DE175044C - - Google Patents

Info

Publication number
DE175044C
DE175044C DE1903175044D DE175044DA DE175044C DE 175044 C DE175044 C DE 175044C DE 1903175044 D DE1903175044 D DE 1903175044D DE 175044D A DE175044D A DE 175044DA DE 175044 C DE175044 C DE 175044C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
light
liquid
rays
sterilization
container
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1903175044D
Other languages
English (en)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication of DE175044C publication Critical patent/DE175044C/de
Application filed filed Critical
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/30Treatment of water, waste water, or sewage by irradiation
    • C02F1/32Treatment of water, waste water, or sewage by irradiation with ultraviolet light
    • C02F1/325Irradiation devices or lamp constructions

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53k. GRUPPE
JOHANNES PREISZ in KOPENHAGEN.
Die Sterilisierung durch Lichtbestrahlung ist an sich nicht mehr neu, denn man hat bereits vorgeschlagen, Nahrungs- und Genußmittel verschiedener Art mittels Röntgenstrahlen zu sterilisieren. Die Erzeugung von Röntgenstrahlen ist jedoch an besondere, für eine gewerbliche Verwendung wehig geeignete Appa-
' rate geknüpft und so teuer, daß ihre Herstellung in genügendem Umfange zur Zeit unausführbar erscheint.
Einige Crookes-, Tesla- oder Röntgenröhren gewöhnlicher Größe genügen bei weitem nicht, um eine industrielle Sterilisierung von Flüssigkeiten, wobei in jeder Sekunde viele Millionen von Bakterien abgetötet werden müssen, herbeizuführen.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird nun ein Licht von anderer Gattung, und zwar das aktinische. (blau, violett und besonders ultraviolett) benutzt. Die am meisten auffallende Eigenschaft des ultravioletten Lichts im Vergleich mit dem Röntgenlicht ist seine große Absorbierbarkeit. Bekanntlich zeichnen sich die Röntgenstrahlen durch überraschendes Durchdringungsvermögen aus. ?. Das ultraviolette Licht wird dagegen von fast allen festen und flüssigen Stoffen selbst in dünnen Schichten vollständig absorbiert. Die Arbeitsbedingungen sind .daher in den beiden^ Fällen grundver-
Die Sterilisierung' mittels äktinischer- Strahlen ist an sich ebenfalls nicht rie.u. Die bis jetzt gemachten Versuche sind jedoch ohne Erfolg geblieben. Bei Verwendung von elektrischen Glühlampen Versteht sich dies von selbst, ""denn das mittels Glühlampen erzeugte, ein
50
kontinuierliches Glühspektrum bildende und daher auch Wärmeerscheinungen hervorrufende Licht ist sehr arm an wirksamen, aktinischen Strahlen. Auch die gewöhnlichen Bogenlampen erzeugen hauptsächlich' ein kontinuierliches Glühspektrum, das von dem sogenannten Krater des positiven Pols,' also einem festen glühenden " Körper, herrührt, wobei die spärlich vorhandenen ultravioletten Strahlen (von den im Lichtbogen glühenden Dämpfen herrührend), in großem Umfange von der gläsernen Lampenhülle absorbiert werden. Das durch Funkenentladungen mittels Leydener Flaschen o. dgl. erzeugte, seit hundert Jahren bekannte Licht ist zwar rein aktinisch, aber von so geringer Stärke bezw. Konzentration, daß eine''".' ■ für gewerbliche Zwecke in Frage kommende Wirkung von vornherein ausgeschlossen erscheint. Ferner hat man sowohl bei den älteren, auf unklaren Voraussetzungen aufgebauten " als auch bei den jüngst erdachten Versuchen dieser