DE1800238B2 - Verfahren zur Herstellung von Formkoksen in Kugelform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkoksen in KugelformInfo
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Description
Außerdem können als kohlenstoffhaltige Materialien beim erfindungsgemäßen Verfahren mit Luft
oxydierte Steinkohlen verwendet werden. Nach Mahlung und Behandlung mit Luft bei Temperaturen
zwischen etwa 100 und 3000C verliert Steinkohle bekanntlich ihre backenden Eigenschaften. Deshalb
sind sie als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
Als reversibel erweichendes Bindemittel hat sich beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise
Weichpech bewährt. Es kann aber genau so gut Hartpech verwendet werden.
a) 80 Gewichtsteile Anthrazit der Korngröße <C 0,1 mm werden in einem Mischer unter Zugabe
von 25 Gfwichtsteilen Wasser mit 20 Gewichtsteilen Pech (Erweichungspunkt nach
Crämer-Sarnow 52 bis 565C) bei 653C
3 Min. lang geknetet und die Mischung nach dem Erkalten in einem Backenbrecher auf die
Kornspanne 1 bis 2 mm gebrochen. Die Ausbeute an dieser Kornfraktion beträgt etwa
53 Gewichtsprozent; der Anteil an Unterkorn wird in den Mischer zurückgegeben. Der Anteil
der gewünschten Kornfraktion wird in einem Drehrohrofen mit einer durchschnittlichen Aufheizgeschwindigkeit
von 103C/Min. auf eine Endtemperatur von 900'- C geuracht und anschließend
in einer nachge<-cha teten Wirbelschicht
bei dieser Temeratur mit Wasserdampf bis zu einem Abbrand von 24,1 Gewichtsprozent
aktiviert. Das erhaltene Produkt besteht aus gleichmäßigen, sehr harten und fast runden Körpern
von etwa 1 mm Durchmesser. Die Eigenschäften der nach den Beispielen erhaltenen
Formkokse sind der Tabelle zu entnehmen.
b) Zum Vergleich wird aus einem in einer Aufbereitungsanlage anfallenden Anthrazit die Kornfraktion
0,5 bis 2,5 mm herausgesiebt und mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 10°C/Min. bis zu einer Endtemperatur von 900° C geschwelt
und bei dieser Temperatur bis zu einem Abbrand von 25,0 Gewichtsprozent aktiviert.
Der Korndurchmesser liegt zwischen 0,4 und 2,0 mm.
a) 85 Gewichtsteile Holzkohle <0,l mm werden unter den im Beispiel 1 a beschriebenen Bedingungen
mit 15 Gewichtsteilen Pech (Erweichungspunkt (46 bis 52° C) gemischt und die Mischung nach dem Erkalten unter Rückführung
des Unterkorns in den Mischer auf eine Korngröße zwischen 2 und 3 mm gebracht (Ausbeute
61 Gewichtsprozent). Diese Kornfraktion wird in einen bei 250° C betriebenen Drehrohrofen
gegeben, die Verweilzeit beträgt etwa 1 h. Das Produkt wird dann in einer Spülgas-Schwelretorte
mit einer durchschnittlichen Aufheizgeschwindigkeit von 30°C/min. auf eine Endtemperatur
von 87O0C gebracht und anschließend bei dieser Temperatur mit Wasserdampf
auf einen Abbrand von 24,0 Gewichtsprozent aktiviert. Das Produkt besteht aus fast runden
Körpern von etwa 2,2 mm Durchmesser.
b) Zum Vergleich wird eine Holzkohle, Körnung 0,5 bis 23 mm in der gleichen Weise, wie im
Beispiel 2 a angegeben, behandelt. Der Korndurchmesser liegt zwischen 0.4 und 2,2 mm.
a) Eine Fettkohle der Körnung <0,l mm wird in der Wirbelschicht 2 h lang bei 210c C mit einem
Überschuß von Luft behandelt. 80 Gewichtsteile der gewonnenen »Oxikohle« mischt man unter
den im Beispiel 1 a erläuterten Bedingungen mit 20 Gewichtsteilen Weichpech und bringt die Mischung
nach dem Erkalten auf eine Korngröße zwischen 1 und 2 mm unter Rückführung des
Unterkorns in den Mischer. Die Schwelung erfolgt mit einer durchschnittlichen Aufheizgeschwindigkeit
von 10' C/Min. bis zu einer Endtemperatur von 900J C. Der Korndurchmesser
der Formkokse beträgt 1 mm.
b) Das nach a) erhaltene harte und fast kugelförmige Schwelprodukt wird anschließend bis
900° C in einer Wirbelschicht mit Wasserdampf auf einen Abbrand von 23,3 Gewichtsprozent
aktiviert. Die Aktivkohle-Formlinge haben einen Korndurchmesser von etwa 0,9 mm.
