DE1765626A1 - Vakuumschalter - Google Patents
VakuumschalterInfo
- Publication number
- DE1765626A1 DE1765626A1 DE19681765626 DE1765626A DE1765626A1 DE 1765626 A1 DE1765626 A1 DE 1765626A1 DE 19681765626 DE19681765626 DE 19681765626 DE 1765626 A DE1765626 A DE 1765626A DE 1765626 A1 DE1765626 A1 DE 1765626A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- beryllium
- alloy
- contacts
- vacuum switch
- copper
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
- H01H1/02—Contacts characterised by the material thereof
- H01H1/0203—Contacts characterised by the material thereof specially adapted for vacuum switches
Landscapes
- High-Tension Arc-Extinguishing Switches Without Spraying Means (AREA)
- Manufacture Of Switches (AREA)
Description
Docket llD-2925
US Ser.No. 647,646
Piled: June 21, I967
US Ser.No. 647,646
Piled: June 21, I967
General Electric Company, Schenectady, N.Y. (V,St.A.)
Vakuumschalter
Die Erfindung betrifft einen Vakuumschalter, insbesondere die
Kontaktanordnung eines solchen Schalters.
Es ist bekannt (USA-Patentschrift 3 246 979), die Kontakte
eines Vakuumschalters aus einer Legierung zu fertigen, die im wesentlichen aus einem Hauptbestandteil in Form eines gut leitenden,
schmelzbaren Metalls und einem Nebenbestandteil in Form eines Metalls,
das einen niedrigeren Gefrierpunkt als der Hauptbestandteil Λ
hat und im Hauptbestandteil im festen Zustand wenig oder gar nicht
lösbar, d.h. mischkristallisierbar ist, besteht, wobei der Nebenbestandteil
in einer Menge von einigen wenigen Gewichtsprozent oder weniger der Legierung anwesend ist. Beispiele derartiger Legierungen
sind Rupfer/Wismut, Kupfer/Blei, Kupfer/Tellur, Silber/
Wismut, Silber/Blei und Silber/Tellur, wobei jede dieser Legierungen
einige wenige Gewichtsprozent oder weniger des jeweils zweitgenannten Bestandteils, d.h. des Nebenbestandteils enthält.
1 0 9 8 3 3 / D67 2 ; : "·
Vakuumschalter mit Kontakten aus diesen Legierungen können starke induktive Ströme (von z.B. mehr als 8000 Ampere eff.
symmetrisch) bei Nennspannung abschalten, solche Ströme führen und ohne schädliches Kontaktverschweißen einschalten sowie Impulsspitzenspannungen
von mindestens 95 kV und 60 Hz-Dauerspannungen von mindestens J6 kV eff. standhalten, wenn ihre Kontakte voll
abgehoben sind. Das entspricht denjenigen Spännungen, denen öllose
w Innenraum-Leistungsschalter mit Nennwerten von 7*2 kV bzw. Ij5,8 kV
standhalten können müssen, wenn sie den Anforderungen der Normen der NEMA (National Electrical Manufacturers Association) für
Leistungsschalter, Veröffentlichung SG4-1952J-, März 1952J-* revidiert
im November 1955* Teil 2, Seite 5* genügen sollen.
Für höhere Nennspannungen und bestimmte Schaltoperationen, beispielsweise Kapazitätsschaltern, sind die Anforderungen bezüglich
der dielektrischen Festigkeit sogar noch strenger. Ein Maß dafür, ob ein Schalter diesen noch strengeren Anforderungen genügt,
P ist besonders seine Fähigkeit, der hohen Stoß- oder Einschwingspannung
zu widerstehen, die unmittelbar auf einen Kontaktabhebvorgang folgt, bei dem eine Verschweißung zwischen den Kontakten,
insbesondere eine solche, wie sie sich beim Schließen unter mehreren
tausend Ampere oder mehr bildet, aufgebrochen wird.
