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Kombinierter Wohn-Kleiderschrank Die Möbelindustrie geht in letzter
Zeit immer mehr zur Fertigung kombinierter Tohn-Kleiderschränke über. Das sind Schränke,
die sowohl den Zweck eines Wohnzimmerschrankes als auch den eines Kleiderschrankes
erfüllen. Die starke Nachfrage nach solchen Schränken findet zum Teil ihre Ursache
in dem immer noch vorhandenen Wohnraummangel, der manche Familien zwingt, den gleichen
Raum als Wohn-und Schlafraum zu benutzen. Andernteils geht auch bei alleinstehenden
Personen, die nur einen Raum bewohnen, die Tendenz dahin, ihren Raum so einzurichten,
daß er nicht auf den ersten Blick als Schlafraum wirkt.
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Das charakteristische Merkmal eines Wohnzimmerschrankes besteht darin,
daß er aus einem Ober-und einem Unterteil besteht und entsprechend der Höhe dieser
Teile mit relativ kleinen Türen versehen ist, während Kleiderschränke grundsäztlich
durchgehende Türen aufweisen.
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Wohn-und Kleiderschränkenist gemeinsam, daß sie durch senkrechte Trennwände
in mehrere-im allgemeinen drei-Abteilungen unterteilt sind.
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Bei Wohnzimmerschränken hat der Mittelschrank des Oberteils im allgemeinen
eine geringere Tiefe als der Unterteil. Es sind auch Wohnzimmerschränke bekannt,
deren Oberteil über die ganze Schrank breite eine geringere Tiefe hat. Bei abschneidenden
Rückwänden springt bei Schränken dieser Bauart der Unterteil gegenüber dem Oberteil
wenigstens teilweise vor, wodurch das Charakteristikum des Wohnzimmerschrankes,
nämlich die oben genannte Zweiteilung, besonders deutlich in Erscheinung tritt.
Dieser vordringende Teil
wird häufig zum Abstellen von zie, Xrat
benutzt, besonders wenn der Oberteil mit Schiebetüren ausgestattet ist.
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Aber auch wenn Ober-und Unterteil die gleiche Tiefe haben, läßt die
sichtbare Deckplatte des Schrankunterteils die Zweiteilung des Schrankes deutlich
erkennen.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schrank, der zum Teil als Wohnzimmerschrank
ausgebildet ist, indem er aus einem Ober-und einem Unterteil besteht, während der
andere Teil als Kleiderschrank verwendbar und mit durchgehenden Türen versehen ist.
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Um einem solchen Wohn-Kleiderschrank das Gesicht eines Wohnzimmerschrankes
zu geben, können die durchgehenden Türen des Kleiderteils mit Blendleisten versehen
werden, die im Verein mit der trennenden Platte des Wohnzimmerschrankteils den Eindruck
einer vollständigen Zweiteilung erwecken.
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Um diese Wirkung nicht zu beeinträchtigen, muß der Spalt wischer den
Blendleisten auf den durchgehenden Türen und der Platte des Wohnzimmerschrankteils
möglichst eng gehalten werden. Dieser Umstand und die Tatsache, daß wenigstens die
Vorderkante der Blendleisten über die Außenkante der Türen übersteht, machen die
normale Anordnung der Scharniere unmöglich, weil eine so eingebaute Tür nicht geöffnet
werden könnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Konstruktion zu schaffen,
die auch bei kleinstem Spalt zwischen den oben genannten Teilen und trotz überstehender
Blendleisten ein leichtes Öffnen der durchgehenden Türen gestattet.
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Das wesentlichste Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die dem
Wohnzimmerschrankteil zugewandten durchgehenden Türen an schwenkbar angeordneten
Leisten ebenfalls schwenkbar befestigt sind und die Drehachse von zwei in die obere
und untere Stirnfläche eingesetzte Zapfen bestimmt wird, die in Längsnuten geführt
werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Tür vor dem Öffnen aus der Schließstellung
seitlich abzuziehen. Die Blendleiste steht dann nicht mehr hindernd im Wege, so
daß die Tür ohne Schwierigkeit geöffnet werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Prinzip
dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 einen kombinierten Wohn-Kleiderschrank in Vorderansicht,
bei dem der Mittelteil als Wohnzimmerschrank und die beiden Seitenteile als Kleiderschrank
ausgebildet sind, Abb. 2 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie II-II der Abb. 1 und
Abb. 3 die schwenkbare und drehbare Anordnung der Tür in größerer Darstellung.
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Mit Bezug auf Abb. 1 besteht der als Wohnzimmerschrank ausgebildete
Mittelteil aus dem Oberteil 1a und dem Unterteil 1b. Die Seitenteile sind als Kleiderschränke
ausgebildet und mit je zwei durchgehenden Türen 2a und 2b bzw. 3a und 3b versehen.
Der Oberteil 1a des Wohnzimmerschrankteils hat eine geringere Tiefe als der Unterteil
1b, so daß die Deckplatte 4 des Unterteils 1b gegenüber dem Oberteil 1a vorspringt.
In der gleichen Höhe sind die Türen der Seitenteile mit Blendleisten 5,6,7 und 8
versehen.
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Diese sind so auf Gehrung geschnitten, daß die Leisten 5 und 8 der
Außentüren 2a und 3b über die Leisten 6 und 7 der Innentüren
2b
und 3a greifen und eine durchgehende Leiste vortäuschen.
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Die Blendleisten 6 und 7 der Innentüren 2b und 3a stehen über die
Außenkanten der Türen über und passen sich in ähnlicher Weise der abgerundeten Form
der Deckplatte 4 an. Während die Außentüren 2a und 3b mittels Scharniere 9 und 10
an den Seitenwänden des Schrankes drehbar befestigt sind und sich in üblicher Weise
öffnen lassen, ist dies bei den Innentüren 2b und 3a wegen der hindernd im Wege
stehenden Blenden 6 und 7 nicht möglich.
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Um auch die Innentüren solcher Wohn-Kleiderschränke öffnen zu kpnnen,
ist entsprechend Abb. 3 die Tür 2b mittels eines Klavierbandes 11 schwenkbar an
einer Leiste 12 befestigt, die ihrerseits mittels eines Klavierbandes 13 an der
Trennwand 14 schwenkbar angeordnet ist. Die Drehachse der Tür 2b wird durch die
beiden Zapfen 15 und 16 bestimmt, die in die untere und obere Stirn-
fläche der Tür eingesetzt sind undin Längsnuten 17 und 18 ge- |
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führt werden.
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Das Öffnen der Tür erfolgt auf folgende Weise : Nachdem die Außentür
2a geöffnet ist, wird die Innantür 2b vom Schrankmittelteil seitlich abgezogen.
Dabei wird die Leiste 12 ausgeschwenkt, wobei das Klavierband 11 die strichpunktierte
Bahn beschreibt und die Zapfen 15 und 16 in den Nuten 17 und 18 nach außen gleiten.
Sobald ein Widerstand spürbar wird, kann die Tür geöffnet werden, da die Blendleiste
der Drehung nicht mehr im Wege steht. In der Öffnungsstellung nimmt die Tür die
gestrichelt dargestellte Stellung ein. Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie kann ebenso auch bei Schränken verwendet werden, bei denen eine
Hälfte als Wohnzimmerschrank und die andere Hälfte als Kleiderschrank ausgebildet
oder eine andere Aufteilung vorgenommen ist.