DE1796156C3 - Mit einem Holzkasten verkleidetes und vor Korrosion geschütztes elektrisches Gerät - Google Patents

Description

Metallteile elektrischer Geräte, die im Betrieb Wärme entwickeln und sich in Holzkästen befinden, sind einer Korrosion unterworfen. Man denke in diesem Zusammenhang an Rundfunkempfänger, Plattenspieler, Fernsehgeräte u. dgl.

Die Korrosion von Metallteilen dieser Geräte wird durch flüchtige Stoffe verursacht und gefördert, die bei Temperaturerhöhungen aus dem Holz, aus dem der Kasten hergestellt ist, entweichen. Insbesondere in einem tropischen Klima mit hoher relativer Feuchtigkeit kann die Korrosion unter diesen Umständen rasch ernste Formen annehmen. Die Wirkung der Geräte, insbesondere bewegter Metallteile, kann dadurch beeinträchtigt werden.

Man kann verschiedene Wege einschlagen, um die Korrosion zu verhindern.

Selbstverständlich ist es z. B. möglich, sämtliche Metallteile mit einer korrosionsverhütenden Schicht zu versehen oder aus korrosionsbeständigem Material herzustellen. Diese Lösungen sind kostspielig, umständlich und häufig sogar unmöglich. Es ist auch möglich, die Holzkästen innen mit einer verhältnismäßig dicken Lackschicht zu versehen, die das Entweichen flüchtiger Stoffe aus dem Holz verhindert. Auch dieses Verfahren ist kostspielig, weil sehr gute Lacke verhältnismäßig dick aufgetragen werden müssen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gute und billige Lösung des Problems zu schaffen, wie Metallteile in Holzkästen vor Korrosion geschützt werden können.

Die gestellte Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst daß der Holzkasten auf der Innenseite bzw. wenigstens auf de Bodenseite mit einer Schicht aus einem an sich bekannten, Zinkpulver enthaltenden Lack versehen ist.

Es wurde gefunden, daß in einem Kasten, der innen völlig mit einer Zinkpulver enthaltenden Lackschicht überzogen ist. Metallteile des elektrischen Gerätes nachhaltig vor Korrosion geschützt werden.

Weil in einem Kasten bei innerer Erwärmung durch ein elektrisches Gerät ein nach oben gerichteter Luftstrom entsteht, genügt es häufig sogar, nur den Boden des Kastens mit einer Zinkpulver enthaltenden Lackschicht zu überziehen.

Für diesen Zweck geeignete Lacke können z. B. 15 bis 90 Volumprozent Zinkpulver enthalten, wobei die obere Grenze des Zinkpulverprozentsatzes in Wirklichkeit durch die technologischen Eigenschaften des Lacks Als Bindemittel können die üblichen Lackbindemittel Verwendung finden, wie Nitrozellulose, Epoxydharze, Alkydharze und Akrylharze, die in den üblichen organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Kohlenwasserstoffen. Estern, Ketonen, Alkoholen u. dgl. gelöst sein können.

Der Lack kann mit den üblichen Mitteln aufgebracht werden. Es ergibt sich unabhängig von der Holzart, aus der der Kasten besteht, ein guter Schutz.

An sich sind Lacke, die Metallpigmente, wie beispielsweise Zinkpigmente, enthalten, aus der JS-PS 24 72 680 bekannt Die Metallteilchen werden dabei zuerst mit Polyäthylen bedeckt, wonach diese mit Polyäthylen bedeckten Teilchen in einer Lösung eines

is anderen Polymers, das als Lackbindemittel dient und eine feste, zusammenhängende Schicht bilden kann, dispergiert Solche Lackschichten können dann zum Schutz von Metall- oder Holzteilen eingesetzt werden. Die meisten Kunststoffe sind jedoch für Dämpfe und Gase mehr oder weniger durchlässig, und aus dem ersten Beispiel der US-PS geht hervor, daß Aluminiumteilchen ohne Bedeckung mit Polyäthylen weniger korrosionsbeständig sind. Der Lack nach der US-PS 24 72 680 eignet sich daher nicht schädliche Wirkungen von aus Holz ausdampfenden Stoffen zu unterbinden, da die Metallteilchen nicht mehr reaktionsfähig sind.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es wurde ein Zinkpulver enthaltender Lack mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Zinkpulver (Korngröße etwa 2,5 μ.πι) 43 Volumprozent

Gemisch aus Nitrozellulose

und Alkydharz (1:2) 24 Volumprozent

Gemisch aus Toluol und

Butylazetat (2:1) 33 Volumprozent

Bei drei für Plattenspieler bestimmten Holzkästen wurde vom Kasten ! die ganze Innenseite und vom Kasten 11 nur der Boden mittels eines Pinsels mit dem Lack überzogen (Schichtdicke 20 bis 40 μιτι), während der Kasten Hl nicht behandelt wurde.

Zum Vergleich wurde ein vierter Kasten innen völlig mit vier Schichten eines Polyurethanlacks überzogen (gesamte Lackschichtdicke etwa 120 μπι).

Es wurden Plattenspieler in die Kästen eingebaut. Im Betrieb stieg die Temperatur im Kasten auf etwa 55°C an. Die Plattenspieler wurden 500 Stunden in einem Raum mit einer relativen Feuchtigkeit zwischen 80 und 85% und einer Temperatur von 45° C betrieben.

Nach Ablauf des Versuches stellte es sich heraus, daß die Metallteile des Gerätes im Kasten 1 nicht, die im Kasten Il geringfügig korrodiert waren. Die Metallteile im nichtbehandelten Kasten IH zeigten eine sehr starke Korrosion. Im mit Polyurethanlack überzogenen Kasten trat gleichfalls Korrosion auf, jedoch weniger als im nichtbehandelten Kasten, aber der Korrosionsgrad war größer als im Kasten, von dem nur der Boden mit eine-Zinkpulver enthaltenden Lackschicht überzogen worden war(Kasten IH).

Die Metallteile bestanden unter anderem aus kadmiertem Stahl.

Die Erfindung bietet den Vorteil, daß auf einfache Weise ein wesentlicher Schutz vor Korrosion mit verhältnismäßig billigen Mitteln und bei verhältnismä-Big geringen Schichtdicken erzielbar ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Metallteile enthaltendes und mit einem Holzkasten verkleidetes elektrisches Gerät, das im Betrieb Wärme entwickelt, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzkasten zum Schutz der Metallteile vor korrosiven Dämpfen auf der Innenseite bzw. wenigstens auf der Bodenseite mit einer Schicht aus einem an sich bekannten, Zinkpulver enthaltenden Lack versehen ist

2. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack 15 bis 90 Volumprozent Zinkpulver enthält