DE1769528C3 - Lösungen von Acryl- oder Methacrylsäureester-Mischpolymerisatenln organischen Lösungsmitteln - Google Patents

Lösungen von Acryl- oder Methacrylsäureester-Mischpolymerisatenln organischen Lösungsmitteln

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DE1769528C3 DE19681769528 DE1769528A DE1769528C3 DE 1769528 C3 DE1769528 C3 DE 1769528C3 DE 19681769528 DE19681769528 DE 19681769528 DE 1769528 A DE1769528 A DE 1769528A DE 1769528 C3 DE1769528 C3 DE 1769528C3
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Description

Haftklebelösungen auf Basis von organischen Lösungsmitteln und Acryl- oder Methacrylsäurccster-Mischpolymerisaten sind schon lange bekannt. Sie weisen meist sehr gute Oberflächenklebrigkeit und gute Klebekraft auf und sind meist transparent und alterungsbeständig.
Ein Nachteil der bekannten Haftkleber auf PoIyacrylat-Basis ist jedoch die verhältnismäßig geringe Wärmestandfestigkeit von Verklebungen, die mit diesen Haftklebern hergestellt sind. Unter Wärmestandfestigkeit der Verklebung soll hier verstanden werden, daß die Verklebung auch bei erhöhter Temperatur, beispielsweise im Temperaturbereich von etwa 80 bis 1000C, in ihrer Festigkeit im Vergleich zu der Festigkeit der Verklebung bei Raumtemperatur, beispielsweise bei 200C. picht wesentlich nachläßt. Diese Anforderung wird z. B. für Haftkleber gestellt, die für die Herstellung von Isolierbändern eingesetzt werden sollen. Auch bei ,Haftklebern für Dekorationsfolien tritt diese Anforderungen auf, z. B. wenn diese Folien in der Nähe einer Heizung verklebt werden sollen.
Es sind auch Haftkleber auf Basis von kautschukelastischen Polymerisaten, z. B. Natur- und Synthesekautschuk und klebrig machende Harze, wie vor allem Kolophoniumderivate, bekannt, die gute Oberflächenklebrigkeit und Klebkraft auch bei erhöhter Temperatur haben. Die Transparenz und Alterungsbeständigkeit derartiger Haftkleber läßt jedoch zu wünschen übrig.
Es wurde nun gefunden, daß Lösungen Lösungs-Mischpolymerisate von Acryl- und/oder Methacrylsäureestern in üblichen organischen Lösungsmitteln Verklebungen mit verbesserter Wärmestandfestigkeit ergeben, wenn sie als Acryl- und/cder Methacrjlsäureester-Polymerisate aus 60 bis 97 Gewichtsprozent Acryl- und/oder Mclhacrylestern 4 bis 10 C-Atome enthaitender Alkanolc, zusammen 0.15 bis 3 Gewichtsprozent Monoestcrn aus «,fi-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und Glykolen und N-Alkoxymethylamide und/oder N-Hydroxymethylamide
ίο von (1,/i-äthyIer.äsch ungesättigten Carbonsäuren und gegebenenfalls 0 bis 39 Gewichtsprozent anderen monoäthylenisch ungesättigten Monomeren enthalten, dtren Glastemperaturen zwischen —60 und 0 C liegen.
Die in den neuen Haftklebern enthaltenen Acryl- bzw. Methacrylester-Mischpolymerisate sind vorzugsweise nach dem Verfahren der Lösungspolymerisation hergestellt. Als Acryl- bzw. Methacrylsäureester 4 bis IO Kohlenstoffatome enthaltender Alkanole kommen
ao vor allem n-Butylacrylal, iso-ButyIacry!at, n-Hexylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, iso-Nonylacrylat und Isobutylacrylat, ferner Isobutylmethacrylat, 2-Äthylhexylmethacrylat und Isooctylmethacrylat in Frage. Vorzugsweise leiten sich die als Hauptbestandteil in
as den Mischpolymerisaten cinpolymerisierten Acryl- und Methacrylsäureester von primären oder sekundären Alkanolen ab.
