DE3122642C2 - Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser SubstanzenInfo
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Abstract
Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen, insbesondere zur Bestimmung der Bodenfeuchte, bei dem ein in den Substanzen bzw. der Mischung eingebetteter elektrischer Widerstandsdraht jeweils mit vorbestimmten Mengen elektrischer Energie kurzzeitig erwärmt wird, wobei für die einzelnen Substanzen Kalibriermessungen bei verschiedenen Energiemengen vorgenommen werden und aus den Messungen der einzelnen Substanzen sowie der Schichtung oder Mischung rechnerisch der jeweilige Anteil der Substanz ermittelt wird. Bei Messungen der Bodenfeuchte ist eine Bestimmung allein aufgrund einer Kalibrierkurve aufgezeigt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder
gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung diener Substanzen mit Hilfe eines elektrischen Wider-Standsdrahtes
mit positivem Temperaturkoeffizienten, welcher in die Mischung oder Schichtung eingetaucht
sowie mit elektrischer Energie beaufschlagt wird und durch dessen Widerstandsänderung eine Meßgröße
beeinflußt wird.
Eä ist bekannt, bei Mischungen oder Schichtungen obengenannter Substanzen laborförmige Untersuchungen
vorzunehmen, indem Proben der jeweiligen Mischungen oder Schichtungen in die einzelnen Bestandteile
aufgetrennt und deren Menge nach der Trennung im einzelnen bestimmt werden. Da nur eine punktförmige
Probeentnahme möglich ist, müssen bei örtlich sich ändernden Zusammensetzungen der Mischungen oder
w Schichtungen entsprechend viele Proben möglichst dicht nebeneinander entnommen werden, so daß sich ein
großer Aufwand für die Bestimmung der Anteile unterschiedlicher Substanzen ergibt.
Die Entnahme der Proben und ihre Trennung in die einzelnen Bestandteile bereitet außerdem erhebliche
Schwierigkeiten, wenn größere Entfernungen zwischen der Probeentnahmestelle und der labormäßigen Untersuchungsstelle
liegen, da auf dem Transport der Proben Veränderungen, beispielsweise des flüssigen Anteiles,
auftreten können und hierdurch Fehler unvermeidbar sind. Die labortechnische Untersuchung der Proben
erfordert nicht nur einen großen Aufwand, sondern auch erhebliche Zeitspannen, die sich in vielen Fällen
nachteilig auswirken, beispielsweise wenn der aktuelle Wassergehalt im Boden in der durchwurzelten Zone
festgestellt werden soll, um das oft nur begrenzt zur Verfügung stehende Bewässerungswasser effektiver zu
nutzen. In anderen Fällen, beispielsweise bei der Konditionierung von Schüttgütern in Silos od. dgl, sind
kurzfristige Bestimmungen der verschiedenen Substanzanteile in unterschiedlichen Schichthöhen des silierten
Gutes erforderlich, um beispielsweise Feuchtigkeitsschwankungen od. dgl. in möglichst engen Grenzen zu
halten.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren, welches jedoch nur für die Feststellung des Gehaltes einer verdampfbaren
Substanz in einer Mischung geeignet ist (GB-PS 20 42 737), wird die Entnahme einer Probemenge
vermieden. Dabei dient das bekannte Verfahren zur Ermittlung des Wassergehaltes in einem insbesondere zu
Härtezwecken dienenden ölbad. Hierzu ist vorgesehen, einen elektrischen temperaturabhängigen Widerstand
in das Bad einzutauchen sowie mit so viel Energie zu speisen, daß er eine konstante Temperatur oberhalb der
Verdampfungstemperatur des Wasser annimmt Wenn der Widerstand abkühlt und sein Widerstandswert dls
Energie der Wasserverdampfung sinkt, wird ein Signal ausgelöst und veranlaßt, daß die Energiezufuhr erhöht
wird, bis der Widerstand seine vorgegebene Temperatur wieder erreicht Die Impulse der erhöhten Energiezufuhr
werden erfaßt und lösen ein Signal aus, wenn so viel Wasser in dem Öl ist, daß der zeitliche Änderungswert
der Impulse einen vorgegebenen Durchschnittswert überschreitet
Das vorgenannte Verfahren erfordert für die Aufrechterhaltung der konstanten Temperatur des elektrischen
Widerstandes oberhalb der Verdampfungstemperatur des Wassers über die gesamte Dauer der Messung eine
entsprechende Energieeinspeisung in den temperaturabhängigen Widerstand. Hierdurch erfolgt eine zusätzliche
Erwärmung und Beeinflussung des Zustandes der den Draht umgebenden Mischung, die sich besonders bei
temperaturempfindlichen Flüssigkeiten und auch bei kleineren Flüsrigkeitsmengen nachteilig bemerkbar machen
und die bei Mischungen von Flüssigkeiten und Feststoffen zu einer Verarmung der Flüssig, eitskomponente
im Bereich des elektrischen Widerstandsdrahtes führen.
