DE1767982B2 - Anorganische salze enthaltende fungicide und bactericide mittel fuer den schutz von holz und anderem cellulosehaltigem material - Google Patents
Anorganische salze enthaltende fungicide und bactericide mittel fuer den schutz von holz und anderem cellulosehaltigem materialInfo
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Description
η. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn- Adelomyceten . Moniliaeeae, z. B. Tiichodenna \i-
zeichnet, daß sie 0,05 bis 5 Gewichtsprozent Spo- ride,
ren, bezogen auf das Trockengewicht der anorgani- Aspergiilus-Arten Aspergillus flavus, Aspergillus niger
sehen Salze, enthalten. 20 Aspergillus fumigatus, Aspergü-
gillus terreus,
Actinomycetes .. Streptomycetaceae,
Actinomycetes .. Streptomycetaceae,
Niedere Pilze ... Penicillium regulosum, Penicillium
citrinum, Penicillium verruculo-
25 sum, Penicillium notatum.
Die Entwicklung von Pilzen auf cellulosehaltigen
Die Entwicklung von Pilzen auf cellulosehaltigen
Materialien, insbesondere auf Holz, wird durch Feuch- Die erfindungsgemäß vorgesehenen Gemische kön-
tigkeit. Temperaturen zwischen 20 und 30'C, ge- nen gleichzeitig fungicide und baktericide Eigenschaf-
schlossene Atmosphäre, bei manchen Arten durch ten aufweisen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn Pilze
Dunkelheit, ammoniakalische Ausdünstungen oder 30 wie z. B. Aspergillus flavus, Penicillium citrinum. Tri-
Anwesenheit von alkalischen Substanzen begünstigt. choderma viride usw. eingesetzt werden.
Diese Faktoren sind häufig in zahlreichen technischen Zu den besonders empfindlichen Bakterien gehören
Anlagen vereinigt, z. B. in Bergwerken, landwirt- die gramnegativen Bakterien wie Eubacieriales (sporu-
schaftlichen Anlagen, wie Gewächshäusern usw. liert oder nicht), die Myxobakterien und die Cyto-
Das Ausmaß der hervorgerufenen Zerstörungen hat 35 phaga, gegen die z. B. Streptomyces albus besonders
da/u geführt, daß zahlreiche anorganische und organi- wirksam ist.
sehe Mittel in den Handel gebracht wurden, die die Das Mengenverhältnis von anorganischen Salzen zu
Entwicklung der Pilze hemmen, indem sie auf die Sporen der Cellulose nicht abbauenden Pilze kann
Warhstumsenzyme einwirken. Manche cellule ;eab- innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwanken. Ganz
bauenden Pilze sind abei relativ resistent gegenüber 40 allgemein werden den fungiciden Mineralsalzen 0,05
diesen Fungiciden, wenn sie einzeln angewandt werden. bis 5°/0, vorzugsweise 0,2 bis 1 °/o Pilzsporen, bezogen
Selbstverständlich ist auch die Kombination von zwei auf das Trockengewicht der anorganischen Salze, zu-
oder mehreren Fungiciden bereits bekannt. Bestimmte gesetzt.
Gemische wirken auf Pilze, die auf die einzelnen Korn- In der Praxis werden die verschiedenen erfindungs-
ponenten nicht ansprechen. Aber diese Produkte sind 45 gemäß vorgesehenen Bestandteile in eir?m Mischer
häufig chemisch unbeständig, auf Grund der Schwan- oder Kneter bekannter Bauart, der so eingerichtet ist,
kungen zahlreicher Faktoren, wie unter anderem Kon- daß man in streng wasserfreiem Medium arbeitet, ver-
zentration, I öslichkeit, pH-Wert. Außerdem findet mischt. Die Homogenen Gemische werden vor ihrer
man selten Wirkstoffe, die tief in das Holzinnere ein- Verwendung in wasserdampfdichten Verpackungen
dringen. 50 aufbewahrt.
