DE1779263C3 - Ringzylinderförmiger Gürtelrohling zum Flachaufbau eines bombierbaren Gürtelreifenrohlings und Verfahren zur Herstellung des Gürtelrohlings - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft einen ringzylinderförmigen Gürtelrohling zum Flachaufbau eines mit dem aufgebrachten Gürtelrohling in die Reifengestalt bombierbaren Gürtelreifenrohlings, der parallele, in einem Winkel von 40 bis 65° schräg zur Rohlingsumfangsrichtung liegende, mit einem vulkanisierbaren Elastomer beschichtete Kordfaden aufweist.

Es ist bereits bekannt, unter Verwendung eines Gürtelrohlings der eingangs genannten Art Radialkordreifen nach der Flachaufbaumethode dadurch herzustellen, daß der Reifenrohling auf einer zylindrischen Reifenaufbautrommel in einem einstufigen Verfahren aufgebaut und anschließend zu einer Torusform bombiert wird (FR-PS 14 72 840).

Bisher wurden hochwertige Radialreifen in einem zweistufigen Verfahren hergestellt, gemäß welchem eine der umfangsseitige Gürtel- und Laufflächenanordnung getrennt entsprechend ihrer endgültigen Gestalt hergestellt unc! dann über eine dehnbare Trommel gebracht wurde, auf welcher die Reifenkarkasse aufgebaut worden war, worauf die Karkasse in Berührung mit der zuvor hergestellten Gürtel- und Laufflächenanordnung gebracht wurde.

Es sind zwar bereits Versuche unternommen worden, Radialreifen in einem einstufigen Verfahren herzustellen, etwa gemäß der vorausgehend genannten FR-PS 14 72 840. Dabei zeigen jedoch die Kordfaden der in Uml'angsrichtung verlaufenden, unter der Lauffläche angeordneten Versteifungseinlagen einen Widerstand gegen ein »Pantographieren« im Bereich ihrer Ränder während des Bombiervorgangs, so daß sie in eine näherungsweise S-förmige Gestalt verformt werden, wodurch unerwünschte Falten entstehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und die Herstellung von Radialreifen hoher Qualität in einem wirtschaftlichen Einstufenverfahren zu ermöglichen.

Dies wird mit Hilfe eines eingangs genannten Gürtelrohlings erreicht, bei welchem erfindungsgemäß die Elastomerbeschichtung in den Zwischenräumen zwischen den Kordfäden von beiden Oberflächen her wellenförmig erheblich verjüngt ist.

Als Folge der erfindungsgemäßen Ausbildung des Gürtelrohlings wird eine gleichmäßige Bewegung der Kordfäden des Gürtelrohlings während des Pantographierens beim Bombieren vereinfacht, weil der Widerstand gegen die Bewegung verringert ist

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Gürtelrohlings, bei dem eine Schar vieler parallel im Abstand voneinander geführter Kordfaden mit einem vulkanisierbaren Elastomer beschichtet wird. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichten der Kordfaden durch Auflegen je einer dünnen Elastomerlage von jeder Seite her erfolgt.

Auf diese Weise sind die Kordfäden zwischen dünnen Elastomeranlagen angeordnet, die einer Bewegung einen geringen Widerstand entgegensetzen, so daß diese Bewegung gleichmäßig erfolgt und ein Reifen hoher Qualität erhalten wird

Beim erfindungsgemäßen Gürtelrohling sind beide Seiten gewellt und mit einer dünnen Elastomerlage überzogen. Die Verwendung von Gewebelagen, die an einer Seite wellenförmig ausgebildet sind, ist aus der US-PS 26 50 642 bekannt, jedoch waren diese Gewebelagen weder für die Verwendung in Radialreifen bestimmt, noch wären sie dazu geeignet. Die bekannte Gewebelagen wiesen an einer Seite eine dicke Kautschukschicht auf, so daß ihre Verwendung als Gürtel in einem Radialreifen nicht zweckmäßig sein würde.

Die Erfindung wird anschließend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Ansicht eines Gürtelrohlings vor dem Bombieren,

F i g. 2 eine Schnittansicht einer Zweigürtelkombination vor dem Bombieren,

Fig.3 eine Teilansicht in Draufsicht der in Fig.2 dargestellten Zweigürtelkombination, teilweise im Schnitt,

F i g. 4 eine Schnittansicht der in den F i g. 2 und 3 gezeigten Zweigürtelkombination nach dem Bombieren,

F i g. 5 eine Teilansicht in Draufsicht der Zweigürtelkombination nach F i g. 4, teilweise im Schnitt,

Fig.6 eine Teilansicht eines unbombierten Reifenaufbaus in schaubildlicher Darstellung, wobei Teile weggebrochen sind,

F i g. 7 eine Teilansicht eines fertigen Reifens in schaubildlicher Darstellung, wobei Teile weggebrochen sind.

Der in F i g. 1 dargestellte Gürtelrohling 1 weist Kordfaden 2 auf, die in eine Elastomerbeschichtung 4 eingebettet sind, wobei die Dicke der Elastomerbeschichtung in den Zwischenräumen 6 zwischen den Kordfäden 2 geringer als der Durchmesser eines Kordfadens 2 ist. Die Kordfaden 2 können aus Glasfaser, Kunstseide, Polyamid-6,6, Polyester oder Stahldraht sein. Die Dicke der Elastomerbeschichtung 4 zwischen den Kordfaden 2 soll etwa 40% des Durchmessers eines Kordfadens 2 betragen. Das im Gürtelrohling 1 verwendete Elastomer kann beispielsweise Styrol-Bütadien, Butadien oder Naturkautschuk sein. Ferner können Kombinationen dieser Arten verwendet werden. Der Gürtelrohling 1 hat, wie in F i g. 1 ersichtlich ist, eine wellige Gestalt.

Die Kordfäden 2 des Gürtelrohlings 1 sollen mit einem Winkel zwischen 40 und 65° zur Längsabmessung des Gürtelrohlings Il liegen. Die Kordfäden 2 sind zueinander parallel und längs des Gürtelrohlings 1 in

einem solchen Abstand voneinander, daß sie eine »Endenzahl« zwischen drei und fünf Enden je cm haben.

Häufig werden mehrere Gürtel als Umfangsstabilisierungsmittel in einem Radialreifen verwendet. Eine solche Anzahl ist in den F i g. 2 bis 5 gezeigt, in welchen zwei Gürtelrohlinge 1, Γ wie in F i g. 1 geze.gt, aufeinandergelegt sind, wobei die Kordfäden 2,2* je den gleichen Winkel haben, jedoch in entgegengesetzten Richtungen liegen. Die F i g. 2 und 3 zeigen die Gürtelkombination in ihrem nicht bombierten Zustand. Beim Bombieren erhalten die Gürtelrohlinge 1, 1' die in d->n F i g. 4 und 5 gezeigte Gestalt Wie ersichtlich, bewegen sich bzw. »pantographieren« die Kordfaden 2, 2' auf einen kleineren Winkel, der gewöhnlich weniger als 20° beträgt. Der Abstand zwischen den Kordfaden 2, 2' wird geringer und die Hohlräume in den Zwischenräumen 6, welche durch die anfängliche dünne Elastomerbeschichtung 4 gebildet werden, verschwinden. Wie in Fig.4 gezeigt, haben die Gürtelrohlinge 1, 1' keine wellige Gestalt mehr. Die endgültige »Endcnzahl« der Kordfaden 2, 2' beträgt nach dem Bombieren des Gürtelrohlings 1,1' zwischen 6 und 9 Enden je cm. Hierbei ist zu erwähnen, daß zwar die Länge des Gürtelrohlings 1,1' beim Bombieren zunimmt, jedoch seine Breite abnimmt. Beispielsweise nimmt die Breite der in den *5 Fig.2 und 3 gezeigten Gürtelrohlinge 1, 1' durch das Bombieren auf die in den F 1 g. 4 und 5 gezeigte Breite ab. '

Eine Möglichkeit zur Herstellung des Gürtelrohlings 1 besteht darin, eine erste flache Elastomerlage mit einer Dicke von 3,8 mm auf eine Trommel aufzubringen.

