DE1801894C3 - Dichtung für ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager - Google Patents
Dichtung für ein Wälzlager, insbesondere RillenkugellagerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung für ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager, mit einer
zwischen dem inneren und äußeren Lagerring eingebauten Dichtscheibe, welche an dem einen Lagerring
festgelegt ist und benachbart ciem anderen Lagerring zwei Dichtlippen aufweist, denen eine axial äußere und
eine am benachbarten Lagerring ausgebildete axial innere Dichtfläche zugeordnet sind, wobei die eine
Dichtlippe anfänglich im Abstand zu der ihr zugeordneten Dichtfläche durch eine eine elastische Verformung
der Dichtscheibe bewirkende Abstützung der anderen Dichtlippe unter Vorspannung an der dieser zugeordneten
Dichtfläche gehalten ist.
Bei einer bekannten derartigen Dichtung (US-PS 06 701) ist die axial innere Dichtlippe die eigentliche
Hauptdichtlippe während der Lebensdauer des Lagers, während die axial äußere Dichtlippe als Hilfsdichtlippe
gestaltet ist, mit der anfänglich die Hauptdichtlippe im beim Einlaufen des Lagers zunehmend geringer
werdenden Abstand zu ihrer Dichtfläche gehalten wird, damit ein anfängliches Einschleifen und ein Schmieren
der Hauptdichtlippc mittels des Schmiermittels aus dem Lagerinneren erreicht wird. Durch Ausbildung der mit
der Hilfsdichtlippe zusammenwirkenden axial äußeren Dichtfläche am Lagergehäuse und deren verhältnismäßig
starke Rauhigkeit ist dafür gesorgt, daß die Kraft, mit welcher die Hauptdichtlippe an ihre Dichtfläche am
Lagerring während des Einlaufens des Lagers angelegt wird, aufgrund des zunehmenden Verschleißens der
Hilfsdichtlippe zunehmend größer v/ird und dadurch der Einschleifvorgang begünstigt wird. Ist daher bei der
bekannten Lösung die Hauptdichtlippe eingeschliffen und geschmiert, dann hat die Hilfsdichtlippe ihre
Funktion erfüllt und ist für die weitere Abdichtung des Lagers nicht mehr erforderlich.
ίο Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, die
Lebensdauer der wirksamen Lagerdichtung eines mittels einer Dichtungsscheibe abgedichteten Wälzlagers
zu verlängern.
Dies wird erfindungsgemäß bei einer Dichtung der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß beide Dichtflächen an dem den Dichtlippen benachbarten Lagerring ausgebildet sind und anfänglich die axial äußere Dichtlippe in radialem Abstand zu der ihr zugeordneten Dichtfläche gehalten ist, während die andere Dichtlippe in eine Ringnut dieses Lagerrings eingreift und an der axial inneren, die andere Dichtfläche bildenden Nutflanke abgestützt ist.
Dies wird erfindungsgemäß bei einer Dichtung der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß beide Dichtflächen an dem den Dichtlippen benachbarten Lagerring ausgebildet sind und anfänglich die axial äußere Dichtlippe in radialem Abstand zu der ihr zugeordneten Dichtfläche gehalten ist, während die andere Dichtlippe in eine Ringnut dieses Lagerrings eingreift und an der axial inneren, die andere Dichtfläche bildenden Nutflanke abgestützt ist.
Durch die Erfindung wird daher die axial innere Dichtlippe wirkungsmäßig durch die axi?l äußere
Dichtlippe ersetzt, wenn erstere nach längerer Betriebszeit durch Verschleiß ihre Dichtungsaufgabe nicht mehr
erfüllen '.cann, so daß die Lebensdauer der Dichtung
gegenüber einer Einfach-Lippendichtung entsprechend verlängert ist. Bei der oben erwähnten bekannten
Lösung hingegen kann die Hilfsdichtlippe aufgrund ihres bestimmungsgemäß raschen Verschleißes zur
wirksamen Verlängerung der Gesamtlebensdauer der Dichtung nicht beitragen. Umgekehrt läßt sich mit der
erfindungsgemäßen Lösung nicht der Zweck der bekannten Lösung erreichen, mit Hilfe der axial äußeren
Dichtlippe das anfängliche Einschleifen und Schmieren der axial inneren Dichtlippe zu begünstigen, weil erstere
anfänglich im Abstand von der ihr zugeordneten Dichtfläche gehalten ist und daher nicht auf den
Einschleifvorgang der letzteren Einfluß nehmen kann, während durch das anfängliche Anliegen der axial
inneren Dichtlippe an deren Dichtfläche ein Durchtrittsspalt für das Schmiermittel aus dem Lagerinneren nicht
vorhanden ist.
Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich zur Ausbildung der Dichtflächen am Außenring oder
wahlweise am Innenring des Wälzlagers.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist in die Dichtscheibe eine Federscheibe eingebettet, deren den
Dichtlippen benachbarter Bereich zur axial inneren Dichtlippe hin abgebogen ist.
Ferner wird in weilerer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Dichtscheibe in der axial
äußeren Stirnfläche im radialen Bereich zwischen axial äußerer Dichtlippe und Federscheibe eine Ringaussparung
aufweist, deren Boden vorzugsweise etwa in der Verlängerung des abgebogenen Endes der Federscheibe
liegt. Durch die Ringaussparung wird die Ausbildung einer Sollbiegestelle begünstigt, so daß gewährleistet ist,
daß durch die elastische Verformung der axial inneren Dichtlippe anfänglich der Spalt zwischen der axial
äußeren Dichtlippe und der dieser zugeordneten Dichtfläche vorhanden ist und dieser Spalt mit
zunehmendem Verschleiß der axial inneren Dichtlippe zunehmend geschlossen wird.
Die Erfindung wird anhand von beispielhaften Ausführungsformen erläutert, die aus der Zeichnung
ersichtlich sind. In der Zeichnung zeigt
■;■' F i g. 1 einen Teilschnitt durch ein Wälzlager mit einer
*·' Dichtscheibe gemäß einer ersten Ausführungsform,
■; F i g. 2 in vergrößertem Maßstab den freien Rand der Dichtscheibe aus F i g. 1 in seiner Zuordnung zu der Ringnut des Innenringes des Wälzlagers und
■; F i g. 2 in vergrößertem Maßstab den freien Rand der Dichtscheibe aus F i g. 1 in seiner Zuordnung zu der Ringnut des Innenringes des Wälzlagers und
F i g. 3 und 4 der in F i g. 2 entsprechenden Darstellungen
des freien Randes der Dichtscheibe in zwei weiteren möglichen Ausführungsformen.
Das Wälzlager aus F i g. 1 enthält einen Innenring 1 * und einen Außenring 2, zwischen welchen in einem
■; Käfig 4 Kugeln 3 laufen. Der Innenring 1 ist mit einer \ Ringnut 5 versehen, deren axial innen liegende, zur
ir Radialebene des Lagere geneigt verlaufende Nutflanke
f eine axial innere Dichtfläche 6 bildet Axial nach außen % schließt an die Ringnut 5 eine Umfangsfläche an, die
% eine axial äußere Dichtfläche 7 bildet Die innere ;; Dichtfläche 6 ragt über die äußere Dichtfläche 7 radial
'v- hinaas. Mit den Dichtflächen 6 und 7 wirkt eine
;¥ Dichtscheibe 8 zusammen, welche mit ihrem einen Rand
■- 9 im Außenring 2 verankert ist und deren anderer freier
Rand mit Dichtlippen 10 und 11 versehen ist und am Innenring 1 schleift In der axiaJ äußeren Stirnfläche der
Dichtscheibe 8 ist eine Ringaussparung 12 ausgebildet In die Dichtscheibe 8 ist außerdem eine Federscheibe 13
eingebettet und mit der Dichtscheibe 8 am Außenring 2 gehalten.
Die Dichtscheibe 8 ist derart zwischen dem Innenring 1 und dem Außenring 2 des Wälzlagers eingebaut, daß
zunächst nur ihre axial innenliegende Dichtlippe 10, wie mit 10' angegeben, an der axial inneren Dichtfläche 6
anliegt während die axial äußere Dichtlippe 11, wie bei 1Γ in Fig. 1 angegeben, einen Spalt 14 mit der axial
äußeren Dichtfläche 7 bildet. Mit zunehmendem Verschleiß der axial inneren Dichtlippe 10 der
Dichtscheibe 8 wird dieser Spalt 14 zunehmend geschlossen, so daß die axial äußere Dichtlippe 11 der
Dichtscheibe 8 allmählich an die axial äußere Dichtfläche 7 angelegt wird. Dies ist in F i g. 2 mit der
gestrichelten Linie 11 gezeigt. Mit zunehmendem Verschleiß der axialen inneren Dichtlippe 10 nimmt
deren Dichtungswirkung allmählich ab. Im gleichen Maße wird die Dichtungswirkung der axial äußeren
Dichtlippe 11 zu einem Maximum. Die Ringaussparung 12 begünstigt das Elastizitätsverhalten der Dichtscheibe
8 derart, daß zunächst nur die Dichtlippe 10 an die Dichtfläche 6 an der inneren Nutflanke der Nut 5
angedrückt wird und erst dann, wenn die Dichtlippe 10 einem Verschleiß unterworfen worden ist, die Dichtlippe
11 an die Dichtfläche 7 angedrückt wird.
