DE1801325U

DE1801325U - Stoffbahn zur herstellung von zelten u. dgl.

Info

Publication number: DE1801325U
Application number: DEK20897U
Authority: DE
Inventors: Herbert Koch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-11-02
Filing date: 1955-11-02
Publication date: 1959-12-03

Description

Zelt-. Abdeckung-. Wind-oder Sonnenschutzstoff.
Die zur Herstellung von kleinen oder großen Zelten oder zur vorübergehenden oder ständigen Abdeckung von Fahrzeugen, Apparateteilen usw. bisher üblichen textilen Stoffe hat man bereits durch Kunststoff-Folien zu ersetzen versucht.
Man hat auch Markisoletten aus Kunststoff-Folien hergestellt und dabei verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um die Gefahr des Einreißens herabzusetzen. Diese Maßnahmen bestehen z. B. darin, daß die gefährdeten Ränder durch Aufkleben oder Aufschweißen von Strei fen aus dem gleichen thermoplastischen Kunststoff verstärkt werden. Diese Art der Verstärkung bringt aber auch erhebliche Nachteile mit sich. Bekanntlich haben Folien aus thermoplastischen Kunststoffen die Eigenschaft, bei niedrigen Temperaturen steifer zu werden. Durch das Aufschweißen der vorerwähnten Verstärkungstreifen macht sich die Versteifung besonders störend bemerkbar, wenn man z. B. Markisoletten, die in dieser Weise konfektioniert sind, im Winter auf-und abrollen will. Im übrigen genügt diese Art der Randverstärkung gegenüber den oft sehr starken Beanspruchungen bei Windstößen deshalb nicht, weil das Verstärkungsmaterial an sich keine mechanischen Eigenschaften besitzt, die über jene hinausgehen, die die Kunststoffbahnen von sich aus besitzen, sofern sie aus dem gleichen Material gefertigt sind.
Um diesem Mangel abzuhelfen, ist vorgeschlagen worden, die Kunststoffbahnen in der Weise zu verstärken, daß an den Rändern oder bei aneinanderstoßenden Bahnen zwischen den Schweißnähten Taschen gebildet werden, in die nachträglich zugfeste Verstärkungseinlagen eingezogen werden.
Man hat auch bei Reklamespannbändern die Ränder durch Umlegen der Kunststoffbahn taschen-oder schlauchförmig ausgebildet und Seile oder Gurte eingezogen. Das einfädeln dieser Seile usw. ist nun aber besonders bei langen Nähten bzw. Bahnen eine umständliche und zeitraubende Maßnahme, die nachträglich vorgenommen werden muß.
Bei den Werkstoffen gemäß der vorliegenden Neuerung werden nicht nur alle genannten Nachteile vermieden, sondern es wird auch eine werkstoffgerechte Verarbeitung ermöglicht. Die erforderliche Verstärkung der Ränder und der Schweißnähte inmitten der Flächen wird dadurch erreicht, daß diese mit doppelseitig mit Kunststoff, z. B. weichgestelltem Polyvinylchlorid, Polyamiden usw., beschichteten Gewebestreifen verschweißt sind.
Anstelle doppelseitig beschichteter Gewebestreifen können mit besonderem Vorteil auch textile Gurte oder Bänder verwendet werden, die durch Tauchen, Imprägnieren oder Umspritzen mit Kunststoff, z. B. weichgestelltem Polyvinylchlorid oder dgl., versehen sind.
Zum Beschichten der Gewebestreifen, Gurte, oder Bänder verwendet man zweckmäßigerweise eine besondere kältebeständige Weichmacherkombination, und zwar in einer Konzentration, die größer ist als jene, die zur Herstellung der Kunststoff-Bahnen verwendet wurde.
Zur Beschichtung, Imprägnierung oder zum Umspritzen der Gewebestreifen, Bänder oder Gurte können auch solche weichgestellte Kunststoffmassen verwendet werden, die sogenannte nichtwandernde, bei niedriger Temperatur noch hochwirksame Weichmacher enthalten.
Die auf die Kunststoffbahnenaufzubringenden Gewebestreifen, Bänder oder Gurte können die gleiche Farbe wie die Kunststoffbahnen besitzen, oder aber von letzteren hinsichtlich Farbe abweichen. Ebenso können die zum Beschichten, Imprägnieren oder Umspritzen der Gewebestreifen, Bänder oder Gurte benützten weichgestellten Kunststoffe in der Farbe mit der Farbe der Kunststoffbahnen übereinstimmen oder abweichen. Im letzteren Falle erzielt man hierdurch besondere Effekte.
Selbstverständlich können sowohl die Kunststoffbahnen als auch die zum Beschichten der Gewebestreifen, Bänder oder Gurte benützten Kunststoffe transparent oder farblos gehalten sein.
Die Haltbarkeit der Schweißnähte wird durch die Verwendung der beschriebenen Streifen, Bänder oder Gurte in bedeutendem Maße vergrößert, da die Schweißnähte nicht wie bisher linear, sondern flächenhaft ausgeführt werden. Der Schweißvorgang selbst läßt sich hierdurch technisch vereinfachen und für den Ausführenden erleichtern.
Es hängt von dem Verwendungszweck der in der neuen Weise konfektionierten Kunststoff-Bahnen ab, in welcher Weise die Schweißnähte mit Einlagen angebracht werden. Die Einlagen können selbstverständlich länger sein als die Schweißnähte, d. h. sie können über die Kunststoff-Bahn herausragen und zur Befestigung in an sich bekannter Weise dienen. So können z. B.
Ösen und Haken darauf angebracht werden. Die Befestigung von Kunststoff-Markisoletten an der Winkelstange kann ohne jede Gefahr des Ein-oder Weiterreißens mit Hilfe der eingeschweißten Einlagen in einfacher Weise vorgenommen werden.
In den Abbildungen 1 und 2 sind zwei Ausführungsformen eines Werkstoffes gemäß der vorliegenden Neuerung schematisch dargestellt. In diesen Abbildungen ist 1 die Kunststoff-Bahn, 2 die verstärkten Ränder der Kunststoff-Bahn und 3 die verstärkten Schweißnähte.
In der Abb. 1 gehen die mit Kunststoff überzogenen Gewebestreifen auf beiden Seiten über die Kunststoff-Bahn hinaus und sind an ihren Enden mit Ösen als Befestigungsorgane versehen.
Die mit Kunststoff umhüllten Gewebestreifen können jedoch auch so ausgebildet sein, daß sie nur auf der einen Seite über die Kunststoff-Bahn hinausgehen. In der Abb. 2 dargestellten Ausführungsform gehen die zur Verstärkung der Längsränder vorgesehenen kunststoffumhüllten Bänder über die Kunststoff-Bahn hinaus und sind an ihren Enden mit Ösen zur Befestigung versehen.
Die gemäß der vorliegenden Neuerung hergestellten Kunststoff-Bahnen können eine vielseitige Verwendung finden, z. B. u. a. als Zeltstoff, Werkstoff zur Herstellung von Markisoletten, Markisen, Sonnen-und Windschutzwänden, Balkongitterabschirmungen, Abdeckungen von Verkaufständen oder-wagen, Planen für Lastwagen, Faltgaragen, Gartenschirmen usw.