Obwohl für viele Zwecke absolut zufriedenstellend, sind Vakuumschalter, deren kontaktgebende Teile aus Kupfer/Wismut,
Kupfer/Blei oder den anderen genannten Legierungen bestehen, nicht in der Lage, dieser letztgenannten Anforderung in dem gewünschten
109833/0672
Maße zu genügen. Anscheinend bleiben beim Aufbrechen der Verschweißung
zwischen den Kontakten Oberflächenunregelmäßigkeiten zurück, welche die Fähigkeit der Zwisehenkontaktstrecke oder
Schaltstrecke, der hohen Einschwingspannung standzuhalten, beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vakuumschalter
zu schaffen, der hohen Spannungen, die unmittelbar auf einen
Kontaktabhebvorgang, bei dem eine Verschweißung zwischen den g*
Kontakten aufgebrochen wird, feigen, besser standzuhalten vermag
und der in der Lage ist, (l) hohe induktive Ströme von 8000 A „f
symm. abzuschalten, (2) keine störende Kontaktverschweißung aufweist und (>) den hohen Isollerfestigkeitserfordernissen der herkömmlichen
Normen bei Nennspannungen von 14,4 kV oder höher genügt. (Die obenerwähnten NEMA-Normen verlangen, daß ein ölloser
Leistungsschalter für eine Nennspannung von ]Λ,4 kV einer Impulsspitzenspannung
von 110 kV und einer Dauerspannung von 50 kVef,f
standzuhalten vermag.)
Erfindungsgemäß ist ein Vakuumschalter vorgesehen, dessen
■'"■'■■■ _2l -
Gehäuse auf einen Innendruck von 10 mm Hg oder weniger evakuiert
ist und zwei gegeneinander bewegliche Kontakte enthält, die im wesentlichen frei von absorbierten Gasen und Oberflächenverunreinigungen
sind, wobei mindestens einer der ,Kontakte in seinen
kontaktgebenden Teilen aus einer Legierung gefertigt ist, die im wesentlichen aus einem gut leitenden Metall, Beryllium und'einem
verschweißungshemmenden Metall besteht, das im gut leitenden Metall
109833/0672
und Beryllium im festen Zustand im wesentlichen unlöslich ist und
eine effektive Gefriertemperatur unterhalb derjenigen des mit . . ,.
Beryllium legierten gut leitenden Metalls hat., wobei das, Beryllium,
in einer Menge von 2 bis 11,5 Gewichtsprozent der Legierung aus dem gut leitenden Metall und Beryllium anwesend ist und das ver- ,
schweißungshemmende Metall in einer Menge von einigen, wenigen Gewichtsprozent oder weniger der Gesamtlegierung anwesend und
innerhalb der gesamten Legierung verteilt ist.
In der Zeichnung zeigen:
Pig. 1 einen Schnitt eines Vakuumschalters gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung; und
Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines der Kontakte des Schalters nach Pig. I.
Der in Fig. 1 gezeigte Schalter hat ein hochevakuiertes Gehäuse 10 mit einer Wandung 11 aus geeignetem Isoliermaterial wie
Glas und zwei metallischen Stirnkappen 12 und 13, die das Gehäuse
an den Stirnenden abschließen. Zwischen den Stirnkappen und der Gehäusewandung sind geeignete Dichtungen 14 vorgesehen, die das
Gehäuse 10 vakuumdicht abdichten. Der Normaldruck im Gehäuse 10 unter statischen Bedingungen ist niedriger als 10 mm Hg, so daß
die mittlere freie Weglänge für Elektronen mit einiger Sicherheit länger als die Spannungsüberschlagsstrecken oder Lichtbogenlängen
im Gehäuse ist. ' '
109833/0672
1785628
Die isolierenden Innenflächen der Gehäusewimdung Π sini
gegen Kondensation von durch den Lichtbogen erzeugten Metali«
. $%f>en durch ein metallisches Absohirmrohr 1$ gesohUfezfe, dasm
4er Waning 11 gehaltert und vorzugsweise von den beiden Stirn*·
kapgew 12 und 13 isoliert ist. Diese Abschirmung fängt in bekannter
Weise die Metalldämpfe ab, bevor sie die Wandung 11 erreichen,
Im Gehäuse 10 sind zwei voneinander abhebbare Kontakte 17
und 18, dargestellt im geschlossenen oder kontaktgebenden angeordnet» Der obere, feststehende Kontakt 17 ist an einer
Senden Kontaktstange 17a befestigt, die mit ihrem oberen Ende an
' d.ei? oberen Stirnkappe 12 befestigt ist. Der untere, bewegliche
j£p.ntakt 18 ist an einer leitenden Betätigungsstange 18a befestigt,
•■Öie vertikalbeweglich gelagert ist. Bei Abwärtsbewegung des Kontaktes 18 werden die Kontakte abgehoben und der Sehalter geöffnet,
während bei Aufwärtsbewegung des Kontaktes 18 die Kontakte Kontakt
geben und dadurch der Schalter geschlossen wird. Der Kontaktab*·
stand bei voll abgezogenen Kontakten beträgt typischerweise ungefähr
1,27 cm (1/2 Zoll). Die Betätigungsstange l8a steht durch eine Öffnung in der unteren Stirnkappe IJ vor, und ein flexibler
jtäiefeallball 20 dientet die Stange 18a ab, so daß sie ohne BeeinferSohtigung
des Vakuums innerhalb des Gehäuses 10 in Vertikal* richtung verschoben werden kann. Wie gezeigt, ist der Balg 20
abdichtend einerseits an der Betätigungsstange l8a und andererseits an der unteren Stirnkappe \'zj>
befestigt.