Tabelle
Vergleich der Eigenschaften von erfindungsgemäß und konventionell hergestellten Produkten
Vergleich der Eigenschaften von erfindungsgemäß und konventionell hergestellten Produkten
TJ *-rt 1 · · I*- # | Abbrand | 25,0 | Gestalt | Korn- | Schütt | Stoßhärte CIf* wich ts- |
Zuleitungs- | Adsorptions | |
Gewichts | 25,0 | durchmesser | gewicht | Prozent | poren volumen |
poren volumen |
|||
Beispiel | Produkt, erfindungsgemäß hergestellt |
prozent | Porcn- radius : 10-' bis 5-103AE |
Porenradius : 3HiSlO-'AE |
|||||
24,1 | kugelförmig | mm | g'l | > 0,5 mm | |||||
Ausgangs | 24,0 | kugelförmig | 1,0 | 653 | 86,5 | Cm1MOOg | cm»'100 g | ||
la | material | — | kugelförmig | 2,2 | 541 | 78,0 | 21,0 | 20,9 | |
2a | Anthrazit | 23,3 | kugelförmig | 1,0 | 639 | 89,3 | 42,8 | 21,0 | |
3a | Holzkohle | Verglcichsprodukt, | 0,9 | 609 | 87,0 | 32,0 | 0,7 | ||
3b | Oxikohle | körnig | 34,0 | 21,8 | |||||
Oxikohle | Anthrazit | unregelmäßige Bruchform unregelmäßige |
|||||||
Holzkohle | Bruch form | 0,4 bis 2,0 | 730 | 63,0 | |||||
Ib | 0,4 bis 2.2 | 248 | 47,0 | 4,0 | 16.0 | ||||
2b | 128,1 | 25,9 | |||||||
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkoksen Es ist weiter bekannt, Aktivkohlen durch Formen
in Kugelform mit einem Korndurchmesser von der feingemahlenen kohlenstoffhaltigen Ausgangshöchstens
etwa 3 mm, vorzugsweise von unter 5 materialien zu der gewünschten Kornfraktion, ther-1
mm, durch Mischen, Formen und thermische mische Behandlung der grünen Formlinge und anBehandlung
der Ausgangsmaterialien, dadurch schließende ·* ktivierung herzustellen. Die bekannten
gekennzeichnet, daß man kohlenstoffhal- Formungsverfahren werden jedoch um so aufwendi tiges
Material in einer Korngröße unter 100μ mit ger, je kleiner der gewünschte Korndurchmesser der
einem reversibel erweichenden Bindemittel ober- io Formkokse ist. Es ist daher bisher nicht möglich, mit
halb seiner Erweichungstemperatur mischt, die den bekannten Verfahren kugelförmige Formkokse
Mischung nach dem Abkühlen und Aushärten mit einem Korndurchmesser von etwa 1 mm und
bricht, die gewünschte Kornfraktion abtrennt darunter auf wirtschaftliche Weise herzustellen.
und diese Fraktion in einem Drehrohrofen ver- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier
kokt und anschließend gegebenenfalls in an sich 15 Abhilfe zu schaffen und harte Kokse in kugelförmibekannter
Weise mit Wasserdampf aktiviert, wäh- ger Gestalt mit sehr kleinem Durchmesser auf ein
rend man das Unterkorn in den Mischprozeß fache Weise herzustellen,
zurückführt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- löst, daß man kohlenstoffhaltiges Material in eine:
kennzeichnet, daß man die thermische Behänd- 20 Korngröße unter 100 μ mit einem reversibel erwe;
lung in zwei Stufen durchführt, wobei zunächst chenden Bindemittel oberhalb seiner Erweichung-in
einem Drehrohrofen nur eine Schwelung bei temperatur mischt, die Mischung nach Abkühlen
Temperaturen zwischen etwa 100 und 300 C und Aushärten bricht, die gewünschte Kornfraktion
erfolgt, worauf sich eine Verkokung in einer be- abtrennt und diese Fraktion in einem Drehrohrofen
liebigen geeigneten Retorte oder Kammer an- 25 verkokt und gegebenenfalls anschließend in an sich
schließt. bekannter Weise mit Wasserdampf aktiviert, währen.!
