DE1781465B1

DE1781465B1 - Tragfluegel fuer luftfahrzeuge mit einem beweglichen vorfluegel

Info

Publication number: DE1781465B1
Application number: DE19661781465
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Bielefeldt Ern August
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1966-10-25
Filing date: 1966-10-25
Publication date: 1976-03-04

Description

Die Erfindung betrifft einen Tragflügel für Luftfahrzeuge mit einem beweglichen, in der eingezogenen Stellung den vorderen oberen Bereich des Tragflügelprofils bildenden Vorflügel und einer um eine Flügellängsachse schwenkbaren Profilnase des Hauptflügels. Ein derartiger Tragflügel ist in der FR-PS 1011175 sowie in der zu dieser existierenden Zusatzpatentschrift 58 868 beschrieben. Die hierdurch vorbekannte Lösung hat bei eingefahrenem Vorflügel den Nachteil, daß zur Profilierung der Hauptflügelvorderkante eine weitere Klappe am Vorflügel verwendet wird. Diese Klappe kann bei ausgefahrenem Vorflügel an diesem ein störendes Hindernis darstellen. Weiterhin ist durch die US-PS 30 26 067 ein Tragflügel für Luftfahrzeuge mit einem verlagerbaren Vorflügel und einer bei eingefahrenem Vorflügel einen zwischen dem Vor- und Hauptflügel befindlichen Stauraum überdeckenden Klappe bekannt. Diese Klappe ist jedoch nicht geeignet, bei ausgefahrenem Vorflügel die Vorderkante des Hauptflügels aerodynamisch einwandfrei zu profilieren, was generell auch für die beiden Vorschläge der zuerst genannten Druckschriften gilt.

Vorflügel haben generell den Zweck, im Langsamflug zusammen mit den Hochauftriebshilfen an der Hinterkante des Flügels zusätzlichen Auftrieb zu erzeugen. Zu derartigen Auftriebshilfen werden neben Vorflügeln u. a. Nasenklappen, Wölbungsklappen, Spreizklappen und Spaltklappen gezählt. Für den Schnellflug werden alle Hochauftriebshilfen eingezogen, so daß sich ein günstiges Flügelprofil für diese Flugart ergibt (Schnellflugprofil). Für den Langsamflug werden alle Auftriebshilfen ausgefahren, was die für niedrige Geschwindigkeiten erforderliche Steigerung des Auftriebsbeiwertes bewirkt.

Die Auftriebssteigerung des Profilsystems gegenüber dem Schnellflugprofil, bestehend aus Hauptflügel und Profilelementen, kommt durch folgende Unterschiede gegenüber dem Schnellflugprofil zustande:

1. Vergrößerte wirksame Fläche des Profilsystems.

2. Vergrößerte wirksame Wölbung des Profilsystems.

3. Auftriebssteigerung durch Spaltwirkung. Bei bekannten Tragflügeln mit Hochauftriebshilfen weist die Langsamflugkonfiguration oft am Eintritt der Spalte scharfe Kanten auf. Außerdem sind Ausbuchtungen vorhanden, die als Stauraum für die eingefahrenen Profilelemente dienen. Hierdurch wird die aerodynamische Güte der Anordnung stark herabgesetzt.

Ein Grund dafür, daß die Verwirklichung von Hochauftriebssystemen schwierig ist, kann darin gesehen werden, daß die erforderlichen Ausfahrmechanismen wegen der weiteren Untergliederung des Profilsystems zu kompliziert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und bei Tragflügeln der eingangs genannten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln in beiden Extremstellungen des Vorflügels ein aerodynamisch sauberes Flügelprofil zu gewährleisten. Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß an der Unterseite der Profilnase eine Klappe angelenkt ist, die bei eingefahrenem Vorflügel sich nach vorne erstreckt und zusammen mit der aus ihrer Normalstellung verschwenkten Profilnase den vorderen unteren Bereich des Schnellflugprofils bildet, und die bei ausgefahrenem Vorflügel sich nach hinten zur Anlage an die Hauptflügelunterseite erstreckt. Diese Lösung hat die Vorteile, daß der Vorflügel frei von Hiifskiappen ist und daß in beiden Extremstellungen des Vorflügeis die Profilnase des Hauptflügels aerodynamisch glatt ausgebildet ist. Mit anderen Worten zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß

1. bewegliche Verkleidungselemente vorgesehen sind, die im eingefahrenen Zustand des Vorflügels die vorhandenen Hohlräume abdecken und ein sauberes Schnellflugprofil herstellen, 2. die Verkleidungselemente dazu dienen, den Nasenbereich des Haußtflügels derart zu gestalten, daß sich hier im ausgefahrenen Zustand des Vorflügels eine günstige Profilkontur und größere Wölbung ergibt.

3. die Verkleidungslemente durch reine Drehbewegung betätigt werden, was nur eine einfache Kinematik erfordert.

Des weiteren kann es im Rahmen der Erfindung von Nutzen sein, wenn die an der Unterseite der Profilnase angelenkte Klappe aus der Kontur des Schnellflugprofils unter dem Hauptflügel abstehend schwenkbar ist. Auf diese Weise kann die Klappe bei eingefahrenem Vorflügel als Sturzflugbremse dienen.

Auch hat es sich als nützlich erwiesen, wenn der Vorflügel etwa um den Mittelpunkt des Profilnasenkreises schwenkbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist annand der folgenden Zeichnungsbeschreibung näher erläutert. Es zeigt

A b b. 1 einen Querschnitt durch eine Hauptflügelnase mit ausgefahrenem Vorflügel,

Abb. 2 eine Hauptflügelnase nach Abb. 1 mit eingefahrenem Vorflügel und ausgeschwenkter Klappe. Eine Hauptflügelprofilnase 1 nach den Abbildungen 1 und 2 ist an einem Hauptflügel 2 um einen Drehpunkt D schwenkbar gelagert und trägt eine um einen Drehpunkt E drehbare Klappe 3. Bei ausgefahrenem Vorflügel 4 (A b b. 1) befinden sich die Profilnase 1 und die Klappe 3 in der Stellung, die eine Wölbung des Profils bewirkt. Beim Einfahren des Vorflügels (A b b. 2) wird die Profilnase im Uhrzeigersinn in eine Ausnehmung 5 des Hauptflügels 2 geschwenkt und ein zwischen dem eingefahrenen Vorflügel 4 und der Profilnase 1

befindlicher Hohlraum 6 von der Klappe 3 überdeckt, die die Schwenkbewegung der Profilnase mit ausführt. Die Klappe 3 kann bei eingefahrenem Vorflügel entgegen dem Uhrzeigersinn in die gestrichelt dargestellte Stellung aus der Kontur des Schnellflugprofils unter dem Hauptflügel abstehend geschwenkt werden. In diesem Fall wirkt die Klappe als Sturzflugbremse.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Tragflügel für Luftfahrzeuge mit einem beweglichen, in der eingezogenen Stellung den vorderen oberen Bereich des Tragflügelprofils bildenden Vorflügel und einer um eine Flügellängsachse schwenkbaren Profilnase des Hauptflügels, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Profilnase (1) eine Klappe (3) angelenkt ist, die bei eingefahrenem Vorflügel (4) sich nach vorne erstreckt und zusammen mit der aus ihrer Normalstellung verschwenkten Profilnase den vorderen unteren Bereich des Schnellflugprofils bildet, und die bei ausgefahrenem Vorflügel sich nach hinten zur Anlage an die Hauptflügelunterseite erstreckt.

2. Tragflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (3) aus der Kontur des Schnellflugprofils unter dem Hauptflügel (2) abstehend schwenkbar ist.

3. Tragflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorflügel (4) etwa um den Mittelpunkt (D) des Profilnasenkreises schwenkbar ist.