Es ist fernerhin bekannt (Winfried Lück: Feuchtigkeit; Grundlagen-Messen-Regeln, R. Oldenbourg München-Wien
1964, S. 185—186), den Feuchtigkeitsgrad eines Schüttgutstromes zu messen, indem das Temperaturgefälle
einer aus dem Meßgut gebildeten Wärmeableitstrecke ermittelt wird. Zu diesem Zweck ist in einem in den
Schüttgutstrom eingebetteten Rohr eine Heizpatrone vorgesehr-A, welche mit konstanter Netzspannung gespeist
wird und in dessen unmittelbarer Nähe ein innerhalb des Rohres vorgesehenes Thermoelement angeordnet
ist Da die Abführung der Wärme von dem durch die Patrone beheizten Rohr von dem Feuchtigkeitsgehali
des Schüttgutes abhängig ist, können über die Tempersturmessungen Änderungen des Feuchtigkeitsgehaltes im
Schüttgut ermittelt werden.
Auch bei dem vorgenannten Verfahren ist eine laufende Aufheizung des Gutes mittels der Heizpatrone
erforderlich, um einen sich verändernden Feuchtigkeitsgehalt in dem Schüttgut erfassen zu können.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren der einleitend genannten Art so auszubilden, daß der
Anteil der unterschiedlichen Substanzen einer Mischung oder Schichtung über einen größeren räumlichen
Bereich entlang größerer Strecken ohne die Gefahr von Verfälschungen oder Veränderungen der Mischungen
oder Schichtungen infolge des Meßvorganges ermittelt wird.
Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das eingangs ganannte Verfahren erfindungsgemäß
dadurch, daß für die Mischung oder Schichtung die Anzahl η der verschiedenen Substanzen ermittelt und in die
einzelnen Substanzen der elektrische Widerstandsdraht eingebettet und jeweils mittels vorbestimmter n-\
verschiedener Mengen elektrischer Energie kurzzeitig innerhalb von Millisekunden bis höchstens einige Sekunden
bis maximal unterhalb der Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur der in der Mischung oder Schichtung
vorhandenen Substanz mit der geringsten Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur erwärmt wird und
dabei Kalibriermessungen der Einspeisezeiten für die Zufuhr der vorbestimmten Energiemengen vorgenommen
werden, und daß mit einem in die zu untersuchenden Mischungen oder Schichtungen eingebetteten Widerstandsdraht
gleicher mechanischer und elektrischer Daten sowie bei Einspeisung der gleichen vorbestimmten
Energiemengen wie bei den Kalibriermessungen die jeweiligen Einspeisezeiten erneut gemessen und aus den
Werten dieser Messungen sowie der Kalibriermessungen die einzelnen Substanzen der Mischung oder Schichtung
ermittelt werden.