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch man das Unterkorn in den Mischprozeß zurückführt
gekennzeichnet, daß man die Aktivierung der Es ist außerordentlich überraschend, daß das nach
Kugelkokse in einer Wirbelschicht durchführt. dem Abtrennen der gewünschten Kornfraktion er-
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch 30 haltene Unterkorn bei der erneuten Erwärmung im
gekennzeichnet, daß man als kohlenstoffhaltiges Mischer sich völlig reversibel verhält und sich ohne
Material nicht backende, fossile oder rezente Verlust weiterverarbeiten läßt. Man erhält deshalb
Brennstoffe verwendet. beim erfindungsgemäßen Verfahren die gewünschte
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge- Kornfraktion der Formkokse in nahezu 100°niger
kennzeichnet, daß man als kohlenstoffhaltiges 35 Ausbeute. Die erhaltenen Kokse haben zudem überMaterial
mit Luft oxydierte Steinkohlen ver- raschenderweise nahezu die gleiche Härte wie Formwendet,
kokse, die beispielsweise in einer Strangpresse unter
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch hohem Druck geformt und anschließend thermisch
gekennzeichnet, daß man als reversibel erwei- behandelt worden sind. Außerdem erhalten die Kokse
chendes Bindemittel Weich- oder Hartpech ver- 40 durch die thermische Behandlung in einem Drehrohrwendet.
ofen eine nahezu kugelförmige Gestalt, die sich außerordentlich günstig auf die Eigenschaften auswirkt.
Es ist jedoch nicht notwendig, den gesamten Verkokungsprozeß in einem Drehrohrofen ablaufen zu
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- 45 lassen, sondern man kann auctr die thermische Belung
von Formkoksen in Kugelform mit einem Korn- handlung in zwei Stufen durchführen, wobei zunächst
durchmesser von höchstens etwa 3 mm, vorzugsweise in einem Drehrohrofen nur eine Schwelung bei
Unter 1 mm, durch Mischen, Formen und thermische Temperaturen zwischen etwa 100 und 300" C erfolgt.
Behandlung der Ausgangsmaterialien. worauf sich eine Verkokung in einer beliebigen ge-
Für Adsorptionsprozesse, insbesondere bei sol- 50 eigneten Retorte oder Kammer anschließt. In diesem
then in flüssiger Phase, werden bevorzugt Adsorp- Temperaturbereich, der oberhalb der Erweichung
lionsmittel mit einem kleinen Durchmesser verwen- und unterhalb der Zersetzung des Bindemittels liegl.
det, da die Adsorptionsgeschwindigkeit mit abneh- erweichen die grünen Formlinge nämlich nur geringmendem
Korndurchmesser bekanntlich beträchtlich fügig, aber gerade so weit, daß sie eine kugelförmige
ansteigt. Besonders geeignet sind kugelförmige Par- 55 Gestalt annehmen können,
tikeln. Die Aktivierung der Kugelkokse kann gleichfalls
Es ist bekannt, Aktivkohlen kleiner Korndurch- in einem Drehrohrofen erfolgen. Zweckmäßigerweise
messer durch Aktivierung von auf die gewünschte wird die Aktivierung der Kugelkokse in einer Wirbel-Kornfraktion
gebrochenen Koksen herzustellen. schicht durchgeführt. Der engbegrenzte Körnungs-Dieses
Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß man 60 bereich der hergestellten Kugelkokse macht eine
die gewünschte Kornfraktion nur in einer geringen solche Arbeitsweise möglich.
Ausbeute erhält und für das Unterkorn des Kokses Als kohlenstoffhaltige Materialien können beim
eine andere Verwendung suchen muß. Außerdem erfindungsgemäßen Verfahren alle nicht backenden,
haben die Produkte ungünstige Härteeigenschaften. fossilen oder rezenten Brennstoffe verwendet werden,
Da bei der Wasserreinigung und -entfärbung die be- 65 die bei einer Erhitzung nicht blähen und nicht erladcnen
Adsorptionsmittel aus wirtschaftlichen Ge- weichen. Besonders geeignet sind deshalb Anthrazit
Sichtspunkten regeneriert und anschließend wieder- und Magerkohlen, Gasflammkohlen und Braunkohholt
benutzt werden, bedeutet die geringe Härte der len sowie aus Torf oder Holz hergestellte Kokse.
Priority Applications (6)
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