10 !-8-3 3/Oft-? 2
auf keine bestimmte Konti,ktfQp8 b.t§©hrfaiirt * i§t die
Erfindung vorzugsweise auf eine Kontaktform v©n $ep in der USA«
Patentschrift 2 949 520 gezeigten Art anwtndbfii', Dabei und ate
Kontakt?© scheibenförmig ausgebildet; und mit ihrer einen Haupt'-fläche
gegeneinander· gewandt, Im Mittelteil der Kontakte befindet
sich jeweils eine Eintiefung an dieser Haupt fliehijpiit einer kontaktgebenden Fläche 50 ura dies© Eintiefung herum, Pitse ringförmigen Kontaktgabeflächen 50 liegen bei gegchloisentn Kontakten
aneinander an und haben einen solchen Durßhmeg^er, daß der durch
die geschlossenen Kontakte fließende Btrom einem schleifenförmig
gen Weg I», angedeutet durch die gestrichelte Linit in Fig. Ϊ,
folgt. Der diesen sqhleifenförroigen Weg durthfließende Strom ruft
eine magnetische Wirkung hervor, die in bekannter Weise die Schleife verlängert. Dies hat zur Folge, daS beim Abziehen der
Kontakte unter Bildung eines Lichtbogens zwischen den Flächen JO
durch die magnetische Wirkung des den Sehieifenweg L durchfließen*·
den Stromes der Lichtbogen radial nach außen gedrückt wird.
Wenn die LiehtbogenkÖpfe in den Bereich, des Auienuinf angg der
Scheiben 17 und 18 gelangen, erfahrt der Lichtbogen eint in Um»
fangsrichtung wirkende Magnetkraftι die ihn up die Mittelachsen
der Scheiben umlaufen läßt. Diese in Umfanftrißhtupp wirkende
Magnetkraft wird vorzugsweise dureh eine Beihe von iahlitien 52
erzeugt, die in den Scheiben von deren Außenumfang allgemein spiralig radial nach innen verlaufen, wie in Fig. 2 gegeigt.
Diese Schlitze 52 zwingen den in einen Lichtbogenkopf an irgend-
einer Stelle am Außenumfang der Scheibe eintretenden Strom auf v
einen Weg mit einer resultierenden Richtungskomponente, die allgemein
tangential zum Umfang in der Nähe des Lichtbogens orientiert 1st. Diese tangentiale Orientierung des Stromweges ergibt
eine resultierende Tangentialkraft, die den Lichtbogen in Umfangsrichtung um die Kontakte treibt. .
Eine der Aufgaben der Erfindung besteht darin, einen Vakuumschalter
mit Einfachunterbrechung der bisher beschriebenen all- H
gemeinen Art zu schaffen, der den Anforderungen der herkömmlichen NEMA-Normen für einen öHosen Leistungsschalter mit einer Nennspannung
von mindestens ]Λ, 4- kV und einem Abschaltvermögen von
mindestens 8000 A „_ symm. genügt und außerdem hohen Einschwingspannungen, die unmittelbar auf einen Kontaktabhebvorgang unter
Aufbrechen einer Verschweißung zwischen den Kontakten folgen, standzuhalten vermag. Mit hohen Einschwingspannungen sind dabei
solche Einsehwingspannungen gemeint, wie sie typischerweise beim
Schalten und Unterbrechen von Stromkreisen mit Nennspannungen von M
14,4 kV und höher auftreten. Mit Verschweißungen zwischen den Kontakten
sind besonders solche Kontaktverschweißungen gemeint, die
entstehen können, wenn beim Kontaktschließen ein Lichtbogen, der
Einschaltstromspitzen von mehreren tausend Ampere führt, erzeugt wird. ■-."■■■'"
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß diese Forderungen dadurch erfüllt werden können, daß man die kontaktgebenden Teile
30 der Vakuumschalterkontakte aus einer Legierung aus Kupfer/
10983 3/0672
Beryllium und Wismut fertigt, wobei das Beryllium in einer Menge
von 2 bis 11,5 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums und das Wismut in einer Menge von einigen wenigen Gewichtsprozent oder
weniger der Gesamtlegierung anwesend ist·. Eine spezielle Legierung
die den genannten Erfordernissen außerordentlich gut genügt, ist eine Kupfer/Beryllium-Wismutlegierung mit im wesentlichen einem
Berylliumgehalt von 7 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums und . einem Wismutgehalt von 1 Gewichtsprozent der Gesamtlegierung. Diese
Legierung wird im folgenden als Cu-Be-Bi (7$ Be) bezeichnet.
