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Schaltungsanordnung zur Horizontalablenkung des Elektronenstrahls
der Bildröhre in einem Fernsehgerät mit einer Anlauf-schaltung
Aus der Zeitschrift
"Funkschau", 1968, Heft 9, Seiten 267 bis 268 ist eine Schaltungsanordnung zur Horizontalablenkung
des Elektronenstrahls der Bildröhre in einem Fernsehgerät bekannt. Darin wird von
dem sogenannten Pumpprinzip Gebrauch gemacht, wonach während des Rücklaufs des Elektronenstrahls
Energie in Form von Pumpimpulsen aus der transformatorlos gleichgerichteten Netzspannung
über einen Pumptransistor in die eigentliche Ablenkschaltung gepumpt wird. ,
In
der Anmeldung PA 67/2654, Akt.Z. S 110 995 VIIIa/21a1 der Anmelderin ist bereits
vorgeschlagen, den Pumptransiotor über eine Wicklung des Hochspannungstransformators
cnit den ßückschlagimpulsen der eigentlichen Zeilenablenkschaltung zu steuern. Damit
beim Einschalten der Schaltungsanordnung, wenn also noch keine Rückschlagimpulse.vorhanden
sind, der Pumptransistor trotzdem angesteuert wird, ist in der gleichen Anmeldung
eine zusätzliche Ansteuerung über einen ohmschen Spannungsteiler mit einer Gleichspannung
vorgeschlagen.
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Dem gleichen.Zweck, nämlich beim Einschalten das Anschwingen der Zeilenablenkschaltung
zu gewährleisten, dient eine Anlaufschaltung, die in einem Bericht der Fa. ATES
Componenti Elettronici S.p.A. (Teehnical Notes NT S 353 I vom April 1968) beschrieben
ist. Diese Anlaufschaltung nützt den durch abruptes Einschalten entstehenden Ladungsstoß
einer Kapazität für das Anschwingen der Zeilenablenkschaltung aus. Bei kontinuierlichem
Vergrößern der Betriebsspannung, wie es für die Scrvicepraxio wünschenswert ist,
ist damit ein Anlaufen jedoch unmöglich.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Horizontalablenkung
des Elektronenstrahls der Bildröhre in einem Fernsehgerät mit einem Zeilenendtransistor,
parallel zu dessen Kollektor-Emitter-Strecke eine Diode und ein Parallelschwingkreis
liegen, mit einem Pumptransistor, über den während des Rücklaufs des Elektronenstrahls
Energie in den Parallelschwingkreis gepumpt wird, mit einen Hochspannungstransformator.,
der eine im Ausgangskreis des Pumptransistbrs liegende Wicklung und eine Steuercricklung
des Pumptransiotoro trägt und mit einer Anlaufschaltung.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, für eine
Zeilenablenksehaltung nach@äem Pumpprinzip eine Anlaufschaltung anzugeben, die ein
Anlaufen der Schaltung
bei kontinuierlichem Erhöhen der Betriebsspannung
ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung.der erwähnten
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Anlaufschaltung während der Anlaufphase
den Pumptransiotor dadurch in einen selbstschvringcnden Zustand versetzt, daß die
Basis den in Emitterschaltung betriebenen Pumptransistors über einen ohmschen Spannungsteiler
an der Versorgungsspannung angeschlossen ist und die Steueniicklung einerseits auf
dem Bezugspotential, andererseits über einen Kondensator an der Basis des Pumptransietoro
liegt, vrobei der Kondensator einen Entladekroia mit einer Diode und mit einem ohmschen
Vorwiderstand besitzt.
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Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung wird nicht nur
ein Anlaufen der Schaltung bei kontinuierlichem Erhöhen der Betriebsspannung gewährleistet,
sondern darüberhinaus auch die Wiedereinschaltbarkeit sofort nach dem Ausschalten
des Fernsehgerätes garantiert.
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Einzelheiten sollen anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung erläutert werden.
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Einen Schalter 1 (aymbolisch"für den Zeilenablenktransiotor) sind
eine Diode 2 (Spardiode) und ein Parallelschviingkreic, bestehend aus einen Kondensator
3 und einer Spule 4. mit Serienkondensator 5, parallel geschaltet. Diese Teile stellen
die wesentlichen Elemente einer für die Zeilenablenkung in einet Fernsehgerät verwendete
Spardiodensehaltung dar. Den Schalter 1 ist weiterhin parallel geschaltet die Serienschaltung
eines Kondensators 16 und einer Wicklung 6 eines Hochspannungstransformators 7,
mit dem üblicherweise aus den Zeilenablenkimpulsen die für die Bildröhre notwendige
Hochspannung erzeugt wird. Die V'licklung 6 liegt einerseits an der Ver::orguiigvsp,.;iiilung,
andererseits
am Kollektor einen in Emitterschaltung betriebenen Pumptransistoro 8, dessen Emitter
über einen , ohmschen Widerstand 9 auf dem Bezugepotentialliegt.
