DE1774015A1 - Verfahren zur Untersuchung von Stoffproben - Google Patents
Verfahren zur Untersuchung von StoffprobenInfo
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Description
BALZEHS VAKUUM GMBH , Seehofstr. 11 , 6-Frankfurt/M-70
Verfahren zur Untersuchung von Stoffproben
Bei einem bekannten Verfahren zur Untersuchung von Stoffproben wird die zu untersuchende Probe unter Vakuum bei einem bestimmten
Druck erhitzt und die von ihr bei sich ändernder Temperatur mit der umgebenden Atmosphäre ausgetauschte d.h. aufgenommene
oder abgegebene Gasmenge bestimmt. Das Verfahren beruht darauf, dass eine solche Probe. die durch Temperaturveränderungen austauschbaren
Gase nicht mit gleichmässiger Geschwindigkeit aufnimmt
bzw. abgibt, sondern bei jeweils ganz bestimmten Temperaturen innerhalb eines verhältnismäesig engen Temperaturintervalles
Es ist daher möglich aus den bei gemessenen Temperaturen ausgetauschten Gasmengen auf Bindungszustand und Art des Gases zu
schliessen.
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Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, dass der Gasaustausch auch noch vom zeitlichen Verlauf der Temperaturänderung
abhängig ist, was die Genauigkeit sehr beeinträchtigt. Man hat deshalb bisher das Verfahren stets unter
gleichmässiger Temperaturänderung der Probe (konstantem Δ^/Δt)
durchzuführen- versucht; die erhaltenen Ergebnisse hatten nur
bei Angabe dieser Temperaturänderungsgeschwindigkeit (in Grad C/sek.)Bedeutung. Ergebnisse, die mit verschieden schnellen
Temperaturänderungen gewonnen wurden, konnten nur bedingt miteinander verglichen werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, eine Methode zur Durchführung des Verfahrens der sogenannten Vakuumthermoanalyse
zu finden, die von diesem Nachteil frei ist und noch einige Vorteile aufweist, wie auB der nachfolgenden Beschreibung
ersichtlich wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Untersuchung von Stoffproben, wobei die zu untersuchende Probe unter Vakuum erhitzt
und die von ihr hierbei ausgetauschte Gasmenge als Funktion der Temperatur bestimmt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren durch veränderliche Einstellung^ der Probentem—
peratur in der Weise durchgeführt wird, dass die pro Zeiteinheit
ausgetauschte Gasmenge praktisch konstant gehalten wird.
Zweckmässigerweise wird hierbei so vorgegangen, dass die pro
Zeiteinheit ausgetauschte Gasmenge als Regelgrösse zur Einstellung
der Probentemperatur verwendet wird, wozu ansich bekannte Regeleinrichtungen verwendet werden können, welche automatisch
die Probentemperatur bei Abweichungen des Gasaustausches vom vorbestimmten Wert in solchem Sinne verändern, dass dieser
wieder erreicht wird.
Nach der Erfindung wird also im Gegensatz zum bekannten Stand
der Technik nicht mit gleichmässiger Teeperaturänderungsge-
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schwindigkeit der Probe gearbeitet; vielmehr ergibt sich
erfindungsgemüss der Temperaturverlauf als nicht monotone
Funktion der Zeit. Es hat sich gezeigt, dass dieses nach der Erfindung zu erstellende Diagramm sehr genau und besser
reproduzierbar ist und eine bessere analytische Auflösung erreichen lässt als die bisher übliche Erfassung der ausgetauschten
Gasmenge in Abhängigkeit von der Zeit bei gleich« massigem Temperaturanstieg der Probe.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werde diese anhand anliegender Zeichnungen näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt als Ausschnitt aus einem Registrierstreifen ein sogenanntes Vakuumthermogramm, wie es nach dem bekannten
Stand der Technik eratellt wurde, wobei die Temperatur einer 146 mg schweren Kalziumoxalatprobe möglichst gleichmässig lang- "
sam erhöht und die dabei stattfindende Gasabgabe als Gewichtsabnahme der Probe ermittelt wurde. Die Kurve 1 in Fig. 1
zeigt den Verlauf der Temperatur T, die Kurve 2 das mit steigender üfentemperatur abnehmende Probengewicht in Abhängigkeit
von der Zeit t an. Man ersieht, dass bei Temperaturen zwischen 100 und etwa 25ü°C, 420 bis 48O°0 und 600 bis 840°C gewisse
Zersetzungsvorgänge an der Probe stattfinden, 'doch ist schon bei diesem ausgewählt guten Beispiel die zugehörige Zersetzungs- %
temperatur nicht sehr scharf erfassbar. In anderen Fällen führt das bekannte Verfahren der Vakuumthermographie noch zu viel
unsichereren Ergebnissen.
