DE1770827C3 - Verfahren zur Herstellung von Cyanursäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CyanursäureInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D251/00—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
- C07D251/02—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
- C07D251/12—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D251/26—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
- C07D251/30—Only oxygen atoms
- C07D251/32—Cyanuric acid; Isocyanuric acid
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Hersti !lung von Cyanursäure aus Harnstoff.
Aus der USA.-fatentschrift 3 IM 51JI ist bekannt.
Cyanursäure durch Erhitzen von Harnstoff und/oder Biuret in N-Methylpyrrolidon I/erzustJIen. Nach diesem
Verfahren wird die Cyaniusäir ? jedoch nur in
einer Ausbeute von 7(iri erhalten. Außerdem isl die
erhaltene Cyanursäure fur Verwendungszwecke, bei denen sehr reine Cyanursäure benötigt wird, z. B. für
die Umwandlung in chlorierte Folgeprodukte, nicht genügend rein, so daß sie einer weiteren Reinigungsoperation unterworfen werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß sich Cyanursäure aus Harnstoff und/oder Biuret bei erhöhter Temperatur
unter Verwendung von Lösungsmitteln vorteilhaft hersteüen iäßi, vvenrs man als Lösungsmittel N-Cyclohexylpyrrolidon.
N-CycJohcxyM.^-dimelhylpyrrolidonoder
N-(3-Methylcyclohexyl)-pyrroIidon verwendet und Reaktionstemperaturen /wischen 190"
und 300" C aufrechterhält.
Nach dem neuen Verfahren wird Cyanursäure mit einem Reinheitsgrad von nahezu 100 % in Ausbeuten
bis zu 98 '/v erhalten. Die erhaltene Cyanursäure kann daher für die bekannten Verwendungszwecke,
z. B. für die Umwandlung in Folgeprodukte wie Trichlorisocyanursäure oder Tris-2-hydroxyäthylcyanurai,
ohne weitere Reinigung weiterverwendet werden. Harnstoff und Lösungsmittel werden zweckmäßig
im Gewichtsverhältnis 1:20 bis 3:1. vorzugsweise 1:4 bis 2,5:1, insbesondere 1:1 bis 2:1 angewendet.
Es war überraschend, daß so hohe Harnstoffkonzentrationen zu keinem Abfall in der Reinheit
der Cyanursäure führen, da dieser Nachteil nach dem aus der USA.-Patentschrift 3 297 697 bekannten
Verfahren, bei dem andere Lösungsmittel verwendet werden, nur vermieden wird, wenn je Gramm
Harnstoff mindestens 4 ml Lösungsmittel verwendet werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich ausgeführt
werden. Insbesondere bei kontinuierlicher Arbeitsweise ist das Verfahren sehr wirtschaftlich, da fur die
Umwandlung des Harnstoffs nur kurze Verweilzeilcn, /.. B. 20 bis 60 Minuten, benötigt werden und auf ein
Nachreagieren, z. B. in einem weiteren Reaklionsge-
faß. verzichtet werden kann. Die Umsetzung wird bei Temperaturen zwischen 190 und 300" C, vorzugsweise
210 und 2cS0" C ausgeführt.
Im allgemeinen wendel man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Atmosphärendruck an. Man kann
ίο jedoch auch bei vermindertem Druck, z. B. 50 bis 750
Torr, arbeiten, den man zweckmäßig dann anwendet, wenn das Entweichen des bei der Reaktion entstehenden
Ammoniaks aus der Reaktionsmischung erleichtert werden soll. Eine weitere Möglichkeit zur Entfernung
des Ammoniaks aus der Reaktionsmischung besteht darin, daß man während der Umsetzung inerte
Gase, z. B. Stickstoff oder Kohlendioxid, durch die Reaktionsmischung hindurchieitet.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens,
ao der Erfindung besteht nun darin, daß man während der Umsetzung, gegebenenfalls im Gemisch mit den
genannten inerten Gasen, Chlorwasserstoff. Schwefelwasserstoff. Wasserstoff und/oder Phosgen, in die
Reaktionsmischung einleitet, wobei man diese Gase zweckmäßig in Mengen von 0.001 bis 20. vorzugsweise
0,05 bis 0,6 Normalraumteilen je Raumteil Losungsmittel und Stunde zugibt. Bei dieser Arbeitsweise
wird eine besonders grobkörnige Cyanursäure erhalten, die beim Weißtest nach der USA.-Patentschrift
3 357979einen Remissionswert von 95,3 (Magnesiumoxid
= 100) aufweist. Aus der USA.-Patentschrift 3 357 979 ist bekannt, daß eine Cyanursäure
mit Remissionswerten in der Größenordnung von 95 erst nach aufwendiger Reinigung von Rohcyanursäure
erhallen wird.
Die Aufarbeitung der Reaktionsmischung kann beispielsweise in der Weise durchgeführt werden, daß
aus der Reaktionsmischung nach den? Abkühlen, gegebenenfalls nach Verdünnen mit einem zweckmäßig
niedrig siedenden Lösungsmitlei, z. B. einem Lösungsmittel
im Siedebercich zwischen etwa 50 und 150" C, die ausgefallene Cyanursäure abgetrennt
■wird, z. B. durch Absaugen oder Abschleudern, und anschließend mit dem Lösungsmittel gewaschen wird.
Das Gewichtsverhältnis von Reaktionsmischung und dem zum Verdünnen verwendeten Lösungsmittel beträgt
im allgemeinen 1:1 bis 10:1.
Als bei der Aufarbeitung zu verwendende Lösungsmittel
kommen z. B. Alkohole, Äther, Amide.
Nitrile, gegebenenfalls halogenierte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe in Betracht. Im einzelnen
seien beispielsweise genannt: Methanol, Äthanol, Isobiitanol, Methylglykol, Dioxan, Dimethylformamid.
Acetonitril, Benzol, I richlorüthylen. Vorzugsweise wird Methanol verwendet. Aus den
vereinigten Filtraten werden die Lösungsmittel zweckmäßig wiedergewonnen, /. B. durch Destillation,
und können dann erneut für die I 'msetzung verwendet
werden.
In einer 1-1-Rührapparatur werden zu 180 g
N-Cyclohexylpyrrolidon bei Atmosphärendruck und
2400C innerhalb von 30 Minuten 130,0 g Harnstoff
in kleinen Portionen zugegeben, wobei während der Zugabe ein Stickstoffstrom durch die Reaktionsmischung hindurchgeleitet wird. Danach wird die
Reaktionsmischung auf 30° C abgekühlt und die aus-
gefallene Cyanursäure auf einer Glasfilternutsche abgesaugt,
mit 500 ml Methanol gewaschen und bei 100 C getrocknet. Man erhält 88,7 g (95,2% der
Theorie) Cyanursäure mit einer Reinheit von praktisch 100 °/o und einem Remissionsgrad von 90,1
(bezogen auf Magnesiumoxid = 100).
In einer 4-1 -Rührapparatur werden zu 1800 g N-Cyclohexylpyrrolidon bei Atmosphärendruck und
225° C innerhalb von 230 Minuter 2596 g Harnstoff über einem Dosiertrichter zugegeben, wobei während
der Zugabe 0,2 l/h Chiorwassers'offgas ■-■ rfie Reaktionsmischung
eingeleitet werden. Der ' jsiertrichter
wird während der Harnstoffzu»abc u"j. ein Kontaktthermometer
gesteuert, so daß üc Reaktionstemperatur
relativ genau eingehalf^·: wird. Die Aufarbeitung
der Reaktionsmiscr j w erfolgt wie im Beispiel 1
beschrieben. Man erhält !^.Jg(98,9°/o der Theorie)
Cyanursäure mit einer Reinheit von praktisch 100 0Zo
und einem Remissicnsgrad von 95,3.
Die in Beispiel 3 angegebenen Teile sind Gcwichtslcilc.
Sie verhalten sich zu Raumieilen wie Gramm
/u Liter.
