DE1770011C3 - - Google Patents

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DE1770011C3
DE1770011C3 DE19681770011 DE1770011A DE1770011C3 DE 1770011 C3 DE1770011 C3 DE 1770011C3 DE 19681770011 DE19681770011 DE 19681770011 DE 1770011 A DE1770011 A DE 1770011A DE 1770011 C3 DE1770011 C3 DE 1770011C3
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Description

Die Erfindung betrifft wachshaltige Destillatkraftstoffe, deren Wachskomponenten mindestens zum Teil einen Schmeizpunkt über 35° C und einen Siedepunkt über 3500C aufweisen. Die erfindungsgemäßen Destil latkraftstoffe zeigen einen herabgesetzten Fließpunkt, obwohl sie ein schweres Destillat enthalten, welches durch Flash-Destillation gewonnen wurde.
Der Fließpunkt eines Kraftstoffes ist von großer praktischer Bedeutung, insbesondere in Europa, wo in Zukunft immer größere Mengen wachshaltiger Rohöle verarbeitet werden müssen, wie sie beispielsweise von den afrikanischen Erdölquellen geliefert werden.
Destillatkraftstoffe bestehen an sich vollständig aus Destülatkomponenten. Eine besondere Gruppe sind diejenigen schweren Destillate, welche beim Destillieren unter vermindertem Druck von atmosphärischen Destillationsrückständen erhalten werden.
Bei einer Destillation unter Atmosphärendruck wird das eingesetzte Ausgangsmaterial in ein atmosphäri sches Destillat und einen atmosphärischen Rückstand abgetrennt. Die während der Destillation erreichte Maximaltemperatur beträgt etwa 35O0C. Bei der Destillation unter vermindertem Druck wird dieser atmosphärische Rückstand weiterhin in ein Vakuumde stillat und einen Vakuumrückstand aufgetrennt Eine besondere Art der Destillation unter vermindertem Druck ist die sogenannte Flash-Destillation (Entspannungs- oder Turmdestillation). Bei der Flash-Destillation wird ein vorerhitzter atmosphärischer Rückstand
(>5 kontinuierlich in eine Flash-Kammer eingespeist, wo dann die Verdampfung der Destillatkomponenten unter konstanten Gleichgewichtsbedingungen stattfindet. Bei der Flash-Destillation wird der Druck ganz wesentlich
vermindert, damit man aus einer gegebenen Menge des atmosphärischen Rückstandes eine möglichst hohe Ausbeute an Flash-Destillat erhält. Infolge der besonderen Art der angewendeten Destillationstechnik enthalten die dabei gewonnenen schweren Destillate Wachse mit höherem Molekulargewicht und einer besonderen Struktur, welche in typischen Destillatkraftstoffen, wie Mitteldestillaten, nicht vorkommen. Hierdurch ergeben sich besondere technische Probleme in bezug auf den Fließpunkt Im allgemeinen liegen die Schmelzpunkte dieser Wachse oberhalb 35° C, und ihre Siedepunkte liegen oberhalb etwa 3500C
Da die durch Flash-Destillation gewonnenen schweren Destillate im allgemeinen eine zu hohe Viskosität aufweisen, werden sie in den meisten Fällen mit atmosphärischen Destillaten, wie Gasölen, gemischt Die Menge an schwerem Destillat in solchen Destillatkraftstoffen kann innerhalb eines weiten Bereiches schwanken, doch beträgt sie üblicherweise 20 bis 80 Gewichtsprozent, bezogen auf den Gesamtkraftstoff. Derartige wachshaltige Destillatkraftstoffe werden beispielsweise als Heizöle zur Erzeugung von Wärme sowie als Treibstoff für Dieselmotoren mit niedriger Geschwindigkeit eingesetzt Speziell für diese Anwendungszwecke ist der Fließpunkt von großer Bedeutung.
In der Literatur sind bereits zahlreiche Verbindungen empfohlen worden, welche einem wachshaltigen Erdölprodukt, wie Schmier- und Gasölen, zwecks Herabsetzung des Fließpunktes zugesetzt werden können; insbesondere handelt es sich dabei um polymere Zusatzstoffe. Es hat sich doch gezeigt daß diese Verbindungen in Destillatkraftstoffen, welche die vorstehend beschriebenen Wachse höheren Molekulargewichtes enthalten, keine Wirkung zeigen. Im allgemeinen kann man sagen, daß eine Verbindung nur dann als wirksamer Fließpunkterniedriger betrachtet werden kann, wenn sie in einer Konzentration von maximal 0,2 Gewichtsprozent den Fließpunkt um mindestens 6° C erniedrigt
Überraschenderweise wurde nur. gefunden, daß dieses wichtige technische Problem durch den Einsatz von polymeren Verbindungen mit spezieller Struktur gelöst werden kann.
