DE1792149C3 - Verfahren zur Verminderung der Brennbarkeit und der Fäulnisbereitschaft von Holz - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Brennbarkeit und der Fäulnisbereitschaft von HolzInfo
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- B27K3/16—Inorganic impregnating agents
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Description
Es hat deshalb in der Vergangenheit nicht an Holz vor der direkten Einwirkung der Brandgase, so
Versuchen gefehlt, die Brennbarkeit und die Fäulnis- daß eine Entzündung sehr erschwert wird,
anfälligkeit des Holzes zu vermindern. Die hierfür Df.rüber hinaus wird durch die erfindungsgemäß
anfälligkeit des Holzes zu vermindern. Die hierfür Df.rüber hinaus wird durch die erfindungsgemäß
angewendeten Mittel wurden als Lösung auf das 50 einzusetzenden Chloride zugleich ein Fäulnisschutz
Holz aufgebracht, die entweder als Imprägniermittel bewirkt. Die in das Holz eindiffundierende Lösung,
in das Holz eindrang oder seine Oberfläche als die sich aus dem auf das Holz aufgeblasenen Chlori-Schutzanstrich
bedeckte. In jedem Fall waren jedoch den bildet, übt auf die Fäulnispilze eine stark schäbesondere
Maßnahmen notwendig, um das Holz nach digende und abtötende Wirkung aus, so daß ein bedem
Aufbringen der besagten Lösungen zu trocknen. 55 reits begonnener Fäulnisprozeß rasch zum Stillstand
Hierbei war es außerdem oft notwendig, das Holz mit kommt. Überdies verhindert die auf das Holz aufwenigstens
zwei Mitteln in getrennten Arbeitsgängen gebrachte Schicht der Chloride bzw. die daraus entzu
behandeln, wenn neben der Verminderung der stehende wäßrige Lösung das Eindringen von weite-Brennbarkeit
des Holzes auch dessen Fäulnisbereit- ren Fäulniserregern in das Holz,
schaft herabgesetzt werden sollte. 60 Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der
schaft herabgesetzt werden sollte. 60 Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der
Es wurde deshalb nach einem Verfahren gesucht, festen, feinteiligen Chloride des Calciums oder
durch das sowohl die Entzündlichkeit und die Magnesiums bzw. deren Gemische als Mittel zur Ver-Brennbarkeit
als auch die Fäulnisbereitschaft von minderung der Brennbarkeit und der Fäulnisbereit-HoIz
herabgesetzt werden kann, ohne daß nach schaft von hölzernen Grubenausbauten. Nach den
Durchführung dieses Verfahrens eine Trocknung 65 bisherigen Feststellungen muß eine feuersichere Zone
oder eine sonstige Austreibung eines Lösungsmittels iö dem Stollen einer Grube eine Länge von 60 bis
erforderlich ist. 75 m haben, in der sich die Brandwetter soweit ab-
Es wurde ein Verfahren zur Verminderung der kühlen, daß sie nicht mehr imstande sind, den hinter
der feuersicheren Zone Hegenden ungeschützten etwa 16 Gewichtsprozent beträgt, wird Holzwolle
Holzausbau des Stollens zu entzünden. In der feuer- eingesetzt,
sicheren Zone wird hierbei die den Brandwettern In 8 hinter dem Brandobjekt liegenden feldern
'innewohnende Wärmeenergie von der Stollenwan- sind 367 Eichenhölzer mit einem Gesamtgewicht von
dung und dem Stollenausbau aufgenommen. Da die 5 883 kg und einem Feuchtigkeitsgehalt von 24 Ge-Stollenwandung
meist aus unbrennbarem und die wichtsprozent eingebaut, die entsprechend den vor-Wärme
schlecht leitendem Material besteht, sind in stehenden Angaben mit festem, feinteihgem Calcium-Gruben
besonders günstige Bedingungen für die Ent- Chlorid behandelt worden sind,
zündung und das Abbrennen des hölzernen Graben- Sowohl in den Feldern des Brandobjekts als auch
ausbaus gegeben. Die erfindungsgemäße Verwendung io in den Feldern des erfindungsgemäß behandelten
der festen, feinteiligen Chloride wurde deshalb an Grubenausbaus sind Temperaturmeßstellen angeord-Holzausbauten
in einer Versuchsgrube erprobt. net, . .
Nach Entzündung entwickelt sich bei einer wetter-
B eis pi el geschwindigkeit von 1,8 m/sec das Feuer in den
Das Holz des Grubenausbaus wird während einer 15 3 Nadelholzpfeilem, die zwischen der 8. und 13.
Zeit von 120 Tagen sechsmal mit je 0,3 kg/m2 eines Minute nach Entzündung zusammenfallen. Nach 31
festen, feinteiligen Calciumchlorids behandelt und Minuten brennen die ersten 5 Felder mit unbenancinem
Wetterstrom von 90 Vo relativer Luftfeuchtig- deltem Nadelholz vollständig, unci die lammen
keit ausgesetzt. Hierfür wird ein Calciumchlorid ver- schlagen in die 8 Felder mit den behandelten Nade wendet,
das 3 Gewichtsprozent Nonylphenolpolygly- ao hölzern hinein. Wenn nach 53 Minuten die waüeikoläther
(Netzmittel) enthält und dessen Teilchen- holzspitzen verbrannt sind, können in dem ersten
größe zu 80 ·/. unter 1 mm und zu 60 »/0 unter Feld mit behandelten Hölzern lediglich einige Flam-0
3 mm liegt men beobachtet werden, die in der 63. Minute ver-
' Zur Durchführung des Brandversuchs sind als löschen. Ein dann noch bestehender Glimrnbrand
Brandobjekt hinter stählernen Türstöcken in 5 FeI- a5 kann ebenfalls leicht gelöscht werden (77 Minute),
dem 213 Nadelholzspitzen von insgesamt 404 kg Der Feuchtigkeitsgehalt der behandelten Holzer beGesamtgewicht eingebaut. Außerdem ist auf einem trägt nach dem Brand 20 Vo bei einem Gesamtgewicht
etwa 40 cm hohen Gestell in einer Blechwanne ein von 805 kg. .