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Die Basis des Pumptransistors 8 liegt über einen ohmschen Spannungsteiler
11, 12 an der Versorgungsspannung. Außerdem liegt dia Basis de; Pumptransistors
8 über einen Kondensator 13 und über eine Steuerwicklung 10 des Hochspannungstransformators
7 auf dem Bezugspotential. Ferner liegt zwischen der Basis des Ilumptransiators
8 und dein Bezugspotential eine Diode 14 mit ohmschem Vorwiderstand 15.
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Während des Normalbetriebes der Zeilenablenkschaltung wird der den
Zcilenablen)ctransistor symbolisierende Schalter 1 von einem Horizontalgenerator
angesteuert. Er ist während des Elektronenotrahlrücklaufs geöffnet, so daß sich
in den Parallelschvringkreis eine Halbschwingung ausbilden kann. Diese Halbschwingung
Vird als Rückschlagimpuls über die 1'licklung 6 in den Hochspannungstransformator
7 übertragen und bewirkt über die Steuerwicklung 10, daß . der Pumptrun,istor 8
leitend wird und einen kurzen Stromimpuls zur Energieversorgung der Zeilenablenkschaltung
durch die 1?icklung 6 fließen lassen kann. Der Kondensator 16 ist auf eine angenühert
konstante Spannung aufgeladen und gibt eine Versorgungaapannung beispielsweise für
den liorizontalgenerntor ab. Die Spannung des Kondensators 5 ist ebenfalls angeuühert
konstant und bildet die eigentliche Betriebsopannung der Zeilenablenkschaltung.
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Venn das Fernsehgerät eingeschaltet wird, sind die Kondensatoren 5
und 16 noch ungeladen. Der Horizontalgenerator kann deshalb noch nicht arbeiten;
ebensowenig die Zeilenablenkschaltung, da der Schalter 1 noch nicht angesteuert
wird.
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Das Anlaufen der Zeilenablenkschaltung geschieht mit Hilfe einer erfindungsgemäßen
Anlaufschaltung. Sobald die Versorgungsspannunl; beim Einschalten des PernsehgcräteQ
angelegt
ist - im vorliegenden Fall positiv angenommen -, fließt
über den Widerstand 11 ein Basisstrom durch den Pumptransistor B. Dadurch beginnt
ein Kollektorstrom durch die Vlicklung 6 zu fließen. Die beiden Wicklungen 6 und
10 sind so miteinander gekoppelt, daß bei Anwachsen des Kollektorstromes eine lelitkopplung
entsteht und der Pumptransistor 8 durchgeschaltet wird. Der Parallelschwingkreiu
3, 4, 5 wird dadurch angestoßen, läßt aber beim Zurückschwingen die in der Stcuervriclclung
10 induzierte Spannung geringer werden. Der von der Steuerwicklung 10 verursachte
Basisstrom hat während dem Anwachsen des Kollektorstromes den Kondensator 13 auf
eine Spannung aufgeladen - in der Zeichnung mit Plus und Minus dargestellt -, die
mit negativem Vorzeichen die Basis des Pumptransistors 8 sperrt, wenn die in der
Steuerwicklung 10 induzierte Spannung genügend klein geworden ist. Damit fließt
kein Kollektorstrom mehr; der Pumptransistor 8 ist gesperrt.
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Während der negativen Halbperiode der Schwingung im Parallel ,chcringlcrcis
3, 4, 5 ist die Diode 2 leitend. Dadurch werden die Kondensatoren 5 und 1G aufgeladen.
Der Schalter 1 ist dauernd geöffnet. Während der Pumptransistor 8 gesperrt ist,
entlädt sich der Kondensator 13 über die Diode 14 und den Widerstand 15, bis die
den Pumptransistor 8 sperrende Spannung an der Bals so gering geworden ist, daß
die angelegte Versorgungsspannung über den Widerstand 11 und die Steuerwicklung
10 wieder einen Basisstrom fließen lassen kann, der den gesamten Vorgang sich wicdcrholezl
läßt.
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SotalcI Ader Kondensator 16 nach mehrmaliger Wiede _°holung des oben
geschilderten Vorgangs auf eine Spannung auf geladen ist, die genügt, den Horizontalgenerator
arbeiten zu lassen, und sobald damit der Schalter 1 genügend staälce Ansteuerinipul;;e
bekommt, wird dieser gesc@i :@s:.::n. Dadurch ist die Zeilenablenkschaltung für
den TJormalbe-trieb :in Funktion. Durch das Schließen des Schalters 1 ist die Wicklung
6
kurzgeschlossen und die t,Iitkbpplung für den Pumptransistor unterbrochen,
so daß die Anlaufschaltung"unwirksam wird. Nur während der kurzen Öffnungszeit des
Schalters 1 in der Rücklaufphase des Blektroncnstralilo wird über die Mitkopplung,
d.h. über die Wicklung 6 und die Steuerwicklung 10 der Pumptransistor 8 leitend
und löst die oben beschriebenem Pumpimpulse aus.
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Die in dem Ausführungsbeispiel mehr oder weniger prinzipiell beschriebene
Anlaufschaltung ist nicht auf dieses Au$-führungsbeispiel beschränkt. Sie enthält
genügend Variationsmöglichkeiten, die es gestatten, sie den verschiedensten nach
dem Pumpprinzip arbeitenden Ablenkschaltungen anzupassen.