Bei dem neuen Verfahren ist es lediglich erforderlich, in einer einmaligen labortechnischen Untersuchung die
Anzahl π der in der Mischung oder Schichtung vorhandenen Substanzen festzustellen und für diese einzelnen
Substanzen Kalibriermessungen der Eispeisezeiten mit verschiedenen Energiemengen vorzunehmen, um hieraus
Größen zu erhalten, die für die Auswertung der nachfolgenden Messungen in der Schichtung oder Mischung
verwendet werden. Bei einer Veränderung der Mischung oder Schichtung der Substanzen sind keine neuen
labortechnischen Untersuchungen notwendig, sondern aus d^n Daten der einmaligen labortechnischen Untersuchung
sowie den Daten der späteren Messungen können jeweils die sich ändernden Zusammensetzungen der
Mischung oder Schichtung ermittelt werden.
Das Meßprinzip besteht darin, daß mit einer vorbestimmten elektrischen Energiemenge der Widerstandsdraht erwärmt wird. Dabei ist dor Grad der Erwärmung umso höher, je weniger Wärme der Draht an seine
Umgebung abgeben kann. Da der elektrische Widerstand des Drahtes mit zunehmender Temperatur ansteigt,
ändert sich bei gleichbleibender elektrischer Energiemenge die Einspeisezeit. Da die Wärmeabgabe des Widerstandsdrahtes
von der ihn umgebenden Substanz abhängt und die Wärmeabgabe an die unterschiedlichen eo
Substanzen verschieden ist, ergeben sich bei Einbettung des Widerstandsdrahtes in die einzelnen Substanzen
auch unterschiedliche Einspeisezeiten und mit zunehmender elektrischer Energiemenge auch unterschiedliche
Änderungen der Einspeisezeiten.
Als geeignete Widerstandsdrähte kommen solche in Betracht, die einen hinre:nr>end großen Temperaturkoeffizienten
im Meßbereich aufweisen, wie z. B. Wolfram, Kupfer od. dgl.
Dabei wurde festgestellt, daß im Meßbereich eine lineare Beziehung zwischen der Einspeisezeit und der
Drahtlänge besteht. Es svurde ferner festgestellt, daß eine lineare Abhängigkeit zwischen der Einspeisezeit und
den Anteilen der Meßdrahtoberfläche gegeben ist, die mit unterschiedlichen Medien in Berührung stehen.
Aufgrund dieser linearen Abhängigkeit ist die Ermittlung der einzelnen Substanzen einer Mischung oder
Schichtung möglich, und zwar rechnerisch mit Hilfe folgender Gleichungen:
Z41 = Σ L-2a\
o-l
a-1
/.j : Anteil der Meßdrahtoberfläche, die mit der Substanz »a« der Mischung/Schichtung in Berührung steht.
Z,\.. Zjc„.|)= Einspeisezeiten bei den Energiemengen 1 bis (η·\), wenn die gesamte Meßdrahtober
fläche mit der Substanz »a« in Berührung steht.
Zb\ ... Ζχη.η= Einspeisezeiten bei den Energiemengen 1 bis Cn-I), wenn der Meßdraht mit der
Mischung/Schichtung »tx< in Berührung steht.
Als Beispiel für die Anwendung der vorgenannten Gleichung sei angenommen, daß ein Widerstandsdraht im
Erdreich verlegt sei, welches im wesentlichen Quarz als feste Bestandteile enthält sowie Luft und Wasser. Bei
dieser Annahme ergibt sich die Einspeisezeit einer vorbestimmten Energiemenge in den Widerstandsdraht aus
der Beziehung
Z=tv · Zw + q ■ Zq+\ ■ Z,
mitZ» = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Wasser umgeben wäre
Zq = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Quarz umgeben wäre
Zi = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Luft umgeben wäre
w.q.l — Anteil der Meßdrahtoberfläche, der mit Wasser M, Quarz (q) und Luft (I) in Berührung steht.
