DE1771419B1 - Verfahren und vorrichtungen zur erhoehung der haftreibung zwischen zangenfoermigen greifvorrichtungen und glasscheiben - Google Patents

Verfahren und vorrichtungen zur erhoehung der haftreibung zwischen zangenfoermigen greifvorrichtungen und glasscheiben

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DE1771419B1
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Paul Druschke
Friedrich Dipl-I Halberschmidt
Heinz Dr Koerfer
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Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
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Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B35/00Transporting of glass products during their manufacture, e.g. hot glass lenses, prisms
    • C03B35/14Transporting hot glass sheets or ribbons, e.g. by heat-resistant conveyor belts or bands
    • C03B35/20Transporting hot glass sheets or ribbons, e.g. by heat-resistant conveyor belts or bands by gripping tongs or supporting frames

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Haftreibung von zangenförmigen Greifvorrichtungen an senkrecht an diesen aufgehängten Glasscheiben durch Auftragen eines Haftmittels an den Aufhängepunkten der Glasscheibe. Sie umfaßt ferner geeignete Vorrichtungen für die Durchführung des neuen Verfahrens.
  • Bei der Weiterverarbeitung von Glasscheiben, und zwar insbesondere bei solchen Arbeitsvorgängen, bei denen die Glasscheiben sich bei erhöhter Temperatur befinden, wie z. B. beim Vorspannen, Biegen, Aufbringen und Einbrennen von Überzügen usw., werden die Glasscheiben von zangenförmigen Greifvorrichtungen, die sich meist unter Schwerkraftwirkung schließen, an ihrer oberen Kante ergriffen und in senkrechter Lage gehalten. Auf diese Weise werden Deformierungen, die sich infolge der Erweichung der Glasscheiben bei waagerechter Lage ergeben können, vermieden.
  • Auch bei der Verarbeitung von Glasscheiben bei niedrigen Temperaturen, bei denen noch keine Deformierungen der Glasscheibe zu erwarten sind, werden die Glasscheiben häufig senkrecht aufgehängt, beispielsweise wenn sie in senkrechter Lage mit Überzügen versehen werden sollen.
  • Die bekannten zangenförmigen Greifvorrichtungen sind in der Regel an den Stellen, mit denen sie die Glasscheibe greifen, mit eingesetzten Metallspitzen versehen. Diese Zangenspitzen müssen an der außerordentlich glatten Oberfläche des kalten Glases gut haften, damit die Glasscheiben nicht aus den Zangen herausrutschen.
  • Zur Erhöhung der Haftreibung und zur Vermeidung eines Anklebens der Zangenspitzen an Glas ist es üblich, die Glasoberfläche an den Stellen, an denen die Zangen angesetzt werden, mit einem pulverförmigen »Haftmittel«, wie etwa Tonerdepulver, zu versehen. Gegebenenfalls wird die Glasscheibe an diesen Stellen vorher angefeuchtet, um die Haftung des Tonerdepulvers an der Glasscheibe zu ermöglichen.
  • Diese bekannte Arbeitsweise ist nicht frei von Nachteilen. Zum einen wird in der Regel auf diese Weise zu viel Haftmittel aufgetragen, das sich später wieder von der Glasscheibe löst und zu unangenehmen Staubablagerungen im Betrieb führt. Weiter ist der Auftrag des Haftmittels nicht immer gleichmäßig und lückenlos, so daß es immer wieder vorkommt, daß die Zangenspitzen stellenweise direkt mit dem Glas in Berührung kommen und an dem Glas ankleben. Außerdem hat es sich gezeigt, daß man auf erhebliche Schwierigkeiten stößt, wenn man diesen Arbeitsprozeß automatisieren will.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Auftragen des Haftmittels zu schaffen, das die genannten Mängel nicht aufweist und das insbesondere für eine Automatisierung geeignet ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Haftmittel in Form einer stabilen Suspension des Haftmittels in einem leicht flüchtigen Lösungsmittel auf die Glasscheiben aufgetragen wird.
