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Gehäuse aus Kunstpreßatoff, insbesondere für Uhren.
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Koffer, Kästen und Gehäuse zur Aufbewahrung und zum Transport von
transportablen Geräten, wie Schreibmaschinen, Rechenmaschinen, Foto-und Kinoapparaten,
Nähmaschinen u. dgl. und insbesondere Gehäuse von Wanduhren aus furniertem Holz
sind längst bekannt. Bei den ersterwähnten Aufbewahrungs-und Transportbehältern
ist man seit längerer Zeit dazu Ubergegangen, Sperrholz zu verwenden und die Außenflächen
mit Kaliko, Leder, Kunststoffolie u. dgl. oder mit Holzfurnier zu überziehen, um
so bei schönem Aussehen das Gewicht der Behälter zu vermindern. Auch Uhrgehäuse
aus verleimtem Sperr-oder Furnierholz sind nicht neu. Jedoch ist die Herstellung
von Behältern und von Uhrgehäusen aus Sperr-und Furnierholz recht umständlich und
kostspielig, insbesondere wenn die Gehäuse gewölbte Flächen besitzen. Ein großer
Nachteil von aus verleimten und gepreßten Furnieren hergestellten Gehäusen besteht
darin, daß sich bei Temperaturschwankungen, rauher Behandlung und bei Einwirken
von Feuchtigkeit die Furniere voneinander lösen können, so daß dann die Gehäuse
völlig unbrauchbar werden. Mindestens erfolgt bei Einwirkung von Feuchtigkeit ein
Verfärben des Oberflächenfurniers, und
die Gehäuse müssen wegen
der hierdurch verringerten Schonheit ihres Aussehens ebenfalls außer Benutzung genommen
werden.
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Ähnlich liegt der Fall bei neuerdings auf den Markt gekom-' menen
Platten und Gehäusen aus Holzkunststoff, der aus feinen Holzspänen in Mischung mit
Bindemitteln, wie Leimen, Kunstharzen, u. dgl. verpreßt werden, da Leime feuchtigkeitsempfindlich
sind und da bei Verwendung von Kunstharzbindern der Anteil an Bindemitteln verhältnismäßig
gering ist und deshalb der so hergestellte Holzkunststoff auch nicht gegen Feuchtigkeit
unempfindlich genug ist.
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In neuester Zeit gibt es Behälter jeder Art, wie Dosen, Schachteln,
Koffer, Kästen und insbesondere Uhrengehäuse aus unter Druck und Hitze verformbaren
Kunststoffen.
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Derartige Behälter und Gehäuse besitzen glatte spiegelnde Oberflächen
und sind daher für bestimmte Zwecke, vor allem für wertvoller Uhren wenig geeignet.
Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, mindestens die stark sichtbaren Flächen
solcher Gehäuse nachträglich mit Leder, Kunstleder oder mit Holzfurnieren zu überkleben.
Diese nachträglich aufgebrachten Oberflächenschichten sind jedoch nur schwer fest
mit den glatten, insbesondere den gekrümmten Flächen der Kunststoffgehäuse zu verbinden,
und sie heben sich bei dem Gebrauch und infolge Feuchtigkeiteinwirkung häufig ab.
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Den vorstehend geschilderten Nachteilen abzuhelfen ist das Ziel der
Neuerung. Sie besteht darin, daß die Gehäuse, insbesondere die für Uhren bestimmten
Gehäuse aus Kunstpreßstoff mit einer Kunstharzlösung, wie Melamin-oder Phenolharzlösung
getränkte, unter Druck und Wärme aufgepreßte Deckschichten in Gestalt von Folien
und insbesondere von Holzfurnierblättern besitzen. Diese Deckschichten sind völlig
unlösbar mit den Gehäusen verbunden und bilden mit diesen ein einheitliches Ganzes.
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Die Folien können je nach der Verwendung der Gehäuse, beispielsweise
je nach dem Aufhängungsort der Uhren im Kinderzimmer, in der Küche, in der Diele,
in Wohn-oder Arbeitsräumen, verschiedenste Musterungen, Farben und Gestaltungen
haben. FUr wertvoller Uhren ist die Verwendung von Holzfurnieren empfehlenswert
und zwar nicht nur wegen ihres schöneren Aussehens, sondern auch deshalb, weil diese
Deckschichten bei Verwendung für Uhren, Musiktruhen u. dgl. wesentlich zu dem bei
Holzinstrumenten bekannten warmen Resonanzklang beizutragen vermögen. Die Art der
Furniere, Eichen-, Eschen-, Nußbaum-, Kirsch-, Rüster-, Birkenholz usw., richtet
sich wiederum nach der Umgebung.
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Die mit Kunstharzlösung getränkten Holzfurniere sind, obgleich ihre
Stärke wesentlich höhe-als die von Folien ist, derart innig mit dem Kunstpreßstoffgehäuse
verbunden, daß der Rand der Deckschicht nicht zu sehen und sogar kaum zu fühlen
ist. Das Furnier kann daher bei ungeschickter Handhabung
oder mit
Gewalt nicht abgerissen werden. Eine Beeinflussung durch Feuchtigkeit ist völlig
ausgeschlossen.