Es handelt sich dabei um polymere Zusatzstoffe, welche als molekulare Bausteine monovinylaromatische Verbindungen mit einer unverzweigten gesättigten Kohlen wasserstoffkette mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen enthalten.
Der erfindungsgemäße wachshaltige Destillatkraftstoff, dessen Wachskomponenten mindestens zum Teil einen Schmelzpunkt über 35° C und einen Siedepunkt über 350° C aufweisen, ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens zum Teil aus einem durch Flash-Destillation gewonnenen schweren Destillat und 0,001 bis 2 Gewichtsprozent polymeren Zusatzstoffen, die als molekulare Bausteine monovinylaromatische Verbindungen mit einer unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen enthalten, besteht
Unter einer monovinylaromatischen Verbindung mit einer unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen werden im Rahmen der Erfindung Verbindungen verstanden, welche mindestens einmal die Gruppe > C = C < sowie die Gruppe
CH3-(CHi)n-CH2 enthalten, wobei n> 16 ist.
Nachstehend wird in der Beschreibung der Ausdruck »lange Kohlenwasserstoffkette« bzw. »lange Kohlenwasserstoffseitenkette« verwendet um nichtverzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffketten und Kohlenwasserstoffseitenketten mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen zu bezeichnen.
Mitteis der erfindungsgemäßen Zusatzstoffe ist es auf einfache und wirtschaftliche Weise möglich, den hohen Fließpunkt von wachshaltigen Destillatkraftstoffen, deren Wachskomponenten mindestens zum Teil einen Schmelzpunkt über 35° C und einen Siedepunkt über 3500C aufweisen, in einem solchen Ausmaß herabzusetzen, daß diese Destillatkraftstoffe ohne weiteres praktisch verwendet werden können.
Außer den Wachsen mit einem Schmelzpunkt über 35° C und einem Siedepunkt über 350° C können die Destillatkraftstoffe auch noch andere Wachskomponenten enthalten. Je nach dem Mischungsverhältnis und der Art der Komponenten, aus denen der Destillatkraftstoff hergestellt worden ist, kann der Gesamtwachsgehalt innerhalb eines werten Bereiches variieren. Die Erfindung ist jedoch von besonderer Bedeutung zum Herabsetzen des Fließpunktes bei solchen wachshaltigen Destillatkraftstoffen, welche mindestens 3 Gew.-% und insbesondere mindestens 6 Gew.-% an solchen
Wachskomponenten enthalten, deren Schmelzpunkt
oberhalb 350C und deren Siedepunkt oberhalb 3500C Hegt
Die in dem erfindungsgemäßen Destillatkraftstoff
vorhandenen polymeren Zusatzstoffe müssen lange Kohlenwasserstoffseitenketten mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen enthalten. Für die praktische Anwendung werden bevorzugt polymere Zusatzstoffe eingesetzt, deren lange Kohlenwasserstoff-Seitenketten eine Kohlenstoffzahl von maximal 30 und insbesondere von maximal 26 aufweisen.
Die erfindungsgemäß als Fließpunkt-Erniedriger eingesetzten polymeren Zusatzstoffe weisen eine aus Kohlenstoffatomen bestehende Hauptkette und daran gebunden lange Kohlenwasserstoffseitenketten auf. Diese langen Kohlenwasserstoffseitenketten können entweder direkt oder indirekt an die Hauptkohlenstoffkette gebunden sein. Bei einer direkten Bindung befinden sich keine weiteren Atome zwischen dem ersten Kohlenstoffatom der langen Kohlenwasserstoff-Seitenkette und demjenigen Kohlenstoffatom der Hauptkette, an welches die Seitenkette gebunden ist. Bei einer indirekten Bindung befinden sich ein oder mehrere weitere Atome, beispielsweise Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Schwefel-, Stickstoff- oder Phosphoratome, zwischen dem ersten Kohlenstoffatom der langen Kohlenwasserstoff-Seitenkette und demjenigen Kohlenstoffatom der Hauptkette, an welches die Seitenkette gebunden ist. Im Rahmen der Erfindung werden bevorzugt solche polymeren Zusatzstoffe verwendet, bei denen die langen Kohlenwasserstoff-Seitenketten indirekt über mindestens zwei Kohlenstoffatome, welche Teil eines aromatischen Ringsystems sind, an die Hauptkette des Moleküls gebunden sind.