Die Dichtfläche 7 verläuft somit in einer solchen radialen Entfernung von der Dichtfläche 6, daß die
Dichtlippe 11 auch tatsächlich an der Dichtfläche 7 dichtend anliegt wenn die Dichtlippe 10 um ein
vorbestimmtes Maß verschlissen ist und andererseits zwischen der Dichtfläche 7 und der Dichtlippe 11
solange ein Spalt 14 gebildet ist wie Dichtwirkung zwischen der Dichtlippe 10 und der Dichtfläche 6 noch
ausreichend ist.
Ersichtlich kann die Dichtscheibe 8 anstatt am Außenring 2 auch am Innenring 1 festgelegt werden.
Die Ausführungsformen der Dichtscheibe 8 aus den Fig.3 und 4 unterscheiden sich von der Ausführungsform
nach den F i g. 1 und 2 in der Ausbildung des Dichtrandes der Dichtscheibe. Während in der Ausführungsform
aus den F i g. 1 und 2 zwischen den Dichtlippen 10 und il eine deutliche Ausnehmung
gebildet ist, ist diese bei den Ausführungsformen nach den F i g. 3 und 4 wesentlich flacher gehalten oder kaum
noch vorhanden. Die Formgebung des Dichtrandes der Dichtscheibe 8 einerseits und der Ringnut 5 des
zugeordneten Lagerringes andererseits können somit in beliebiger Form aufeinander abgestimmt sein, wenn nur
gewährleistet ist, daß zunächst nur die axial innere Dichtlippe der Dichtscheibe mit der axial inneren
Dichtfläche an der Nutflanke des zugeordneten Lagerringes in Berührung steht und erst dann, wenn die
innere Dichtfläche der Dichtscheibe einem vorgegebenen Verschleiß unterworfen worden ist, die axial äußere
Dichtlippe der Dichtscheibe an der axial äußeren Dichtfläche anliegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Dichtung für ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager, mit einer zwischen dem inneren
und äußeren Lagerring eingebauten Dichtscheibe, welche an dem einen Lagerring festgelegt ist und
benachbart dem anderen Lagerring zwei Dichtlippen aufweist, denen eine axial äußere und eine am
benachbarten Lagerring ausgebildete axial innere Dichtfläche zugeordnet sind, wobei die eine
Dichtlippe anfänglich im Abstand zu der ihr zugeordneten Dichtfläche durch eine eine elastische
Verformung der Dichtscheibe bewirkende Abstützung der anderen Dichtlippe unter Vorspannung an
der dieser zugeordneten Dichtfläche gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Dichtflächen
(6, 7) an dem den Dichtlippen (10, 11)
benachbarten Lagerring (1) ausgebildet sind und anfänglich die axial äußere Dicbtlippe (11) in
radialem Abstand zu der ihr zugeordneten Dichtfläche (7) gehalten ist, während die andere Dichtlippe in
eine Ringnut (5) dieses Lagerrings eingreift und an der axial inneren, die andere Dichtfläche (6)
bildenden Nutflanke abgestützt ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Dichtscheibe (8) eine Federscheibe
(13) eingebettet ist, deren den Dichtlippen (10,11) benachbarter Bereich zur axial inneren Dichtlippe
(10) hin abgebogen ist.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtscheibe (8) in der axial
äußeren Stirnfläche im radialen Bereich zwischen axial äußerer Dichtlippe (11) und Federscheibe (13)
eine Ringaussparung (12) aufweist.
4. Dichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Ringaussparung (12)
etwa in der Verlängerung des abgebogenen Endes der Federscheibe (13) liegt.
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