Der am besten geeignete der bisher bekannten Werkstoffe für die Kontakte von Vakuumschaltern ist eine Kupfer/Wismutlegierung
mit einem Wismutgehalt von einigen wenigen Gewichtsprozent oder weniger, z.B. 0,5$ Wismut. Ein Vakuumschalter mit Kontakten aus
diesem Werkstoff genügt zwar der üblichen NEMA-Norm für öllose
Leistungsschalter mit einer Nennspannung von 14,4 kV und einem Nennabschaltstrom von 8000 A ff, vermag jedoch nicht mit der gewünschten
Sicherheit einer hohen Einschwingspannung im Anschluß an einen Kontaktabhebvorgang unter Aufbrechen einer Kontaktverschweißung
standzuhalten.
Hl· · .
Um ein Maß dieser Isolierfestigkeit nach dem Aufbrechen der Kontaktverschweißung zu erhalten, wurde im Zusammenhang mit vorliegender
Erfindung eine ausgedehnte Testserie mit Vakuumschaltern mit unterschiedlichen Kontaktmaterialien bei sonst vergleichbarer
Konstruktion durchgeführt. Und zwar wurden als erstes die Kontakte eines gegebenen Vakuumschalters gegen Ströme, die für eine Kontakt-
109833/067 2
verschweißung ausreichend groß sind, geschlossen. Sodann wurden ·.
die Kontakte im; stromlosen Zustand geöffnet, um die Verschweißung
aufzubrechen, Danach wurde die geöffnete Schaltstreeke mit einer Spannung beaufschlagt, deren Form einen Einschalt- oder Einschwingspannungsstoß
simuliert. Der verfügbare Scheitel- oder Spitzenwert
"dieser Spannung war groß genug, um die Schaltstreeke jedesmal beim
Anlegen der Spannung zu durchschlagen.'Die Momentanspannung im
Augenblick des Durchschlags wurde aufgezeichnet. Der verfügbare
Spitzenwert betrug 2^0 kV, und die Anstiegsgesehwindigkeit war
so, daß dieser Spitzenwert bei nichterfοIgendeni Durchschlag in
100 Mikrosekunden erreicht worden wären. Der Strom, gegen den die
Kontakte geschlossen wurden, war bei sämtlichen Tests der gleiche, und zwar JOOO A Spitze. Die Testresultate wurden in einem Wahrscheinlichkeit sdiagramm aufgetragen, und zwar die für den Durchschlag erforderliche Spannungsbelastung als Funktion der Durchschlagswahrscheinlichkeit.
Für gegebene Durchschlagswahrscheinlichkeiten wurde gefunden, daß bei Kontakten aus Cu-Be-Bi {1% Be)
die Schaltstreeke einer Spannungsbelastung standhalten kann, die
um mehr als 300 $ größer ist als diejenige Belastung, der eine
Schaltstirecke mit Kontakten aus Cu-Be (0,5$ Be) standzuhalten
vermag. Beispielsweise ergab eine Spannungsbelastung von 105 kV
pro 2,54 cm eine 50#ige Durchschlagswahrscheinlichkeit für die
..· Cu-Bi-Kontakte, während 360 kV pro 2,54 cm für ungefähr j54Q# der
' Cu-Bl-Spannungsbelastung benötigt wurden, um die gleiche Durch-,sGhlagswahrscheinlichkeit
bei den Cu-Be-Bi (7^Be)-Kontakten zu
109833/067 2
erzeugen. Es ist daher offensichtlich, daß die Gu-Be-Bi {J% Be)-Kqntakte
vom Standpunkt der Isolierfestigkeit nach Aufbruch der Kontaktverschweißung den Cu-Bi (0,5$ Bi)-Kontakten stark überlegen
sind.