Art immer der zu sterilisierenden Flüssigkeit eine verhältnismäßig große räumliche Ausdehnung^ ill; der StraWüngsrichtung erteilt, so daß in jedem'Augenblick bei gleichzeitiger Verwendung der erwähnten sehr schwachen Lichtquellen verhältnismäßig große Flüssigkeits-, mengen behandelt wurden. Die hierdurch un-f~ yermeidliche Schirmwirkung; in der Flüssigkeitsmasse (infolge: der vollständigen Absorption des ultravioletten Lichts "bereits in der Oberflächenschicht der Stoffe) läßt sich nicht dadurch aufheben, daß man die Flüssigkeitsmasse durch Flußspat; oder Bergkristallstücke oder ähnliche das ultraviolette Licht durchlassende. Körper sozusagen verdünnt, also
eine diffuse Verteilung herbeiführt, denn das ultraviolette Licht trifft nur einmal eine Flüssig-
/ keitsschicht; die dahinter liegenden Flüssigkeits-
' schichten werden von keinem einzigen wirksamen Strahl getroffen.
Der großen Absorbierbar keit des aktinischen Lichts, die für dessen Verwendung im allgemeinen hinderlich ist, da sie die Wirkung in hohem Grade abschwächt (gläserne Lampenhüllen, mit Dämpfen belastete Luftschichten, mit Staub aus den Elektroden bedeckte Linsen u.'dgl. genügen z. B., um die Wirkung fast vollständig aufzuheben), wird nun bei der vorliegenden Erfindung dadurch Rechnung ge-
1.5 tragen, daß die zu sterilisierende Flüssigkeitsmasse derart um das Licht verteilt wird, daß sie einen das Licht in geringer und möglichst gleichmäßiger Entfernung umschließenden Hohlkörper \'on verschwindender Wandstärke bildet, so daß ihre sämtlichen Teile möglichst absorptionsfrei fortgepflanztem Licht unmittelbar ausgesetzt werden können, ohne durch die Schirmwirkung anderer Flüssigkeitsteile gegen [ das Licht geschützt zu sein. Der erwähnte
25! Flüssigkeitshohlkörper kann, wenn erwünscht, ; in Tropfen, Strahlen u. dgl. zerteilt werden, welche in einer Ausbreitungssphäre ohne Schirmwirkung bewegt werden.
Ferner werden selektive Starkstromfunken- oder -bogenlichter verwendet, also ein Licht, das nicht nur stark, sondern auch von ungeheurer Aktinität ist. Die allgemeinen Bedingungen für die Erzeugung dieses Lichts bestehen darin, daß große Elektrizitätsmengen bezw. ein Strom von 20 bis 200 Amp. bei beliebig hoher oder auch bei niedriger Spannung (etwa 40 Volt) durch JRäume_for,tgeleite.t,werden, in denen eine gewöhnliche metallische oder elektrolytische Leitung sowie die Bildung von kontinuierlichen Glühspektren ausgeschlossen, dagegen ein gewisser substantieller Inhalt vorhanden ist, der den erzeugten Strahlen eine überaus hohe Schwingungszahl und den Charakter hoher Absorbierbarkeit zu verleihen vermag.
Das Verfahren besteht also im wesentlichen darin, daß die Flüssigkeit um eine stark aktinische Lichtquelle derart verteilt wird, daß sich die Lichtquelle praktisch im Zentrum ihrer Hauptemissionsebene, in dieser also in überall gleichem Abstand . von der Flüssigkeitsschicht befindet, so daß die Strahlen überall im wesentlichen, senkrecht auf die Flüssigkeitsschicht auffallen; ferner wird die Schicht so dünn als möglich gemacht. Hierdurch wird eine vollkommene und überall gleichmäßige Durchstrahlung und damit eine entsprechende Sterilisation erzielt.
Die Ausführung des Verfahrens ist in der Zeichnung in einigen Beispielen veranschau-
licht. . ■
