DE1781383A1 - Sicherheitsvorrichtung zum Auffangen von Fahrzeug- oder Flugzeuginsassen bei einem Zusammenstoss - Google Patents

Description

Sicherheitsvorrichtung zum Auf fangen-von Fahrzeug- oder Flugzeuginsassen bei einem Zusammenstoß

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zum Auffangen von Fahrzeug- oder Flugzeuginsassen bei einem Zusammenstoß, bestehend aus einem aufblasbaren Sicherheitsbeutel, einem an den Beutel angeschlossenen, ein unter Druck stehendes Gas enthaltenden Druckbehälter und einer bei einem Zusammenstoß eine Verbindungsöffnung zwischen dem Druckbehälter und dem Sicherheitsbeutel erzeugenden Einrichtung.

Eine solche Sicherheitsvorrichtung wird in einem Fahrzeug oder Flugzeug derart angeordnet, daß bei einem Zusammenstoß oder bei einer raschen Fahrgeschwindigkeitsabnahme der Insasse auf den In kürzester Zeit, In einigen Millisekunden, aufblasbaren Sicherheitsbeutel aufprallt, wodurch dessen Vorwärtsbewegung aufgefangen und ein Verletzen an umgebenden härteren Fahrzeugteilen Vermieden wird.

Bekannte Sicherheitsvorrichtungen verwenden Slcherheitsbeutel aus elastisch dehnbarem Material. Der Sicherheitsbeutel weitet sloh während des Eineerurnens von Druckgas und beim Aufprall eines Insassen, während er bei Entlastung das

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Bestreben hat, seine ursprüngliche, zusammengeschrumpfte Lage wieder einzunehmen. Das bedeutet, daß der bei' einem Zusammenstoß auf den Sicherheitsbeutel aufprallende Insasse, nachdem seine Vorwärtsbewegung aufgefangen ist, durch den sich wieder zusammenziehenden Sicherheitsbeutel zurückgeschleudert werden kann. Dies birgt eine nachträgliche Verletz ungsge Sir für den Insassen in sich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Sicherheitsbeutel einer Sicherheitsvoitlchtung eingangs erwähnter Bauart so auszubilden, daß dünn ihn ein bei einem Zusammen- ψ stoß aufprallender Insasse unter weitgehender Absorbtion seiner kinetischen Energie weich aufgefangen wird, so daß die Gefahr eines Zurückprallens vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sicherheitsbeutel aus einem Material besteht, das beim Aufprall eines Insassen unter Vergrößerung des Volumens des Beutels im wesentlichen plastisch irreversibel verformbar ist,

Zweckmäßig kommt als Material für den Sicherheitsbeutel ein wärmehärtendes oder thermoplastisches Polymerisationsprodukt wie Polyvinylchlorid oder Polyäthylen in Frage.

Prallt ein Insasse bei einem Zusammenstoß auf einen erfindungsgemäßen Sicherheitsbeutel, so erhöht sich der Druck des In ihm befindlichen Druckgases, wodurch er geweitet wird. Das hierbei unter Zugbeanspruchung stehende Material des Sicherheitsbeutels dehnt sich irreversibel. Die kinetische Energie des aufprallenden Insassen wird somit nicht gespeichert, sondern weltgehend absorbiert, so daß er nach beendetem Aufprallvorgang gesohützt auf dem Sioherheitsbeutel liegen bleibt.

Ein AusfUhrungsbeispiel ist In den Zeichnungen dargestellt und wird im nachfolgenden näher beschrieben.

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Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht eines Fahrzeugabteils mit dem erfindungsgemäßen aufblasbaren Sicherheitsbeutel, woraus auch die Relativlage des Fahrzeuginsassen zum aufblasbaren Sicherheitsbeutel eiäLohtlich ist;

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Sicherheitsvorrichtung nach Fig. 1 mit nicht aufgeblasenem Sicherheitsbeuteli

Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch die Sicherheitsvorrichtung nach Fig. 1, wobei die Verbindung zwischen dem Druckbehälter und dem Sicherheitsbeutel hergestellt ä ist, so daß Druckgas in den Sicherheitsbeutel einströmen kann]

Fig. 4, 5* 6 eine Ansicht der verschiedenen Stellen, in wel-• chen ein Sicherheitsbeutel in einem Fahrzeug zum Auffangen der Insassen bei einem Zusammenstoß oder infolge einer drastischen Geschwindigkeitsabnahme angebracht werden kann.