Da die Größen Z»; Z,; Z/durch die genannten Messungen im Labor bestimmt worden sind und da w+ q + I= 1
ist. sind in der obengenannten Ausgangsgleichung nur zwei Größen unbekannt. Durch die Messung für zwei
Energiebereiche I und II ergeben sich zwei Gleichungen mit den Unbekannten w und q folgender Form:
Zi=w- Zwi + q ■ Zq\ +(1 — w—q) ■ Zn
Zu=w ■ Zw\\ + q ■ Zqii + (]—w—q) ■ Zn\
Zu=w ■ Zw\\ + q ■ Zqii + (]—w—q) ■ Zn\
Aus den vorgenannten Gleichungen können die Größen w und q errechnet und in die obige Anfangsgleichung
eingesetzt werden.
Es ist ersichtlich, daß entsprechend dem Beispiel für jede beliebige Anzahl von Substanzen durch Ermittlung
Es ist ersichtlich, daß entsprechend dem Beispiel für jede beliebige Anzahl von Substanzen durch Ermittlung
der Einspeisezeiten bei den Energiemengen \-(n-\) die rechnerische Ermittlung der jeweils den Draht anteilig
umgebenden Substanzen möglich ist.
Da die Einspeisezeiten möglichst kurz gehalten werden und in der Größenordnung von Millisekunden bis
höchstens einige Sekunden liegen, ergeben sich bei Einhaltung von Drahterwärmungen bis maximal unterhalb
der Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur der in der Mischung oder Schichtung vorhandenen Substanz
so mit der geringsten Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur keine nachhaltigen Veränderungen der Mischungen
oder Schichtungen in der unmittelbaren Umgebung des Drahtes, die zu einer Verfälschung evtl.
kurzfristig aufeinanderfolgender Messungen führen könnten. Um die Beeinflussung der Umgebung des Drahtes
möglichst gering zu halten, wird man kurze Einspeisezeiten und hohe Differenztemperaturen des Drahtes
zwischen dem Beginn und dem Ende der Einspeisezeiten anstreben.
Das beschriebene Meßprinzip hat besondere Bedeutung zur Bestimmung des Anteiles an flüssiger Substanz in
einer Mischung dieser Substanz mit festen und/oder gasförmigen Substanzen, insbesondere beim Verfahren zur
Bestimmung der Bodenfeuchte mit Hilfe eines elektrischen Widerstandsdrahtes. Dabei ist eine einfachere
Kalibrierung möglich.
Erfindungsgemäß wird zweckmäßig so vorgegangen, daß der elektrische Widerstandsdraht in eine repräsentative
Probe der Mischung eingebettet und mit einer vorbestimmten Menge elektrischer Energie kurzzeitig
innerhalb von Millisekunden bis höchstens einige Sekunden bis maximal unterhalb der Verdampfungs- oder
Entzündungstemperatur der flüssigen Substanz erwärmt und eine Kalibrierkurve aus Einzelmessungen in Abhängigkeit
eines jeweils eingestellten bekannten Feuchtigkeitsgrades ermittelt wird, und daß in der zu untersuchenden
Substanzmischung mit einem Draht gleicher mechanischer und elektrischer Daten sowie mit der
gleichen Energiemenge die Messung wiederhoit und der Anteil an flüssiger Substanz nach der Kalibrierkurve
bestimmt wird.
So kann beispielsweise zur Bestimmung der Bodenfeuchte eine entsprechende Kalibrierkurve für eine Bodenprobe
erstellt werden, um mittels eines bleibend in dem hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehaltes zu überprüfenden
bzw. zu überwachenden Bodens durch in zeitlichen Abständen vorgenommene Messungen den jeweiligen
Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Der im Boden eingebrachte Widerstandsdraht kann dabei Längen von IO m
und mehr aufweisen, so daß man über größere Strecken den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens ermitteln kann.
Derartige Feuchtigkeitsmessungen sind nicht nur im Boden, sondern auch in anderen Substanzen in gleicher
Weise möglich, beispielsweise in den verschiedenen Schichten von in Haufwerken gelagerten Schüttgütern
od. dgl.
Die Zuführung der jeweilig vorbestimmten Energiemengen zu dem Widerstandsdraht kann auf sehr unterschivJliche
Weise erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, mit Hilfe von Mikroprozessoren die Zuführung
einer bestimmten Energiemenge aus einer leistungsstarken Stromquelle zu steuern.