fio Die als Zusatzstoffe eingesetzten Polymeren können im wesentlichen nach zwei verschiedenen Methoden hergestellt werden. Gemäß der ersten Methode werden olefinisch ungesättigte Verbindungen, welche mindestens zum Teil aus olefinisch ungesättigten aromati-
6s sehen Verbindungen mit einer langen Kohlenwasserstoffkette bestehen, polymerisiert. Die Polymeren können aber auch hergestellt werden, indem man olefinisch ungesättigte Verbindungen polymerisiert, von
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denen mindestens ein Teil aus olefinisch ungesättigten aromatischen Verbindungen ohne lange Kohlenwasserstoffketten besteht, wobei diese polymeren Produkte einer Nachbehandlung unterworfen werden, um durch diese Nachbehandlung die erforderlich sn langen Kohlenwasserstoffketten als Seitenketten in das polymere Molekül einzuführen.
Im Rahmen der Erfindung können sowohl Homopolymerisate als auch Mischpolymerisate als Zusatzstoffe angewendet werden.
Bei der direkten Polymerisation ohne Nachbehandlung muß das Aüsgangsmaterial immer monovinylaromatische Verbindungen mit einer langen Kohlenwasserstoffkette enthalten. Falls Homopolymerisate auf diese Weise hergestellt werden, muß ein spezielles monovinylaromatisches Monomeres mit einer entsprechenden langen Kohlenwasserstoffkette als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Falls Mischpolymerisate hergestellt werden, wird als Aüsgangsmaterial ein Monomeren-Gemisch verwendet, welches außerdem ausgewählten monovinylaromatischen Monomeren mit einer langen Kohlenwasserstoffkette noch ein oder mehrere weitere olefinisch ungesättigte aromatische Monomere enthält, welche gegebenenfalls keine lange Kohlenwasserstoffkette enthalten. Dieses Ausgangsmonomerengemisch kann auch olefinisch ungesättigte aliphatische Monomere ohne eine lange Kohlenwasserstoffkette enthalten.
Bei der Herstellung der Zusatzstoffe durch Polymerisation mit anschließender Nachbehandlung braucht das zu polymerisierende Material keine olefinisch ungesättigten aromatischen Verbindungen mit langer Kohlenwasserstoffkette zu enthalten. Wenn auf diese Weise Homopolymerisate hergestellt werden sollen, wird als Ausgangsmaterial ein spezifisches aromatisches Monomeres eingesetzt, aus welchem ein Polymeres erhalten wird, welches sich für die anschließende Nachbehand-♦ lung eignet. Wenn auf diese Weise Mischpolymerisate hergestellt werden sollen, so wird als Ausgangsmaterial beispielsweise ein Monomerengemisch eingesetzt, welches außer dem ausgewählten vinylaromatischen Monomeren, das ein für die Nachbehandlung geeignetes Polymeres bildet, auch noch ein oder mehrerere weitere monomere Verbindungen enthält, welche — soweit es sich um vinylaromatische Monomere handelt — auch lange Kohlenwasserstoffketten enthalten können.
In einigen Fällen ist es von Bedeutung, daß die als Zusatzstoff eingesetzten Polymeren nicht nur als Fließpunkten! iedriger wirken, sondern auch eine gewisse Dispergierwirkung zeigen. Diese Wirkung kann beispielsweise erhalten werden, indem man dem Ausgangsmaterial während des Polymerisationsverfahrens noch ein oder mehrere polare monomere Verbindungen zusetzt, so daß polymere Produkte erhalten werden, welche polare Gruppen enthalten, z. B. Hydroxyl-, Carboxyl-, Säureanhydrid- oder stickstoffhaltige Gruppen. In diesem Fall muß bei der Herstellung der Polymeren und bei der anschließenden Nachbehandlung dafür Sorge getragen werden, daß mindestens ein Teil der ursprünglich in dem Polymeren vorliegenden polaren Gruppen unverändert bleibt.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß als Fließpunkterniedriger eingesetzten Zusatzstoffe kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren. Aus praktischen Gründen werden bevorzugt solche Polymere eingesetzt, deren Durchschnittsmolekulargewicht zwischen 1000 und 1 000 000 und insbesondere zwischen 4000 und 100 000 liegt.
