DE1762360A1 - Verstaerker fuer biologische Messungen - Google Patents
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Description
ipl.-lng. Dipl. o«t p
PATENTANWALT
München 21 - Gotthordstr. SI
Tel.fon 5617«
THOMSON MEDICAL TELCO, Paris 15e, Boulevard Pasteur 83
(Prankreich)
"Verstärker für biologische Messungen"
Französische Priorität vom 8. Juni 1967 aus der französi- I
sehen Patentanmeldung Nr. 109 55^ (Seine)
Die Erfindung betrifft einen Verstärker für biologische Messungen mit einem Vorverstärker und einer mit diesem
über eine RC-Schaltung verbundenen Verstärkerstufe.
Verstärker für biologische Messungen sind im allgemeinen aus mehreren Verstärkerstufen gebildet, die untereinander
durch RC-Glieder verbunden sind. Derartige Verstärker besitzen eine bedeutende Sperrzeit in der Größenordnung von
mehreren Sekunden und benötigen eine lange Zeit zwischen dem Augenblick des Anschlusses des Untersuchungsobjektes
am Eingang und dem Erscheinen von verstärkten biologischen Erscheinungen, wie Elektrokardbgrainme oder Elektroenzephalo-
PROP. 4275/Th.M^d.Telco
009821 /1614 . 2 -
gramme, am Ausgang, die auf einem Oszilloskop oder einem Schreiber untersucht werden. Ebenso ruft jede Störung am
Eingang, wie ein Wechsel der Ableitung, ein Defibrillations-Schock, wenn sie nicht die Eingangsstufe zerstört, die
Sperrung des Verstärkers für mehrere zehn Sekunden hervor. Um diese Sperrzeit zu verringern, verwendet man im allgemeinen
mechanische Vorrichtungen, wie Druckkontakte, oder elektromechanische Vorrichtungen, wie Relais, die die Möglichkeit
geben, alle Zeitkonstanten des RC-Gliedes zwischen den Verstärkerstufen kurzzuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verstärker der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Zeitkonstante
des zwischen dem Vorverstärker und einer diesem folgenden Verstärkerstufe liegendem RC-Gliedes im Fall einer
Blockierung augenblicklich und selbsttätig ausschaltbar 1st. Diese Aufgabe ist bei dem hier vorgeschlagenen Verstärker
vor allem dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die RC-Schaltung mit einer sie gegebenenfalls kurzschließenden elektronischen
Schaltung verbunden ist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verstärkers besteht darin, daß die elektronische Schaltung parallel zu den Widerständen der RC-Schaltung geschaltete
Feldeffekttransistoren aufweist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungs-
009 8 2 17 16U
gemäßen Verstärkers besteht darin, daß die Verstärkerstufe mit Feldeffekttransistoren ausgerüstet ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verstärkers besteht darin, daß ein die elektronische
Schaltung steuernder Gleichstromverstärker vorgesehen ist.
Weitere Merkmale und durch sie eriielte Vorteile gehen
aus der sich auf die Zeichnung beziehenden Beschreibung hervor. "
In der Zeichnung ist die Verstärkerkette für die Verstärkung elektrobiologischer beispielsweise elektrokardischer
Erscheinungen, die von dem Untersuchungsobjekt Su mittels der Elektroden E1, E2, E-*, E^ abgenommen werden, dargestellt.
Diese Verstärkerkette umfaßt einen Vorverstärker P mit einer geringen Spannungsverstärkung, beispielsweise 7·
Dieser Vorverstärker ist mit einem Schutz gegen hohe Spannung und einem Ableitschalter ausgerüstet. Er dient dazu, eine
sehr hohe Eingangs impedanz größer als 1 Vl J\ eine große Kennliniensteigurig,
d.h, eine große Dämpfung von Störsignalen größer als 10 000, eine Dynamik größer als MOO mV und, wie
im vorhergehenden bereits ausgeführt, einen Schutz gegen am Eingang anliegenden Hochspannungen, wie z.B. bei einem
Defibrillations-Schock, bei dem die angelegte Spannung
2000 Volt überschreiten kann, zu gewährleisten.
0 C 0 ^ 2 1 / 1 6 1 Λ
Weiterhin umfaßt diese Verstärkerkette eine Verstärkerstufe A1, bei der vorzugsweise eine integrierte Schaltung C^
die eine Spannungsverstärkung von beispielsweise 700 gewährleistet, eine Schaltung C zur Vertikaljustierung der Grundlinie auf einem Schreiber und eine Verstärkungsregelung
ohne Verschiebung der Grundlinie verwendet wird.
