DE179276C - - Google Patents

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DE179276C
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DE1903179276D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/12Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 85 c. GRUPPE
WILHELM ROTHE & COMP, in BERLIN.
Verfahren zur Reinigung von Abwässern. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Oktober 1903 ab.
Das bekannte Kohlebreiverfahren, d. h. das Verfahren der Abwasserreinigung nach Patent 87417, erfordert bei seiner Ausführung eine verhältnismäßig große Menge von Kohle, was -sich besonders in Gegenden, die von dem Gewinnungsort der Kohle entfernt liegen, unangenehm bemerkbar macht. Die nicht chemischen Verfahren der Abwässerreinigung, d. h. die, welche als Filtrations-, Absetz- oder Dekantier- oder als biologische Verfahren bekannt sind, haben ihrerseits wieder den Nachteil, daß der Schlamm nicht verwertet werden kann, da ihn erfahrungsgemäß die Landwirtschaft als Düngemittel nicht anwendet, und er für industrielle Zwecke wegen seines geringen Brennwertes auch nicht verwendbar ist. Außerdem trennt er sich verhältnismäßig schwer, d. h. langsam von . seinem Wasser und hat infolge dieser großen Feuchtigkeit die Neigung, sehr schnell in Fäulnis überzugehen. Man kann ihn daher auch nicht an seinen Gewinnungsorten ansammeln, da hierdurch eine große Gefahr der Verseuchung des Untergrundes und der ganzen Umgegend hervorgebracht wird. Der Schlamm bildet daher bei diesem Verfahren einen sehr unbequemen Ballast, dessen man sich nur mit großen Unkosten entledigen kann.
Man hat aus diesem Grunde versucht, den Schlamm, und zwar sowohl den aus chemischen und nicht chemischen als auch den anderer Wasserreinigungs- oder Abscheidungsverfahren dadurch verwertbar zu machen, daß man ihm gepulverte trockene Kohle zusetzte und ihn in Brikettform brachte. Die 40
so erhaltenen Briketts haben zwar einen höheren Brennwert als das Urprodukt, stellen sich aber ziemlich teuer, da man zum Mischen der Kohle mit dem Schlamm besondere und viel Kraft erfordernde Mischoder Knetmaschinen braucht. Im übrigen wird aber durch einen solchen Kohlezusatz , zum Schlamm das Entwässern des Schlammes nicht beschleunigt oder die Fäulnisfähigkeit beseitigt, wenn man nicht ganz unverhältnismäßig große Mengen von Kohle verwenden will.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren der Wasserreinigung, welches diese Übelstände nicht besitzt und welches aus einer Verbindung der nicht chemischen Verfahren mit dem Kohlebreiverfahren besteht.
Da neue Verfahren verläuft in der Weise, daß man die Abwässer zunächst einer Klärung nach einem der bekannten chemischen oder nicht chemischen Verfahren unterwirft, sie also entweder durch irgendwelche Filtrieroder durch Absetz- oder auch durch das biologische Verfahren usw. vorreinigt, indem man die darin schwebenden festen Stoffe in Form von Schlamm zur Abscheidung bringt. Während das so geklärte Wasser in den meisten Fällen als genügend rein in die öffentlichen Wasserläufe entlassen werden kann, unterwirft man den Schlamm einer weiteren Behandlung, welche darin besteht, daß man ihn mit einem Brei feiner Kohle bezw. Torf mischt, wodurch sich in den meisten Fällen eine genügende Bindung der fäulnisfähigen Stoffe sowie eine Trennung von dem in ihm
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enthaltenen Wasser vollzieht. Um dies auszuführen, wird der Schlamm, so wie ihn die Schlammpumpe von den Stellen seiner. Bildung oder Ansammlung fördert, mit einem Strom von Kohlebrei gemischt, worauf sich schnell in geeigneten Gefäßen oder Becken, Brunnen, Gerinnen usw. eine Trennung des in ihm enthaltenen Wassers von den festen Stoffen vollzieht.
ίο Sind die Abwässer derartig, daß letzteres nicht eintritt, so genügt es, wie beim Kohlebreiverfahren nach Patent 87417, eine geringe Menge eines Schwermetallsalzes hinzuzufügen, um schnell die gewünschte Scheidung eintreten zu lassen.
Der so gewonnene Schlamm besitzt jetzt alle Eigenschaften, welche ihn zu einer industriellen Verwertung geeignet machen. Er fault nicht mehr, ist verhältnismäßig trocken, und sein Brennwert ist so gesteigert, daß er sich sowohl zur Verbrennung als auch für die Erzeugung von Leucht- oder Kraftgas außerordentlich gut eignet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von Abwässern, dadurch gekennzeichnet, daß man dieselben zunächst mittels eines der bekannten chemischen oder nicht chemischen Verfahren vom Schlamm trennt und diesen sofort nach seiner Gewinnung mit einem Brei aus Kohle, erforderlichenfalls unter Zusatz eines Salzes der Schwermetalle mischt.
DE1903179276D 1903-10-13 1903-10-13 Expired - Lifetime DE179276C (de)

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AT35599D AT35599B (de) 1903-10-13 1906-07-01 Verfahren zur Reinigung von Abwässern.

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