Dieses Problem wird nun mit Hilfe eines Gemisches Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen noch
aus bekannten fungiciden anorganischen Salzen und näher erläutert.
Sporen von Cellulose nicht abbauenden Pilzen gelöst.
Sporen von Cellulose nicht abbauenden Pilzen gelöst.
Die Erfindung betrifft daher anorganische Salze ent- Beispiele
haltende fungicide und baktericide Mittel für den 55
haltende fungicide und baktericide Mittel für den 55
Schutz von Holz und anderem cellulosehaltigen! A) Zunächst wurden in einer Reihe von Versuchen
Material und ist dadurch gekennzeichnet, daß die die verträglichen Kombinationen von fungiciden
Mittel zusätzlich Sporen von Cellulose nicht abbauen- Mineralsalzen und Sporen der das Holz nicht zer-
den Pilzen enthalten. störenden Pilze ermittelt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen neuen 60 Die allgemeinen Versuchsbedingungen waren wie
Mittel können bestimmte Cellulose abbauende Pilze, folgt: In üblichen, gleichmäßig auf 240C eingestellten
die bekannten fungiciden Mitteln gegenüber resistent Zellen, die wäßrige Lösungen von fungiciden anorgani-
geworden sind, zerstört werden sowie allgemein die sehen Salzen in einer Konzentration zwischen 2 und
Cellulose abbauenden Pilze und Bakterien, die sich auf 6%* '·". nach Art des Salzes, enthielten, wurden Sporen
allen cellulosehaltigen Materialien entwickeln, wirksam 65 oder Conidien von Cellulose nicht abbauenden Pilzen
bekämpft werden. Die neuen Mittel sind besonders 10 Tage bebrütet, ohne daß sie auskeim '.en, weil keiner-
beständig und leicht zu handhaben. lei Nährmedium vorhanden war. Darauf wurden die
Ak anorcanische Salze kommen alle bereits be- Sporen auf ein Nährmedium, z. B. Malzagar, über-
impft. Nach 8 Tagen wurde festgestellt, daß bestimmte Sporen keimten, was die Verträglichkeit Salz-Spore anzeigte.
Auf diese Weise wurden zahlreiche Pilze ermittelt, die mit mehreren handelsüblichen Gemischen von
fungiciden anorganischen Salzen verträglich sind. Als Beispiel werden angeführt:
Salzgemische | Pilze |
Fluor-Bor-Chrom a) .. | Trichoderma viride, Fusa- |
rium solani, Penicillium | |
regulosum, Penicillium | |
citrinum. | |
Fluor-Arsen-Chrom b) | Penicillium verruculosum, |
Penicillium citrinum. | |
Arsen-Kupfer-Chroi« c) | Penicillium verruculosum, |
Penicillium notatum. |
a) 2°/oige wäßrige Lösung aus Natriumfiuorid, Kaliumbichromat
und Borsäure,
b) 4°/oige wäßrige Lösung aus Natriumfiuorid, KaIiumbichromat
und Natriuiiiarsenat,
c) Gemisch aus Arsenoxid (21,70O), Chromoxid
(13,3%) und Kupferoxid (21,1 °/?), enthaltend 14°/0 Wasser, bezogen auf das Gewicht.
B) Die verträgliche;: Kombinationen von anorganischen
Salzen und Sporen wurden ptestet, um ihre Wirksamkeit gegenüber celluloseabbauenden Pilzen zu
bestimmen. Insbesondere wurde die v'irkung dieser Kombinationen auf solche celluloseabbauenden Pilze
untersucht, die den entsprechenden einzeln verwendeten Mineralsalzen gegenüber resistent sind.