Die Mischpolymerisate der Haftkleber enthalten zusammen 0,15 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis \% ihres Gewichts an Monoestern von Glykolen und verätherte N-Hydroxymethylgruppen enthaltende Carbonsäureamide einpolymerisiert. Dabei beträgt der Anteil an einpolymerisiertem Glykolmonoester vorzugsweise mindestens 0,1 Gewichtsprozent, der Anteil an einpolymerisieitem veräthertem N-Hydroxymethylamid, vorzugsweise mindestens 0,05 Gewichtsprozent. Liegt der Anteil an Glykolmonoester und veräthertem N-Hydroxymethylcarbonsäureamid zusammen bei 0,2% öder darüber, so werden besonders gute Ergebnisse erzielt, wenn der Glykolmonoester und das verätherte N-Hydroxymethylamid in etwa äquimolaren Mengen einpolymerisiert sind.
Geeignete Monoester aus α,/3-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren sind vor allem solche, die sich von der Acryl- und Methacrylsäure und Glykolen bzw. gegebenenfalls substituierten Alkandiolen, wie Äthylenglykol, 1,2-Propandiol, I^-DihydroxyO-chlorpropan. Butan-1,4-diol, Hexan-1,6-diol, Octan-1,8-diol, 2.2-DimethyIpropan-!,3-diol sowie Cyclohexan-1,4-diol, ab. Beispiele für geeignete Glykolmonoester sind Äthylenglykolmonoacrylat und -methacrylat, Glycerinmonoacrylat und -methacrylat, Hexandioimonoacrylat und -methacrylat sowie 2-Hydroxypropylacrylat und 3-Chlor-2-hydroxypropyIacrylat und -methacrylat.
Die N-Alkoxymethylamide leiten sich im allgemeinen von α,/J-äthylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, beispielsweise von der Acryl-, Melhacryl-, Malein-,
Fumar-, Itacon- oder Crotonsäure ab und können, soweit sie sich von Dicarbonsäuren ableiten, auch 2 N-Alkoxymethylamidgruppen enthalten. Die Alkoxygruppen der N-Alkoxymethylamide enthalten im allgemeinen 1 bis 4 Kohlenstoffatome. Beispiele für be-
sonders geeignete N-Alkoxymethylamide sind N-Methoxymethylacrylamid und -methacrylamid, N-Äthoxymethylacrylamid, N-n-Propoxymethylmethacrylamid, N-Isopropoxymethylacrylamid, N-n-Butoxymethyl-
acryl- und -methacrylamid und N-Isobutoxymethylacryl- und methacrylamid. Geeignet sind ferner N-Methoxymelhylmaleinsäureamid. N-n-Butoxymethylmaleinsäurcmanoamid, N.N'-Dimethoxymelhylmaleinsäurediamid und N-Melhoxymethylcrotonsäureamid.
Zusätzlich können die in den Haftklebcrn enthaltenen Acryl- und Melhacrylestermischpolymerisaie noch bis zu 39",', ihres Gewichtes an anderen monoäthyienisch ungesättigten Monomeren, wie vor allem Acryl- und Methacrylsäureester, von 1 bis 3 C-Atrmen enthaltenden Alkanolen, wie Methyl-, Äthyl-, n-Propyl- und Isopropylalkohol, Vinylester von 3 bis 12 Kohlenstoffatome enthaltenden gesättigten Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und Laurinsäure. Styrol, Vinylpyrrolidon, monoäthylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren und deren Amide und Nitrile, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril und Methacrylnitril, einpolymerisiert enthalten. Dabei beträgt der Anteil an einpolymerisierien monoäthyicnisch ungesättigten Carbonsäuren der genannten Art im allgemeinen nur bis zu 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, der Anteil an Amiden monoäthylenisch ungesättigter Carbonsäuren im allgemeinen bis zu 20, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent, und der Anteil an Acrylnitril im allgemeinen bis zu 25, vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Acryl- bzw. Methacrylestermischpolymerisate. Die Mischpolymerisate weisen meist K-Werte vonoObis 140 (bestimmt gemäß H. Fikentscher, »Cellulosechemie« 13 C [1932], S. 58) auf.