  • Wenn das Haftmittel erfindungsgemäß aufgetragen wird, wird zwangläufig ein dünner, nicht unterbrochener Film des Haftmittels erzeugt, weil die Suspension sich auf dem Glas gleichmäßig verteilt. Das Lösungsmittel verflüchtigt sich schnell und hinterläßt eine sehr gleichmäßige Schicht des Haftmittels auf dem Glas. Man kommt mit einem Minimum an Haftmittel aus, so daß die Verstaubung der Anlage auf ein Minimum reduziert wird. Schließlich lassen sich Suspensionen in genau dosierter Menge und mit einfachen technischen Mitteln auf automatischem Wege auf die Glasscheibe auftragen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, den gesamten Arbeitsgang vollautomatisch durchzuführen.
  • Bei der Auswahl des Haftmittels und des Lösungsmittels muß berücksichtigt werden, daß die Suspension stabil sein muß, d. h., daß sich das Haftmittel nicht absetzt. Das Haftmittel soll ferner nicht am Glas kleben und keine Reaktionen mit dem Glas eingehen. Ferner soll sich der Rückstand der Suspension ohne Fleckenbildung leicht von dem Glas entfernen lassen.
  • Es wurde gefunden, daß eine Reihe von Stoffen als Haftmittel in Frage kommen, wie z. B. gemahlene, ausgefällte oder auf pyrogenem Wege gewonnene Metalloxyde, wie SiO., T'0." A1203, Mg0, in reiner oder gemischter Form, Carbide wie Silicium- oder Aluminiumcarbid, Graphit, Kohlenstoff, Gesteinsmehle, gemahlenes vulkanisches Material (Bimsmehl), oder Kieselkreiden.
  • Diese Stoffe müssen in Lösungsmitteln suspendiert werden, wobei sich organische Lösungsmittel wie Carbinole, Ketone oder gechlorte Kohlenwasserstoffe, unter Umständen mit Zusatz von organischen Bindemitteln, bewährt haben. Die Bindemittel dürfen natürlich ebenfalls keine schwer entfernbaren Rückstände hinterlassen. Bei der Suspendierung ist darauf zu achten, daß eine gute Homogenisierung der Suspension durch geeignete Rührer oder ähnliche Mittel erfolgt.
  • Die Suspension kann mit Hilfe an sich bekannter Methoden auf die Glasscheiben aufgetragen werden, wie z. B. mit Hilfe von Spritzpistolen oder Sprühdosen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Suspension mittels mit einem geeigneten Treibgas gefüllter Sprühdosen aufzutragen.
  • Als Beispiele für die Herstellung geeigneter Suspensionen seien folgende Rezepturen angeführt: I. 10 Teile auf pyrogenem Wege gewonnenes S'02 werden in 90 Teilen Aceton fein dispergiert, 10 bis 50 Teile dieser Dispersion werden mit einem geeigneten Treibgas abgefüllt.
  • 1I. 10 bis 20 Teile gefälltes oder feingemahlenes ' S'0, werden in 85 bis 80 Teilen Alkohol fein dispergiert.
  • 11I. 10 bis 15 Teile gefälltes oder auf pyrogenem Wege gewonnenes S'02 werden mit 10 bis 20 Teilen Bimsmehl, Quarzmehl, Kieselkreide oder Siliciumcarbid usw. gemischt und in 80 bis 65 Teilen Isopropanol fein dispergiert.
  • IV. 5 bis 10 Teile gefälltes oder auf pyrogenem Wege gewonnenes S'0., werden in ' 95 bis 90 Teilen Methylenchlorid fein dispergiert. In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele von für die Auftragung der Suspension geeigneten Vorrichtungen wiedergegeben. Im einzelnen zeigt F i g. 1 einen für den gleichzeitigen Auftrag auf beide Seiten der Glasscheibe geeigneten Doppelsprühkopf, F i g. 2 eine mit Einfachsprühdüsen arbeitende Vorrichtung und F i g. 3 die Gesamtansicht einer Arbeitsstation zum automatischen Auftragen der Suspension.
  • Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausbildung des Sprühkopfes wird das Haftmittel mit Hilfe der Sprühdüsen 1 und 2 gleichzeitig auf beide Oberflächen der Glasscheibe 3 aufgetragen. Der Sprühkopf ist so konstruiert, daß das Ventil 4 normalerweise durch die Wirkung der Wendelfeder 5 geschlossen ist und geöffnet wird, wenn auf den Anschlag 6 ein Druck ausgeübt wird. Das Ventil wird also durch die Kante der Glasscheibe 3 selbst betätigt. Dadurch ist sichergestellt, daß der Auftrag der Suspension immer im gleichen Abstand von der Kante der Glasscheibe erfolgt.
  • Ein so ausgebildeter Sprühkopf kann z. B. auf einen Aerosol-Behälter aufgeschraubt werden, und die Auftragung kann von Hand erfolgen, indem der Behälter mit dem Sprühkopf von Hand an den gewünschten Stellen gegen die Glasscheibenkante gedrückt wird.
  • Ebenso ist es möglich, den Sprühkopf fest zu montieren und das Ventil mechanisch oder elektromagnetisch zu betätigen, so daß der Arbeitsgang automatisch ausgeführt wird. Eine ortsfeste Anordnung der Düsen ist z. B. geeignet, wenn die Glasscheiben in senkrechter Stellung in ihrer Ebene transportiert werden und so an den Sprühdüsen vorbeilaufen. Sobald sie die Position erreicht haben, in der die Sprühdüsen die gewünschte Stellung in bezug auf die Glasscheiben erreicht haben, werden die Glasscheiben arretiert und die Ventile betätigt. Anschließend werden die Glasscheiben zur Einhängestation weitertransportiert.
  • In den F i g. 2 und 3 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, die für den Fall vorgesehen ist, daß die Glasscheiben 10 nicht in ihrer Ebene, sondern in senkrechter Richtung dazu zur Einhängestation transportiert werden. In diesem Fall können die Sprühköpfe nicht fest angeordnet werden, sondern sie müssen verschiebbar angeordnet sein, damit sie den Weg der Glasscheiben freigeben können. Sobald eine Glasscheibe ihre Position erreicht hat, werden die Sprühköpfe in die gewünschte Stellung gebracht und nach dem Auftrag des Haftmittels wieder zurückgezogen.
  • Bei der in F i g. 2 und 3 dargestellten Vorrichtung sind je vier Aerosol-Behälter 11 an zwei sich gegenüberliegenden Rahmenkonstruktionen 12 befestigt. Die Aerosol-Behälter 11 sind auf den Standen 13 in waagerechter Richtung verstellbar angeordnet und können mit Hilfe der Handräder 14 über die Spindeln 1.5 in senkrechter Richtung eingestellt werden. Die Rahmen 12 sitzen an dem Führungsschlitten 16, der über die Führungsrollen 17 entlang den Führungsschienen 18 in senkrechter Richtung verschiebbar ist. Die Auf- und Abwärtsbewegung wird durch den druckmittelbetätigten Zylinder 19 bewirkt.
  • In der Scheibenebene sind zu beiden Seiten der Glasscheibe 10 druckmittelbetätigte Justierungselemente 20 angeordnet. Sie dienen dazu, die Position der Glasscheibe 10 vor dem Sprühvorgang genau festzulegen, damit der Haftmittelauftrag exakt an den dafür vorgesehenen Stellen erfolgt.
  • Selbstverständlich kann man bei der in F i g. 2 und 3 dargestellten Anordnung auf jeweils einen der Aerosol-Behälter 11 verzichten und den verbleibenden Aerosol-Behälter mit einem Doppelsprühkopf entsprechend der F i g. 1 versehen, womit das gleiche Ergebnis erzielt wird.
  • Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Glasscheiben 10 werden in den auf dem Förderband 21 befestigten Haltefingern 22 in senkrechter Stellung in Richtung des Förderbandes zur Einhängestation befördert. Während dieses Vorganges befindet sich die Rahmenkonstruktion 12,16 mit den Aerosolbehältern 11 in hochgezogener Stellung. Sobald eine Glasscheibe 10 die Position unterhalb der Aerosolbehälter erreicht hat, wird das Förderband 21 stillgesetzt.
  • Anschließend werden die Justierungselemente 20 und der Druckzylinder 19 betätigt, wodurch die Glasscheibe und die Sprühdüsen in die richtige Lage zueinander gebracht werden. Darauf werden, zweckmäßig mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung, die elektromagnetischen Ventile 23 kurzzeitig beaufschlagt, wobei ein feiner Strahl der Suspension aus den Düsen austritt. Schließlich wird der Rahmen 10 durch den Druckzylinder 19 wieder in seine Ausgangsposition gebracht und die Glasscheibe 10 zur Einhängestation transportiert. Dabei wird die nächste Glasscheibe zur Sprühstation gebracht, und der ganze Vorgang wiederholt sich.
  • Selbstverständlich sind die dargestellten Vorrichtungen nur Ausführungsbeispiele, ohne daß sich die Erfindung hierauf beschränkt. So können z. B. an Stelle der Aerosol-Behälter auch andere Behälter für die Suspension oder auch nur Düsen vorgesehen sein, die mit einem zentralen Behälter in Verbindung stehen.

Claims (10)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erhöhung der Haftreibung zwischen zangenförmigen Greifvorrichtungen und senkrecht an diesen aufgehängten Glasscheiben durch Auftragen eines Haftmittels an den Aufhängepunkten der Glasscheibe, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß das Haftmittel in Form einer stabilen Suspension des Haftmittels in einem leicht flüchtigen Lösungsmittel auf die Glasscheiben aufgetragen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel eine Flüssigkeit ist, die keine schwer entfernbaren Rückstände auf der Glasscheibe hinterläßt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel organische Flüssigkeiten, wie Carbinole, Ketone oder gechlorte Kohlenwasserstoffe, verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftmittel gemahlene, ausgefällte oder auf pyrogenem Wege gewonnene Metalloxyde, wie AI203, Mg0, SiO2, Ti02, in reiner oder gemischter Form in dem Lösungsmittel suspendiert sind.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension als Haftmittel Carbide, wie Silizium- oder Aluminiumcarbid, Graphit oder Kohlenstoff enthält.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension als Haftmittel Gesteinsmehle, gemahlenes vulkanisches Material, wie Bimsmehl, oder Kieselkreiden enthält.
  7. 7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung von mit der Suspension und einem geeigneten Treibgas gefüllten Sprühdosen zum Auftragen der Suspension. B.
  8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 mit einem Sprühkopf und einem durch mechanischen Druck betätigten Ventil, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprühkopf zwei sich gegenüberliegende Sprühdüsen (I, 2) aufweist und daß das Ventil durch Druck des Sprühkopfes gegen die Kante der Glasscheibe (3) zu betätigen ist.
  9. 9. Vorrichtung zur automatischen Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch auf dem Wege der Glasscheibe vor der Einhängestation zu beiden Seiten der Glasscheibe jeweils an den für die Anbringung der Zangen vorgesehenen Stellen angeordnete bzw. an diese Stellen automatisch verbringbare Sprühdüsen sowie durch die Ventile der Sprühdosen bei richtiger Positionierung der Glasscheibe automatisch betätigende Auslösevorrichtungen (23).
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Scheibenebene den beiden seitlichen Kanten gegenüber druckmittelbetätigte Justierungselemente (20) vorgesehen sind.
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