(Vgl die Zeichnung.) In dem Mischaggrcgat (2) befinden sich 300 Teile und in dem Reaktionskessel
(3) 600 Teile N-Cyclohexylpyrrolidon bei einer Temperatur von 225" C. 500 Teile/h Harnstoff (über Jie
Dosiervorrichtung (I)) und 500 Tcile/h N-Cydohexylpyrrolidon
aus dem Vorratstank (14) werden in dem Mischaggregat 2 bei 225" C vermischt. Die in
2 erhaltene Reaktionsmischung wird dem Reaktionskessel (3) zugeführt, in dem ebenfalls eine Temperatur
von 225 C aufrechterhalten wird. Aus dem Rcaktionskessef
wird die anfallende Reaktionsmischung über ein Zellenrad (4) aus dem Bodenslutzen in den
darunterliegenden Abkiihlbehälter (5) gegeben und mit dem aus der Schleuder (7) erhaltenen Waschmethanol
(B) gemischt. Die weitgehend durch Siedekiihlung
auf 30 bis 50" C abgekühlte Mischung wird über die Fumpe (6) auf die Schleuder (7) gegeben, in der
das Lösungsmittelgemi.sch (A) von der Rohcyanursäure
abgetrennt wird. Die erhaltene Ruhcyanursäure wird mit 900 Teilen/h Reinmethanol aus dem Vorratsbehälter
(11) gewaschen. Die gewaschene Cyanur-
säure wird anschließend im Trockner (8) bei 100 ' C getrocknet. Man erhält 345 Teile/h Cyanursäure
(96'y der Theorie) in einer Reinheit von praktiscn
100';. Die Raumzeitausbeute beträgt 230 Teile Cyanursäure je Raumteil und Stunde.
Das Losungsmittelgemisch (A), welches im wesentlichen aus Methanol und N-Cyclohexylpyrrolidon
besteht, wird in der Destillationskolonne (10) getrennt, wobei das Me'.hanol zum Vorratsgefäß (II)
zurückgeführt und das N-Cyclohexylpyrrolidon über
einem Zwischenlaufgefäß (12) in die Reindestillalionskolonne
(13) geleitet wird. Der Druck in der Destillationskolonne (13) wird so gewählt, d.iß das Destillat
mit der im Mischaggregat (2) eingehaltenen Temperatur anfallt und daher diesem sofort zugeführt
werden kann.
Das im wesentlichen aus Ammoniak, wenig Kohlendioxid und mitgerissenem Lösungsmittel bestehende
Abgas (aus dem Kessel 2 und 3) wird in einen Gegenstromabsorber (15) geleitet und in einem Was-
serkrcis (16) ausgewaschen. Dabei werden dem Abgc;
die Lösungsmittelreste und das Ammoncarbonat entzogen. Aus dem gesättigten Ammoniakwasser vird
reiner Ammoniak gewonnen, der für anierc Prozesse verwendet werden kann.
In einer 4-l-Ruhrapparatur zu 1800 g N-Cyclohexylpyrrolidon
bei einem Druck von 300 Torr und 227" C innerhalb von 48 Minuten 2000 g Harnstoff
kontinuierlich zugegeben. Man rührt das Reaktionsgemisch nach dieser Zugabe noch 15 Minuten bei der
Reaktionstemperatur, kühlt dann auf Raumtemperatur ab und trennt die ausgefallene Cyanursäure mit
Jner Glasfilternutsche ab. Die so erhaltene grobkristalline Cyanursäure wäscht man auf der Nutsche
dreimal mit je 1000 ml Methanol, anschließend trocknet man bei 100" C. Man erhält !398 g Cyanursäure
(97,6'i der Theorie) von hoher Reinheit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Herstellung von Cyanursäure aus Harnstoff und/oder Biuret hei erhöhter Temperatur unter Verwendung von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel N-Cyeiohexylpyrrolidon, N-Cydohexyl-4.4-dimethylpyrro!idon oder N-(3-Methyleydohexyl)-pyrrolidon verwendet und Reak-I ionstemperaturen zwischen 190 und 300" C aufrechterhält.'.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Umsetzung Chlorwasserstoff, Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und/oder Phosgen, gegebenenfalls im Gemisch mit inerten Gasen, in die Reaktionsmischung einleitet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekcnii/eichnel, üiiü man die Umsetzung hei vermindertem Druck vornimmt.
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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