Je nach der Art der Wachskomponenten mit Schmelzpunkten oberhalb 35°C und Siedepunkten oberhalb 350° C können den erfindungsgemäßen Destillatkraftstoffen auch solche polymere Zusatzstoffe einverleibt werden, bei denen die Kettenlänge der langen Kohlenwasserstoff-Seitenketten hinsichtlich der Zahl der Kohlenstoffatome variiert
Geeignete vinylaromatische Verbindungen mit langen Kohlenstoffketten, welche sich füf die Herstellung ,o der im erfindungsgemäßen Destillatkraftstoff enthaltenen polymeren Zusatzstoffe eignen, sind beispielsweise
Alkylstyrole, Acylstyrole, Hydroxyalkylstyrole, Alkylcarboxystyrole. Alkyloxystyrole, Alkylamidostyrole, Alkyl vinylnaphthaline und ■5 Acyl vinylnaphthaline.
Für die Mischpolymerisation mit den vinylaromatischen Monomeren mit langen Kohienwasserstoff-Seitenketten geeignete Monomere sind z. B. aromatische Verbindungen, wie Styrol, «-Methylstyrol und Vinylnaphthalin,- Vinylester gesättigter Monocarbonsäuren, wie Vinylacetat; Alkylester ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren, wie Methylmethacrylat und Diälhylmaleat; Alkylvinyläther, wie Laurylvinyläther, sowie
Monoolefine, z. B. Äthylen und Isobuten.
Olefinisch ungesättigte Verbindungen ohne lange Kohlenwasserstoffketten, welche jedoch polare Gruppen enthalten, sind z. B. Carboxylgruppen enthaltende Monomere, wie Acrylsäure und Maleinsäure; Säurean-
J0 hydridgruppen enthaltende Monomere, wie Maleinsäureanhydrid; Hydroxylgruppen enthaltende Monomere, wie 0-HydroxyäthyImethacrylat, sowie Monomere mit stickstoffhaltigen Gruppen, wie Acrylnitril, Acrylamid, Vinylpyridin, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylsuccinimid und p-Aminostyrol.
Aus Mischpolymerisaten bestehende Polymere können sich aus zwei oder mehr verschiedenen monomeren Verbindungen aufbauen.
Homopolymerisate und Mischpolymerisate von Sty-
rol und substituiertem Styrol, in welche durch eine anschließende Alkylierung oder Acylierung lange Kohlenwasserstoff-Seitenketten eingeführt worden sind, können als Beispiele für Zusatzstoffe der erfindungsgemäßen Destillatkraftstoffe erwähnt wer den, welche durch Polymerisieren olefinisch ungesättig ter Verbindungen erhalten werden, die mindestens teilweise aus vinylaromatischen Verbindungen bestehen, aber keine langen Kohlenwasserstoff-Seitenketten enthalten und erst durch eine Nachbehandlung des Polymeren mit diesen langen Kohlenwasserstoff-Seitenkettcn versehen werden.
Im Rahmen der Erfindung sind die nachstehend beschriebenen polymeren Verbindungen als Zusatzstoffe besonders bevorzugt:
Ein Polymeres einer vinylaromatischen Verbindung, welches mit einem oder mehreren «-Olefinen mit mindestens 20 Kohlenstoffatomen im Molekül, mindestens teilweise alkyliert worden ist, insbesondere ein Homopolymerisat von Styrol, welches mit einer
Mischung von C^-Ca-Ä-Olefinen alkyliert worden ist
Ein Polymer einer vinylai omatischen Verbindung, welches mit einem oder mehreren Säurechloriden mit mindestens 19 Kohlenstoffatomen im Molekül acyliert worden ist, insbesondere ein Homopolymerisat von Styrol, welches mit einer Mischung von Cte-C;3-Säurechloriden mindestens teilacyliert worden ist.
Ein Polymeres einer vinylaromatischen Verbindung, welches mindestens durch Teilacylierung mit einem
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oiler mehreren Säurechloriden mit mindestens 18 oder 19 Kohlenstoffatomen im Molekül und anschließende Überführung mindestens eines Teils der C = O-Gruppen in CHj- oder C—OH-Gruppen erhalten worden ist, insbesondere ein Homopolymerisat von Styrol, welches durch Acylierung mit einer Mischung aus Ci8-C2i-Säurechloriden und anschließende Übei führung mindestens eines Teils der C = O-Gruppen in C—OH-Gruppen erhalten worden ist.
Eine polymere Verbindung einer vinylaromatischen Verbindung und eines Monoolefins, welche durch mindestenb Teilacylierung mit einem oder mehreren Säurechloriden mit mindestens 19 Kohlenstoffatomen im Molekül erhalten worden ist, insbesondere ein Mischpolymerisat aus Styrol und Äthylen, welches mit einer Mischung aus CurC^j-Säurechloriden acyliert worden ist.
Die Menge der polymeren Zusatzstoffe kann je nach der Art der Molekularstruktur und dem Molekulargewicht des betreffenden Polymeren sowie der Art und der Menge der im Destillatkraftstoff anwesenden Wachskomponenten innerhalb eines weiten Bereiches variieren. In einigen Fällen sind 0,001 Gew.-%, bezogen auf den fertigen Kraftstoff, ausreichend, um die gewünschte Erniedrigung des Fließpunktes zu erzielen. In den meisten Fällen sind 2,0 Gew.-% des Zusatzstoffes völlig ausreichend. Vorzugsweise enthält der Destillatkraftstoff 0,01 —0,5 Gew.-% des polymeren Zusatzstoffes.
Die erfindungsgemäßen Destillatkraftstoffe können außer den polaren Zusatzstoffen auch noch geringe Mengen anderer üblicher Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Antioxydationsmittel, Antikorrosionsmittel, Metalldesaktivatoren und Zusätze, welche eine Filterverstopfung und eine Emulgierung verhindern.
Unter Verwendung von fünf polymeren Zusatzstoffen werden drei verschiedene erfindungsgemäße Destillatkraftstoffe hergestellt. Es werden hierfür die nachstehenden Polymeren I —V verwendet.
Polymer I
Polystyrol, welches mit einer Mischung aus C>2-C2s->x-Olefinen alkyliert worden ist. Mittleres Molekulargewicht: 18 000.
Polymer II
Polystyrol, welches bis zu mehr als 95 Mol-% mit einer Mischung aus Cie-C^-Säurechloriden acyliert worden ist. Mittleres Molekulargewicht:4500.
Polymer III
Polystyrol, welches bis zu mehr als 95 Mol-% mit einer Mischung von Cie-C^-Säurechloriden acyliert worden ist und in welchem 50 Mol-% der C = O-Gruppen in C—OH-Gruppen überführt worden sind. Mittleres Molekulargewicht:4500.
Polymer IV
Polystyrol, welches bis zu 65 Mol-% mit einer Mischung von Cie-Ca-Säurechloriden acyliert worden ist. Mittleres Molekulargewicht: 2250.
Polymer V
Mischpolymerisat aus Äthylen und Styrol im Mol-Verhältnis 2:1. welches bis zu 90 Mol-% mit einer Mischung aus Cm-C.M-Säurechloriden acyliert worden ist. Mittleres Molekulargewicht:4500.
Kraftstoff A
Destillatkraftstoff mit einem Fließpunkt von J8"C, einer kinematischen Viskosität von 37,5 cS bei 50"C und einem Wachsgehalt von 9,0% (Schmelzpunkt 54°C), welcher als Flash-Destillat bei der Flash-Destillation eines atmosphärischen Destillationsrückstandes aus einem Mittelost-Rohöl erhalten worden ist.
Kraftstoffe
Destillatkraftstoff mit einem Fließpunkt von J8'C, einer kinematischen Viskosität von 24,OcS bei 50"C und einem Wachsgehalt von 13,0% (Schmelzpunkt 560C), welcher als Flash-Destillat bei der Flash-Destillation eines atmosphärischen Destillationsrückstandes eines Nordafrika- Rohöls erhalten worden ist.
2s Kraftstoffe
Destillatkraftstoff mit einem Fließpunkt von 41 "C, einer kinematischen Viskosität von 22,9 cS bei 50"C und einem Wachsgehalt von 16,7% (Schmelzpunkt 5J,5°C).
K) welcher als Flash-Destillat bei der Flash-Destillation eines atmosphärischen Destillationsrückstandes eines Nordafrika-Rohöls erhalten worden ist.