Metallographische Untersuchungen wurden vorgenommen, um diejenigen Gefügeuntersohiede zu ermitteln, die für die Überlegenheit
der Kupfer/Beryllium/Wismutlegierungen mit einem Berylliumgehalt von 2-11,5 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums verantwortlich
sind. Wenn der Berylliumanteil unter 2% erniedrigt wird, ist die
Körnung der Legierung ziemlich groß oder grob und ist ein beträchtlicher
Teil des Berylliums mit dem Kupfer mischkristallisiert. Das Wismut bildet einen dünnen Film um jedes dieser Legierungskörner und hat eine beträchtliche Versprödungswirkung auf die
Legierung. Bei größeren Mengenanteilen an Beryllium befinden sich
-beträchtliche Mengen des Berylliums im eutektischen Gemisch mit
Kupfer (94 Cu-6Be), wobei das Eutektikum als feine Dispersion .
innerhalb der Körner und an den Korngrenzflächen erscheint. Die Anwesenheit dieser feinen Dispersion bewirkt eine bessere Verteilung
des Wismuts innerhalb der Körner und eine starke Verringerung der Wismutausscheidung an den Korngrenzflächen. Das Wismut,
obwohl immer noch als verschweißungshemmender Stoff verfügbar, hat eine weit geringere Versprödungswirkung auf die Hauptlegierung,
so daß deren mechanische Festigkeit und Formbarkeit erheblich besser ist. Es wird angenommen, daß diese Verbesserung der raecha-;
nischen Festigkeit und Formbarkeit oder Geschmeidigkeit zur ver*
109833/0672
besserten Isolierfestigkeit beiträgt, da dadurch die Möglichkeit
verringert wird, daß beim Abziehen der Kontakte im Anschluß an
eine etwaige geringfügige Kontaktverschweißung einzelne diskrete Metallteilchen aus dem Gegenkontakt herausgerissen werden. Ferner
ist das Wismut, selbst wenn es nicht an den Korngrenzen in der Hauptlegierung konzentriert ist, immer noch innerhalb des Korngefüges
verteilt, so daß es zur Ausscheidung in der Verschweißungszone
bei der Lichtbogenbildung verfügbar ist. Dieses ausgeschiedene
Wismut schwächt die Verschweißung, indem es eine schwache Grenzfläche
bildet, längs deren die Kontakte beim anschließenden öffnen leicht voneinander abgehoben werden können. Dadurch wird die Möglichkeit,
daß ein einzelnes Metallteilchen entlang einer Korngrenze aus dem Gegenkontakt herausgerissen wird, weiter verringert. Auf
diese Weise werden glattere Kontaktflächen mit weniger Vorsprüngen
von einer die Durchschlagsfestigkeit der Isolierstrecke gefährdenden Größe erhalten.
Wird der Mengenänteil des Berylliums auf über ungefähr 11,5$."
erhöht, so entsteht ein gewisser Anteil der intermetallischen
Phase Be-,Cu, wodurch das Kontaktmaterial übermäßig spröde wird.
Eine derartige Sprödigkeit kann zu einer Rißbildung oder einem Springen beim Kontaktschließstoß führen, so daß lose Stücke entstehen,
die die Isolierfestigkeit herabsetzen. Der Berylliumgehalt sollte daher auf ungefähr 11,5 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums
begrenzt sein.
109833/0672
Kontakte aus Kupfer/Beryllium-Wismutlegierung zeigen auch
einen außergewöhnlichen Widerstand gegen Kaltverschweißen, d.h. gegen Verschweißen unter dem Einfluß von hohem Kontaktdruck ohne
Lichtbogenbildung zwischen den Kontakten.-Beispielsweise wurde
eine Testreihe durchgeführt, bei der Kontakte aus verschiedenen Materialien mit einer Kraft von I56I kg (3OOO lbs) zusammengedrückt
und anschließend abgehoben wurden, um eine etwa zwischen ihnen entstandene Verschweißung aufzubrechen. Die für das Abheben erforderliche
Kraft wurde gemessen. Bei Kontakten aus der oben genannten gewöhnlichen Cu-Bi (0,5$ Bi)-Legierung entstanden Verschweißungen,
die eine Kraft von ungefähr 36 kg (80 lbs) zum
Aufbrechen benötigten. Bei Kontakten aus Cu-Be-Bi (~$% Be)-Legierung
entstanden keine Verschweißungen. Bei Kontakten aus Cu-Be-Bi (7$ Be)-Legierung entstanden ebenfalls-keine Verschweißungen, Diese
weitgehende Freiheit von Kaltverschweißung ist ein erheblicher Vorteil, und zwar nicht nur weil dadurch die für das Abheben der
Kontakte erforderliche Kraft sich verringert, sondern auch weil die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Auswüchsen oder Protuberanzen
an der aufgebrochenen Verschweißung mit entsprechender Beeinträchtigung der Isolierfestigkeit geringer wird.
