DE1769252B - Staubarme, pulverförmige Präparate von organischen Farbstoffen - Google Patents

Staubarme, pulverförmige Präparate von organischen Farbstoffen

Info

Publication number
DE1769252B
DE1769252B DE1769252B DE 1769252 B DE1769252 B DE 1769252B DE 1769252 B DE1769252 B DE 1769252B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dye
dust
dyes
low
organic dyes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Karlheinz Dr.; Hörnle Reinhold Dr.; 5000 Köln; Künzelmann Hans 5090 Leverkusen Wolf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG

Links

Description

Organische Farbstoffe kommen gewöhnlich als feingemahlene Pulver, die als Verdünnungsmittel meist noch Stellmaterialien wie z. B. Kochfalz, Natriumsulfat, Natriumcarbonat, organische Netz- und Dispergiermittel enthalten, in den Handel. Diese Farbstoffpulver haben die unangenehme Eigenschaft, daü sie sehr stark zum Stauben neigen, was sich besonders nachteilig bemerkbar macht, wenn die Farbstoffe abgewogen, abgefüllt oder in Färbebäder t'iiigestrcut werden.
Fs ist bekannt, daß das Stauben von Farbstoffpuiw... JuJu.tli \jrhinu.-rt werden kann, daß man Äther des Diäthylenglykols, Alkyläther von Acetaten oder Formiaten des Athylenglykols (USA.-Patentschrift 2 090 511) oder Dodecylbenzol, Oktadecen uiia liioctylamin (deutsche Patentschrift 1 117 582) den 1 arbstoffen zusetzt. Außerdem ist die Verwendung »on Glyzerin, Calciumchlorid, Zinkchlond oder anderen hygroskopischen Substanzen sowie von ölen, insbesondere Mineralölen in Verbindung mit Dispergiermitteln (britische Patentschrift 693 765. deutsche Patentschriften 889 042 und 930 998, belgische Patentschrift 661 016) und flüssigen Dialkylestern von Phthalsäuren (deutsche Patentschrift 834 237 bzw. britische Patentschrift 695 372), von Alkylphosphaien (belgische Patentschrift 634 446) sowie von Polysiloxan (deutsche Patentschrift 830 501 und russische Patentschrift 184 993) als Mittel zur Verhinderung der Staubbildung bekannt.
Die Verwendung von Mineralölen als Staubbindemittel, auch in Verbindung mit Dispergiermitteln. bringt bei wasserlöslichen Farbstoffen den großen Nachteil mit sich, daß beim Einstreuen des Farbstoffs in ein wäßriges Färbebad die Löslichkeit und Dispergierbarkeit des Farbstoffs, vor allem bei Temperaturen unterhalb der Siedetemperatur des Wassers erheblich verschlechtert wird. Das macht sich besonders bei den modernen Färbemethoden, bei denen der Farbstoff nicht mehr durch Aufkochen gelöst wird, nachteilig bemerkbar.
Bei Verwendung von Estern, vor allem Estern der Phthalsäure, erhält man zwar bei einer Reihe von Farbstoffen staubarme Produkte, eine sehr grölte Zahl von Parbstoflen wird, durch diese Ester jedoch nicht entstaubt. Die übrigen bekannten Entstaubungsmittel sind entweder nicht genügend wirksam oder müssen in so großen Mengen Zugegeben werden, daß die Farbstoffpulver klebrig werden oder daß die färberischen Eigenschaften der Farbstoffe verschlechtert werden.
Es wurde nun gefunden, daß man staubarmc Pulver von organischen Farbstoffen, insbesondere von wasserlöslichen Farbstoffen herstellen kann, die beim Auflösen in wäßrigen Färbebädern keine öligen Abscheidungen an den Rändern der Gefäße oder auf dem Färbegut zeigen und deren Löslichkeit und Dispergierbarkeit in Wasser bei Temperaturen zwischen etwa 20 und 100ÜC im Vergleich zu den nicht behandelten Farbstoffen nicht verschlechtert ist, wenn man den, gegebenenfalls Stellmittel enthaltenden Farbstoffen 0,1 bis 6% eines gegebenenfalls alkylierten Dekahydronaphthalins, Dicyclohexyläthers. Dibenzyläthers oder eines N-Alkylanilins zusetzt. Besonders gute Ergebnisse erhält man bei Zusatz von Dekahydronaphthalin.
Die Prozentangaben beziehen sich dabei auf Gewichtsprozente.
Der Zusatz der Entstaubungsmittcl kann in verschiedenartiger Weise erfolgen. Sie können beispielsweise dem "getrockneten Farbstoff, gegebenenfalls zusammen mit Stellmitteln, wie Kochfvlz, Natriumsulfat, Soda, Zucker, Dextrin, anionischen und nicht ionogenen Dispergiermitteln unter Vermählen zugesetzt werden, oder sie werden zunächst mit Stellmitteln und dann mit dem Farbstoff vermählen oder aber man gibt das Entstaubungsmittel dem in üblicher Weise erhaltenen wäßrigen Filtergui des organischen Farbstoffs oder, gegebenenfalls unter Zusatz von Dispergiermitteln, der wäßrigen Farbstoffmischung zu, die in üblicher Weise zum getrockneten Farbstoffpulver weiterverarbeitet wird
