DE174874C - - Google Patents
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-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R11/00—Electromechanical arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. of consumption
- G01R11/30—Dynamo-electric motor meters
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 174874 KLASSE 21 e. GRUPPE
Motorelektrizitätszähler nach dem Siemens-Prinzip.
Bei denjenigen Motorzählern, welche nach dem zuerst von Siemens (D. R. P. 40632)
angegebenen Prinzip gebaut sind, ist die Stromstärke im Anker und somit, auch das
Drehmoment abhängig von zwei Größen, nämlich
1. dem Widerstände des Ankerstromkreises
und
2. der Gegen-E. M. K., also der Tourenzahl des Ankers.
Beide Größen sind nicht genügend unveränderlich: die Tourenzahl wird beeinflußt
durch die beständig schwankende Reibungsarbeit, der Widerstand des Ankerstromkreises
durch die variable Leitungsfähigkeit der Bürstenkontakte.
Was hier von dem Siemens-Zähler gesagt ist, gilt auch von den Abarten desselben,
nämlich dem Rowland - Zähler (englisches Patent 8966 vom Jahre 1895) und dessen
modernen Nachbildungen.
In der Deutschen Patentschrift 108431 ist
nun gezeigt, wie man den einen der genannten Faktoren beseitigen kann, indem
man die Gegen-E. M. K. so hoch steigert, daß der Ohmsche Spannungsabfall verschwindend
klein dagegen wird. Hierdurch verliert (theoreläsch wenigstens) der Widerstand
des Ankerstromkreises seinen Einfluß auf den Gang des Zählers. Die Apparate dieser
Art sind gekennzeichnet durch niedrigen Widerstand des Ankers (2 bis 3 Ohm) und
hohe Tourenzahl (200 bis 300).
Die vorliegende Erfindung schlägt den entgegengesetzten Weg ein. Sie beruht darauf,
daß sie den Einfluß des anderen Faktors, nämlich der Tourenzahl, beseitigt.
Dies wird erreicht durch eine außerordentliehe Erhöhung des Widerstandes im Ankerstromkreise
bei gleichzeitiger Erniedrigung der Umdrehungsgeschwindigkeit. Auf diese Weise wird die Gegen-E. M. K. verschwindend
klein gemacht gegenüber dem Ohmschen Spannungsabfall. Eine Änderung der Tourenzahl
durch Reibung oder dergl. bleibt dann ohne Einfluß auf die Stromverhältnisse.
Diese Zähler unterscheiden sich von den bisher bekannten dadurch, daß die Ankerwicklung
aus vielen Windungen eines sehr dünnen Drahtes besteht. Vor den Anker wird event, noch ein Zusatzwiderstand geschaltet,
so daß der gesamte Widerstand des Ankerstromkreises 50 bis 100 Ohm beträgt.
Außerdem ist die Wirbelstrombremse besonders wirksam gestaltet, indem gutleitende
Metallmassen zugleich mit dem Anker im magnetischen Felde rotieren. Hierdurch wird
die Tourenzahl auf den geringsten noch praktisch brauchbaren Wert verringert. Es
sind somit alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, um die Gegen-E. M. K. des Motors zum
Verschwinden zu bringen.
Durch diese Bemessung der elektrischen Größen, die bei derartigen Zählern bisher noch
keine Anwendung gefunden hat, wird eine Reihe von Vorteilen erzielt, deren wichtigster
der folgende ist.
Der einzige empfindliche Punkt an den nach dem Siemens-Prinzip gebauten Amperestundenzählern
ist die Kontaktstelle, an weleher die Bürsten auf dem Kollektor aufliegen.
Die Schwankungen dieses variablen Widerstandes verursachen offenbar um so größere prozentuale Veränderungen des gesamten
.Widerstandes, je kleiner der letztere ist. Eine Veränderung dieses Kontaktwider-
Standes um 2 Ohm wird daher bei einem Zähler, der nach D. R. P. 108431 gebaut ist,
eine Veränderung· des Gesamtwiderstandes um etwa 100 Prozent zur Folge haben, bei
dem hier beschriebenen Zähler dagegen nur um 2 bis 4 Prozent. Bei einem Zähler nach
Rowland verläuft die Änderung etwa in der Mitte zwischen diesen beiden Grenzfällen.
Da derartige Widerstandsänderungen infolge Verstaubung, Oxydation und Funkenbildung
bei allen Zählern früher oder später . mit Sicherheit eintreten, so ist es für den
dauernd richtigen Gang von ausschlaggebender Wichtigkeit, diese Änderungen von vornherein
unschädlich zu machen.
Ein zweiter Vorzug des neuen Zählers besteht darin, daß er stets mit dem größtmöglichen
Drehmoment arbeitet. Bei einem Zähler nach Patent 108431 ist nämlich das
Drehmoment unter normalen Verhältnissen äußerst klein (theoretisch gleich Null), es
steigt aber, sobald der rotierende Anker irgend einen Widerstand, z. B. Reibung, zu
überwinden hat, und erreicht seinen Maximalwert erst dann, wenn man den Anker festhält.
Hier entwickelt also der Zähler sein maximales Drehmoment erst unter Verhältnissen,
in die er im praktischen Betriebe niemals kommen kann. Dasselbe gilt für den Rowland-Zähler. Auch bei diesem ist die
Kraft des festgehaltenen Ankers weit größer als die des rotierenden.
Einzig und allein der vorliegende neue Zähler entwickelt auch im ungehemmten^
Laufe sein volles Drehmoment. Das Drehmoment dieser Zähler ist nämlich unter übrigens gleichen Umständen lediglich von
dem Strom abhängig, der den Anker durchfließt. Der Ankerstrom aber ist, wie oben
erläutert, bei dem vorliegenden neuen Zähler unabhängig gemacht von der E. M.-Gegenkraft,
also auch unabhängig von der Tourenzahl. Aus den angeführten Gründen übertrifft der neue Zähler die bisher verwendeten
hinsichtlich der Zugkraft ganz erheblich. Baut man z. B. drei möglichst gleiche Zähler
nach den drei gekennzeichneten Systemen und richtet sie so ein, daß die Anker im festgehaltenen
Zustande sämtlich das gleiche Drehmoment entwickeln, so ändert sich die Sachlage in folgender Weise, sobald man
die Anker zum Rotieren freigibt. Der neue Zähler behält sein Drehmoment fast unverändert
bei, es sinkt z. B. von 1 auf 0,97, bei dem Zähler nach 108431 dagegen geht dasselbe
auf einen kleinen Bruchteil des ursprünglichen Wertes zurück, es sinkt von 1
auf etwa 0,05. Der Zähler nach Rowland nimmt wieder eine Mittelstellung ein, sein
Drehmoment wird von 1 auf etwa 0,5 zurückgehen. Ein vor den Anker geschalteter
Strommesser läßt diese Vorgänge ohne weiteres erkennen und zeigt so in objektiver Weise
die Überlegenheit der neuen Anordnung.
Endlich lassen sich bei dem neuen Zähler gewisse Schaltungen anwenden, die seine
Fabrikation vereinfachen und das Gebiet seiner Verwendbarkeit vergrößern.
Da nämlich die Stromstärke im Anker lediglich vom Widerstände abhängt, so lassen
sich durch einen entsprechend bemessenen Vorschaltwiderstand sämtliche Zähler mit
Leichtigkeit für genau den gleichen maximalen Spannungsabfall abgleichen, z.B. auf
genau 1 Volt. Hierdurch wird die Fabrikation der Nebenschlußwiderstände wesentlich
erleichtert und verbilligt.
Aus demselben Grunde ist der Zähler ohne Schwierigkeit in einen solchen für Doppeltarif
umzuwandeln. Versieht man ihn nämlieh mit einer Vorrichtung, die den Widerstand
des Ankerstromkreises zeitweise um η Prozent erhöht, so geht die Tourenzahl
um den gleichen Betrag zurück, der Zähler registriert also während dieser Zeit nach
einem um η Prozent billigeren Tarif.
In ähnlicher Weise läßt sich dieser Zähler auch als Wattstundenzähler ausbilden. Ist
z. B. der Apparat in Wattstunden geeicht unter Annahme einer Spannung von genau 100 Volt, so braucht man nur den Widerstand
des Ankerstromkreises um 1 Prozent zu erhöhen oder zu ermäßigen, um den
Zähler für eine Spannung von 99 bis 101 Volt einzustellen. Diese Einstellung kann in bekannter
Weise von außen geschehen, indem man den Vorschaltwiderstand des Ankers als Kurbelwiderstand ausbildet.
Claims (2)
1. Motorelektrizitätszähler nach dem ■ Siemens - Prinzip, " gekennzeichnet durch
einen so hohen Widerstand der Ankerwicklung und durch eine so niedrige Umdrehungszahl,
daß die Gegen-E. M. K. des Ankers verschwindend klein ist gegenüber
dem Ohmschen Spannungsabfall in demselben.
2. Ausführungsform des Motorelektrizitätszählers nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die Anordnung eines in seiner Größe veränderlichen, vor den Anker geschalteten Widerstandes, zu dem
Zweck, den Zähler in bekannter Weise als Doppeltarif- oder als Wattstundenzähler
zu verwenden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE174874C true DE174874C (de) |
Family
ID=439579
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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