In Fig. ι ist «ein. um seine senkrechte Achse drehbarer Zentrifugenbehälter, auf dessen etwas gewellter Innenwand die unten durch das Rohr b zugeführte zu sterilisierend^ Flüssigkeit bei mäßiger Tourenzahl (etwa 200 bis 600 in der Minute) als sej^r_^dünne_Schicht gleichmäßig ausgebreitet wird. Gleichzeitig wird sie nach oben gedrängt, so daß sie rings um die in der Regel ungedeckte Lampe c (mit einem oder mehreren Lichtbogen) für an aktinischen Strahlen reiches Starkstromlicht und in gerjnger Entfernung davon bezw. in der Kuppelsphäre der Lampe einen der. Behälterwandung entsprechenden Hohlkörper d von geringer Wandstärke bildet. In die Vertiefung e hineingelangt, wird die sterilisierte Flüssigkeit durch das Fangrohr f weggeleitet. In jedem Augenblick wird also eine Flüssigkeitsmenge behandelt, die im Vergleich mit der in dem Behälter vorhandenen großen Konzentration des Lichts nur klein ist, wobei diese verhältnismäßig kleine Flüssigkeitsmenge eine dem Licht überall zugekehrte große Oberfläche darbietet.
Der Behälter α kann auch als wagerechte Trommel angeordnet sein, die um eine wagerechte Achse rotiert. .
In Fig. 2 ist der in senkrechtem und wagerechtem Schnitt beliebig gestaltete Behälter a feststehend. Die Verteilung def^Flüssigkeit erfolgt hier beispielsweise mittels eines rotierenden, als Zuflußtrichter dienenden· Körpers, g, der mit seitlich durchlöcherten Rohren h versehen ist, so daß die Flüssigkeit zuerst als Regen i gegen die Behälterwand geschleudert und dann hier als dünne, dem Licht zugekehrte Schicht d. ausgebreitet wird. . ■
Anstatt des Körpers g kann auch für die Verteilung der Flüssigkeit eine durchlöcherte, mit Zufluß b1 versehene Rohrschlange k o. dgl. benutzt werden. Die Durchlöcherung η kann entweder gegen die Behälterwand, in welchem Falle wieder die dünne Flüssigkeitsschicht d gebildet wird, oder direkt nach unten gerichtet sein.
Bei stillstehendem Behälter kann die Verteilung auch, wie in Fig. 1 mit punktierten Linien angedeutet ist, mittels eines umgestülpten,. gegen die Behälterwand stoßenden Trichters 0 bewirkt werden. Der obere Teil des Behälters hat dann etwa die bei^> gezeigte.Form. bz und/1 sind die Zu- und Abflußrohre. Bei dieser Ausführung sickert die zu sterilisierende Flüssigkeit zuerst zwischen dem Trichterrand und der Behälterwand herunter und bildet dann in der Kuppelsphäre der Lampe den Flüssigkeitshohlkörper d. -*
Der Behandlungsraum kann mit gewöhnlicher atmosphärischer Luft oder mit anderen geeigneten Luftarten gefüllt sein, kann aber auch teilweise luftleer gehalten werden.
Die beschriebene Sterilisierung mittels Lichts kann mit anderen Verfahren verbunden werden,
denen die betreffende Flüssigkeit in der In- * dustrie unterworfen wird, und die entweder einen ähnlichen Zweck wie die Lichtbehandlung (Pasteurisierung oder Sterilisierung) oder auch ganz andere Zwecke verfolgen (z. B. Zentrifugieren von Milch, .Abzapfen von Bier, Lagern u. dgl.).
Auch kann das vorliegende Verfahren nicht nur zur Sterilisierung im gewöhnlichen Sinne
ίο benutzt werden, sondern es können auch hierdurch an und für sich beabsichtigte Vorgänge, die auf der Tätigkeit von Bakterien, Pilzen, Hefe ο. dgl. beruhen, zu beliebigen Zeitpunkten unterbrochen werden.
Da die Wirksamkeit des aktinischen Lichts unter gewissen Bedingungen durch rötliches
Licht erhöht werden kann, empfiehlt es sich in manchen Fällen, die Flüssigkeit vor oder nach oder gleichzeitig mit der .beschriebenen Behandlung einer Bestrahlung mit rötlichem Licht, 2 etwa aus Tageslicht herrührend, zu unterwerfen. '■