Wie erwähnt, kann eine Kontaktverschweißung auch beim Schließen des Schalters gegen starke Ströme entstehen. Wenn die
Kontakte -in die Schließstellung getrieben werden, geschieht es häufig, daß sie unmittelbar nach der anfänglichen Kontaktgabe ein
kurzes Stück auseinanderprallen, um anschließend mit Unterstützung
1098 3 3/0672
durch die am beweglichen Kontakt angreifende Schließkraft wieder gegeneinander zu prallen. Beim ersten Auseinanderprallen der
Kontakte bildet sich ein Lichtbogen aus, der die kontaktgebenden
Oberflächenteile der Kontakte aufschmilzt, so daß bei der anschließenden
erneuten Kontaktgäbe an der Grenzfläche der Kontakte
eine aufgeschmolzene Schicht vorhanden ist. Wenn nach der erneuten
Kontaktgabe der Lichtbogen verlöscht, fällt die Energiezufuhr in die Kontaktflächen sehr rasch ab, so daß die Schicht an der Grenzfläche
sich schnell abkühlt und erstarrt. Dies führt zu einer Verschweißung zwischen den beiden Kontakten. Je stärker der Lichtbogenstrom
ist, desto großer ist der von der Schmelzschicht überzogene
Oberflächenbereich und desto größer und stärker ist folglich in der Regel die Verschweißung. Auf diese Weise entstandene
Verschweißungen werden als Wärmverschweißungen bezeichnet.
Um die relative Stärke von unter solchen Voraussetzungen ;
gebildeten Verschweißungen zu bestimmen, wurden saubere Kontakte aus verschiedenen Materialien unter Starkstromlichtbogenverhältnissen zur Kontaktgäbe gebracht und die für das anschließende Abheben der Kontakte erforderliche Kraft gemessen. Um die Bildung
von Oxydschichten oder anderweitigen Schichten auf den Kontakten
zu verhindern, wurden diese Tests In einer inerten Argonatmosphäre
durchgeführt, die bezüglich der Oxydation Bedingungen schafft, die denen eines Hochvakuums weitgehend gleichen. Bei Kontakten
aus gewöhnlichem Kupfer wurde typischerweise eine Öffnungskraft
von 2268 kg (5000 lbs) benötigt, um die Verschweißung aufzubre-
109833/0672
chen und die Kontakte abzuheben. Bei Kontakten aus Cu-Bi (0,5$ Bi)
wurde typischerweise eine Öffnungskraft von 57 bis 91 kg (125 lbs)
benötigt, während bei Cu-Be-Bi (J% Be) die typischerweise erforderliche
Öffnungskraft nur 0 bis 4,5 kg (0 bis 10 lbs) betrug.
Dieser stark verbesserte Widerstand gegen die Ausbildung von sowohl Kaltverschweißungen als auch Warmverschweißungen stellt eine
überraschende Eigenschaft der Kontakte aus Kupfer/Beryllium/Wismut
mit einem Berylliumgehalt von ungefähr der bevorzugten Menge von 7 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums dar.
Obwohl hier speziell von Kontakten aus einer Legierung auf Kupferbasis mit einem Gehalt an Wismut als verschwelßungshemmendem
Stoff die Rede gewesen ist, läßt sich die Erfindung auch auf Kontakte
aus Legierungen auf Kupferbasis anwenden, die als verschweißungshemmenden
Zusatz die anderen in der genannten USA-Patentschrift 5 2^6 979 angegebenen Stoffe enthalten. Beispielsweise
können Kontakte aus Legierung auf Kupferbasis mit Blei oder Tellur in ihren Isoliereigenschaften durch den Zusatz von Beryllium in
Mengen von 2 bis 11,5 Gewichtsprozent der Kupfer/Berylliumlegierung verbessert werden. Bei jedem dieser Materialien ist der
verschweißungshemmende Stoff in sowohl dem Kupfer als auch dem Beryllium im festen Zustand im wesentlichen unlöslich, wobei seine
Gefriertemperatur niedriger als die des Kupfer/Berylliums ist. Ebenso können Kontakte aus Legierung auf Silberbasis mit Wismut
oder Blei als verschweißungshemmendem Stoff in ihren Isoliereigenschaften durch Zusatz von Beryllium in ungefähr dem gleichen
109833/0672
Gewichtsprozentanteil der Silber/Berylliumlegierung wie bei den
■ Legierungen auf Kupferbasis, d.h. 2 bis 11,5' %>
verbessert werden. Ebenso kann eine Legierung auf Nickelbasis mit Wismut als verschweißungshemmender
Substanz in ihren Isoliereigensehaften durch Zusatz von Beryllium in ungefähr dem gleichen Gewichtsprozentan- \
teil der Nickel/Berylliumlegierung verbessert werden.
Mit verschweißungshemmenden Substanzen, die in den anderen
Bestandteilen im festen Zustand im wesentlichen unlöslich sind, sind hier solche verschweißungshemmende Metalle gemeint, deren
Mischkristallisierbarkelt oder Löslichkeit im festen Zustand in den anderen Bestandteilen kleiner als ungefähr 2 Gewichtsprozent
der/ Legierung ist, und zwar betrachtet bei der eutektischen Temperatur
der Legierung oder der Gefriertemperatur des Nebenbestandteils,
wenn kein Eutektikum gegeben ist.
Bei der Herstellung dieser Kontaktmaterialien sollte sollte jeder
einzelne Bestandteil zunächst so behandelt werden, daß er von absorbierten
Gasen und anderen Unreinigungen befreit wird, beispielsweise
nach dem in der USA-Patentschrift 3 234 351 der Anmelderin
beschriebenen Zonenvergütungsverfahren. Die Bestandteile werden
dann geschmolzen und im flüssigen Zustand vermischt. Anschließend wird die Temperatur erniedrigt, so daß die Bestandteile erstarren
und die feste Legierung bilden.
1098 33/0672
Claims (8)
1.) Vakuumschalter mit einem auf einen Innendruck von 10" mm Hg
oder weniger evakuierten Gehäuse, in dem zwei gegeneinander bewegliche Kontakte, die im wesentlichen frei von absorbierten Gasen
und Oberflächenverunreinigungen sind, angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer
der Kontakte in seinen kontaktgebenden Teilen aus einer Legierung aus im wesentlichen einem gut leitenden Metall, Beryllium, und
einem verschweißungshemmenden Metall besteht, das im festen Zustand
im gut leitenden Metall und Beryllium im wesentlichen unlöslichjist
und dessen Gefriertemperatur unter der des gut leitenden Metalls in Legierung mit Beryllium liegt, wobei das Beryllium in einer
Menge von 2 bis 11,5 Gewichtsprozent der Legierung aus dem gut leitenden Metall und Beryllium anwesend ist und das verschweißungshemmende
Metall in einer Menge von einigen wenigen Gewichtsprozent oder weniger der Gesamtlegierung anwesend und innerhalb der gesamten
Legierung verteilt ist.
2.) Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gut leitende Metall Silber ist.
3.) Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gut leitende Metall Nickel ist.
109 833/067 2
4.) Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gut leitende Metall Kupfer ist.
5.) Vakuumschalternach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e η η ζ
e i c h η e t ,; daß die Kontaktlegierung im wesentlichen aus
Kupfer/Beryllium und Wismut besteht, wobei das Wismut in einer
Menge von einigen wenigen Gewichtsprozent oder weniger der Gesamt Ie gierung anwesend ist».
6.)Vakuumschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Beryllium in einer Menge von 5 bis 9
Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums anwesend ist..
7.) Vakuumschalter nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß das Beryllium in einer Menge von ungefähr
7 Gewichtsprozent des Kupfer/Berylliums anwesend ist.
8.) Vakuumschalter nach Anspruch 5>
d a d u r c h g e k en nzeichnet,
daß das Viismut in einer Menge von einigen wenigen Gewichtsprozent oder weniger der Gesamtlegierung anwesend Λ
und innerhalb der gesamten Legierung verteilt ist.