Als besonders zweckmäßig und einfach hat es sich erwiesen, wenn dem Widerstandsdraht die vorbestimmten
Mengen elektrischer Energie durch Kondensatorentladungen zugeführt werden und wenn die Entladezeiten des
Kondensators bis zum Erreichen eines unteren Grenzwertes der Spannung ermittelt und die Entladezeiten als
Einspeisezeiten der Berechnung bzw. dem Vergleich mit der Kalibrierkurve bei Feuchtemessungen zugrunde
gelegt werden.
Bei der Zuführung der elektrischen Energie durch Kondensatorentladungen sind sichere und mit einfachen
Mitteln reproduierbare Messungen möglich. Allerdings ist es notwendig, die Entladung des Kondensators bis auf
einen unteren Grenzwert, bei dem die Steigerung der Entladekurve größer als 60 V/sec ist, zu begrenzen, da
durch die asymptotische Annäherung der Kondensatorspannung an den Wert 0 die unterschiedlichen Entladezeiten
bei der Einspeisung verschiedener Energiemengen bzw. bei unterschiedlichen Substanzzusammensetzungen
nicht mehr erfaßt werden könnten.
Erfahrungen haben gezeigt, daß die vorbestimmten Energiemengen, welche in den Widerstand eingespeist
werden, so bemessen sein sollten, daß sich Einspeise- bzw. Entladezeiten von unter 500 Millisekunden ergeben.
Durch die kurzen Entladezeiten werden die bereits genannten möglichen Veränderungen in der Substanzmischung
in unmittelbarer Umgebung des Drahtes weitgehend vermieden.
Für die oben beschriebene direkte Feuchtigkeitsbestimmung mit Hilfe einer Kalibrierkurve empfiehlt es sich,
die Kalibrierkurve der Einspeise- bzw. Entladezeiten in Abhängigkeit der Wasserspannung in der Mischung der
Substanzen zu erstellen, so daß nach der jeweiligen Messung die in der Substanz vorhandene Wasserspannung
ermittelt wird, welche für die Beurteilung des Zeitpunktes der Bodenbewässerung von entscheidender Bedeutung
ist.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß sich die Einspeisezeiten in Abhängigkeit von der Temperatur ändern.
Aus diesem Grunde ist es für die Erzielung genauer Messungen zweckmäßig, wenn bei einer Temperaturdifferenz
der Substanzen bzw. der Gemischprobe gegenüber den zu untersuchenden Mischungen oder Schichtungen
eine Kalibrierkurve der Einspeise- bzv/. Entladezeiten der einzelnen Substanzen oder der Probe in Abhängigkeit
von der jeweiligen Temperatur erstellt und der Korrekturfaktor aus der Kurve ermittelt und berücksichtigt wird.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß sich in dem Meßbereich sowohl bei festen als auch bei flüssigen und
gasförmigen Substanzen die Einspeise- bzw. Entladezeiten linear mit der Temperatur ändern, und zwar für alle
untersuchenden Substanzen in gleicher Weise, so daß für alle Substanzen und Gernische nur eine winzige
Temperatur-Kalibrierkurve erforderlich ist.
Aufgrund vorstehender Zusammenhänge ist es also möglich, mit dem beschriebenen Meßverfahren auch
Temperaturänderungen bei sonst gleichbleibenden Mischungen bzw. der einzelnen Substanzen zu erfassen.
Statt der Erstellung einer Temperatur-Kalibrierkurve können Temperaturänderungen auch dadurch berücksichtigt
werden, daß bei einer Temperatu-differenz der Substanzen bzw. der Gemischprobe gegenüber den zu
untersuchenden Mischungen oder Schichtungen für die einzelnen Substanzen Kalibriermessungen der Einspeisezeiten
mit jeweils verschiedenen Energiemengen bei mindestens je zwei Temperaturen vorgenommen und der
jeweilige Korrekturfaktor K\...K„
LAi)
\ At)
ermittelt werden, und daß gemäß Anspruch 1 in den zu untersuchenden Mischungen oder Schichtungen mit den
gleichen n-\ verschiedenen Energiemengen die Einspeisezei'en ermittelt und die Temperaturkorrekturfaktur
berücksichtigt wird.