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Sterilisierung von Flüssigkeiten' mittels stark absorbierbaren Lichts, dadurch gekennzeichnet, daß einer zentral angebrachten Starkstromfunken- oder -bogenlichtquelle eine das Licht einschließende und auf ihrer Innenseite 3< gleichmäßig aufnehmende durchstrahlbare .Flüssigkeitsschicht gegenübergestellt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1903175044D 1903-10-28 1903-10-28 Expired - Lifetime DE175044C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE175044T 1903-10-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE175044C true DE175044C (de)

Family

ID=8892543

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1903175044D Expired - Lifetime DE175044C (de) 1903-10-28 1903-10-28

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE175044C (de)
FR (1) FR347449A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE964824C (de) * 1950-04-06 1957-05-29 Siemens Ag Vorrichtung zum Bestrahlen, insbesondere Entkeimen von Fluessigkeiten mit ultravioletten Strahlen
DE967011C (de) * 1955-04-15 1957-09-26 Siemens Ag Verfahren zur Durchfuehrung fotochemischer Prozesse, insbesondere zum Herstellen symmetrischen Tetrachloraethans

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE964824C (de) * 1950-04-06 1957-05-29 Siemens Ag Vorrichtung zum Bestrahlen, insbesondere Entkeimen von Fluessigkeiten mit ultravioletten Strahlen
DE967011C (de) * 1955-04-15 1957-09-26 Siemens Ag Verfahren zur Durchfuehrung fotochemischer Prozesse, insbesondere zum Herstellen symmetrischen Tetrachloraethans

Also Published As

Publication number Publication date
FR347449A (fr) 1905-03-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60102773T2 (de) Verfahren zum Modifizieren der Oberfläche einer ophthalmischen Linse mit bei atmosphärischen Druck erzeugtem Plasma
EP1982921B1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Sterilisieren von Behältnissen
DE60038415T2 (de) Dielektrisch behinderte Entladungslampe
DE175044C (de)
DE2113336A1 (de) Vorrichtung zum Aufbringen von duennen Werkstoffschichten
DE2326920C3 (de)
DE19507189C2 (de) Verfahren zur Mediumaufbereitung mit einem Excimer-Strahler und Excimer-Strahler zur Durchführung eines solchen Verfahrens
WO2011038799A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur sterilisation von oberflächen
DE102019110507A1 (de) Vorrichtung zur Behandlung einer Luftströmung mit einem nichtthermischen Plasma
DE1771248A1 (de) Verfahren zur Veraenderung der Eigenschaften von Glas oder anderem Material
DE540760C (de) Verfahren zur Herstellung von Elektronenroehren
DE2619394A1 (de) Zusammengesetzte gegenstaende fuer die verwendung bei hohen temperaturen
DE1464163A1 (de) Spektrallampe
DE2340885A1 (de) Verfahren zum gettern in einer kammer
DE2346460C2 (de) Verfahren zur Reinigung eines Behälterinhalts durch Abtötung von Mikroorganismen mit Laserstrahlung im Inneren des Behälters
DE7602067U1 (de) Plasmage norator
DE673852C (de) Verfahren zur Gewinnung therapeutisch verwendbarer Umwandlungsprodukte des Ergosterins und aehnlicher Stoffe
DE2104842C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Veränderung von Eigenschaften mindestens eines Teiles eines Glas- oder Glaskeramikkörpers durch Ionendiffusion
DE403450C (de) Verfahren zur Herstellung von aus einem einzigen oder wenigen Kristallen bestehenden Metalldraehten, -faeden und -baendern
AT140064B (de) Verfahren zum Einbringen von Evakuierungs- und Entschwärzungsmitteln in elektrische Glühlampen.
AT405173B (de) Verfahren zur aufbereitung von mit mindestens einem triazinderivat belasteten wässern für trinkwasserzwecke
DE1639292A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur UEbertragung von organischer und/oder anorganischer Materie in Loesungen,Nahrungsmittel und auf Koerperoberflaechen und Metalloberflaechen
DE572491C (de) Verfahren zur Vitaminisierung von Lebensmitteln, insbesondere von Milch
DE753327C (de) Verfahren zur Justierung einer Entladungsroehre zur Erzeugung schneller Ionen (Kanalstrahlrohr)
DE887601C (de) Verfahren und Einrichtung zur Behandlung von Lebensmitteln mittels ultravioletter Strahlen