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Selbst bei der vorzugsweise gewählten geringen Stärke von 0, 2 mm
gibt das Furnierblatt dem Gehäuse von Uhren beim Ertönen des Stundenschlages einen
holzähnlich warmen Klang.
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Obgleich also das neuerungsgemäße Gehäuse gegenüber den bekannten
vergleichbaren Gehäusen wesentliche Vorteile bzgl. der Haltbarkeit, der Feuchtigkeitsbeständigkeit
und, bei Uhren, des schönen Klanges aufweist, ist es einfach und billig herzustellen.
Das in einer Form vorgepreßte Gehäuse aus Kunststoff braucht nur zum Einlegen der
entsprechend zugeschnittenen Deckschicht aus getränktem Holzfurnier kurzzeitig aus
der Form emporgehoben und nach dem Einlegen des Furniers in die Form wieder eingelegt
und danach zusammen mit dem Furnierblatt endgültig verpreßt zu. werden. Infolge
der ejnfachen Herstellung der neuerungsgemäßen Gehäuse sind diese sehr preiswert.
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Da sich die vorzugsweise benützten Furnierblätter von etwa 0,2 mm
Stärke Flächen mit schwachen Wölbungen faltenfrei anschmiegen, bildet bei derartigen
Flächen das aufgepreßte Furnierblatt ein ungeteiltes Ganzes.
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Bei starker Wölbung der mit dem Holzfurnierblatt versehnen Flächen
dagegen besteht die Holzfurnierauflage zweckmäßig aus mehreren Einzelstücken, die
so gewählt sind, daß sie beim Verpressen eine glatte faltenfreie Oberfläche bilden.
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Besitzen die mit Holzfurnier versehenen Flächen teilweise ebene und
teilweise gekrümmte Gestalt, dann besteht die Auflage zweckmäßig aus einem zusammenhängenden
Stück für die ebene Fläche und mehreren Stücken für die gekrümmten Flächen.
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Da die getränkten Holzfurniere beim Verpressen mit dem Kunststoffkörper
und mit den benachbarten Stücken so innig verbunden werden, daß alle Teile einen
einheitlichen Körper bilden, ist bei bloßem Hinsehen kaum zu erkennen, daß verschiedene
Einzelstücke von Holzfurnieren vorhanden sind. Man kann aber auch aus der Not eine
Tugend machen, indem man für die Einzelstücke nach Faserrichtung und/oder Muster
voneinander abweichende Maserungen wählt und so ähnlich wie bei furnierten Möbeln
geschmacklich besonders schöne Wirkungen hervorruft. Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele
der Neuerung an Hand der Zeichnung beschieben. In dieser zeigen Abb. 1 die teilweise
von oben, teilweise von unten gesehene Ansicht eines runden Uhrengehäuses, Abb.
2 eine ähnliche Ansicht eines etwa viereckigen Gehäuses mit gewölbten Rändern, Abb.
3 einen Schnitt nach der Linie A-B von Abb. 1 und Abb. 4 einen Schnitt nach der
Linie C-D von Abb. 2.
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Das in den Abb. 1 und 3 dargestellte topfartige Gehäuse 1 aus Preßkunststoff
besitzt eine gerade Ringwand 2 und einen ebenen Deckelteil 3, An der Innenseite
der Ringwand
sind Vorspringe 4 mitgepreßt, in deren Bohrungen 5
das Platinengestell der Uhr sowie eine rückwärtige Abdeckplatte angeschraubt werden
können.
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Auf den ebenen Deckelteil 3 ist unter Hitzeeinwirkung ein dünnes,
vorzugsweise etwa 0,2 mm starkes mit einem erhärtenden Bindemittel getränktes Holzfurnier
6 aufgepreßt, so daß es mit dem Gehäusekörper zu einem einheitlichen Ganzen verbunden
ist und daß seine Randkante völlig glatt in den Kunststoff des Gehäuses übergeht.
Ein Lösen der Furnierabdeckung durch unvorsichtige Behandlung, durch Gewalt oder
durch Feuchtigkeits-und/oder Wärmeeinwirkung ist daher völlig ausgeschlossen.
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Bei dem in den Abb. 2 und 4 dargestellten Kunststoffgehäuse 7 ist
eine etwa viereckige Form mit abgerundeten Ecken gewählt. Der Deckenteil 8 weist
einen mittleren kreisrunden Teil 9 und einen an diesen anschließenden Randteil 10
auf, der zur Außenwandung 11 schwach gewölbt abfällt.
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Sowohl auf dem mittleren kreisrunden Teil 9 als auch auf den Randteil
10 sind wiederum unter Hitzeeinwirkung Abdeckungen aus mit erhärtenden Bindemitteln
getränkten Holzfurnieren aufgepreßt und zwar ein ebenes Furnierblatt 12 und mehrere
kreisringsektorförmige Furnierblätter 1@a, 13b, 1c usf. Durch das Heißaufpressen
wird jedes der Furnierblätter 12, lag 13b usw. so innig mit dem Gehäusekörper 7
und mit den angrenzenden Blättern verbunden, daß an keiner Stelle irgendwelche Risse,
Spalte und Falten erkennbar oder fühlbar sind.