DE1782067A1

DE1782067A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden von blattfoermigem Gut,insbesondere von Tabakblaettern

Info

Publication number: DE1782067A1
Application number: DE19681782067
Authority: DE
Inventors: Pierre Imbert
Original assignee: Societe Nationale dExploitation Industrielle des Tabacs et Allumettes SAS
Current assignee: Societe Nationale dExploitation Industrielle des Tabacs et Allumettes SAS
Priority date: 1967-07-19
Filing date: 1968-07-16
Publication date: 1972-02-24
Also published as: CH477959A; SE345580B; US3628409A; BE717824A; NL157785B; NL6810243A; GB1237276A

Description

Patentanwalt

DipL-Phys. Rudolf Peerboorns 1782067

56 Wuppertal-Barmen

Friedrich-Engels-Aüee 349/351 · Ruf 550147

P 950 / Pee/S

Pat βntanme!dung

Anmelder : SEH¹ZIOE D'EXPLOITATION INDUSTRIELLE DES TABACS ET DBS ALLUMETIES 53 quai d'Oi-say, Paris/Frankreich

Verfahren lind Vorrichtung sum Schneiden von blattförmigem Gut, insbesondere von Tabairblästern·

Die vorliegende Erl'indung betrifft ein Yerfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Gut, welches beim Durchgang durch sine Schneidevorrichtung der Länge nach in Streifen geschnitten werden soll. Der Erfindung zufolge sollen hierbei die Streifen auch in Querrichtung in Streifenstücke zerkleinert werden können. Die Erfindung ist sowohl " für einen aus einzelnen Blättern als auch einen aus zusammenhängenden Bahnen bestehenden Rohstoff anwendbar. Inabesondere soll die Erfindung Anwendung finden für einen Rohstoff wie z.B« Tabak, der als zusammenhängende Decke vorliegt und seiner Struktur nach dem Papier ähnlich ist.

209809/06 1S

Es sind verschiedene sog« Längsschneider bekannt, bei denen zwei Schneideorgane gegeneinander arbeiten. Bei diesen bekannten Längsschiieidern ist vielfach nachteilig, daß die beiden Schneideorgane beim Zerschneiden des Rohstoffes eine schnelle Abnutzung erfahren.

Ss sind ferner auch Schneidevorrichtungen bekannt, die kein zweites, gegenarbeitendes Schneideorgan besitzen und die die Blätter durch Zerreißen agrkleinern. Ferner sind auch Schneidevorrichtungen bekannt, die zwei parallel gerichtete Zylinder umfassen, welche mit gleicher Geschwindigkeit im gegenläufigen Sinne rotieren. Die Zylinder besitzen an ihrer Umfangsfläche gegenläufige Schraubengänge oder ringförmige Rillen und Rippen, die ineinander greifen» Diese Schraubengänge oder "Rippen sind aus öinem Material hergestellt, welches gegenüber Papier einen bedeutenden Reibungskoeffizienten besitzt.

Diese bekannten Vorrichtungen, durch die das Blattgut in Längsrichtung zerrissen werden soll, wirken nur durch quergerichtete Zugkräfte auf das Blattgut ein. Sie erfordern folglich ein Blattgut, daß diese Krafteinwirkungen verträgt. Sie ergeben einen zerfaserten Schnitt ohne glatte Ränder. Die bekannten Vorrichtungen sind in industriellem Rahmen kaum einsetzbar, wenn verhältnismäßig schmale Streifen, nämlich in der Größenordnung von einem Millimeter, erzielt werden

209809/061 5

sollen. Um diese auf einem Zerreißen beruhende Zerkleinerung des Blattgutes zu verbessern, hat man bereits daran gedacht, den Zerreißvorgang dadurch zu bewirken, daß man auf dem einen rotierenden Zylinder Rippen mit scharfen Kammlinien und auf dem anderen Zylinder Rippen mit stumpfen Rücken anbringt« Aber auch eine solche Vorrichtung arbeitet noch unter Dehnen und Strecken des Blattgutes in Querrichtung.