Die Fließpunkte dieser Kraftstoffe wurden in der folgenden Weise bestimmt.
li Der Kraftstoff wurde ohne Rühren in einem Reagenzglas auf 46CC erhitzt und dann langsam abgekühlt. Vom Erreichen einer Temperaturgrenze vor 44°C an wurde das Reagenzglas jeweils nach einem Temperaturabfall von 3°C sorgfältig schräg gehalten Diejenige Temperatur, bei welcher das Reagenzglas 5 Sekunden lang horizontal gehalten werden konnte ohne daß die Wachsmasse anfing zu fließen, wird als Festpunkt bezeichnet. Die niedrigste Temperatur, bevor dieser Festpunkt erreicht wird, das heißt diejenige Temperatur, bei welcher die Wachsmischung gerade noch fließt, wird als Fließpunkt bezeichnet. Der Fließpunkt wird erhalten, indem man zur Temperatur des Festpunktes 3° C zuzählt.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt, in welcher angegeben ist, um wievie 0C der Fließpunkt durch den Zusatz der verschiedener polymeren Zusatzstoffe herabgesetzt wird.
Kraftstoff 55 Konzentration Erniedrigung B des Fließpunkts in 0,01 0C
des Polymer A 0,08 C
in Gewl-%
f>O
0,02 0,02 0,02
Polymer I
Polymer II 15
Polymer IH 24 18 21 12
Polymer IV 24 18 9 15
6«; Polymer V 24 21 21 18
15
18 15 9

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Wachshaitiger Destillatkraftstoff, dessen Wachskomponenten mindestens zum Teil einen Schmelzpunkt Ober 350C und einen Siedepunkt über 3500C aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens zum Teil aus einem durch Flash-Destillation gewonnenen schweren Destillat und 0,001 bis 2 Gew.-% polymeren Zusatzstoffen, die als molekulare Bausteine monovinylaromatische Verbindungen mit einer unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen enthalten, besteht.
2. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens zum Teil aus einem schweren Destillat besteht, das bei der unter vermindertem Druck durchgeführten Destillation eines atmosphärischen Destillationsrückstandes erhalten wird, wobei der Destillationsrückstand vorzugsweise* aus einem Rohöl oder aus Spaltprodukten eines Erdölrückstandes gewonnen worden ist.
3. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens 3 Gew.-% und insbesondere 6 Gew.-% Wachskomponenten mit einem Schmelzpunkt über 35° C und einem Siedepunkt über 350° C enthält.
4. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Zusatzstoff maximal 30 und insbesondere maximal 26 Kohlenstoffatome in den unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoff-Sehenketten hat.
5. Wachshaitiger Destillatkrafistoff nach Anspruch 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Zusatzstoff die unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoff-Seitenketten über mindestens 2 Kohlenstoffatome, die Teil eines aromatischen Ringsystems sind, an die Hauptkohlenstoffkette gebunden sind.
6. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Zusatzstoff außer den unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffketten mit mindestens 18 Kohlenstoffatomen auch noch polare Gruppen aufweist, insbesondere Hydroxyl-, Carboxyl-, Säureanhydrid- oder stickstoffhaltige Gruppen.
7. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff ein mittleres Molekulargewicht zwischen 1000 und 1000000, insbesondere zwischen 4000 und 100 000 hat.
8. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem oder den Zusatzstoffen die Kettenlänge der unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffketten variiert.
9. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1 —8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe durch Alkylierung von Polymeren von vinylaromatischen Verbindungen mittels a-Olefinen mit mindestens 20 Kohlenstoffatomen erhalten worden sind.
10. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe durch Alkylierung von Homopolymeren des Styrols mittels einer Mischung von C22-C28-«-Olefi-
nen erhalten worden sind.
11. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe durch Acylierung von Polymeren von vinylaromatischen Verbindungen mittels Säurechloriden mit mindestens 19 Kohlenstoffatomen im Molekül erhalten worden sind.
IZ Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatz-,o stoffe durch Acylierung von Homopolymeren des Styrols mittels einer Mischung von Cie-C23-Säurechloriden erhalten worden sind.
13. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—8, dadurch gekennzeichnet, da& die Zusatzstoffe durch Acylierung von Polymeren von vinylaromatischen Verbindungen, insbesondere von Homopolymerisaten des Styrols, mittels Cie- oder Cig-Säurechloriden, zweckmäßig mittels einer Mischung von Cie-Cjs-Säurechloriden, und anschlie- ßende Überführung mindestens eines Teils der C = O-Gruppen in CH2- oder C-OH-Gruppen erhalten worden sind
14. Wachshaitiger Destillatkraftstoff nach Anspruch 1—8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe durch Acylierung von Mischpolymerisaten von vinylaromatischen Verbindungen mit Monoolefinen, insbesondere von Mischpolymerisaten des Styrols und Äthylens, mittels Säurechloriden mit mindestens 19 Kohlenstoffatomen im Molekül und vorzugsweise mittels einer Mischung von Ci8-C23-Säurechloriden, erhalten worden sind.
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