DE175709C

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Publication number: DE175709C
Application number: DENDAT175709D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE ArIb. GRUPPE

Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung an solchen Lagern für senkrechte und mit großer Geschwindigkeit umlaufende Wellen, bei welchen ein Vorsprung oder ein Flansch an der Lagerschale in eine

. Kammer hineintaucht, die die Lagerschale umgibt, und eine geeignete Flüssigkeit enthält, welche zusammen mit dem Flansch die Welle zentriert und gegen den Seitendruck

ίο einen Widerstand leistet, vergl. z. B, die Pasentschrift 146388.

Bei Lagern dieser Art muß die Größe des Spielraumes zwischen der Lagerschale und den Wandungen des die Flüssigkeit aufnehmenden Raumes nach der Viskosität der zu benutzenden Flüssigkeit bemessen werden, so daß der Spielraum größer zu machen ist, je größer die Viskosität der Flüssigkeit ist und umgekehrt. Wenn die betreffende

Flüssigkeit (Öl) dieselbe ist, die zum Schmieren des Lagers mit Vorteil benutzt wird, kommt es vor, daß der Spielraum viel zu klein wird und das Lager seinen Zweck nicht erfüllen kann. Vergrößert man dagegen den Spielraum so, daß er für den Ausschlag der Welle genügt, so ist die Viskosität des Öls zu gering, um in diesem Falle dem Seitendruck der Welle den erforderlichen Widerstand zu leisten. Macht man dagegen den Spielraum, wie gemäß der Erfindung, so groß, daß Platz entsteht für ein spiralig um die Lagerschale gewundenes Band aus Metall oder anderem geeigneten Stoff, so daß zwischen den Windungen der

Spirale je ein der Viskosität des Öls entsprechender Spielraum entsteht, so kann man die Anzahl der Windungen der Bandspirale so bemessen, daß die Lagerschale die erforderliche Verschiebbarkeit erhält. Das dieser Erfindung somit zugrunde liegende Prinzip liegt also darin, der Lagerschale eine größere Verschiebbarkeit, und zwar durch Anordnung mehrerer dünner, sie umgebender Flüssigkeitsschichten, zu verleihen.

Ein nach dieser Erfindung hergestelltes Lager ist in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht, und zwar in Fig. 1 im Vertikalschnitt und in Fig. 2 in der Draufsicht. Fig. 3 ist die Draufsicht des spiralig gewundenen Bandes. Fig. 4, 5 und 6, 7 zeigen im Vertikalschnitt bezw. in der Draufsicht einige andere Ausführungen der Erfindung.

α ist der Lagerbock, b eine daran befestigte Platte, die mit dem zur Aufnahme der Flüssigkeit, z. B. des Öls, bestimmten Raum c versehen ist; die Lagerschale e hat den üblichen Flansch d. Der Raum c ist nach innen von dem aufrechten Flansch f begrenzt. Gemäß der Erfindung ist um den Flansch d ein Band g aus Metall oder anderem geeigneten Stoffe gewunden. Das Band allein ist in Fig. 3 zu sehen, h ist ein an der Lagerschale e befestigter, in einer Nut i der Platte b ruhender Stift, der die Schale verhindert, an der Umdrehung der die Trommel B tragenden Welle A teilzunehmen. Die Welle und die Trommel sind mit punktierten Linien in Fig. ι angedeutet. Der Raum zwischen der Lagerschale und der Platte ist so bemessen, daß je ein Zwischenraum von etwa 0,1 mm

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zwischen den Windungen des Bandes g entsteht. Wenn der Raum c mit Öl gefüllt ist, füllt dieser die kleinen Spielräume und wirkt vermöge seiner Viskosität verzögernd auf die seitlichen Verschiebungen der Lagerschale, wie in der Patentschrift 146388 beschrieben ist; aber die Schale kann sich kraft der vielen kleinen Spielräume bedeutend weiter seitlich verschieben, als es bei der in jener Patentschrift angegebenen Vorrichtung der Fall ist. Wenn man umgekehrt einen gewissen Gesamtspielraum im Lager zu haben wünscht, so kann man dasselbe vermittels der angegebenen Anordnung des Bandes in mehrere kleine Zwischenräume zerteilen, so daß jeder die der Viskosität des Öls entsprechende Ausdehnung erhält. Anstatt eines Bandes können auch zwei oder mehrere Bänder benutzt werden, und anstatt das Band g außerhalb des Flansches d anzubringen, kann man es innerhalb derselben verlegen und an dem Flansch f anliegen lassen. Bei der in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsform ist das Band g (bezw. ein oder meh- rere Bänder) durch ineinander gesteckte, röhrenförmige Reifen k mit etwa 0,1 mm Spielraum ersetzt. Hierdurch erreicht man dieselbe Wirkung wie durch das Band. Bei der. in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform sitzt an der Lagerschale e radial ein Flansch I, um welchen das spiralförmige Band bezw. die Reifen gelegt sind. Um mit völliger Sicherheit zu verhüten, daß das Öl zwischen den Flanschen / und dem Boden des Raumes c ausläuft, ist zwischen dem Flansch und dem Boden ein Gummireifen m vorgesehen. Das Lager hat zwei durch Schrauben 0 o. dgl. zusammengehaltene Platten b und n. Die obere Platte η hat einen einwärts gerichteten Flansch p, der am Flansch / anliegt und ihn gegen den Gummireifen m drückt. Dieses Lager kann eine größere ölmenge aufnehmen als die in Fig. I bis 5 gezeigten, da das Öl bis an den Rand der Lagerschale e emporsteigen kann, ohne den Raum e zu verlassen.

Die oben beschriebene Erfindung läßt sich offenbar auch an Lagern der angegebenen Art verwenden, wo mehrere Vorsprünge an der Lagerschale und eine entsprechende Anzahl von Flüssigkeit enthaltenden Räumen vorgesehen sind. Die Erfindung läßt sich auch an solchen Lagern anbringen, wo der die Flüssigkeit enthaltende Raum (oder die Räume) an der Lagerschale, und der in die Flüssigkeit hineintauchende Vorsprung (oder die Vorsprünge) an einem festen Teil des Lagers angeordnet sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Lager für schnell umlaufende senkrechte Wellen, die mit einem Räume (oder mehreren Räumen) versehen sind, der um die Lagerschale angeordnet ist und eine geeignete Flüssigkeit enthält, in die ein entsprechender Vorsprung oder " ein Flansch der Lagerschale hineintaucht, oder umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Räume (oder den Räumen) konzentrisch zu dem Vorsprung oder dem Flansch ein Band oder mehrere Bänder aus Metall oder anderem geeigneten Stoff angeordnet sind, um mehrere dünne Flüssigkeitsschichten zu erzeugen und dadurch größere Seitenverschiebungen der Welle zu ermöglichen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines oder mehrere der Bänder durch ineinander gesteckte röhrenförmige Reifen ersetzt sind, zwischen denen sich kleine Spielräume befinden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale die eine Grenzwand des die Flüssigkeit enthaltenden Raumes bildet und sich gegebenenfalls durch einen Ring aus Kautschuk o. dgl. dem Boden desselben dicht anschließt, damit dieser Raum die Höhe der Lagerschale erreiche und infolgedessen mehr Flüssigkeit fasse.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.