wärmeabfuhr zu erleichtern, falls es sonst möglich ist.
Aus den vorangegangenen Ausführungen ist ersichtlich,
daß jede Unterbrechung der Neutronenbestrahlung nachteilig ist, da der Zerfall von Pa 233 in U 233
auftritt. Es ist auch ersichtlich, daß bei höherem Fluß kein größeres Ansteigen des Brennstoffgehalts an
U 234 auftritt, da die erforderliche kürzere Bestrahlung bei Verwendung eines höheren Flusses die Änderung
im Verzweigungsverhältnis ausgleicht.
Der Mindesitluß, der verwendet werden kann, um
die Vorteile gemäß der Erfindung zu erreichen, beträgt nieiit wesentlich weniger als der Fluß vom Ausführungsbcispicl
I und sollte daher nicht weniger als etwa 2—2,5 · I015 cm~2sec~' betragen. Der begrenzende
Faktor besteht darin, daß die Gesamtbcstrahlungszeit beträchtlich weniger als 27d. die Halbwertszeil
von Protactinium 233, betragen muß.
Wenn der Fluß ansteigt, muß die Bestrahlungszeit verringert werden. Die Zeit, c'ie zum Austausch der
zu bestrahlenden Brennstoffladungen erforderlich ist. wird danii zu groß. Schwierigkeiten bei der Wärmeabfuhr
vom Brennstoff oder die Verfügbarkeit und die Kosten von Quelien mit hohem Fluß können ebenfalls
eine obere Grenze für die Flußdichte d:i; .!eilen.
806
Wenn Flüsse über etwa 4 7· 10"' cm 2sec ' verwendet
werden, wird eine außerordentlich große \nzahl von Neutronen durch Thorium 233 cingcfangen.
Flüsse mit einem derartigen Wert reduzieren auch die Bestrahlungszcit auf etwa 9 14h. Die Spaltwärme
von U 233 steigt mit dem Fluß an. aber sobald die Bestrahlungszcit verringert wird, bleibt sie erträglich.
Andererseits steigt die Brennstofferwärmung durch die Einfangvorgänge mit dem Fluß an. und es
ist kein Kompensationsfaktor vorhanden, der auf der Verweilzeit beruht.
Der Abbrand, der mit dem Brennstoff geir.;iü den
Ausführungsbeispiclen I und II in einem typischen Kernreaktor erzielt werden kann, kann in folgender
Weise berechnet werden. Die Spaltprodukte und ein
berechenbarer Anteil von U 234 entstehen durch kurze Bestrahlung von 343 bzw. 468 MWd(th),t im Reaktor,
so daß der Abbrand des Brennstoffs genau genug berechnet werden kann, indem die Spaltproduktvergiftung
vernachlässigt, aher etwas mehr als 343 bzw. 468 MWd(th)/t subtrahiert wird. Diese Subtraktion
erlaubt eine Berücksichtigung sowohl der Vcigiftung als auch des NcutroncnUberschusses. der durch den
Brennstoff zu Beginn des Abbrands auftritt. Dafür wird im folgenden ein Faktor von 1,6 verwendet werden,
aber die betrachtete Große ist fast vernachlässigbar.
Der Überschuß von U 234 über die Menge, die bei einem derartigen kurzen Abbrand auftreten würde,
beträgt 2.003 bzw. 1,777 Atome 1000 Atome Th. U 234 ist ein Brutstoff wie Thorium mit einem Neutronencinfangsquerschnitt.
oi.r das 12,86fache desjenigen von Thorium ist. Wenn jedes Atom U 234 durch
12,86 Atome Thorium ersetzt wird, wird also ein gutes Äquivalent in erster Näherung erreicht. Tatsächlich
wird U 234 schneller zerstört, ferner ergibt es U 235. der ein etwas schlechterer Brennstoff als U 233 ist,
so daD zu einem späteren Zeitpunkt eine geringere Absorption und auch ein etwas geringerer Wirkungsgrad
vorhanden ist, als es die in Betracht gezogene, äquivalente Menge von Thorium ergeben würde.
Die Abweichungen zweiter Ordnung können vernachlässigt werden. Auf dieser Grundlage werden die
»Äquival. U 233«-Werte in der oben vorhandenen Aufstellung als Anzahl von Atomen U 233 (1000
+ 12.86.x) Atome Th 232 erhalten, wobei χ Atome den
Anteil an U 234 bedeuten.
Der Abbrand für Brennstoff in einem bekannten keaktorsystem mit dieser Konzentration von U 233
betrügt 34000 bzw. 32 500MWd(th)/t für die Ausführungsbeispiele
I bzw. II, und nach Subtraktion der Anfangsbestrnhlungen betragen die zu erwartenden
Abbrände 33.5 bzw. 31,7 · 10Λ MWd(th) t. Daraus
folgt, daß ein Abbrand von mindestens 30 000 MWd(th)t in einem geeignet aufgebauten
DjO-moderierten Reaktor erhalten werden kann.
Weitere Energie kann durch das U 233 in den nachfolgTiden
Brennstoffzyklen erzeugt werden, wenn es mit Thorium in irgendwelchen gewünschten Anteilen
kombiniert wird. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden also Vorräte an U 233 erzeugt, ohne
daß notwendigerweise Spaltstoff verbraucht wird.
409 611.
Claims (5)
- 806 446Patentansprüche:!. Verfahren zur Umwandlung von Thorium 232 in Uran 233, wobei eine Thorium-Verbindung mit einem thermischen Neutronenfluß bestrahlt wird, so daß ein beträchtlicher Teil des Thoriums 232 in Protactinium 233 umgewandelt wird, wobei die bestrahlte Verbindung nach einer gewissen Bestrahlungsdauer aus dem Neutronenfluß entfernt und darauf eine gewisse Zeit lang gewartet wird, bis sich in der bestrahlten Verbindung ein Teil des Protactiniums in Uran 233 umgewandelt hat, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bestrahlen der Thorium-232-Verbindung ein Neutronenßuß von mindestens 3 · 1015 cm"2 see"1 und höchstens 7 · 1016 cm"2 -see"1 für höchstens 7d und mindestens 9h Bestrahlungszeil verwendet wird und daß die Wartezeit nach der Bestrahlung mindestens 5 Monate beträgt, während der die Verbindung gekühlt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Neutronenflußdichtc 5 · 1015 cm"asec"' und das Zeitintervall 4,8d beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Neutronenflußdichte 3,5· 1015Cm-3SeC"' und das Zeitintervall 6,9d betragt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Neutronenfluß 5 · 1015—3,5 · ΙΟ15 Cm-2SeC"1 und das Zeitintervall 4,8 bis 6,9 d betrag:.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thoriumverbindung Thoriumoxyd ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US71442068A | 1968-03-20 | 1968-03-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1806446A1 DE1806446A1 (de) | 1969-10-16 |
DE1806446B2 DE1806446B2 (de) | 1973-08-23 |
DE1806446C3 true DE1806446C3 (de) | 1974-03-14 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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FR (1) | FR1591830A (de) |
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1968
- 1968-10-31 GB GB5171668A patent/GB1187188A/en not_active Expired
- 1968-10-31 DE DE19681806446 patent/DE1806446C3/de not_active Expired
- 1968-11-14 FR FR1591830D patent/FR1591830A/fr not_active Expired
Also Published As
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FR1591830A (de) | 1970-05-04 |
DE1806446B2 (de) | 1973-08-23 |
GB1187188A (en) | 1970-04-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |