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"Elastische tüllenartige Dichtung ;, insbes. für Rohrböden von Wärmeaustauschern"
Beschreibung.
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Die Erfindung betrifft elastische tüllenartige Dichtungen, und zwar
insbes. für Rohrböden, die von beiden Seiten durch Druck und/oder Vakuum belastet
sind, z. B. von Wärmeaustauschern der chemischen Industrie. Hierbei sind bisher
die Rohre in den Böden im allgemeinen fest angeordnet, z.B. eingekittet, und es
machen sich hierdurch beim Auswechseln z. B. beschädigter Rohre umfangreiche Arbeiten
mit längeren Betriebsunterbrechungen zwangläufig erforderlich. Außerdem sind, und
zwar vor allem bei Wärmeaustauschern mit Druckwechsel in den beaufschlagten Räumen,
infolge der bisher bekannten elastischen Befestigung der Rohre mit Hilfe von elastischen
Rundringen die Behälter nur bis zu einem verhältnismäßig geringen Durchmesser herstellbar.
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Diese Nachteile sind durch den Erfindungsgedanken in fortschrittlicher
Weise dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß die, wie an sich bekannt, aus einem
weichen, eigenelastischen Werkstoff gefertigte Dichtungstülle aus zwei gegeneinander
gerichteten, einen Doppelkonus bildenden konischen Ringkörpembesteht, die durch
einen zylindrischen, dünnwandigen mittleren Ringteil miteinander verbunden sind,
und wobei die Tülleninnenwand aus einem glatten
Zylinder gebildet ist. Die Dichtung liegt, und zwar gut passend |
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und. fest, in einem konischen Bett, z-B. des Rohrbodens,'Welches |
genau der Negativform der Dichtungstülle entspricht. Als Werkstoff für die Tülle
kommen alle geeigneten eigenelastischer weichen Werkstoffe, und zwar sowohl naturprodukt
als auch Kunststoffe, in Frage.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzen die Stirnseiten
der beiden Konen der Ringkörper eine flache umlaufende Hohlkehle, die sich vom äußeren
bis zum inneren Durchmesser erstreckt und an beiden Rändern scharfkantig ausläuft.
Hierdurch werden am Innendurchmesser wie auch am Außendurchmesser jeweils Lippen
gebildet. Bei einer einseitigen Druckbeanspruchung legen sich diese Lippen zunächst
an dem Rohr und der konischen Wand der Rohrbodenbettung an. Bei erhöhtem Druck treibt
alsdann die Dichtung weiter in ihr konisches Bett hinein und erhöht dadurch die
Dichtwirkung, während die Dichtung gleichzeitig das abzudichtende Rohr fest umpreßt
und dadurch sicher gegen eventuelles Durchrutschen hält.
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Bei beiderseitig gleicher Druckbeanspruchung wird die doppelkonische
Lippendichtung von beiden Seiten in der vorerwähnten Weise beansprucht und verformt
sich daher auch von beiden Seiten in ihr konisches Bett, in dem sich der zylindrische
Mittelteile der die beiden konischen Ringkörper verbindet, verdickt.
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Ist eine Seite des Rohrbodens mit Vakuum beaufschlagt, so wird die
Dichtung in ihr konisches Bett hineingezogen, und der Konus der dem Vakuum gegenüberliegenden
Seite gewährleistet eine ein-
Versuche mit entsprechend der Erfindung ausgebildeten Dichtungen
haben einwandfreie Abdichtungen, und zwar bei einem Prüfdru |
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bis 60 atü, ergeben. Die Konizität der beiden Ringkörper ist je nach den erforderlichen
Leistungen unterschiedlich und diesen anzupassen.
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Die Dichtung dient zugleich als elastische Halterung zur Verbindung
aller Bauteile geeigneter Querschnitte, und zwar insbes. für Rohre aus Metallen,
Kunststoffen, Glas, Torzellan und Graphit, wie sie vorzugsweise in der chemischen
Industrie verwendet werden.
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Die neue Halterung und Dichtung ist auch besonders vorteilhaft, dann
anzuwenden, wenn für die einzelnen Teile Werkstoffe mit verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten
benutzt werden.
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Ein weiterer besonderer Vorteil durch den Erfindungsgedanken besteht
noch darin, daß nunmehr die mit der neuen Dichtung versehenen Wärmeaustauscher mit
Druckwechsel in den beaufschlagten Räumen in ihren Durchmesserausführungen praktisch
keinerlei Beschränkungen unterworfen sind, so daß also auch Behälter wesentlich
größerer Durchmesser hergestellt werden können. Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel
nach dem Erfindunggedanken.
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Fig. 1 zeigt die Dichtungstülle in einer Seitenansicht, und Fig. 2
stellt eine entsprechende Dichtung im Längsschnitt dar.
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Fig. 3 zeigt, ebenfalls in einem Längsschnitt, die in einem Rohrboden
eingebauten Dichtungen.
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Die aus einem geeigneten eigenelastischen Werkstoff gefertigte |
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Dichtungstülle besteht aus zwei mit ihrem kleineren Durchmesser |
gegeneinander gerichteten konischen, einen Doppelkonus bildenden |
Ringkörpernn 1 und 2. Die beiden konischen Ringkörper 1 und 2 sind miteinander durch
den Mittelteil 3 kleineren Durchmessers verbunden. Dieser Mittelteil 3 kann je nach
der Länge der Dichtungstülle aus einem dünnen, zylindrischen Teil gebildet sein.
Die beiden Stirnflächen der konischen Ringkörper 1 und 2 besitzen eine flache, umlaufende
Hohlkehle 4, die sich vom äußeren bis zum inneren Durchmesser erstreckt und an ihren
beiden Rändern scharfkantig ausläuft. Hierdurch sind am Innen-wie am Außendurehmesser
jeweils Lippen 5 und 6 gebildet. Der Innenraum 7 der Dichtungtülle bildet einen
Zylinder mit vollkommen glatter Wandung. In dem Rohrboden 8 ist entsprechend dem
Profil der Doppelkonusdichtung ein Bett, welches zur Aufnahme der Dichtung dient,
eingearbeitet, und dieses entspricht genau der Negativform der Dichtungstülle.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient die Dichtungstülle
sowohl zur Abdichtung als auch zur elastischen Halterung von Graphitrohren 9 in
dem Rohrboden 8 eines Wärmeaustauschers.