Weiter umfaßt die Verstärkerkette einen Gleichstromverstärker Ap, dessen Bedeutung im folgenden noch geklärt wird,
ein Speichergerät E, das ein Oszllloskop oder ein Schreiber sein kann, und eine Verbindungsschaltung L zwischen dem Vorverstärker P und der Verstärkerstufe A1.
Ourch die Verbindungsschaltung L werden folgende Funktionen
erfüllt:
Die Trennung zwischen den beiden Verstärkern P und A1 von
am Eingang angelegten Gleichspannungen, die sich beispielsweise durch die Vorspannung des Systems Elektroden-Objekt
ι ergeben und die einige hundert Millivolt für ein elekt'robiologlsches Signal von 1 mV im Fall eines Elektrokardiogramms oder auch von einigen zehn u V im Fall eines Elektroencephalogramme annehmen können;
die Bildung der RC-Zeitkonstanten, die für die übertragung
der untersuchten elektrobiologischen Erscheinung notwendig ist und in der Größenordnung von 2 Sekunden für ein Elektrokardiogramm und 0,7 Sekunden für ein Elektroencephalogramm
liegt;
- 5 -009821/16U
den augenblicklichen und selbsttätigen Kurzschluß dieser Zeitkonstanten, wenn der Pegel des Eingangssignals eine
gewisse Schwelle beispielsweise beim Ansetzen der Elektroden, beim Wechsel der Ableitung, bei einer Defibrillation oder
einem elektrischen Antreiben des Herzens durch einen Schrittmacher überschreitet;
das schnelle Wiedereinschalten und Abgleichen des Verstärkers nach dem Verschwinden des Störsignals.
In der in der Zeichnung dargestellten beispielsweise gewählten Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verstärkers
werden die Zeitkonstanten der Verbindungsschaltung L durch geringe Kapazitäten C1, C2, wie Mylar-Kondensatoren von jeweils
0,22 uP, und durch große Widerstände R1, R2 von jeweils
10 MJL gebildet. Diese Art,, die die Verwendung von elektrochemischen
Kondensatoren großer Kapazität vermeidet, ist möglich, da der Eingang der Verstärkerstufe A1 mit Feldeffekttransistoren
ausgerüstet ist, die eine Impedanz von mehr als 10^ Ohm aufweisen.
Man erhält so eine Verbindung zwischen dem Vorverstärker P und der Verstärkerstufe A1 mit einer Zeitkonstanten,
die gleich oder größer als 2 Sekunden ist, indem man geringe Werte der Kapazitäten C1, C2 verwendet, die sich im Fall
der Sperrung des Verstärkers A1 leicht entladen. Dazu genügt
es, daß die Widerstände R1 und R2 von 10 M7l/durch viel
kleinere Widerstände mit einem Wert von beispielsweise 100./L^
0 0 9 8 2 1 / 1 6 U
im Nebenschluß überbrückt werden. Dies wird in dem erfindungsgemäßen
Verstärker durch die Schalt-Feldeffekttransistoren Q1J und Qc gewährleistet.
Tatsächlich sind die Gitterelektroden 3 und 4 der in den
Schaltungspunkten 1 und 2 parallel zu den Widerständen FL und Rp geschalteten Transistoren negativ für den Kanal N
unterhalb der Einschnürspannung (Pinch-off-voltage) vorgespannt. Die Transistoren weisen einen Anoden-Kathoden-Widerstand
(drain-source) auf, der größer als 1000 M-A. ist und
praktisch nicht die Zeitkonstanten der Verbindung (FL = 10 M A und R2 = 10 ΜΛ) für normalen Betrieb des Verstärkers
beeinflußt. Im Fall einer Störung Jedoch, die beispielsweise auf das Unterbrechen der Elektroden-litzen, einen Wechsel
der Ableitung, einen Defibrlllations-Schock, einen Antrieb des Herzens durch einen Schrittmacher, usw. ... zurückzuführen
ist, stellt sich am Ausgang des Verstärkers ein bedeutendes Nichtgleichgewlcht ein und das Potentiell der
Punkte 5 oder 6, je nach der Polarität des Störsignals am Eingang, erhöht sich oberhalb einer Schwelle, die durch
den regelbaren Widerstand Rg bestimmt ist, der in dem Gleichstromverstärker A2 enthalten ist und den Verstärkungsgrad
dieses Verstärkers regelt. In dem Gleichstromverstärker A2
bilden die Dioden D^, D2 und der Widerstand R, eine logische
ODER-Schaltung, die den erfindungsgemäßen Verstärker in den beiden Fällen schaltet, wenn das Potential des Punktes 5
oder des Punktes 6 zu groß wird, was positiven oder negativen Störungen am Eingang der Verstärkerkette entspricht.