Als Lösungsmittel für die Ha'tkleber, in denen die Acryl- bzw. Methacrylestermischpolymerisate im allgemeinen in Mengen von 10 bis 50, vorzugsweise von 15 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gemisch aus Lösungsmittel und Mischpolymerisaten, gelöst sind, kommen vor allem Ester der Essigsäure, wie Äthylacetat und Butylacetat, aromalische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylole, Ketone, wie Aceton und Methylethylketon und Chlorparaffine, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Trichloräthylen, sowie ferner Dimethylformamid und Äther, wie Isobutyläther und Tetrahydrofuran, in Frage. Geeignete Lösungsmittel, die vor allem in Gemisch mit den zuvor genannten Lösungsmitteln von Interesse sind, sind z. B. gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzinfraktionen, Cyclohexan, Methylcyclohexan und Dimethylcyclohexane. In Frage kommen z. B. Gemische aus Benzinen und Aceton, die 50 bis 80% ihres Gewichtes an Benzin enthalten, sowie Gemische aus Cyclohexan und Toluol, die 50 bis 75% ihres Gewichtes an Cyclohexan enthalten. Derartige aliphatische Kohlenwasserstoffe enthaltende Lösungsmittelgemische sind vor allem für solche Haftkleber geeignet, die auf quellbaren Substraten, z. B. auf Polyvinylchlorid-Folien angewandt werden sollen.
Die Mischpolymerisat; aus den Acrylaten oder Methacrylaten werden durch Lösungs-Polymerisation aus den Monomeren in Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen der genannten Art unter Verwendung der üblichen, in den Lösungsmitteln löslichen Katalysatoren, z. B. von organischen Peroxiden, wie Benzoylperoxid, Diisobutylperoxid und Lauroylperoxid oder leicht zersetzliche Azoverbindungen, wie besonders Azo-bis-buttersäurenitril hergestellt. Dabei werden im allgemeinen keine Äther, wie Tetrahydrofuran und Diisobutyläther, als Lösungsmittel mitverwendet; diese können vielmehr in besonderen Fällen zum Verdünnen der Polymerisat-Lösungen eingesetzt werden. Zusätzlich zu de.. Polymerisaten aus den Acrylestern, Glykolmonoestern und N-AIkoxymethylamiden können die Haftkleber noch andere Polymerisate, wie Polyisobutylene, sowie mit besonderem Vorteil modifizierte Kolophoniumharze und bzw. oder Polykondensate des Cyclohcxanons oder der Methylcyclohexanone enthalten. Geeignete modifizierte Kolophoniumharze
ίο sind z. B. hydriertes Kolophonium und mit Alkoholen, z. B. I- bis 4wertigen, geradkettigen oder verzweigten, meist I bis 10, insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltende Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, GIykol. Glycerin, Pentaerythrit, Butandiol-1,4, Diäthylenglykol, Neopentylalkohol und Hexandiol-1,6 verestertes Kolophonium. Die geeigneten Polykondensate des Cyclohexanons und der Methylcyclohexanone haben im allgemeinen einen Polykondensationsgrad von 3 bis 10. Die modifizierten Kolophoniumharze und PoIy-
ao kondensate gaben im allgemeinen nach DIN 53 180 Erweichungspunkte von mindestens 500C, meist zwischen 75 und I50cC. Sie werden den Haftklebern meistens in Mengen von 5 bis 50, vorzugsweise von 15 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, zugesetzt.
Die neuen Mischpolymerisat-Lösungen, können in üblicher Weise für die Herstellung von Haftklebeartikeln, wie Klebebänder, Klebefolien, Dekorationsfolien, Isolierbänder, sowie zur Beschichtung von textilen Bodenbelägen, verwendet werden. Als Substrate, auf die sie aufgebracht werden können, seien z. B. Natronkraftpapier, Aluminiumfolien, Polyäthylen-, Polypropylen-, Polyvinylchlorid-, Polystyrol- und Polyäthylenglykolterephthalat-Folien, sowie Holzfurniere, bituminierte Pappen, textile Bodenbeläge und Fließstoffe, sowie flächige Schaumstoffgemische aus Polyurethan-, Polyäther-, Polyäthylen-, Polyvinylchlorid- und Natur- oder Synthesekautschukschäume genannt.
Das Aufbringen auf derartige Substrate kann in üblicher Weise, beispielsweise durch Gießen oder unter Verwendung von Walzen oder Rakeln, vorgenommen werden. Im allgemeinen trocknet man anschließend die Haftkleberbes.chichtung bei erhöhter Temperatur, meist bei Temperaturen von 70 bis 150°C. Trocknungstemperaturen von 90 bis 1300C sind von besonderem Interesse. Dabei erzielt man bei Trocknungstemperatur von 130 bis 150: C schon innerhalb weniger Minuten Haftkieberbeschichtungen, deren Verklebung sich durch ausgezeichnete Wärmestandfestigkeit auszeichnen. Auch bei Trocknungstemperaturen von 90 bis 100°C erhält man Haftkieberbeschichtungen, die Verklebungen ergeben, deren Wärmestandfestigkeit wesentlich besser ist als die von Verklebungen mit herkömmlichen Haftkieberbeschichtungen,
Mit Hilfe der neuen Haftkleber erhält man Verklebungen, die sich durch eine ausgezeichnete Wärmestandfestigkeit auszeichnen, die beispielsweise Verklebungen aus Haftklebern auf Basis von Natur- oder
βο Synthesekautschuk und Kolophonium oder anderen klebrig machenden Harzen hergestellt sind, bei gleicher Oberflächenklebrigkeit nicht nachstehen. Sie übertreffen jene doch weit hinsichtlich ihrer Transparenz und Alterungsbeständigkeit.
Aus der deutschen Auslegeschrift I 102 410 ist ein Verfahren zur Herstellung von lösungsmittelbeständigen, aus Dispersionen oder Lösungen filmbildenden, härtbaren Kunststoffen bekannt, bei dem man z. 13.
Acrylsäureester von i bis 4 Kohlenstoffatomc enthaltenden Alkanolen mit 5 bis 15 Gewichtsprozent einer Methylol- oder Methylolätherverbindung von Acryl- bzw. Methacrylsäureamid und 2 bis 15 Gewichtsprozent einer monomeren Esterverbindung mit mindestens einer freien alkoholischen Hydroxylgruppe, wie Propandiolmonoacrylat und Glyzeriiunonoacrylat, in £mulsion oder Lösung polymerisiert. Dabei erhält man jedoch Produkte, die beim kurzzeitigen Erhitzen auf etwa 130 bis 140 C so stark vernetzen, daß sie keine Oberfiächenklebrigkeit mehr aufweisen. Es ist daher überraschend, daß man aus den Haftklebern gemäß der vorliegenden Erfindung auf Substraten Beschichtungen erhält, die beim kurzfristigen Erhitzen ihre Oberfiächenklebrigkeit nicht verlieren und trotzdem Verklebungen ergeben, die eine ausgezeichnete Wärmestandfestigkeit aufweisen.