Das neue Verfahren eignet sich auch für die Messungen von Pegelständen oder Schüttguthöhen bzw. deren
Veränderungen, da sich Veränderungen der Eintauchtiefe des Widerstandsdrahtes in die Flüssigkeit oder das
Schüttgut in der oben näher beschriebenen Weise ohne weiteres ermitteln lassen.
Die Zeichnung gibt einige Kurvendarstellungen wieder, welche zur weiteren Erläuterung des Verfahrens
dienen.
F i g. 1 zeigt die Entladekurve eines Kondensators über einen in verschiedene Medien eingebetteten Draht.
F i g. 2 zeigt das Beispiel einer Kalibrierkurve und dessen Anwendung für die praktische Messung,
F i g. 3 veranschaulicht die Entladezeit eines Kondensators in Abhändigkeit von der Temperatur verschiede- μ
ner Medien, weiche den Draht umgeben.
In der F i g. 1 sind die Entladekurven dargestellt, weiche sich bei der Entladung eines jeweils auf einen gleichen
Spannungswert aufgeladenen Kondensators ergeben, wenn die Entladung über einen in Luft bzw. Quarz oder
Wasser eingebetteten Widerstandsdraht erfolgt. Mit /, q bzw. w sind die Entladekurven bezeichnet, welche sich
ergeben, wenn ein und derselbe Draht in Luft bzw. Quarz oder Sand eingebettet oder von Wasser umgeben ist. 65 I
Bei der in F i g. 1 gestrichelt eingezeichneten unteren Grenzspannung £/„ ergeben sich für die verschiedenen
Substanzen die Entladezeiten Zw bzw. Z, und ZA Diese sind diejenigen Werte, welche in die Gleichung nach dem
Hauptanspruch bzw. auf den Seiten 11 und 12 eingehen, wobei durch Entladung unterschiedlicher Energiemen-
gen über den gleichen Draht und bei gleicher Einbettung die verschiedenen »Z«-Werte ermittelt werden, die in
ihrer Anzahl abhängig sind von der Anzahl der Substanzen der Mischung odor Schichtung.
Die F i g. 2 gibt eine Kalibrierkurve der Einspeise- bzw. Entladezeit als Funktion der Saugspannung für einen
Die F i g. 2 gibt eine Kalibrierkurve der Einspeise- bzw. Entladezeit als Funktion der Saugspannung für einen
Sandboden wieder. Der dabei angegebene Wert PF ist eine in der Bodenkunde übliche Bezeichnung, nämlich
; 5 PF— log cm Wassersäule für die Spannung, mit der das Wasser im Boden gebunden ist, und steigt mit abnchmcn-
; dem Wassergehalt an. In der F i g. 2 ist gestrichelt eingezeichnet ein Meßwert Z1n. welcher bei einer Messung im
ί Erdreich ermittelt wurde, das in seiner Zusammensetzung dem Sandboden der Kalibrierkurve entspricht. Mit
;.' Hilfe der Kur/e nach F i g. 2 ist ersichtlich, daß dem gemessenen Wert Zn, von 93 Millisekunden eine Wasser-
spannung PFvon etwas über 2 entspricht.
'.; IO Der Einfluß der Temperatur auf die Einspeise- oder Entladezeit bei Einbettung des Widerstandsdrahtes in
:'; verschiedenen Medien geht aus F i g. 3 hervor. Die Kurven zeigen die Einspeisezeiten für einen in Sand mit einer
i; Körnung von 0,9 bis 1,5 mm und für einen in Sand mit einer Körnung von 0,08 bis 0,2 mm eingebetteten
.·) Widerstandsdraht und für einen von Wasser umgebenen Widerstandsdraht gleicher Abmessung bei der Einspei-
I) sung gleicher elektrischer Energiemengen und unterschiedlichen Temperaturen der den Draht umgebenden
I 15 Substanzen. Die Kurve zeigt deutlich, daß die Steigung aller drei Kuven in Abhängigkeit von der Temperatur
Γ gleich ist, so daß der in der vorstehenden Beschreibung genannte von den einzelnen Medien unabhängige
t\ Temperaturkorrekturwert leicht ermittelt und berücksichtigt werden kann.
iil Die rechnerische Berücksichtigung von Temperaturdifferenzen zwischen den Substanzen bzw. der Gemisch-
^ probe gegenüber den zu untersuchenden Mischungen oder Schichtungen ist ebenfalls möglich. Als Beispiel für
a 20 die Anwendung sei wiederum angenommen, daß ein Widerstandsdraht im Erdreich verlegt ist, welches im
S wesentlichen Quarz als festen Bestandteil enthält sowie Luft und Wasser. Bei dieser Annahme ergibt sich die
|j Einspeisezeit einer vorbestimmten Energiemenge in dem Widerstandsdraht unter Berücksichtigung des notwen-
Jj. digen Korrekturfaktors aus der Beziehung:
I 25 Z= w ■ (Z„+ K ■ /IT)+ q(Zq+K- ΔΤ)+1 · (Z/+ K ■ AT)
mit Zw = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Wasser umgeben wäre bei einer vorbestimmten Tempe-
ratur während der Kalibriermessung,
Zq = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Quarz umgeben wäre bei der gleichen zu Zw genannten
30 Temperatur während der Kalibriermessung,
Zi = Einspeisezeit, wenn der Draht völlig mit Luft ungeben wäre bei der gleichen zu Zw genannten
Temperatur während der Kalibriermessung,
w, q, I = Anteil der Meßdrahtoberfläche, der mit Wasser (w). Quarz (q) und Luft (I) in Berührung steht,
ΔΤ = Temperaturdifferenz zwischen den Substanzen bei den Kalibriermessungen und der zu untersu-35 chenden Mischung oder Schichtung.
ΔΤ = Temperaturdifferenz zwischen den Substanzen bei den Kalibriermessungen und der zu untersu-35 chenden Mischung oder Schichtung.
Da die Größen Zw, Z9, Z;durch die Messungen im Labor bestimmt worden sind und da w+q+l= 1 ist, sind in
der obengenannten Ausgangsgleichung drei Größen unbekannt. Durch die Messung für drei Energiebereiche I,
Il und III ergeben sich drei Gleichungen mit den Unbekannten w, q und ^iTin folgender Form:
Z\=w- Zw\ + q ■ Z,i+ /· Zn + Ki · ΔΤ
Z\\ = w- Zw\\ + q ■ Zqw+ I ■ Zm +Kn ■ ΔΤ
45 Zu, = w ■ Z„w\ + q ■ Ζ,ΐιι + / · Z/m + Km · ΔΤ
45 Zu, = w ■ Z„w\ + q ■ Ζ,ΐιι + / · Z/m + Km · ΔΤ
Durch die Kalibriermessungen sind auch die Werte für Ku Kw und Km ebenso bekannt wie die Werte Zm, Zq\,
Z/i usw, so daß aus den gemessenen Werten Z\ bis Zm und den Kalibrierwerten die drei Unbekannten rein
rechnerisch zu ermitteln sind und somit die Temperaturdifferenz zwischen den Substanzen während der KaIi-50
briermessungen und den Messungen im Erdbereich voll berücksichtigt werden können.
Aus vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß durch das beschriebene Verfahren auch die Temperatur
des Erdreiches gemessen werden kann, wenn die Zusammensetzung des Erdreiches konstant bleibt Auf gleiche
Weise ist auch die Temperaturmessung anderer Substanzen oder Substanzmischungen möglich.