Hierauf werden Kordfaden 2 um die Außenseite dieser ersten Elastomerlage herumgewickelt. Sodann wird eine zweite flache Elastomerlage von der gleichen Dikke auf die Außenseite der Kordfaden 2 aufgelegt. Nun wird ein Stück schräg geschnitten, um einen rechteckigen Streifen mit einer Breite von etwa 30,5 cm zu erhalten. Der Streifen wird dann endlos gespleißt. Der Fadenwinkel des gespleißten Streifens beträgt 42°, und die Kordfaden-»Endenzahl« beträgt etwa drei Enden je cm.

Ein Gürtelrohling 1, der auf diese Weise hergestellt worden ist, nimmt, wenn er durch eine Reifenaufbautrommel 1 zusammen mit einer Radialkarkasse und einem Rohlaufstreifen bombiert wird, auf eine Breite von 12,7 cm ab. Die Kordfaden 2 in dem bombierten Gürteirohling 1 bilden einen Winkel von 14° mit dem Umfang des Reifens bei einer endgültigen »Endenzahl« von 6 Enden je cm.

F i g. 5 zeigt einen nicht bombierten Radialreifenrohling, der nach dem »einstufigen« Flachbandverfahren aufgebaut worden ist. Radiale Karkassenlagen 8 werden auf eine Trommel 10 so aufgebracht, daß ihre Kordfaden 2,2' längs der Achse der Trommel 10 liegen und ihre Enden die Kanten der Trommel 10 überlappen. Hierauf werden Wulstringe 12 aufgelegt und die Enden der Karkassenlagen 8 über die Wulstringe 12 umgeschlagen und festgedrückt. Über die Karkassenlagen 8 werden um die Trommel 10 herum in deren Mitte zwei Gürtelrohlinge 1, Γ der vorangehend beschriebenen Art herumgelegt. Ein Rohlaufstreifen und Seitenwandmaterial 14 werden auf die Gürtelrohlinge i, Γ und die Karkassenlagen 8 um die Trommel 10 herum aufgebracht. Zwischen der obersten Karkassenlage 8 und dem dieser benachbarten Gürtelrohling Γ wird gewöhnlich ein Gleitmittel, wie Zinkstearat, vorgesehen. Ferner kann die Fläche zwischen dem Rohlaufstreifen und dem diesem benachbarten Gürtelrohling 1 mit einem Gleitmittel versehen werden. Der Gesamtaufbau wird dann durch die dehnbare Trommel 10 auf die in Fi g. 7 gezeigte Form bombiert. Die Gürtelrohlinge 1, Γ erfahren je eine Längenzunahme und eine Breitenverringerung, während die Kordfäden 2, 2' auf den gewünschten kleineren Winkel »pantographieren«. Der bombierte Reifenrohling wird dann in einer Form vulkanisiert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Ringzylinderförmiger Gürtelrohling zum Flachaufbau eines mit dem aufgebrachten Gürtelrohling in die Reifengestalt bombierbaren Gürtelreifenrohlings, der parallele, in einem Winkel von 40 bis 65° schräg zur Rohlingsumfangsrichtung liegende, mit einem vulkanisierbaren Elastomer beschichtete Kordfaden aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elastomerbeschichtung (4) in den Zwischenräumen (6) zwischen den Kordfaden (2) von beiden Oberflächen her wellenförmig erheblich verjüngt ist.

2. Verfahren zum Herstellen eines Gürtelrohlings nach Anspruch 1, bei dem eine Schar vieler parallel im Abstand voneinander geführter Kordfäden mit einem vulkanisierbaren Elastomer beschichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichten der Kordfaden durch Auflegen je einer dünnen EIastomerlage von jeder Seite der Schar her erfolgt.