DE1785113B2 - Fussbodenbelag und verfahren zum herstellen des dafuer verwendeten garns - Google Patents
Fussbodenbelag und verfahren zum herstellen des dafuer verwendeten garnsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fußbodenbelag, insbesondere Teppich, dessen Lauffläche im wesentlichen
von einem synthetischen, vielfachen Mischgarn gebildet wird, welches aus zwei oder mehr miteinander
verzwirnten verschiedenfarbigen oder verschieden verfärbbaren, gekräuselten Grundgarnen besteht. Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen eines vielfachen Garns zur Verarbeitung zu
e ncm Fußbodenbelag.
η Fußbodenbalg dieser Art ist bereits bekannt. Bei aem bekannten Kußbodenbelag kommt es vor, daß die
verschiedenen Farben bis zu einem gewissen Grad ineinander übergehen, und daß infolgedessen die mit der
Verwendung verschiedenfarbiger Teilgarne beabsichtigte Wirkung, nämlich ein lebendiges Aussehen des
Fußbodenbelages überhaupt nicht oder nur in unzureichender Weise erhalten wird. Es hat sich ferner
herausgestellt, daß bei dem bekannten Fußbodenbelag &5
eine beträchtliche Menge des aufgenommenen Schmutzes bis in die Mitte jedes der Grundgarnc eindringt, von
wo er nur mit Mühe wieder entfernt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, daß bei einem derartigen Fußbodenbelag die optische Wirkung
des verschiedenfarbigen Mischgarns voll hervortritt. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Einzelfäden innerhalb jedes der Grundgare stark miteinander verwirrt bzw. verflochten sind.
Vorzugsweise haben die Grundgarne keine vorstehenden Schleifen bzw. Schlaufen.
Da die Einzelfäden innerhalb jedes Grundgames einer gewissen Farbe eine einwandfreie Kohärenz
aufweisen, können die verschiedenen Farben klar unterschieden werden, und infolgedessen hat der
Teppich ein sehr lebendiges Aussehen. Da jedes der Grundgarne eine relativ geschlossene Einheit bildet,
kann außerdem der auf den Teppich gelangte Schmutz kaum bis in die Mitte jedes dieser Grundgarne
vordringen, so daß der größte Teil des Schmutzes verhältnismäßig locker zwischen den Garnen des
Teppichs liegen bleibt oder an ihrer Außenseite haftet Infolgedessen kann der erfindungsgemäße Fußbodenbelag
vom Benutzer mit einfachen Mitteln gut saubergehalten werden.
Das Verfahren zum Herstellen eines vielfachen Garns, zur Verarbeitung zu einem Fußbodenbelag,
beispielsweise im Tufting-Verfahren, bei dem zwei oder
mehr verschiedenfarbige oder verschieden verfärbbare Grundgarne gemeinsam einer Kräuselbehandlung, insbesondere
einer Stauchkräuselbehandlung unterworfen und nach dem Verfestigen der Kräuselung zu einem
Mischgarn verzwirnt werden, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Grundgarne nach dem
Kräuseln und vor dem Verzwirnen voneinander getrennt werden und einzeln einer Behandlung mit
einem komprimierten, turbulent strömenden gasförmigen Mittel unterworfen werden, wobei die Einzelfäden
innerhalb jedes der Grundgarne stark miteinander verwirrt bzw. verflochten werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Behandlung jedes der Grundgarne mit
dem turbulent strömenden Mittel derart ausgeführt, daß die behandelten Grundgarne keine vorstehenden
Schlaufen besitzen.
Vorteilhafterweise wird das Trennen der Grundgarne voneinander nach dem Kräuseln kurz vor der
Zwirnstelle vorgenommen.
Es hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Garne mit sehr gutem Ergebnis in einer
Tufting-Vorrichtung verarbeitet wetden können, denn
überraschenderweise hat sich gezeigt, daß sich beim Tufting-Verfahren mit erfindungsgemäßem Garn nicht
die unerwünschte Noppwirkung einstellt. Unter »»Noppwirkung«« ist im vorliegenden Zusammenhang
die Bildung von Garnschlaufen oder Flor auf der falschen Seite, d.h. der Rückseite des Teppichs zu
verstehen. Derartige Garnschlaufen verursachen nicht nur Schwierigkeiten bei der Beschichtung der Teppichrückseite,
sondern bewirken auch, daß die Lauffläche des Teppichs dünne oder unzureichend ausgefüllte
kleine Stellen oder größere Flächen hat. Da bei Verwendung der Erfindung die Noppwirkung überhaupt
nicht auftritt, wird durch die erfindungsgemäße Behandlung die Verarbeitbarkeit des Teppichgarns
ebenso wie die Qualität des fertiggestellten Teppichs bedeutend verbessert.
Aus der US-Patentschrift 30 99 064 ist es zwar bekannt, drei Grundgarne zusammen einer Stauchkräuselbehandlung
zu unterwerfen und diese Grundgarne vor dem Kräuseln einzeln mit einem komprimierten
turbulenten Mittel zu behandeln. Allerdings hat dies
bekannte Garn den Nachteil, daß es sich nicht einwandfrei kräuseln läßt, da die Einzelfäden innerhalb
der Grundgarne nicht genügend Möglichkeit haben sich zu bewegen, weil sie ja miteinander vernetzt bzw. s
verflochten sind.
In der NL-PS 64 00489 wird ein Garn und ein Verfahren zur Herstellung desselben beschrieben. Dei
diesem Verfahren wird ein Garn nacheinander im Stauchverfahren gekräuselt und mit Hilfe eines
kpmprimierten turbulenten Mitteis verworren und schließlich aufgespult Allerdings war nicht vorauszusehen,
daß eine spezielle Kombination einiger dieser verschiedenfarbigen Garne zur Erzeugung eines zufriedenstellenden
Fußbodenbelags gemäß der Erfindung führen könnte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert
Bei dem in der Zeichnung dargestellten AusführungsbeispieJ
werden drei verschiedenfarbige Grundgarne 1, 2 und 3 oder drei verschieden verfärbbare Garne, die
praktisch kaum verzwirnt sind, über getrennte Fadenführer 4,5 und 6 von Garnkörpern 7,8 und 9 übers Ende
abgewickelt Die Grundgarne werden anschließend durch einen gemeinsamen Fadenführer 10 und danach
ein oder mehrere Male um eine heiße Platte 11 geführt. Die Grundgarne werden mit Hilfe angetriebener
Zufuhrrollen 12 und 13 weiterbewegt, wobei es auch möglich ist, ein weiteres Paar angetriebener bescnderer
Zufuhrroilen vor der heißen Platte 11 anzuordnen.
Die Zufuhrrollen 12 und 13 drängen die drei erhitzten Garne gemeinsam in das Stauchhaus 14 gegen ein darin
vorhandenes Polster gekräuselten Garns. Am Boden des Stauchhauses wird auf das Garnpolster von einer
schwenkbar befestigten, mit einem Gewicht 16 belasteten Tür 15 ein Gegendruck ausgeübt Das gekräuselte
Garn wird über einen Zapfen 17 und eine Spannvorrichtung 18 aus dem Stauchhaus herausgezogen. Wenn die
drei Grundgarne 1, 2 und 3 die Spannvorrichtung 18 durchlaufen haben, werden sie voneinander getrennt
über die Fadenführungen 19 und 20 geleitet und durch öffnungen 21, 22 und 23 in eine Verflechtvorrichtung
geführt in der die Grundgarne einzeln behandelt werdea Aufgrund dieser Behandlung sind die Einzelfäden
jedes der Grundgarne stark verworren und miteinander vernetzt bzw. verflochten, und es sind
praktisch keine vorstehenden, geschlossenen Schlaufen gebildet worden. Luft wird der Verflechtvorrichtung 24
mit einem Überdruck von 5 Atmosphären in der durch den Pfeil 25 angezeigten Richtung zugeführt Anschließend
werden die gekräuselten und verworrenen Grundgarne 1, 2 und 3 derartig miteinander verzwirnt,
daß sich 35 S-Windungen pro Meter ergeben, und dann werden sie mit Hilfe einer nicht gezeigten Ringzwirnspindel
zu einem Garnkörper 26 auf eine Hülse 27 aufgespult Die drei Grundgarne werden, kurz bevor sie
miteinander getrennt werden, entweder voneinander getrennt oder getrennt gehalten, da die öse 28 in drei
Teile 29,30 und 31 unterteilt ist durch die jeweils eins der Grundgarne 1, 2 und 3 geführt wird. Die
Grundgarne werden in bekannter Weise zu einem Mischgarn verzwirnt und aufgespult, wobei das Garn
mit Hilfe eines Läuferringes 34, der in der durch den Pfeil 33 angezeigten Richtung hin- und herbewegt wird
und auf dem ein Läufer 35 umläuft einen Ballon 32 bildet
Vorzugsweise werden drei Grundgarne verwendet die beispielsweise au? Polyamid bestehen, wobei jedes
64 Einzelfäden und eine Stärke von 1140 Denier besitzt
Claims (6)
1. Fußbodenbelag, insbesondere Teppich, dessen Lauffläche im wesentlichen von einem synthetisehen,
vielfachen Mischgarn gebildet wird, welches aus zwei oder mehr miteinander verzwirnten
verschiedenfarbigen oder verschieden verfärbbaren, gekräuselten Grundgarnen besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einzelfäden innerhalb jedes der Grundgarne stark miteinander
verwirrt bzw. verflochten sind.
2. Fußbodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundgarne keine vorstehenden
Schleifen bzw. Schlaufen besitzen. ' S
3. Verfahren zum Herstellen eines vielfachen Garns zur Verarbeitung zu einem Fußbodenbelag
nach Anspruch 1 oder 2, beispielsweise im Tufting-Verfahren, bei dem zwei oder mehr
verschiedenfarbige oder verschieden verfärbbare Grundgarne gemeinsam einer Kräuselbehandlung,
insbesondere einer Stauchkräuselbehandlung unterworfen und nach dem Verfestigen der Kräuselung zu
einem Mischgarn verzwirnt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundgarne nach dem
Kräuseln und vor dem Verzwirnen voneinander getrennt werden und einzeln einer Behandlung mit
einem komprimierten, turbulent strömenden gasförmigen Mittel unterworfen werden, wobei die
Einzelfäden innerhalb jedes der Grundgarne stark miteinander verwirrt bzw. verflochten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung jedes der Grundgarne
mit dem turbulent strömenden Mittel derartig ausgeführt wird, daß die behandelten Grundgarne
keine vorstehenden Schlaufen besitzen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennen der Grundgarne
voneinander nach dem Kräuseln kurz vor der Zwirnstelle vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen
Behandlungen als ununterbrochenes, kontinuierliches Verfahren ausgeführt werden.
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