Aus der britischen Patentschrift 998 188 sind wäßrige Dispersionen von Mischpolymerisaten bekannt, die bis zu 4,5 Gewichtsprozent N-MethyloI(meth)-acrylamid und damit reagierende Comonomere neben Styrol, Vinylchlorid, Acrylnitril, Vinylidenchlorid und/ oder Acryl- und/oder Methacrylestern einpolymerisiert enthalten. Beiläufig wird als koreaktives Monomeres darin unter anderem /f-Hydroxyäthylacrylat genannt und, ohne Zusammenhang hiermit gleichfalls beiläufig erwähnt, daß derartige Copolymerisate auch durch Masse-Polymerisation oder Lösüngs-Polymerisation hergestellt werden können. Nach den Angaben dieser britischen Patentschrift ist jedoch zum Vernetzen dieser Copolymerisate eine verhältnismäßig lange Zeitspanne erforderlich, die bei 143 bis 153"1C etwa 10 bis 20 Minuten beträgt. Demgegenüber handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Lösungen um solche von Mischpolymerisaten von Acryl- und/oder Methacrylsäureestern mit Monoestern α,/J-äthyIenisch ungesättigter Monocarbonsäuren mit Glykolen und zusätzlich N-Alkoxymethylamiden </,/?-äthylenisch ungesättigter Carbonsäuren, d. h. also Mischpolymerisate, zu deren Herstellung nicht etwa ein N-Methylolamid sondern ein N-Alkoxymethylamid verwendet wurde. Diese erfindungsgemäßen, völlig andersartigen Lösungen, ergeben Haftklebebeschichtungen, die sich im Vergleich zu Haftklebebeschichtungen, die gemäß der Offenbarung der britischen Patentschrift 998188 erhalten werden, durch überraschend kurze Temperzeiten auszeichnen. Weiter ist es aus der OE-PS 251151 bekannt, Verklebungen von festen Werkstoffen herzustellen, indem man Lösungen oder Dispersionen von Copolymerisaten einsetzt, die 0,5 bis 30 Gew.-°/o reaktive Gruppen aufweisende Comonomere einpolymerisiert enthalten. Unter einer Vielzahl von derartigen reaktiven Comonomeren werden unabhängig voneinander auch N-Methylolacryiamidmethyläther, N-Methylolmethacrylamidbutyläther, 3-Chlor-l,2-propandiol-l-acrylat sowie Buten-2,3-epoxy-l,4-diolmonoacrylat erwähnt, jedoch für das einzige, eine Polymerisat-Lösung betreffende Copolymerisat lediglich S-Chlor-l^-propandiol-acrylat-1 als reaktives Comonomeres eingesetzt. Derartige Lösungen ergeben jedoch Verklebungen, deren Kohäsion wesentlich schlechter ist, als die von Verklebungen, die mit den erfindungsgemäßen Lösungen hergestellt sind.
In den folgenden Beispielen werden zahlenmäßige Angaben über die Oberfiächenklebrigkeit, die Klebkraft und die Wärmestandfestigkeit von Verklebungen gemacht. Diese werden wie folgt bestimmt:
Oberfiächenklebrigkeit
Etwa 25 cm lange und 2 cm breite Klebebänder werrden in den oberen Backen einer Zerreißmaschine in Form einer »Schlinge« senkrecht hängend derart eingespannt, daß die Klebeschicht nach außen gerichtet ist. Die »Schlinge« wird dann mit einer Geschwindigkeit von 150 mm je Minute auf eine waagerecht gefestigte, hochglanzpolierte Stahlschiene ohne Druck-
anwendung aufgelegt. Nach vollständiger Auflage erfolgt sofort mit gleicher Geschwindigkeit der Abzug des Bandes von der Stahlschiene. Man registriert den höchsten gemessenen Wert der für das Abziehen der »Schlinge« erforderlichen Kraft. Der angegebene
1S Wert ist ein Mittelwert aus 10 Bestimmungen, wobei jeweils ein neues Klebeband verwendet und die Stahlschiene zwischen jeder Bestimmung mit Benzin gewaschen wird. Außerdem werden die Bestimmungen in einem Klimaraum jeweils unter denselben Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen mit Klebestreifen durchgeführt, die zuvor jeweils einen Tag in dem Klimaraum gelagert sind.