Pfeiler von 94 kg gerissenem Nadelholz in der Strek- Es sind demnach nur unter der direkten Einwirkung
kenmitte aufgebaut. An den beiden Stoßen werden 30 der von den Nadelholzspitzen ausgehenden Flammen
Holzptaler von insgesamt 73 kg errichtet. Zur Ent- 27 kg an Holzsubstanz der behandelten Holzer verzündung
des Nadelholzes, dessen Feuchtigkeitsgehalt brannt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verminderung der Brennbar- fester, femteüiger Form auf die Oberflache des Holzes
keit und der Fäulnisbereitscbaft von Holz, da- 5 mittels Druckluft aufgebracht wrd.
durch gekennzeichnet, daß Calcium- Bei dem erflndungsgemaßen Verfahren werden die
und/oder Magnesiumchlorid in fester, feinteiliger zu verwendenden Chloride auf das zu behandelnde
Form auf die Oberfläche des Holzes mittels Holz in Mengen von 0,15 bis 0,6 kg/m* aufgeblasen.
Druckluft aufgebracht wird. Die feinteiligen Salze haften gut auf dem behandelten
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο Holz, insbesondere dann, wenn die leilcnengroße
kennzeichnet, daß feinteilige Salze des Calcium- bei über 80 Gewichtsprozent der eingesetzten fem-
und/oder Magnesiumchlorids verwendet werden, teiligen Chloride unter 1 mm und bei über öl) Oebei
denen über 80 Gewichtsprozent eine Teilchen- wichtsprozent unter 0,3 mm hegt. Infolge ihrer
größe unter 1 mm und über 60 Gewichtsprozent hygroskopischen Eigenschaften und begünstigt durch
eine Teilchengröße unter 0,3 mm aufweisen. 15 die große Oberfläche ziehen die an dem Holz haften-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch den Chloride des Calciums und/oder Magnesiums
gekennzeichnet, daß den feinteiligen Salzen Netz- aus der sie umgebenden Luft sehr schn^ Feuchtigmittel
zugesetzt werden. . keit an und bilden eine Lösung, von der em Teil in
das Holz eindringt, während der Rest als Überzug 20 die Oberfläche des Holzes bedeckt. Das Eindringen
der aus dem Calcium- bzw. Magnesiumchlorid oder
deren Gemischen entstehenden Lösungen in das Holz wird gefördert, wenn die angewendeten feinteiligen
Holz ist wegen seiner guten Verarbeitbarkeit und Chloride Netzmitte! enthalten. Vorteilhaft werden
seiner hohen Elastizität ein häufig verwendeter Bau- 25 diese Netzmittel den Chloriden bereits vor dem
stoff. Insbesondere zum Grubenausbau wird auch Verstäuben auf das Holz zugesetzt. Der Netzmittei-HoIz
eingesetzt, weil es bei Überbelastung nicht gehalt der Chloride soll etwa 0,5 bis 10 Gewichtunmittelbar
zu Bruch geht. Vielmehr bilden sich zu- prozent. vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent, bcnächst
unter hörbarem Knistern die ersten Risse. tragen. Auf diese Weise wird es möglich, das Ho!?
Dieses Knistern »warnt« den Bergmann vor der 30 vollständig mit dem Feuerschutzmittel zu durchdrohenden
Gefahr, so daß er Gegenmaßnahmen er- tränken,
greifen kann, bevor der Ausbau bricht. Das erfindungsgemäß anzuwendende Mittel aus
greifen kann, bevor der Ausbau bricht. Das erfindungsgemäß anzuwendende Mittel aus
Erhebüche Nachteile für die Verwendung des trockenem, feinteiligem Calcium- bzw. Magnesium-Holzes
im Bauwesen oder als Grubenausbau sind chlorid oder Gemischen dieser Salze wird am gündie
leichte Entzündlichkeit und Brennbarkeit des 35 stigsten auf das bereits verbaute Holz aufgebracht,
Holzes sowie die Anfälligkeit des Holzes für Fäulnis- weil so eine gegen Schlag unempfindliche Schutzpilze.
Die leichte Entzündlichkeit und Brennbarkeit schicht entsteht, welche die gesamte sich darbietende
sind vor allem im Untertagebergbau eine ernste Gefahr, Holzoberfläche bedeckt. Im Brandfall verdampft
da sie wesent'ich zur Entstehung und Ausbreitung aus der Lösung, die sich aus dem auf das aufgetra·
von Grubenbränden beitragen. Die Fäulnisbereit- 40 gene feinteilige Calcium- oder Magnesiumchlorid
schaft des Holzes macht eine häufige Erneuerung oder deren Gemisch gebildet hat, zunächst das Wasvon
hölzernen Grubenausbauten im Untertageberg- ser, wodurch der Holzoberfläche und den damit in
bau notwendig, insbesondere dann, wenn sich diese Berührung stehenden Heißgasen Wärme entzogen
Ausbauten in Gruben mit feuchtwarmem Klima be- wird. Der nach restlosem Verdampfen des Wassers
finden, das den Fäulnispilzen optimale Lebens- 45 zurückbleibende Satz bildet eine dichte Schicht auf
bedingungen bietet. und in der Oberfläche des Holzes und schützt so das
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