Durch die vorliegende Erfindung sollen die vorbeschriebenen Nachteile beseitigt werden. Das erfindungsgemäfie Ve.· fahren besteht darin, daß man eine rotierende Schneidevorrichtung das Blattgut anziehen läßt und im selben Augenblick, in welchem das Blattgut eingespannt gegen die- Schneidevorrichtung geführt wird, einen Bremseffekt auf äan Blattgut· ausüben läßt, der sich aus einer urterscln.edlich-n, beidseltigen Einwirkung der Schneidevorrichtung auf das Blattgut ergibt« .Auf diese Weise ist das Blattgut längs gerichteten Zugkräften ausgesetzt, die mit dem eigentlichen Trenneffekt der Schneide-Vorrichtung zusammenwirken.

Indem man den durch den beidseiti^en, unterschiedlichen Angriff am Blatt bewirkten Bremseffekt zyklisch variiert, verstärkt man der Einfluß der längsjgeric-hteten Zugkräfte, denen cas Blatt unterworfen ist* Die kombinierte VJirkung einmal des Anziehens durch die Schnei 3evorrichtung und 3-33: andern or--* ■iremsens zwipclien den beiden Seiten d^r Sc]?neidevorricIit';;.-3

2 0 9 8 0 9/061 £

werden die abgeschnittenen Streifen gekrümmt. Durch eine Änderung des Bremseffektes läßt sich die Krümmung variieren und können wellenförmige Streifen erreicht werden. Die längs gerichteten und parallel wirkenden Zugkräfte besitzen eine unterschiedliche Stärke und sind in der Schneidzone stärker als in der Bremszone; indem man die Bremskraft variiert, ändert man auch die Verzerrungen, denen das Blatt im Laufe ^ des Arbeitsganges ausgesetzt ist.

Indem man die auf das Blatt in der vorerwähnten Weise ausgeübten Zugkräfte entsprechend einstellt, unterwirft man jeden Streifen einer Spannung in Längsrichtung. Dies führt dazu, daß der Streifen durchreißt, wenn seine Länge einen bestimmten Wert erreicht hat. Dieser IVert kann durch verschiedene Maßnahmen variiert werden.

Durch die Erfindung können vorteilhafterweise gewellte Strei-" fenstücke erhalten werden» Dies ergibt sich daraus, weil die von den beiden Seiten der Schneidevorrichtung ausgeübte Bremsung die Wirkung einer "Streichscheibe'¹ erbringt. Es wird ebenfalls Schutz für das neue Erzeugnis, also gewellte Blattgut-Streifenstücke, beansprucht.

Die Erfindung ist ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens gerichtet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt zwei Teile, von denen zumindest

209809/06 1 5

BAD ORIGINAL '

eines rotiert und die beide, in einer die Rotationsachse enthaltenden Schnittebene gesehen, ein gewelltes Profil besitzen. Bei dem einen Teil besitzt das gewellte Profil scharfe Kammlinien, während bei dem anderen Teil das gewellte Profil stumpfe Rücken aufweist. Die beiden gewellten Profile greifen ineinander und weisen im allgemeinen einen Abstand von mehr als einer Blattstärke auf, so daß gegliches Abscheren des Blattes zwischen diesen beiden Teilen, deren Umfangsgeschwindigkeit verschieden ist, vermieden wird. Auf diese Weise und da die Vorrichtung ohne Gegenstück arbeitet, erhält man tatsächlich einen Schnitt und nicht einen Riß oder eine Abscherung. Die längs gerichteten Zugkräfte unterschiedlicher Stärke, denen das Blatt an den Berührungssteilen mit den scharfen Kammlinien und den stumpfen Rücken ausgesetzt ist, wirken mit der von der scharfen Kammlinie gebildeten Schneide zusammen.

Vorzugsweise ist das die stumpfen Rücken aufweisende Teil j auf eine solche Weise beweglich, daß sich seine mit dem Blattgut in Berührung stehende Bremsfläche erneuert. Hierbei wird man zweckmäßigerweise einen Rotationskörper mit ringförmigen Umfangsrippen oder einem Schraubengewinde verwenden, um durch, die Biegungen, die dem Blattgut durch die ineinander greifenden ringförmigen Rippen der beiden Teile aufgezwungen werden, einen besseren Arbeitsablauf zu sichern.

209809/061S

— D —

Vorteilhafterweise ist die Geschwindigkeit des mit den scharfen Kammlinien versehenen Teiles größer als die des anderen Teiles, damit die Bremswirkung der stumpfen Bücken ausgenützt wird, die notwendigerweise wesentlich bedeutender ist als die Bremswirkung, die von den scharfen Kammlinien hervorgerufen werden könnte,

■Vorteilhafterweise besitzt das mit den scharfen Kammlinien versehene Teil einen größeren Durchmesser und damit - bei gleicher Drehgeschwindigkeit - eine größere Umfangsgeschwindigkeit als das andere Teil. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Blatt durch die Kammlinien des größeren Teiles bereits erfaßt wird, bevor es in aen Bereich gelangt, in dem es in eine dachziegelförmige Eage oder einen gebogenen Zustand gebracht wird.

Der Erfindung zufolge können die stumpfen Rücken mir auf Ukfangsabschnitten des rotierenden Teiles rauh ausgebildet sein, so daß die Reibung des Blattes auf diesen Rücken sich ständig ändert und eine Wellung der abgeschnittenem Streifen oder Streifenstücke erreicht wird»

Um beim Schneidevorgang ungeradlinige Streifenstücke zu erhalten, kann der Erfindung zufolge ferner vorgesehen werden, daß das rotierende Schneideteil mit nebeneinander liegenden Rillen bzw. Rippen versehen ist, die sich mit unterschied-

209809/0615

„ η _

licher Umfangsgeschwindigkeit drehen. Auf diene Weise wird das Blatt in der Weise vorgeschoben, daß es an den Punkten, wo es von den sich schneller drehenden Rillen oder Rippen gepackt wird, sich auch nchneller "bewegt als an den Punkten, an denen es von den sich langsamer drehenden Rippen erfaßt wird. Die Hippen "bzw. Rillen mit schnellerer Umdrehung haben in derselben Zeit eine größere Länge des eingeführten Blattgutes oder der eingeführten Bahn "gefressen"« Bas eingeführte Gut ist somit einer scheinbaren Brehbο^.ρmr ■■νΔϊκννο^Γοί'-*

Zur Durchführung der 1?ι /tgenannten Verfaiir^nsart wird eine Schneidevorrichtung verv,w;det, box der «Diide.-'ter.H eines der beiden rotierenden Teilt: e.l:e he ge I stump fart :*{?"<? Form besitzt. Bei diesem rotierenden I'cil η oilmen dip UmJ: n;nproe achwind igkeiten der Hippen von a<^vr- kleineren "as 5 ε des ¹^e rel stumpfes zur größeren Basis hin zu«

Der Srfirdung zufolge soll vorzugsweise das mit den scharfen Eammlinien -/ersehene Te:.l ro^i^rer-, um 3U^J". dl: se Y*eis·- die Bremswirkung durch die stumpfen Rücken deα anderen Teiles au erzielen« Wenn beide Teile reiferen, sollte dasjenige, welches die scharfen Kammlinien besitzt, eine größere Winkelgeschwindigkeit besitzen«,

2 O 9 8 O 9 / O 6 1 5

Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger in der Zeich nung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei zeigen :

Fig. 1 eine Schneidevorrichtung mit zwei Walzen mit Schraubengewinde} die gegenseitig ineinander greifen;

· 2 einen Ausschnitt aus Fig· 3» welcher die auf der Linie II-II befindlichen Gewindegänge der beiden Walzen nach Fig. 1 zeigt j

Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung nach Fig,

Fig. 4·, 5 und 6 eine abgewandelte AusfÜhrungsform in analoger Darstellung wie bei den Fig. 1, 2 und 3 j die Walzen sind hier mit ringförmigen Rillen

w und Rippen versehen; Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt

aus der Linie V-V in Fig. 6;

Fig· 7 und 8 eine weitere Ausführungsform in Darstellungen ähnlich denen der Fig. 4- und 5» die Walzen bestehen hier aus aufeinander geschichteten Scheiben;

209809/061 £

· 9 und 10 schematische Darstellungen, die die beim Schneidevorgang auf das Blattgut ausgeübten, längs gerichteten Zugkräfte veranschaulichenj

E¹Ig. 11 in schematiacher Darstellung eine weitere Ausführungsform mit einer kegelstumpfförmigen Walze;

iig.12 ein Streifen stück, das man mit der Vorrichtung ä nach Fig. 11 aus einem Blatt von der Höhe h gewinnt·

Die in den 3FIg. 1 bis 3 dargestellte Schneidevorrichtung umfaßt zwei Walzen 1 und 2, die sich im entgegengesetzten Sinne drehen und keinen unmittelbaren Berührungspunkt miteinander besitzen· Der Antrieb erfolgt über die beiden kämmenden Antriebsräder 3» 4- und die Lagerwellen 5, 6 der beiden Walzen. Die Zahnräder 3 und 4- sind gleichartig ausgebildet, während die Walze 1 einen größeren Durchmesser als die Walze 2 aufweist. Die Walzen werden folglich mit gleicher Winkelgeschwindigkeit, aber mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.

Beide Walzen tragen an ihrer Außenfläche ein Schraubengewinde gleicher Steigung, von denen eines linksgängig und das andere rechtsgängig ist. Die beiden Walzen greifen mit ihren Profilen

209809/061 S

berührungsfrei ineinander, wobei die Scheitelpunkte des einen Profiles in der Mitte der Gewindenuten des anderen Profiles liegen.

Die beiden Wellen 5 und 6 sind über Träger 7 miteinander verbunden, die für eine Einstellung des Abstandes zwischen den beiden Wellen 5 und 6 und für ein optimales Einschieben des ) einen Walzenprofiles in das andere geeignet ausgebildet sind. In einem engen Einstellungsbereich gestattet das leichte Spiel zwischen den Zahnrädern 3 und 4 die Vornahme der notwendigen Justierungen·

Das auf die größere Walze 1 aufgebrachte Gewindeprofil 8 besitzt scharfe Gewindegänge, die als Hesser wirken· Die auf die Walze 2 aufgebrachten Gewindegänge 9 besitzen ein trapezförmiges oder abgerundetes Profil und wirken als Gegenstück. . Diesem Gegenstück kommen die Aufgaben zu, das zu zerschneidende Blatt 10 auf den Gewindegängen 8 zu halten, das Blatt durch die Reibung an der oberen Flache des "Zahnes" zu bremsen und den abgeschnittenen Stücken solche Form bu geben, daß sich diese besser von den Walzen lösen·

Wenn ein Blatt 10 von der Schneidevorrichtung erfaßt wird, bewegt sich dieses mit einer Umlaufgeschwindigkeit, die wegen des stärkeren Reibschlusses mit dem Waisenprofil 9 wesentlich

209809/0615

näher bei der Umfangsgeschwindigkeit dieses Walzenprofiles liegt als bei der des Walzenprofiles 8. Infolgedessen tritt eine verhältnismäßig große Relativbewegung oder Verschiebung zwischen dem Blatt und den Schneiden der Messerwalze 1 an den Berührungspunkten 11 auf, wodurch der Schneidevorgang bewirkt wird. Hingegen gibt es keinen Schnitt durch das Schraubengewinde 9t weil einerseits dessen Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Blatt 10 zu gering ist und andrerseits das Profil dieser Gewindegänge abgestumpft ist« Die Breite eines Schnittes ist offensichtlich gleich der linearen Entfernung zwischen zwei benachbarten Punkten 11.

Man kann hierbei die Gewindegänge des einen oder anderen Profiles ganz oder abschnittsweise polieren oder im Gegenteil, insbesondere beim Profil 9» auch aufrauhen. Die Gewindegänge können gegen Abnutzung geschützt sein, indem man einen harten Metallüberzug auf der ge*amten Fläche oder einem Teil des einen oder anderen Gewindeganges aufbringt. Dies kann beispielsweise durch Verchromung oder Aufspritzen von Wolframkarbid auf eine der beiden Flanken des Gewindes 8 vorgenommen werden.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4- und 6, die ebenfalls zwei parallele, mit ihren Umfangsprofilen ineinander eingreifende Walze 12 und 13 besitzt, erfolgt der Schneidevor-

209809/0615

gang in der gleichen Weise wie bei den Fig, 1 bis 3· Walzen tragen hier an ihrer Umfangsflache jedoch keine Gewindegänge sondern ringförmige, parallele Rillen und Eippen, die senkrecht zur· Walzenachse orientiert und in regelmäßigen, gleichen Abständen auf den beiden Walzen angeordnet sind.

Bei dieser Ausführungsform brauchen, wenn es auch vorteilhaft sein kann, die Winkelgeschwindigkeiten der beiden Walzen dem absoluten Betrag nach nicht mehr gleich zu sein. Man kann vielmehr die Umlaufgeschwindigkeiten der Walzen 12 und 13 unabhängig von ihrem Durchmesser variieren. Insbesondere kann sich die Walze 12 sehr schnell drehen, während die Walze 13 entweder sehr langsam dreht, sogar unbeweglich sein kann oder sich sogar im umgekehrten Sinne ait geringer Geschwindigkeit drehen kann. Die Welle 13 wird durch eine geeignete Vorrichtung in der mit einem Pfeil angesagten Richtung angetrieben. Die Welle 15 ist von der Welle 14 getrennt und wird derart gesteuert, daß sie sich mit einer beliebigen, als vorteilhaft ausgewählten Geschwindigkeit gleichsinnig oder gegensinnig zur Welle 14- dreht. Die Welle 15 kann auch lose gelagert oder auch durch Bremsbacken blockiert sein. Statt der Welle 15 kann eine Achse vorgesehen sein, auf welcher die Walze 13 lose drehbar gelagert ist. Die Beziehungen zwischen den Durchmessern und den Drehgeschwindigkeiten der beiden Walzen sind den gleichen, anhand der Fig. 1 bis 3 erläuterten Bedingungen unterworfen. Der Durchmesser der Walze

209809/0615

13 kann größer oder kleiner sein als der der Walze 12. Bei feststehender Walze 13 kann deren Durchmesser sogar unendlich sein, also auch eine ebene G-egenfläche vorgesehen werden. Bevorzugt soll die Walze 13 jedoch einen kleineren Durchmesser als die Walze 12 besitzen, da das Blatt 10 dann besser von der Schneidevorrichtung erfaßt wird.

Die auf der Walze 12 vorgesehenen Rippen 16 besitzen scharf- ä schneidende Kammlinien, und die Seitenwände der Rippen bzw. der Gewindeflanken schließen einen sehr spitzen Winkel zwischen sich ein. Die Rippen 17 der Walze 13 besitzen dagegen einen abgerundeten (trapezförmigen), vorzugsweise aufgerauhten Rückän. Der Scheitelwinkel ist hier weniger spitz. Das Zerschneiden in kleine Stücke vollzieht sich hier unter analogen Bedingungen wie bei der Ausführungsform nach den Pig. 1 bis 3, jedoch kann hier der Unterschied zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten in Höhe der Rippen 16 und 17 aufgrund der geschilderten konstruktiven Abwandlungen gegenüber der ersten Ausführungsfora wesentlich größer sein. Der Schnitt wird hierdurch verbessert und erleichtert.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 sind die beiden Walzen 18, 19 nicht mehr einstückig ausgebildet, sondern bestehen aus einem Stapel von Scheiben mit abgeschrägtem Rand. Diese Scheiben sind üblicherweise miteinander verbunden, können aber auch durch Zwischenstücke getrennt sein· Bas Aus-

209809/061 5

sehen dieser Walzen 18, 19 ist gleich dem von mit Umfangsrillen versehenen Zylindern. Die Scheiben 20 der Walze 18 entsprechen in ihrem Profil dem der Rillen 16 beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Scheiben 21 der Walze 19 entsprechen in ihrem Profil den Rippen 17 (vergl. Figo 5)·

Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist es nicht erforderlich, das Material zuvor in Querrichtung zu zerschneiden und zu zerstückeln. Dies ist selbst dann nicht erforderlich, wenn ein Rohstoff in Form einer zusammenhängenden Bahn in Streifenstücke zerkleinert werden soll. Wegen des verhältnismäßig brutalen Zerkleinerungsvorganges und wegen der angewandten hohen Geschwindigkeiten reißen die geschnittenen Streifen, wie die Erfindung zeigt, unter gewissen Bedingungen von selbst in Streifenstücke unterschiedlicher Länge. Die durchschnittliche Länge hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind insbesondere i Die Entfernung zwischen den Walzen, die Umfangsgeschwindigkeit, das Profil der Gewindegänge, Rippen und Rillen, die Oberflächenbeschaffenheit der Walzen, die Schärfe der Gewindegänge oder Rippen und die Art der Beschickung der Verdichtung.

Die Fig. 9 und 10 veranschaulichen, wie die bereits durch Längsschnitt erzeugten Streifen in Querrichtung zerrissen werden.

209809/0615

Wie beispielsweise aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird das Blatt 10 zwischen den Walzen 1 und 2 eingekeilt und eingespannt, wobei es mit beiden Walzen in Berührung steht und ein verhältnismäßig hoher Berührungsdruck vorliegt« Während diese Berührung zustande kommt, sind die Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen 1 und 2 verschieden, und zwar bei der Walze 1 wesentlich höherfals bei der Walze 2. Das Blatt, und demgemäß auch die Streifen im Augenblick des Schneidens, sind, wie man aus Fig. 9 sieht, zwei Zugkräften ausgesetzt. Diese Zugkräfte wirken in Längsrichtung und sind parallel, unterscheiden sich aber in ihrer Stärke, da die Zugkraft 01 größer als die Zugkraft 02 ist· In mechanischer Hinsicht bedeutet dies, daß zwei Kräfte in A und B wirksam werden, und zwar parallel zu 01 und 02, aber in entgegengesetzter Richtung. Jeder Streifen ist also im Augenblick des Schneidens einer Zugkraft in Längsrichtung (in Richtung des Durchlaufes) ausgesetzt, welche einen Bruch oder Querriß bewirkt· Dieser Querriß tritt aber nur ein, wenn die Länge des abgeschnittenen Streifens einen gewissen Wert erreicht hat, der durch die Bedingungen des Schneidvorganges variiert werden kann. Betrachtet man (vergl· Fig. 10) zwei aneinander liegende Blätter, welche gemeinsam zwischen die beiden Walzen mit den Durchmessern R und r einlaufen, so können die beiden Blätter aufeinander rutschen· Bei gleicher Drehgeschwindigkeit der beiden Walzen entfernen sich aufgrund der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten die beiden Merkzeichen «* und ß mit der Zeit

209809/061 5

immer weiter voneinander. In analoger Betrachtungsweise kann der wachsende Abstand zwischen den Merkzeichen oc und ^ als Veranschaulichung für die innere Spannung in einem Blatt dienen. Die Spannung wächst gleichermaßen, bis ein Querriß erfolgt.

Wie bereits erwähnt, erfolgt ein solcher Querriß nur unter bestimmten Bedingungen. Solange noch kein Querriß erfolgt, haben die längsgerichteten Zugkräfte, die aus der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit der beiden Teile herrühren, die Wirkung, daß die Streifen fortlaufend gekrümmt und gewellt werden.

bei

Dasgleiche ergibt sich auch/der Produktion von quer abgerissenen Stücken· Die Ränder der Streifen sind Zugkräften unterworfen, die wesentlich stärker ansteigen als diejenigen, die auf die mittleren Zonen des Streifens einwirken. Tor dem Querriß gibt es somit eine Verformung der Streifen, aus der eine Krümmung entsteht. In Verbindung mit dem auf die Streifen ausgeübten "Streichscheibeneffekt", dessen Ursache die Biegung des Blattes auf den aufgerauhten Zähnen ist, erhöhen diese Krümmungen das Vermögen der erzeugten Stücke, einen Raum auszufüllen.

Man kann diese Krümmung oder Wellung der Streifenstücke beeinflussen, indem man die Oberflächenrauhigkeit der stumpfen Gewindegänge oder Rippen und demgemäß die Reibung des Blattes

209809/0615

an den Berührungsstellen verändert. Die abgestumpften Gewindegänge oder Rücken können rauhe Stellen, weniger rauhe Stellen und sogar glatte Stellen besitzen. Letztere können sogar an den beiden Seiten eines Gewindeganges oder eines Rückens unterschiedlich angeordnet und derart über den Umfang der Walze verteilt sein, daß sie periodisch die Bremsung und die Querspannung des eingeführten Blattgutes verändern. Im Rahmen der Erfindung kann man auch das einzuführende Blattgut anfeuchten oder eine der Walzen erhitzen und somit eine Wirkung analog dem Plätten mit feuchtem Tuch erzielen.

Bei der Ausführungsform nach den Fig· 1 bis 3 können die Walzen auch mit mehrgängigen Gewinden versehen sein; die Steuerung der einen Walzenwelle durch die andere kann durch ein Zahnradgetriebe erfolgen.

Beim Ausführungsbeispiel nach den ^ig· 4 bis 6 kann die Walze 13 auch zu einer alternierenden Bewegung angetrieben werden, so daß sie sich abwechselnd in die eine oder andere Richtung dreht» Im Falle eines unendlichen Halbmessers wird die dann ebene und mit Rillen versehene Oberfläche durch eine Vibration geradlinig bewegt, wobei die Bewegung in Richtung der Rillen erfolgt. Die alternierende Bewegung kann durch zwei Antriebsorgane erreicht werden· Die Vibrationsbewegung kann aber auch durch Zusammenwirken eines hin und her gehenden Förderers, der stumpfe Gewindegänge oder Rippen aufweist,

209809/0615

mit einer Walze mit spitzen Gewindegängen erreicht werden, wobei die Walzenachse an der beweglichen Brücke des hin und her gehenden Förderers "befestigt ist·

Die Querschnittsprofile der Rippen 16 (Fig. 5) und Ränder 20 (Fig. 8) können auch unsymmetrisch sein. Insbesondere kann eine der Flanken senkrecht verlaufen, während nur die zweite Flanke abgeschrägt ist, was beispielsweise bei den Scheibenrändern 20 vorgesehen werden kann» Man kann auch eine als gerillter Zylinder ausgebildete Walze mit einer aus Scheiben zusammengebauten Walze zusammenarbeiten lassen.

Die Schneidevorrichtungen nach der Erfindung arbeiten lageunabhängig j insbesondere können die Walzenachsen horizontal oder vertikal liegen. Die SchBidevorrichtungen können auch mit anderen, vorgeschalteten Vorrichtungen kombiniert werden, z.B. mit Vorrichtungen, die einen Vorschnitt oder eine erste Zerstückelung von Blättern vornehmen, die zu einer Spule zusammengerollt sind. Sie können auch mit sog. Eierschneidern oder Vorrichtungen kombiniert werden, die Fetzen liefern. Der Anschluß kann in üblicher Weise mit vertikaler Weitergabe oder auch mit horizontaler Weitergabe des Gutes, z.B. durch einen Vibrations-Förderer, erfolgen·

209809/061 5

11 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher ein kegelstumpfförmiger Rotationskörper 31 um eine Achse 32 rotiert. Der Rotationskörper 31 trägt ringförmige, scharfkantige Rippen 33, von denen nur eine dargestellt ist. Der Rotationskörper 31 arbeitet mit einer zylindrischen Walze zusammen, die sich um die Achse 38 dreht und welche mit ringförmigen, abgestumpften Rippen versehen ist, von denen nur eine dargestellt ist. Die Rippen und korrespondierenden Rillen der beiden Teile 31 "und 35 greifen in gleicher Weise in- " einander wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.