009821 / t6U _ _
Der Transistor Q^ und der Widerstand R^ bilden eine
Impedanzanpassung, die den Ausgang des Verstärkers A. von
der Verbindungsschaltung trennt.
Die Transistoren Q2 (pnp), Q, (npn) und die Widerstände
Rc, Rg, R-Jt Rg sind die wesentlichen Teile des Gleichstromverstärkers
.A2 mit durch den Widerstand Rg regelbarem Verstärkungsgrad.
Durch diesen Verstärker werden die notwendigen Vorspannungen gegeben, um die Gitterelektroden 3 und ^
der Feldeffekttransistoren Q^ und Qc zu steuern. Das Potential
der Gitterelektroden 3 und 4 wächst beispielsweise von
-7V bis OV und die beiden Transistoren Qj1 und Qc werden
leitend und ihre Anoden (D) - Kathoden (S) -Widerstände fallen auf etwa 100 JL und überbrücken so die Widerstände
R^ und Rp.
Daraus ergibt sich, daß die Zeitkonstante, beJ^ielsweise
durch 1O^ geteilt, von zwei Sekunden auf 20 μ Sekunden übergeht.
Diese auf die Schaltungen C1 Q^ und C2 Qc» wobei
Q1J und Qc leitend sind, zurückzuführende sehr kurze Zeit-
das durch konstante bes'teht während einer Periode, die durch/die
Kapazität C-, und den regelbaren Widerstand Rg gebildete
Integrierglied des Verstärkers A2 bestimmt ist. Diese
Periode kann beispielsweise zwischen 10 und 1000 msec eingestellt werden. Wenn im Lauf dieser Periode die Störung am
Eingang des Vorverstärkers verschwindet werden die Gitterelektrode-n
3 und 4 wieder negativ und die Transistoren Q1.
00S821/16U ~8~
und Qc gesperrt und der Betrieb der Verstärkerkette wird
wieder normal. Wenn die Störung nicht verschwunden ist, bleibt die Verbindungsschaltung im Kurzschluß. Daraus ergibt sich, daß die Sperrzeit der Verstärkeranordnung auf
den Bruchteil einer Sekunde statt auf mehrere Sekunden, wie bei bisher verwendeten Vorrichtungen, verringert wird.
Die Schaltung des erfindungsgemäßen Verstärkers kann außer bei biologischen Verstärkern allgemein dort verwendet
" werden, wo medizinische Sicherheit und die augenblickliche Sichtbarmachung von elektroblologischen Erscheinungen erforderlich sind.
Im Fall eines Verstärkers mit hohem Verstärkungsgrad,
beispielsweise einem elektroencephalographischen mit einem Verstärkungsgrad von 100 000 und mehr, kann man in der Verstärkungskette mehrere RC-Verbindungen zwischen den verschiedenen Stufen verwenden, die erfindungsgemäß ausgestaltet sind.
009P21 /16U
Claims (1)
- 4. Juni 1968 5l4l-II/SbTHOMSON MEDICAL TELCO, Paris 15e, Boulevard Pasteur 83(Frankreich)Patentansprüche: ■1. Verstärker für biologische Messungen mit einem Vorverstärker und einer mit diesem über eine RC-Schaltung ver- , bundenen Verstärkerstufe, dadurch gekennzeichnet, daß die ™ RC-Schaltung mit einer sie gegebenenfalls kurzschließenden elektronischen Schaltung (L) verbunden ist.2. Verstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Schaltung parallel zu den Widerständen (R1, R2) der RC-Schaltung geschaltete Feldeffekttransistoren' (Q^, Qc) aufweist.3. Verstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärk»
ausgerüstet ist.daß die Verstärkerstufe (A1) mit Feldeffekttransistoren4. Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die elektronische Schaltung (L) steuernder Gleichstromverstärker (Ap) vorgesehen ist.009C2 1 / 1 6HLeerseite
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