Die Fig. 2 zeigt demgegenüber ein Vakuumthermogramm, welches mit der unten beschriebenen Vorrichtung nach der Erfindung
an einer nur 9 mg schweren Kalziumoxalatprobe erhalten wurde. Die Zersetzungstemperaturen erscheinen hier sehr scharf ausgeprägt,
ausserdem erhält man, wie eine eingehende Untersuchung gezeigt hat, im erfindungsgemässen Falle Werte für die
1) Neue Zürcher Zeitung, Technik Beilage, vom 20.5.1964
109831 /08A0
Zersetzungstemperaturen, die ganz nahe bei den wahren Werten liegen, wogegen bei der Methode des gleichmässigen Temperaturanstiegs
von den wahren Werten abweichende und wie in Fig. 1 gezeigt, ungenaue bestimmbare Temperaturangaben entstehen.
Bei der Probe nach der Fig. 2 wurde schon bei 80 C HgO, bei
4OU0G CO und bei 56O0C GO2 abgespalten.
Eine einfache Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Darin
bedeutet 11 die evakuierbare Üfenkammer, in welcher sich die
Probe 12 befindet, wobei die üfenkammer und die darin befindliche Probe durch eine Heizeinrichtung 13 auf Temperaturen
erhitzt werden, die durch das Heizleistungssteuergerät 14 bestimmt werden. Dieses ist mit dem Druckfühler 15 verbunden
und steuert die Temperatur der Ofenkammer derart, dass der Druck in dieser,der von der Gasabgabe der Probe und von der
in der Zeiteinheit durch die Vakuumpumpe 16 abgepumpten Gasmenge abhängt, möglichst konstant bleibt. Da die Zuleitung
von der Ofenkammer zur Pumpe einen ganz bestimmten Grasleitwert besitzt, bedeutet ein konstanter Druck, dass auch die
in der Zeiteinheit gepumpte Gasmenge die dem Druck proportional ist, konstant ist. Sobald der Druckfühler eine Abweichung
vom Drucksollwert anzeigt, wird die Heizleistung des Ofens durch das Steuergerät verändert, und zwar erhöht, wenn
die Gasabgabe der Probe und damit der Druck absinkt bzw. vermindert,
wenn die Gasabgabe der Probe und mit ihr der Druck ansteigen. Auf diese Weise wird somit der Druck in der Ofenkammer
mit geringen Schwankungen auf eine vorgewählte Grosse eingeregelt. Da wie erwähnt, aus dem praktisch konstanten
Druck eine konstante Gasabgabe resultiert, so dass die Zeit ein Mass für die integral von einem bestimmten Messzeitpunkt
an von dor Probo ubgecobonQ Gaomonco darstellt, kann das Diagramm
gemäss Fig. 2 auf einfachste Weise erhalten werden, indem die sich ändernde Ofentemperatur mit Hilfe eines elektri-
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sehen Thermometers 17 laufend gemessen und durch den Schreiber
18 aufgezeichnet wird. Der Zeitvorschub des Schreibers stellt dann gleichzeitig die Koordinate für die integrale
Gasmenge dar und kann z.B. in Normalkubikzentimetern geeicht werden. (Gasmenge umgerechnet auf cm bei O 0 und 76ü Torr)
Ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemässen Einrichtung,
durch welche die Probentemperatur in Abhängigkeit von der integralen, d.h. von einem bestimmten Messzeitpunkt an beginnend,
ausgetauschten Grasmenge aufgezeichnet werden kann, zeigt die Fig. 4. üfenkammer 21, Heizeinrichtung 22 zur Erhitzung
einer Probe 23, Heizleistungssteuergerät 24, sowie Temperaturmesseinrichtung 25 können in gleicher Weise
aufgebaut sein wie im Beispiel der Fig.3. Unterschiedlich ist jedoch, dass die ausgetauschte, d.h. von der Probe abgegebene
oder bei absorbierenden Proben von ihr aufgenommene Gasmenge nicht einfach durch Messung des Druckes in der üfenkammer
bestimmt wird, sondern zu diesem Zweck ein eigenes (handelsübliches) Gasmengenmessgerät eingesetzt wird, welches
einen Druckfühler 26, ein elektro - magnetisch betätigtes Ventil 27, die Vakuumpumpe 28, sowie ein Steuergerät 29 umfasst.