It
Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64764667A | 1967-06-21 | 1967-06-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1765626A1 true DE1765626A1 (de) | 1971-08-12 |
DE1765626B2 DE1765626B2 (de) | 1977-11-24 |
DE1765626C3 DE1765626C3 (de) | 1978-07-13 |
Family
ID=24597766
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1765626A Expired DE1765626C3 (de) | 1967-06-21 | 1968-06-21 | KontaktstUcke für Vakuumschalter |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS4716384B1 (de) |
CH (1) | CH478450A (de) |
DE (1) | DE1765626C3 (de) |
FR (1) | FR1569419A (de) |
GB (1) | GB1219805A (de) |
SE (1) | SE352477B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2522832A1 (de) * | 1974-06-03 | 1975-12-18 | Westinghouse Electric Corp | Verfahren zur herstellung von chrom- kupfer-kontakten fuer vakuumschalter und nach diesem verfahren hergestellte kontakte |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BR7405910D0 (pt) * | 1973-08-09 | 1975-05-27 | Mallory & Co Inc P R | Aperfeicoamentos e dispositivo de alarme audivel utilizando um transdutor piezoeletrico |
JPS5373995A (en) * | 1976-12-14 | 1978-06-30 | Seikosha Kk | Sound generator |
JPS6059691B2 (ja) * | 1979-02-23 | 1985-12-26 | 三菱電機株式会社 | 真空しや断器用接点及びその製造方法 |
-
1968
- 1968-06-14 GB GB28460/68A patent/GB1219805A/en not_active Expired
- 1968-06-19 SE SE08343/68A patent/SE352477B/xx unknown
- 1968-06-19 CH CH916068A patent/CH478450A/de not_active IP Right Cessation
- 1968-06-21 JP JP4257868A patent/JPS4716384B1/ja active Pending
- 1968-06-21 FR FR1569419D patent/FR1569419A/fr not_active Expired
- 1968-06-21 DE DE1765626A patent/DE1765626C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2522832A1 (de) * | 1974-06-03 | 1975-12-18 | Westinghouse Electric Corp | Verfahren zur herstellung von chrom- kupfer-kontakten fuer vakuumschalter und nach diesem verfahren hergestellte kontakte |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE352477B (de) | 1972-12-27 |
JPS4716384B1 (de) | 1972-05-15 |
GB1219805A (en) | 1971-01-20 |
FR1569419A (de) | 1969-05-30 |
CH478450A (de) | 1969-09-15 |
DE1765626C3 (de) | 1978-07-13 |
DE1765626B2 (de) | 1977-11-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1515759C3 (de) | Vakuumschalter | |
DE69433453T2 (de) | Vakuumschalter und in diesem verwendeter elektrischer Kontakt | |
DE1088132B (de) | Vakuumschalter | |
DE69124933T2 (de) | Kontaktmaterial für Vakuumschalter | |
DE68914905T2 (de) | Kontaktmaterial für einen Vakuumschalter. | |
DE2011002C3 (de) | Schmelzmetallurgisch hergestellter innenoxidierter Kontaktwerkstoff auf Silber-Kadmiumoxid-Basis | |
DE1640211A1 (de) | Vakuumunterbrecher | |
EP0172411B1 (de) | Vakuumschütz mit Kontaktstücken aus CuCr und Verfahren zur Herstellung dieser Kontaktstücke | |
DE2045173A1 (de) | Elektrisches Kontaktmatenal | |
DE69825227T2 (de) | Vakuumschalter | |
DE19503182C1 (de) | Sinterwerkstoff auf der Basis Silber-Zinnoxid für elektrische Kontakte und Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP0474628A1 (de) | VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES CuCr-KONTAKTWERKSTOFFES FÜR VAKUUMSCHÜTZE SOWIE ZUGEHÖRIGER KONTAKTWERKSTOFF. | |
DE1954589C3 (de) | Kontaktsystem für Vakuum-Lastschalter | |
DE1765626A1 (de) | Vakuumschalter | |
DE3785579T2 (de) | Ausschalter mit lichtbogenstauung. | |
DE2619459C3 (de) | Sinterverbundwerkstoff als Kontaktwerkstoff für Vakuum-Mittelspannungs-Leistungsschalter | |
DE2723749C3 (de) | Kontaktstücke für Vakuum-Trennschalter | |
DE3006275C2 (de) | Unterbrecherkontakt für Vakuumschalter | |
DE60034497T2 (de) | Vakuumschalter | |
DE69209158T2 (de) | Vacuumschaltröhre | |
DE2552791A1 (de) | Hochstrom-vakuumlastschalter | |
DE2063537C2 (de) | Vakuumschaltgerät mit aus Kupfer und Beryllium bestehendem schweißbeständigem Kontaktmaterial | |
DE2723822C3 (de) | KontaktstUcke für Vakuum-Trennschalter | |
DE4110600C2 (de) | Elektrode für einen Vakuum-Leistungsschalter | |
DE102020208426B4 (de) | Kurzschlussstrombegrenzer |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |