DE1766272C3 - Sterilisierbare Kunststoffverpakkungshülle für medizinische, insbesondere chirurgische Instrumente - Google Patents
Sterilisierbare Kunststoffverpakkungshülle für medizinische, insbesondere chirurgische InstrumenteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine sterilisierbare Kunststoffverpackungshülle
für medizinische, insbesondere chirurgische Instrumente, die gasdurchlässig, jedoch bakterienundurchlässig
ist und aus zwei an den Kanten miteinander verschweißten, aufreißbaren Teilstücken
besteht.
Sterilisierbare Verpackungen für medizinische, insbesondere
chirurgische Instrumente, sind bereits bekannt. In der Regel wird das zu sterilisierende Instrument in
einer üblichen Verpackung unter Druck oder unter Vakuum, gegebenenfalls unter Einleiten eines sterilisierenden
Gases, erhitzt. Die dafür verwendete Verpakkung besteht im allgemeinen aus einer Polyäthylenfolie,
die von den Stcilisierungsgasen langsam passiert werden kann. Wenn eine solche Verpackung vollkommen
gasdicht wäre, würde sie beim Anlegen eines Teilvakuums platzen. Daher darf eine solche Verpakkung
nicht vollständig verschlossen werden, sondern es muß eine öffnung vorgesehen sein, in die üblicherweise
ein Docht eingeführt wird zum Ausgleich des während der Sterilisierung erzeugten Druckes. Um die aseptischen
Eigenschaften des auf diese Weise sterilisierten medizinischen Instrumentes bei der Herausnahme aus
der Verpackung aufrechtzuerhalten, ist eine arbeits- und kostenaufwendige Handhabung erforderlich. Außerdem
ist der eingesetzte Docht unter bestimmten Bedingungen kein zuverlässiger Schutz gegen Eindringen von
Verunreinigungen, insbesondere von Bakterien.
Verpackungen dieses Typs sind beispielsweise aus den US-Patentschriften 30 84 793, 30 35 691 und
28 66 542 sowie aus dem deutschen Gebrauchsmuster 18 86 985 bekannt. Sie haben den Nachteil, daß damit
eine wirksame und schnelle Gassterilisierung nicht möglich ist, weil das gesamte Sterilisierungsgas den
dafür vorgesehenen Belüftungsdocht, der einen verhältnismäßig kleinen Querschnitt hat, passieren müßte.
Außerdem ist die Handhabung einer solchen Verpakkung nach Durchführung der Sterilisierung, wenn das
sterilisierte Instrument unter möglichst weitgehender Aufrechterhaltung der aseptischen Bedingungen her
ausgenommen werden soll, sehr umständlich.
Aus der US-Patentschrift 30 73 507 und der britischen
Patentschrift 967 171 sind ferner flexible Behalte-·
bekannt, deren Inhalt durch ein Gas sterilisiert werden kann. Sie bestehen aus einem für Luft undurchlässigen
Teii aus einem Kunststoffilm, der demzufolge auch für die Sterilisierungsgase undurchlässig ist, und einer
öffnung, die durch ein poröses Papier beziehungsweise einen porösen Stopfen, das bzw. der für die Sterilisierungsgase
durchlässig ist, verschlossen ist. Aus diesen Behältern müssen die darin sterilisierten Materialien
durch tiefes Hineingreifen herausgeholt werden, wobei durch dieses Hineingreifen der darin sterilisierte Körper
mindestens zum Teil wieder unsteril gemacht wird.
Außerdem ist eine Kunststoffolie im Handel, die für Gase gut durchlässig und für Bakterien undurchlässig ist
und somit das idesie Mittel zur Herstellung einer sterilisierbaren Verpackung darstellen würde, ihrer
Anwendung steht jedoch ihr verhältnismäßig hoher Preis entgegen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte sterilisierbare Kunststoffverpackungshülle für medizim
sehe, insbesondere chirurgische Instrumente anzugeben,
die nicht nur einfach und billig herzustellen, sondern auch einfach zu handhaben ist. insbesondere was das
Herausnehmen des darin sterilisierten medizinischen Instrumentes nach Durchführung der Sterilisierung
anbetrifft, gleichzeitig aber eine schnelle und wirksame Sterilisierung des darin verpackten Instrumentes et
laubt.
Diese Aufgabe wird durch eine sterilisierbare Kunststoffverpackungshülle der eingangs genannten
Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet, ist, daß eines der die Hülle bildenden Teilstücke kurzer ist und durch
ein poröses, bakterienundurchlässiges, mittels Querschweißung angesetztes faseriges Material auf die
Abmessung des anderen Teilstücks verlängert ist, und daß das faserige Material nach der Kantenschweißung
aufreißbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Verlängerungsstückes aus einem faserigen Material,
vorzugsweise aus Papier, das zwar für Gase durchlässig,
für Bakterien jedoch undurchlässig ist, ist es möglich, die im Innern der Verpackungshülle befindlichen Gegenstände
einwandfrei zu sterilisieren, ohne daß die Verpackungshülle geöffnet werden muß. Wegen der
Größe der Oberfläche des Verlängerungsstückes können die für die Sterilisierung verwendeten Gase
(z. B. Äthylenoxidgas) leicht in das Innere der Verpakkungshülle eindringen. Durch anschließendes Herausziehen
dieses porösen Verlängerungsstückes und Aufreißen der miteinander verschweißten Kanten ist es
möglich, auf technisch einfache Art und Weise die Verpackungshülle zu öffnen, so daß der darin befindliche
sterilisierte Gegenstand unter weitgehender Aufrechterhaltung seiner aseptischen Eigenschaften mittels
einer sterilen Pinzette od. dgl. herausgenommen werden kann. Die erfindungsgemäße Kunststoffverpackungshülle
ist in ihrem technischen Aufbau sehr einfach und kann auf wirtschaftliche Weise hergestellt weiden.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Verlängerung aus dem faserigen Material ist vorzugsweise so angeordnet,
daß sie sich mindestens zum größten Teil außerhalb des
von der Verpackungshülle umschlossenen Hohlraumes befindet. Dies hat den Vorteil, daß dadurch die Gefahr
der Verschmutzung des in dem Hohlraum sterilisierten Instrumentes vermieden wird. Die aseptische Entnahme
des in der beanspruchten Kunststoffverpackungshülle
sterilisierten medizinischen Instrumentes ist insbesondere dadurch möglich, daß das Feuchtigkeit und
Verunreinigungen enthaltende faserförmige Verlängerungsstück nach Beendigung der Sterilisation zuerst
herausgezogen wird, wodurch die Hauptquelle für nachträgliche Verunreinigungen entiernt wird, und daß
anschließend die Verpackungshülle durch Aufreißen seitlich geöffnet werden kann, so daß ein leichter
Zugang zum Innern der Verpackungshülle besteht.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme iu
auf die Zeicnnungen näher erläutert Dabei zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf die Vorderseite der erfindungsgemäßen Kunststoffverpackungshülle,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite der erfindungsgemäßen Kunststoffverpackungshülle,
Fig.3 einen verkleinerten Querschnitt längs der Achse 3-3 der erfindungsgemäßen Kunststoffverpakkungshüllegemäß
Fig. 1,
Fig.4 einen Teil eines verkleinertei. Querschnitts
längs der Achse 4-4 der Fig. 3, und
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht der geöffneten erfindungsgemäßen Kunststoffverpackungshülle.
In den beiliegenden Zeichnungen besteht die Verpackungshülle 10 aus den beiden Teilstücken 14 und
15, die den Hohlraum 13 für die Aufnahme des zu >;.
sterilisierenden Instrumentes umschließen. Das obere Teilstück 14 und das untere Teilstück 15, die eine
verschiedene Länge haben, bestehen aus einer transparenten Kunststoffolie, beispielsweise einer Polyäthylenfolie,
und können gemeinsam auch eine Einheit bilden (Fig. 5).
Da das obere Teilstück 14 kürzer ist als das untere Teilstück 15 erstreckt sich der Abschnitt 17 des unteren
Teilstückes 15 über die Kante 18 des oberen Teilstückes 14 hinaus. Ein Verlängerungsstück 19 aus einem ,<;
faserigen Material, das vorzugsweise aus Papier besteht und die gleiche Breite wie das obere Teilstück 14
aufweist, ist mit seiner Oberfläche längs der Breite seiner Kante 20 durch eine Schweißnaht 21 an der
Kante 18 des oberen Teilstückes 14 befestigt. Das Verlängerungsstück 19 liegt demzufolge dem Abschnitt
17 des unteren Teilstückes 15 gegenüber und bildet zusammen mit diesem die Entnahme- und Einfüllöffnung
23.
Sowohl das obere TeilstücU 14 als auch das untere Teilstück 15 weisen die Seitenkantenpaare 36 und 37
auf, die mittels der Schweißnähte 24 und 25 miteinander verschweißt sind. Die Schweißnahtfortsetzungen 26 und
27 verschließen die Seitenkanten 28 und 29 des Verlängerungsstückes 19 mit den benachbarten Kanten
des Abschnittes 17 des unteren Teilstückes 15.
In die Verpackungshülle 10 kann ein Gegenstand 30 (z. B. eine Schüssel) durch die Einfüllöffnung (23) in den
Hohlraum 13 eingebracht werden. Anschließend wird eine quer über die Schweißnahtforlsetzungen 26 und 27
verlaufende Schweißnaht 31 angebracht, um das Verlängerungsstück 19 aus dem faserigen Material an
dem Abschnitt 17 zu befestigen. Die Einfüllöffnung 23 wird dadurch verschlossen und der Gegenstand 30 in
tiem Hohlraum 13 eingesiegelt.
!n diesem Zustand kann die Kunststoffverpackungshülle auf an sich bekannte Weise, gegebenenfalls unter
Anwendung von Wärme und Druck, sterilisiert werden. Dabei bewirkt das gasdurchlässige Verlängerungsstück
19, daß der unter Druck stehende Hohlraum 13 belüftet wird, wodurch die Verpackungshülle an einer unerwünschten
Ausdehnung oder gar am Platzen gehindert wird. Nach Beendigung der Sterilisation wird das
Verlängerungsstück 19 von dem Abschnitt 17 abgezogen und sein die Belüftungsöffnung bildender Querschnitt
wird herausgezogen, wodurch eine große Öffnung 23 (Fig. 5) entsteht, durch welche der in dem
Hohlraum 13 befindliche sterilisierte Gegenstand aseptisch entnommen werden kann. Diese Entnahme
erfolgt nach dem Aufreißen der Schweißnaht 31 und der Schweißnahtfortsetzungen 26 und 27, die sich schnell
und sauber voneinander trennen lassen. Bis zu seiner Verwendung kann der Gegenstand 30 in der Verpakkungshülle
10 in aseptischem Zustand verbleiben, da das Verlängerungsstück 19 und die die Hülle 10 bildenden
Teilstücke für Bakterien undurchlässig sind.
Das Verlängerungsstück 19 aus dem faserigen Material kann nach Durchführung der Sterilisierung für
Verunreinigungen durchlässig werden, weil es leicht feucht wird und öl aufnimmt. Es ist daher so groß und so
gestaltet, daß es von allen dem Gegensatnd 30 benachbarte Flächen weit entfernt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Sterilisierbare Kunststoffverpackungshülle für medizinische, insbesondere chirurgische Instrumente,
die gasdurchlässig, jedoch bakterienundurchlässig ist, bestehend aus zwei an den Kanten miteinander
verschweißten, aufreißbaren Teilstücken, dadurch gekennzeichnet, daß eines der die
Hülle bildenden Teilstücke kürzer ist und durch ein poröses, bakterienundurchlässiges, mittels Querschweißung
'angesetztes faseriges Material auf die Abmessung des anderen Teilstücks verlängert ist,
und daß das faserige Material nach der Kantenschweißung aufreißbar ist ■ s
2. Kunststoffverpackungshülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse, bakterienundurchlässige
faserige Material aus Papier besteht.
3. Kunststoffverpackungshülle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlangerung
aus dem porösen, bakterienundurchlässigen faserigen Material so angeordnet ist, daß sie sich
mindestens zum größten Teil außerhalb des Innenraumes der Kunststoffverpackungshülle befindet.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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US63559967 | 1967-05-02 |
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