Klebekraft
Ein etwa 25 cm langes und 2 cm breites Klebeband wird auf eine hochglanzpolierte Stahlschiene blasenfrei aufgelegt und durch lOmaliges Walzen mit einer 1 kg schweren gummierten Stahlrolle angedrückt. Nach 24stündiger Lagerung im Klimaraum bei 20 C wird das Klebeband mit einer Geschwindigkeit von 150 mm je Minute im Winkel von I80'C abgezogen. Die Prüf-
strecke beträgt 10 bis 12 cm des aufgeklebten Bandes. Gemessen wird die zum Abziehen erforderliche Kraft. Die angegebenen Werte sind Mittelwerte aus jeweils 10 Einzelmessungen.
Wärmestandfestigkeit
Ein Klebeband wird blasenfrei auf einer Fläche von 5 cm* einer Edelstahlschiene aufgeklebt. Man befestigt dann an dem freien Ende des Klebebandes ein 500-Gramm-Gewicht und hängt die Edelstahlschiene mit dem damit verklebten beschwerten Klebeband senkrecht in einem Trockenschrank, derart, daß das 500-Gramm-Gewicht frei hängt. Die Anordnung wird auf einer Temperatur von 150''C gehalten und die Zeit gemessen, während der sich das an der Edelstahlschiene angeklebte Klebebandstück von dei Schiene löst. Die Messung wird dreimal wiederholt und der Mittelwert gebildet.
Bei der Messung der Qberilächenklebrigkeit, der Klebekraft und der Wärmestandfestigkeit geht man von einer glasklaren, 40 μ starken Polyäthylenglykolterephthalat-Folie aus, die einen Haftkleberauftrag von 22 bis 25 g/m2 aufweist. Die Beschichtungen sind
nach dem Verdunsten des Lösungsmittels jeweils 3 Minuten bei 1500C getempert.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht. Die darin angegebenen Glastemperaturen sind nach der Tor-
sionsschwingungsmethode bei einer Frequenz von I Hertz bestimmt worden (Beschreibung des Meßverfahrens: K. H. Iilers und H. Brener, Kolloid-Zeitschrift, Bd. 176. S. 110 [196I]).
Beispiel I
a) Eine Polyesterfolie wird in üblicher Weise mit einer etwa 30%igen Lösung aus 99,2% seines Gewichtes n-Butylacrylat, 0,4% seines Gewichtes 1,4-Butandiolmonoacrylat und 0,4% seines Gewichtes N-n-Butoxymethylmethacrylsäureamid in einer Mischung aus 70 Teilen Benzin (Kp 65 bis 95° C) und 30 Teilen Aceton beschichtet. Das Mischpolymerisat hat den K-Wert 117 (1% in Benzol). Man10 trocknet bei 1201C und bestimmt Oberflächenklebrigkeit, Klebkraft und Wärmestandfestigkeit. Die Oberflächenklebrigkeit beträgt 400 g/2 cm. die Klebekraft 390 g/2 cm, und bei der Wärmestandfestigkeitsmessung ist nach 24stündiger Lage- «5 rung bei 150 C noch keine Abscherung des Klebebandes erfolgt.
b) Verwendet man an Stelle des unter a) angegebenen Haftklebers einen solchen, der zusätzlich noch 20 Teile Dihydro-abietylphthalat vom Erweichung;;-punkt 65 C enthält, so erhält man ein Klebeband, dessen Oberflächenklebrigkeit 530 g/2 cm und dessen Klebekraft 620 g/2 cm beträgt. Auch bei diesem Klebeband kann bei der Prüfung der Wärmestandfestigkeit nach 24 Stunden noch kein 2S Abscheren des Bandes festgestellt werden.