In den Zeichnungen sind für gleiche Teile gleiche Bezugszahlen verwendet, wobei die Bezugszahl/in Fig.1 allgemein die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung mit einem aufblasbaren Sicherheitsbeutel oder Schutzbehälter 12 aus einem wärmehärtenden oder thermoplastischen Polymerisationsprodukt wie Polyvinylchlorid, Polyäthylen oder einer anderen thermoplastischen oder wärmehärtenden Polymerisatzusammensetzung bzw. einem dehnbaren Material mit hohem Plastizitäts- und Dehnungsgrad und niedriger Zugfestigkeit bei Zugbeanspruchung betrifft. Ein derartiger aus thermoplastischem oder wärmehärtendem Polymerisationsmaterial hergestellter Sicherheitsbeutel wird ohne Bruch und nicht umkehrbar verformt, wenn eine im Fahrzeug befindliche Person gegen den aufgeblasenen Beutel infolge rascher Geschwindigkeitsabnahme bzw. apprupter

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Bremsung geworfen wird, so daß die Wahrscheinlichkeit eines Rückprallens auf ein Minimum herabgesetzt ist. Die physikalischen Eigenschaften, wie Härte, Elastizitätsmodul, Flexibilität und Steifheit der thermoplastischen oder wärmehärtenden Polymerisatzusammensetzung können bekanntlich durch Regelung der verwendeten Plastifiziermittelmengen oder anderer Kunststoffbestandteile beeinflußt werden.

Der aufblasbare Sicherheitsbeutel 12 kann ganz oder teilweise einen ersten Außenbehälter 14 umgeben, der eine Anzahl von Auslaßöffnungen 16 für das Strömungsmittel (Fig. 2) aufweist, P die derart ausgebildet und angeordnet sind, daß durch sie Strömungsmittel in das Innere des Beutels 12 strömen kann. Eine Anzahl Klemmen 17 und dergl. halten den Sicherheitsbeutel 12 lösbar um den Außenbehälter 14 herum fest.

Der erste Außenbehälter 14 umgibt im gezeigten Ausführungsbeispiel einen zweiten Innenbehälter 18, in dem Druckgas zum Auffüllen des Sicherheitsbeutels 12 bei einem Zusammenstoß gespeichert ist. SowJil der Außenbehälter 14 als auch der Innenbehälter oder Druckbehälter 18 weisen zylindrische Form auf, wobei der Druckbehälter 18 im wesentlichen konzentrisch innerhalb des Außenbehälters 14 zu liegen kommt. Damit Druckk luft bei einem Zusammenstoß aus dem Druckbehälter 18 und durch die Auslaßöffnungen 16 aus dem Außenbehälter I4ii den Sicherheitsbeutel 12 ausströmen kann, weist der Druckbehälter 18 eine Sollbruchstelle 26 auf, entlang der er mittels einer innerhalb von ihm angeordneten Sprengladung 30, die bei einem Zusammenstoß elektrisch gezündet wird, aufgeweitet werden kann (Fig. 2 und J5).

Gegenüber den Auslaßöffnungen 16 ist für das Strömungsmittel auf herkömmliche Weise eine Prallplatte 166 in der Sicherheitsvorrichtung 10 vorgesehen (Fig. 2 und j5). Sie dient einerseits zum Ablenken und Verteilen des durch die öffnungen 16 strömenden Strömungsmittelstromes und andererseits

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zum Auffangen, Schwächen und Dämpfen der Schallstoßwellen oder einer durch die Explosion der Sprengladung ^O erzeugten Kräfteansammlung und somit zur Verhinderung des Zubruchgehens des aufblasbaren Beutels 12. Die Sicherheitsvorrichtung 10 mit dem aufblasbaren Beutel kann auf beliebige (nicht gezeigte) Art in einem Fahrzeug angeordnet werden. Es wurde jedoch gefunden, daß es vorteilhaft ist, eine längliche Ausnehmung im Armaturenbrett eines Fahrzeugs zur Aufnahme der Vorrichtung 10 vorzusehen. Fig. 4, 5 und zeigen verschiedene Stellungen der Vorrichtung 10 innerhalb eines Personenkraftwagens. So kann zum Beispiel eine Ausnehmung im Vorder- oder Hintersitz für die Sicherheltsvorrichtung vorgesehen werden.

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Claims (2)

Patentansprüche

1. Sicherheitsvorrichtung zum Auffangen von Fahrzeug- oder Flugzeuginsassen bei einem Zusammenstoß bestehend aus einem aufblasbaren Sicherheitsbeutel, einem an den Beutel angeschlossenen, ein unter Druck stehendes Gas enthaltenden, Druckbehälter uü einer bei einem Zusammenstoß eine Verbindungsöffnung zwischen dem Druckbehälter und dem Sicherheitsbeutel erzeugenden Einrichtung, dadurch g ek e η η zeichnet, daß der Sicherheitsbeutel (12) aus einem Material besteht, das beim Aufprall eines Insassen unter Vergrößerung des Volumens des Beutels im wesentlichen plastisch irreversibel verformbar ist.

2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsbeutel (12) aus einem wärmehärtenden oder thermoplastischen Polymerisationsprodukt wie Polyvinylchlorid oder Polyäthylen besteht .

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