Dieses Gasmengenmessgerät - im einzelnen beschrieben in DP 1 145 815 - arbeitet in der Weise, dass eine angeschlossene
Messkammer, in diesem Falle die üfenkammer mit den angeschlossenen Leitungen, periodisch mit dem zu messenden
Gas auf einen vorbestimmten Druck P1 aufgefüllt wird, so
dann auf einen vorbestimmten niedrigeren Druck pp entleert
XlSW
wird, wieder auf den Druck p, aufgefüllt wira, wobei sich
aus der Zaht der Messkammerfüllungen und der Druckdifferenz P1 - ρ« die durchgesetzte Gasmenge ergibt.
Im vorliegenden Fall wird die als Messkammer dienende üfenkammer
21 bei einer gasabgebenden Probe 23 durch das abgegebene Gas gefüllt und sobald der durch den Druckfühler 26
festgestellte Druck p-, erreicht ist, das Ventil 27 geöffnet
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und auf den Druck p„ abgepumpt, darauf das Ventil wieder
geschlossen, die üfenkammer erneut mit dem Messgas aufgefüllt usw. . Bei jeder Ventilbetätigung sendet das Steuergerät
29 gleichzeitig einen elektrischen Impuls zu einem Impulsformgerät 30»das z.B. ein Monovibrator sein kann
und die Aufgabe hat, für jeden eingehenden Impuls, dessen Dauer und Höhe veränderlich sein können, einen stets gleichbleibenden
Ausgangsimpuls zur Betätigung des Papiervorschubes des Schreibers 31 abzugeben. Da jede Ventilbetätigung
einer ganz bestimmten ausgetauschten Gasmenge entspricht, wird somit das Diagramm Ofentemperatur in Abhängigkeit von
der ausgetauschten Gasmenge geschrieben. Soll die von einer Probe in der Üfenkammer sorbierbare Gasmenge bestimmt werden·,
wird anstelle der Pumpe (16,28) eine Quelle sorbierbaren Gases angeschlossen, wobei in diesem Falle das Heizleistungs—
steuergerät die Ofentemperatur erhöhen muss, wenn der Druck infolge zu hoher Sorptionsgeschwindigkeit abfällt bzw. die
Temperatur absenken muss, wenn der Druck infolge zu geringer Sorption ansteigt.
Eine für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
oft hinreichende praktische Konstanthaltung der ausgetausch—
ten Gasmenge wird auch dann erreicht, wenn nur eine sogenannte Zweipunktregelung angewendet wird, bei welcher die Regelgrösse
innerhalb einer oberen und einer unteren Grenze gehalten wird.
PH 6726
109831/0 840 bad ORIGINAL
Claims (4)
1. ν erfahr in sur mtery jchun.g von ,toff^.robfn, vc>>t die aa
tf;;ttirötfcuonde ; robe outer Vakuum erhitzt aiii iic1 von ihr
hierbei ausgetauschte i*a8iuen£ie alu /uriittion der temperatur
bestlauut wird, dadurch, g e λ e :. η 2 e i c h η e t,
das3 das Verfahren durch veränderliche Einstelluji^ der i'robontenperut'or
in der «.eije durchirefiihrt wird, daa-3 die pro
Zeiteinheit ausgetiiuachto \iasmonge praktisch konstant gehalten
wird.
2. Verfahren ri'jch i-atentanspruch 1, d a d u r c h £ & -
k e η η ζ e i c h η e' t, dass die pro Zeiteinheit ausgetauschte
Ja3ixenge .1I3 Aegelgrüase zur Liustelluiig der irobenteraperatur
verwendet wird.
3· Verfahren nach Patentanspruch 1, d ". d arch, ^e k e η η—
ζ ε i c Ii η e t, d^css 'der ^asauatciaBch der robe bei korioLiiiten:
Jruck durchgeführt wird.
4. Verfuhren nach iatentaiiaprach 1, d a d u r c h g e /. e η η-zeichne
t, dnss iaittels eines autoKatisch äcareibtnaen
TeK.i>erutuririesi3i*r:r:ttes die irobenteitperatur in Abhängi,;keit
veil der «Jeit a.uffoe2eicimet wird.
6726 d
ÖAD ORfÖJNAL
109831/0840
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