Beispiel 2
a) Man arbeitet wie in Beispiel I a) angegeben, verwendet aber eine 25"„ige Lösung eines Mischpolymerisats aus 70% seines Gewichtes 2-ÄthyI-hexylacrylat, 29,3% seines Gewichtes Vinylacetat, &,4% seines Gewichtes 1.4-ButandioImonoacryIat und 0,3 seines Gewichtes N-Methoxymethylmethacrylamid ein Äthylacetat. Man erhält ein Klebeband der Oberflächenklebrigkeit 510 g/2 cm und der Klebekraft 750 g/2 cm, das bei der Prüfung auf Wärmestandfestigkeit während 24 Stunden nicht abschert.
b) Wie in Beispiel 2 a) angegeben, wird ein Klebeband hergestellt, jedoch ein Hartkleber verwendet, der zusätzlich noch 20 Teile Dihydro-abietylphthalat vom Erweichungspunkt 65' C enthält. Man erhält ein Klebeband, dessen Oberflächenklebrigkeit 830 g/2 cm und dessen Klebekraft 1100 g/2 cm beträgt und das sich gleichfalls innerhalb von 24 Stunden bei der Prüfung der Wärmestandfestigkeit nicht ablöst.
Vergleichsversuche
A) Wie in Beispiel I angegeben, wird ein Klebeband hergestellt. Man verwendet aber eine 25%ige Lösung in Äthylacetat eines durch Lösungs-Polymerisation in dem Lösungsmittel hergestellte Mischpolymerisat aus 83,3% seines Gewichtes Äthylacrylat, ll,l"„ seines Gewichtes N-n-Butoxymethylmethacrylsäureamid und 5,6% seines Gewichtes Äthylenglykolmonomethylacrylat. Bei der Prüfung des erhaltenen Klebebandes auf Oberflächenklebrigkeit tritt an der auf Hochglanz polierten Stahlschiene keine Haftung auf, entsprechend einer Oberflächenklebrigkeit von weniger als 20 g.
B) Wie in Beispiel I angegeben, wird ein Klebeband hergestellt. Es wird eine etwa 25%ige Lösung von Poly-n-butylacrylat (K-Wert, 1% in Benzol, 112) (Lösungspolymerisat) in einer Mischung von 75 Teilen Benzin und 25 Teilen Aceton verwendet. Man erhält ein Klebeband, dessen Oberflächenkiebrigkeit 390 g/2 cm und dessen Klebekraft 400 g/2 cm beträgt. Seine Wärmestandfestigkeit beträgt nur 10 Minuten.
Verwendet man bei der Herstellung des Klebebandes nach B) eine Lösung, die zusätzlich zu dem Poly-n-butylacrylat noch 20 Teile Dihydro-abietylphthalat vom Erweichungspunkt 65°C enthält, so erhält man ein Klebeband, dessen Oberflächenklebrigkeit 610 g/2 cm und dessen Klebekraft 530 g/2 cm beträgt. Seine Wärmestandfestigkeit beträgt nur 7 Minuten.

Claims (2)

I 769 528 Patentansprüche:
1. Lösungen von Mischpolymerisaten von Acryl- und/oder Melhacrylsäurce^era, bestehend aus
A) einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln und
B) IO bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmasse, eines Mischpolymerisats das hergestellt worden ist durch Mischpolymerisation von
a) 60 bis 97 Gewichtsprozent Acryl- und/oder Methacrylsäureestern von 4 bis 10 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkanolen
b) wenigstens 0,1 Gewichtsprozent Monoester aus <i,/?-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und Glykolen,
c) wenigstens 0,05 Gewichtsprozent N-Alkoxymethylamide α,/J-äÜiylenisch ungesättigter Carbonsäuren und
d) 0 bis 39 Gewichtsprozent anderen monoäthylenisch ungesättigten Monomeren, wobei die Menge an b) und c) zusammen bis 3 Gewichtsprozent beträgt und die Glastemperatur des Mischpolymerisats B zwischen -60 und O0C liegt.
2. Verwendung von Lösungen gemäß Anspruch I zur Herstellung von Haftklebeartikeln durch Auftragen der Lösungen auf flächige Substrate und Trocknen der beschichteten Substrate bei erhöhter Temperatur in an sich üblicher Weise.
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