Die beiden Teile 31 und 35 drehen sich im entgegengesetzten Sinne entsprechend den Pfeilen in Fig. 11. Der Rotationskörper 31 dreht sich sehr schnell, während die Walze 35 sich langsam dreht. Die Rohstoffbahn, die von oben derart in die Vorrichtungen eingeführt wird, daß ihr freier Rand parallel zur Rotationsachse 38 der Walze 35 liegt, wird in die Schneidevorrichtungen hineingezogen und durch die Rippen 33 und 36 ι zerkleinert. Die einen Rippen ziehen das zu aarkleinerade Gut an, während die anderen bremsen. Das zu zerkleinernde Gut hat die Tendenz, sich mehr und mehr schräg zur Achse 38 zu verlagern, da die Umfangsgeschwindigkeit bei 40 viel größer als bei 41 ist. Das zu zerkleinernde Gut wird folglich im Bereich der großen Basis des ^Kegelstumpfes 31 wesentlich schneller von der Schneidevorrichtung "gefressen" als im Bereich der kleinen Basis.

209809/0615

Man erhält somit Stücke der in Fig. 12 gezeigten Art, die durch die scheinbare Drehbewegung des zu zerkleinernden Gutes sogar gebogen sind. Diese Drehbewegung erfolgt um den Punkt 4-3 innerhalb der gemeinsamen Tangentialebene der beiden Teile 31 und 35.

Die Walze 35 kann auch nicht zylindrisch sein· Eine Kegelstumpfform würde es erlauben, die Bremskraft im Verhältnis zu der Anziehungsgeschwindigkeit der entsprechenden Hippen der Walze 31 einzustellen·

209809/061 6

Claims

Fat ent ansprüche

1. Verfahren zum Schneiden von blattförmigem Gut, insbesondere von Tabakblättern, in Streifen mittels einer rotierenden Schneidevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattgut von der Schneidevorrichtung durchgezogen wird und während der Einspannung in der Schneidevorrichtung von dieser aus eine dem Durchziehen entgegen- ™ gerichtete Bremsung erfährt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Bremskräfte, die sowohl auf die eine wie auch auf die andere Seite des Blattes einwirken, zyklisch verändert wird.

3· Verfahren nach den Ansprüchen Λ und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Kraft, mit a der das Blatt durchgezogen wird und welche sich aus der Umfangsgeschwindigkeit der Schneidevorrichtungen ergibt, und den Bremskräften, die von beiden Seiten auf das Blattgut einwirken, unter Berücksichtigung der Festigkeit des Blattgutes derart eingestellt wird, daß die geschnittenen Streifen in bestimmten Abständen quer abge~ rissen werden·

209809/0615

4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidevorrichtung an verschiedenen Stellen des Blattes mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten angreift.

5· Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, welche zwei gegeneinander arbeitende Teile umfaßt, von denen zumindest das eine rotiert und die beide - in einer die Rotationsachse enthaltenden Schnittebene gesehen - ein gewelltes Profil besitzen, welches bei dem einen Teil aus scharfkantigen und bei dem anderen aus stumpfen Rippen besteht, welche ineinander eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Teile (Walzen 1, 2) unterschiedlich sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5 t dadurch gekennzeichnet, daß das mit den stumpfen Rippen versehen Teil ebenfalls rotiert.

7« Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 ναα,ά 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mit den scharfen Rippen versehene Teil zylindrisch ausgebildet ist und eine höhere Umfangsgeschwindigkeit als das mit stumpfen Rippen versehene Teil besitzt*

209809/0615

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 "bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß das mit den scharfkantigen Rippen versehene Teil einen größeren Durchmesser als das mit den stumpfen Rippen versehene Teil "besitzt·

9· Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß eines der "beiden rotierenden Teile die Form eines kegelstumpfes besitzt. μ

10. Vorrichtung nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet,

daß das mit scharfkantigen Rippen versehene Teil rotiert.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das mit den stumpfen Rippen versehene Teil ebenfalls rotiert und daß seine Winkelgeschwindigkeit kleiner als die des anderen Teiles ist.

12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 "bis 11, dadurch gekenn- " zeichnet, daß die Flanken der scharfkantigen Rippen glatt sind, während zumindest eine der Flanken der stumpfen Rippen auf zumindest einem Teil ihrer Länge' rauh ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpfen Rippen Abschnitte unterschiedlicher Rauhigkeit besitzen.

209809/061 S

14· Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 his 13, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpfen Rippen abgeflachte Stellen besitzen·¹

15· Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 "biß 14-, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die scharfen Rippen eine senkrechte und schräg verlaufende Flanke besitzen.

209809/061 5

if

Leerseite