Claims

Sc hut z anspr ü c h e 1. Zelt-, Abdeckungs-, Wind-oder Sonnenschutzstoffe usw. aus einer oder mehreren glatten oder geprägten, transparenten, gefärbten oder ungefärbten bzw. pigmentierten Kunststoff-Bahn bzw.-Bahnen, die z. B. aus weichgestelltem Polyvinylchlorid, Stabilisatoren, Farbstoffen, Pigmenten usw. bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstärkung der Schweißnähte und Ränder die Schweißnähte unter Verwendung von mit weichgestelltem Kunststoff, vorzugsweise weichestelltem Polyvinylchlorid, beidseitig beschichteten oder imprägnierten oder umspritzten Gewebestreifen oder textilen Bändern oder Gurten, die gegebenenfalls über die Kunststoff-Bahnen hinausgehen und an den Enden mit Ösen, Haken oder dgl. versehen sein können, hergestellt sind.
2. Zelt-, Abdeckungs-, Wind-oder Sonnenschutzstoffe usw. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebestreifen, Bänder oder Gurte zwischen zwei oder auf eine oder auf zwei Folien aus weichgestelltem Polyvinylchlorid aufgeschweißt sind.
3. Zelt-, Abdeckung-, Wind-oder Sonnenschutzstoffe usw. nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Verstärkung der Schweißnähte vorgesehenen Gewebestreifen, Bänder oder Gurte mit einer Kunststoffmasse beschichtet, imprägniert oder umspritzt sind, welche kältefeste und gegebenenfalls nichtwandernde Weichmacher enthält und deren Weichmachergehalt in höherer Konzentration vorliegt als in der mitverschweißten Kunststoff-Bahn.