55 Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen
einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen mit Hilfe eines elektrischen Widerstandsdrahtes mit
s positivem Temperaturkoeffizient«!, welcher in die Mischung oder Schichtung eingetaucht sowie mit elektrischer
Energie beaufschlagt wird und durch dessen Widerstandsänderung eine Meßgröße beeinflußt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Mischung oder Schichtung die Anzahl π der verschiedenen
Substanzen ermittelt und in die einzelnen Substanzen der elektrische Widerstandsdraht eingebettet und
jeweils vorbestimmter n-1 verschiedener Mengen elektrischer Energie kurzzeitig innerhalb von Millisekunden
bis höchstens einige Sekunden bis maximal unterhalb der Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur
der in der Mischung oder Schichtung vorhandenen Substanz mit der geringsten Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur
erwärmt wird und dabei Kalibriermessungen der Einspeisezeiten für die Zufuhr der vorbestimmten
Energiemengen vorgenommen werden, und daß mit einem in die zu untersuchenden Mischungen
oder Schichtungen eingebetteten Widerstandsdraht gleicher mechanischer und elektrischer Daten sowie bei
Einspeisung der gleichen vorbestimmten Energiemengen wie bei den Kalibriermessungen die jeweiligen
Einspeisezeiten erneut gemessen und aus den Werten dieser Messungen sowie der Kalibriermessungen die
einzelnen Substanzen der Mischung oder Schichtung ermittelt werden.
2. Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an flüssiger Substanz in einer Mischung dieser Substanz mit
festen und/oder gasförmigen Substanzen, insbesondere Verfahren zur Bestimmung der Bodenfeuchte mit
Hilfe eines dektrischen Widersiandsdrahtes, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Widerstandsdraht
in eine repräsentative Probe der Mischung eingebettet und mit einer vorbestimmten Menge elektrischer
Energie kurzzeitig innerhalb von Millisekunden bis höchstens einige Sekunden bis maximal unterhalb der
Verdampfungs- oder Entzündungstemperatur der flüssigen Substanz erwärmt und eine Kalibrierkurve aus
Einzelmessungen in Abhängigkeit eines jeweils eingestellten bekannten Feuchtigkeitsgrades ermittelt wird,
und daß in der zu untersuchenden Substanzmischung mit einem Draht gleicher mechanischer und elektrischer
Daten sowie mit der gleichen Energiemenge die Messung wiederholt und der Anteil an flüssiger
Substanz nach der Kalibrierkurve bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Widerstandsdraht die vorbestimmten
Mengen elektrischer Energie durch Kondensatorentladungen zugeführt werden, und daß die
Entladezeiten des Kondensators bis zum Erreichen eines unteren Grenzwertes der Spannung ermittelt und
die Entlader "ilen als Einspeisezeiten der Berechnung bzw. dem Vergleich mit der Kalibrierkurve bei Feuchtmessungen
zugrunde gelegt werden.
4. Verfahren nach Ansprucn 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisezeiten oder Entladezeiten bis
zum Erreichen eines unteren Grenzwertes, bei dem die Entladekurve eine Steigung größer als 60 V/sec hat,
gemessen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmten
Energiemengen, welche in den Widerstandsdraht eingespeist werden, so bemessen sind, daß sich Einspeisebzw.
Entladezeiten von unter 500 ms ergeben.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die direkte Feuchtig.keitslx itimmung eine
Kalibrierkurve der Einspeise- bzw. Entladezeiten in Abhändigkeit der Wasserspannung in der Mischung der
Substanzen erstellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperaturdifferenz
der Substanzen bzw. der Gemischprobe gegenüber den zu untersuchenden Mischungen oder
Schichtungen eine Kalibrierkurve der Einspeise- bzw. Entladezeiten der einzelnen Substanzen oder der
Probe in Abhängigkeit von der jeweiligen Temperatur erstellt und der Korrekturfaktor aus der Kurve
ermittelt und berücksichtigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813122642 DE3122642C2 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813122642 DE3122642C2 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE3122642C2 true DE3122642C2 (de) | 1986-04-24 |
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---|---|---|---|
DE19813122642 Expired DE3122642C2 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur Bestimmung des Anteiles an festen und/oder flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen einer Mischung oder Schichtung dieser Substanzen |
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