Holzproben von z. B. Balken oder Trägern aus Bergwerksstollen oder Späne für die Herstellung von
Holzspanplatten oder Papier wurden mit wäßrigen Lösungen der fungiciden Mineralsalze behandelt, die
Sporeu von Cellulose nicht abbauenden Pilzen enthielten. Die Proben wurden in die Lösung eingetaucht
oder mit dieser besprüht, bis zu einer Aufnahme von 300 bis 400 g/cm2 oder auch einer Vakuum-Druckbehandlung
mit einer Aufnahme von 400 kg/m3 unterworfen.
ίο Hierauf wurden die Proben mit Conidien der zu bekämpfenden
celluloseabbanenden Pilze besät und dann in dunkl';, schwach belüftete Kammern von 25 0C gegeben.
Nach 4 Monaten waren die Proben vollständig mit ein;r Schicht schützender Schimmelpilze bedeckt,
zeigten aber keinerlei Wasserverlust und keinerlei Eindringen des Mycels.
Nach mehreren Jahren vorgenommene Kontrollversuche bestätigten die Wirksamkeit dieser Behandlung.
Aus den Versuchen insgesamt wurde eine Minimalkonzentration an Sporen je Flächeneinheit oder Volumeinheii
Jes zu schützenden Materials ermittelt, unterhalb derer kein vollständiger Schutz mehr erzielt
wird. Sind nämlich zu wenig Sporen von Cellulose nicht abbauenden Pilzen vorhanden, so brauchen diese
zu lange, um den verfügbaren Platz zu besetzen, und die celluloseabbauenden Pilze haben dann Zeit, sich
inzwischen zu entwickeln.
Die durchgeführten Vers'jche betreffen die Wirksamkeit
einer Reihe von Kombinationen der obigen Salzgemische a), b) und c), mit verschiedenen Sporen
oder Conidien von Pilzen gegenüber Ascomyceten und Basidiomyreten, gegen die die eingesetzten Mineralsalzgemische
wenig oder gar nicht wirksam sind, wenn sie alleine zur Anwendung gelangen. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Beispiel | Kombination | Wirksam gegen |
1 | (a) + Trichoderma viride | Coriolus versicolor, celluloseabbauende |
Bakterien | ||
2 | (a) -f Penicillium citrinum | Chaetomiaceae, celluloseabbauende Bakterien |
3 | (a) 4- Penicillium regulosum | Chaetomium globosum |
4 | (b) + Penicillium verruculosum | Poria vaporaria |
5 | (b) + Penicillium citrinum | Gyrophana lacrymans, celluloseabbauende |
Bakterien | ||
6 | (c) + Penicillium verruculosum | Daedalea quercina, Poria vapoi^ria |
7 | (c) + Penicillium notatum | Gyrophana lacrymans |
Claims (3)
1. Anorganische Salze enthaltende fungicide und wiesen, in denen folgende Elemente kombiniert sind:
baktericide Mittel für den Schutz von Holz und S Fluor-Bor-Chrorn, Fluor-Arsen-Chrom, Arsen-Kupanderem
cellulosehaltigen! Material, dadurch fer-Chrom.
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Sporen Unter dem Begriff »Sporen von Cellulose nicht ab-
von Cellulose nicht abbauenden Pilzen enthalten. bauenden Pilzen« werden Sporen, Conidien sowie Teile
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn- von Mycelfäden folgender Pilzarten zusammengefaßt:
zeichnet, daß sie Sporen von Phycomyceten, io Phycomyceten, Archimyceten, Actinomyceten, Asper-Adelomyceten,
Aspergillus-Arten und/oder Actino- gillus-Arten und/odei1 Adelomyceten.
myceten enthalten. Besonders gut für die erfindungsgemäßen Mittel
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch eignen sich folgende Pilze:
gekennzeichnet, daß sie Sporen von Penicillium
gekennzeichnet, daß sie Sporen von Penicillium
regulosum, Penicillium citrinum, Penicillium verru- 15 Phycomyceten .. Tuberculariaceae, z.B. Fusanum
culosum oder Penicillium notatum enthalten. solani,
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