Als Farbstoffe kommen insbesondere wasserlösliche Säure oder basische Farbstoffe der Azo-. Anthrachinon- oder Phthalocyaninreihe in Frage, weiterhin beispielsweise Metallkomplexfarbstoffe der Azoreihc. Dispersionsfarbstoffe der Azo- und Anthrachinonreihe. Schwefel- und Küpenfarbstoffe, Reaktivfarbstoffe, organischlösliche Farbstoffe sowie organische Pigmente. Unter Farbstoffen werden in diesem Zusammenhang auch die optischen Aufheller verstanden sowie die Komponenten von Entwicklungsfarbstoffen und Oxydationsfarbstoffen.
Die in den Beispielen angegebenen Feile sind Gewichtsteile, die Nummern der Farbstoffe beziehen sich auf die Angaben in Colour Index, 2nd edition. Vol. III, die Gradangaben sind Celsiusgrade.
Beispiel 1
45 Teile des 1.2-Chromkomplexfarbstoffs aus dem Azofarbstoff der Formel
Cl
I A
NO,
OH
N
HO
τ-f H,
J N N
werden mit 53 Teilen Ligninsulfonat oder Alkyl* naphthalinsulfonat und 2 Teilen Dekahydronaphthalin gemischt und in einem üblichen Trockenzerkleinerungsgefat, beispielsweise einer Kugelmühle, Stiftscheibenmühle, Korbmühle oder Luftwirbelmühle gemahlen. Man erhält ein feingemahlenes Farbstoff·
pulver, das einen wesentlich geringeren Siaubanteil gis ein unter ilen gleichen Bedingungen jedoch ohne Pekahydronuphthalin hergestelltes Farbstoffpulver besitzt. Der Staubanteil kann in einfacher Weise iichtbar gemacht werden, wenn man die Substanz Ulis einer bestimmten Höhe auf eine feste Unterlage füllen läßt. Der dabei entstehende Staub kann optisch bestimmt werden (s. beispielsweise USA.-Patenlschrift 2X22 719) Löst man das siaubarme Farbstoffpulver in einem wäßrigen Färbebad, dann scheiden sich weder an den Rändern des Gefäßes noch auf dem Färbegut ölige Substanzen ab. Außerdem ist die Löslichkeit und Dispergierbarkeit der mit Dekahydronaphthalin hergestellten Farbstoffeinstellung in Wasser bei Temperaturen zwischen etwa 15 bis 100" C so gut wie die der nicht entstaubten Ware. Rehandelt man dagegen den Farbstoff unter den gleichen Bedingungen statt mit Dekahydronaphthalin mit Phthalläuredimethvlester, erhält man einen wesentlich höheren Staubanteil. Durch Zugabe von Öl-Emulgator-Mischungen an Stelle von Dekahydronaphthalin erhält man zwar ebenfalls ein staubarmes Pulver, die Löslichkeit und Dispergierbarkeit des so behandelten Farbstoffs in Wasser, vor allem bei Temperaturen zwischen 20 und 8<v, wird jedoch erheblich verschlechtert.
Beispiel 2
Man verfahrt, wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch an Stelle von Dekahydronaphthalin gleiche Mengen DiOenzyü .her, Dicyclohexylather oder N-Isobutyl-anilin. Die so erhaltenen Farbstoffpulver besitzen die gleichen eigenschaften wie das im Beispiel 1 beschriebene FarbstofTpulver.
Beispiel 3
Arbeitet man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch an Stelle des dort genannten Farbstoffs den durch Mischchromierung der Azofarbstoffe der Formel
O3N
aus dem Azofarbstoff der Formel
SO2NMCH.,
-N =
OH
erhältlichen 1:2-K.obaltkomplexfarhstoff oder aher den aus dem Azofarbstoff der Formel
OH
OH
N = N
SO2C2H5
erhältlichen 1: 2-Chromkomplexfarbstoff, erhält man ebenfalls staubarme Farbstoffpulver mit hervorragenden Eigenschaften.
Beispiel 4
Eine Mischung aus 60 Teilen des gelben Azofarbstoffe Nr. 29 025, 40 Teilen Natriumsulfat und 2 Teilen Dekahydronaphthalin \vird, wie im Bei spiel 1 beschrieben, fein gemahlen.
Man erhält ein Farbstoffpulver, das wesentlich staubärmer als die unter uen gleichen Bedingungen hergestellte Mischung ohne Dekahydronaphtnalinzusatz ist. Set/i man statt Dekahydronaphthalin gleiche Mengen Phthalsäuredimethylester oder eine Öl-Emulgator-Mischung als Entstaubungsmittel zu, so erhält man Farbstoffpulver mit erheblich höherem Staubanieil.
45 Beispiel 5 Eine Mischung aus 95 Teilen des Amins der Formel
NH
N -- CH -<f
SO,Na
OH
erhältlichen 1:2-Chromkomplexfarbstoff oder den 3 Teilen Kochsalz und 2 Teilen Dekahydronaphthalin wird wie im Beispiel 1 gemahlen. Man erhält ein feingemahlenes, staubarmes Farbstoffpulver. das beim Auflösen in einem wäßrigen Färbebad an den Rändern der Gefäße oder auf dem Färbegut keine öltropfchen abscheidet.

Claims (1)

  1. ! 769
    Patentanspruch:
    Staubarme, pulverförmige Präparate von organischen Farbstoffen, bestehend ajs dem getrockneten Farbstoff, gegebenenfalls Stellmitteln und 0,1 bis 6 Gewichtsprozent eines gegebenenfalls alkylierten Dekahydronaphthalins, Dicyclohexylälhers, Dibenzyläthers oder eines N-Alkylanilins.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2848447C3 (de) Färbeverfahren
DE2816539A1 (de) Waessrige farbstoffpraeparate
EP0169816B1 (de) Lösungen anionischer Farbstoffe
DE2649551C3 (de) Stabile Farbstofflösung
EP0225287B1 (de) Lagerstabile Präparate von in Wasser unlöslichen bis schwerlöslichen Feststoffen
DE2523096B2 (de) Dauerhaft staubfreie oder staubarme Farbstoffpulver, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
EP0064225B1 (de) Verwendung von veresterten Oxalkylaten als Präparationsmittel für Farbstoffe und entsprechende Farbstoffzubereitungen
DE2731175A1 (de) Pigmentzubereitungen
DE102004060968B4 (de) Marineblau- und Schwarzmischungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zum Färben von Hydroxygruppen-haltigen Material
DE2656406C3 (de) Verfahren zur Herstellung von staubarmen Präparaten und deren Verwendung
EP0013576B1 (de) Verwendung oxalkylierter Novolakharze als Präparationsmittel für Dispersionsfarbstoffe und damit hergestellte Zubereitungen
EP0544676B1 (de) Staubarme oder staubfreie farbstoffpräparationen
DE1769252C (de) Staubarme, pulverförmige Präparate von organischen Farbstoffen
DE2732732C3 (de) Wäßrige Farbstoffdispersionen und ihre Verwendung
DE1769252B (de) Staubarme, pulverförmige Präparate von organischen Farbstoffen
DE2363376C3 (de) Formierter, wasserunlöslicher Azofarbstoff und seine Herstellung und Verwendung
DE1769252A1 (de) Verfahren zur Entstaubung von organischen Farbstoffen
DE2244777C3 (de) WäBrige Pigmentdispersionen und ihre Verwendung
DE2757815C2 (de)
DE1290521B (de) Kuepenfarbstoffpraeparat
EP0056991B1 (de) Flüssige Farbstoffpräparate
DE2113090B2 (de) Pigmentzubereitungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zum faerben von acrylnitrilpolymerisaten oder -mischpolymerisaten in der masse
CH668981A5 (de) Badstabile zubereitungen von wasserloeslichen metallkomplexfarbstoffen.
DE1644261B2 (de) Disazofarbstoff und Verfahren zum Färben von Polyesterfasern mit diesem Disazofarbstoff
DE1955067A1 (de) Waessrige Pigmentdispersionen