DE1745106A1 - Perfluorierte Polymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Perfluorierte Polymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE1745106A1 DE19511745106 DE1745106A DE1745106A1 DE 1745106 A1 DE1745106 A1 DE 1745106A1 DE 19511745106 DE19511745106 DE 19511745106 DE 1745106 A DE1745106 A DE 1745106A DE 1745106 A1 DE1745106 A1 DE 1745106A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G65/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule
    • C08G65/002Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds
    • C08G65/005Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds containing halogens
    • C08G65/007Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds containing halogens containing fluorine

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Description

  • Perfluorierte Polymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung SauerstoffverknUpEte Perfluoralkylenpolymerisate standen bisher, wie in den USA-Patenten 3 125 599, 3 250 806, 3 250 807 und 3 250 808 beschrieben, zur Verfügung. Die bisher beschriebenen Materialien sind jedoch Festkörper von verhältnismäßig niedrigem Molekulargewicht oder Flüssigkeiten gewesen, die in geeigneten organischen Lösungsmitteln löslich sind. Soweit bekannt, sind bisher keine unlöslichen Elastomere oder kautschukartigen Polymerisate von hohem Molekulargewicht, wdie sich aus sauerstoffverknüpften Polyperfluoralkylen-Struktureinheiten zusammensetzen, beschrieben worden ; auch standen bisher keine vernetzten Sauerstoff-verketteten Polymerisate dieses Typs zur Verfügung.
  • In einer Hinsicht betrifft die Erfindung die Herstellung kautschukartiger Polymerisate, die im wesentlichen nur Fluor, Sauerstoff und Kohlenstoff enthalten.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft bestimmte Polymerisate mit neuen sauerstoffverknüpften wiederkehrenden Einheiten, die in einem weiten Molekulargewichts-Bereich liegen können.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der genannten Polymerisate.
  • Erfindungsgemäß werden kautschukartige Polymerisate vorgeschlagen, die im wesentlichen nur Kohlenstoff, Sauerstoff und Fluor enthalten, die aufeinanderfolgende Rückgratbildende Einheiten aufweisen, in welchen das Verhältnis von Fluor zu Kohlenstoff 2 : 1 beträgt und die Sauerstoff als verbindende Gruppe enthalten, wobei jedes Sauerstoffatom nur an Kohlenstoff gebunden ist. Weiterhin beträgt das Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff in diesen Polymerisaten mindestens 2 : 1 und nicht mehr als 8 : 1. Unter dem Ausdruck"wesentlich"soll verstanden werden, daß nicht mehr als etwa 1 Gew.-% dieser Polymerisate aus anderen Atomen besteht. Diese anderen Atome, die vorliegen können, sind Metallatome, z. B. Chrom, Nickel usw., auch Stickstoff, Schwefel und dgl.. Offensichtlich gehören zu diesen Atomen, die in kleinen Mengen vorliegen können, vernetzende Atome ; es ist darauf hinzuweisen, daß sie in dem Polymerisat als chemische Struktureinheiten gebunden sind, nicht als Füll-oder Streckmittel vorliegen und nicht ohne Abbau des Polymerisates entfernbar sind. Andererseits bezieht sich die Beschränkung hinsichtlich der anderen Atome, die. vorliegen kUnnen, nicht auf Full-odeur Streckmittel, die hinzugefügt werden können beim Kompoundiereng um die Eigenschaften des Kautschuks, wie nachfolgend beschrieben ? zu modifizieren.
  • Diese Polymerisate enthalten-Struktureinheiten der Formeln in denen R1f ein gradkettiger oder verzweigtkettiger Perfluoralkylenrest mit 2 - 8 Kohlenstoffatomen und R2f ein Perfluoralkylenrest mit 0 bis 21 Kohlenstoffatomen ist.
  • Das Polymerisat setzt sich zusammen aus Ketten von Struktureinheiten (bestehend aus einem verbindenden Sauerstoffatom und der gebundenen Kohlenstoffkette, wie oben aufgezeigt), die regellos in der Kette angeordnet sind, wo die Anzahl der Kohlenstoffatome zwischen den Sauerstoff-Bindungsatomen nicht identisch sind. Diese Ketten sind bis zu einem gewissen Ausmaß vernetzt, wie nachfolgend näher erläutert wird.
  • Diese kautschukartigen Polymerisate haben definierte eher Glasübergangstemperaturen, und zwah als Schmelzpunkte. Sie sind unldslich in organischen Lösungsmitteln und werden von diesen nicht aufgequollen. Sie sind brauchbar als lösungsmittelfeste Kautschuke, die bei verhältnismäßig hohen Temperaturen stabil sind ; demzufolge können sie als Ventildichtungen, Dichtungspackungen usw. verwendet werden, die in Hochtemperatur-Bereichen angewendet werden sollen.
  • Eine Gruppe von Polymerisaten, die in dem umfassenden Geltungsbereich der vorstehenden Beschreibung liegt, die aber neuartige wiederkehrende Einheiten hat und die einen weiteren Molekulargewichts-Bereich aufweist, gehört ebenfalls zum Erfindungsgegenstand.
  • Diese Gruppe umfaßt Polymerisate, die sich im wesentlichen aus wiederkehrenden Einheiten folgender Formel zusammensetzen : #O-(CF2)n#, wobei n eine ganze Zahl von 4-20 isto Aufeinanderfolgende oder Sequenzeinheiten im Rückgrat können hinsichtlich n regellos sein, und bezüglich des Polymerisates als Ganzes ist n im Durchschnitt eine Zahl von 4-20. Die Polymerisatketten, besonders mit niedrigem Molekulargewicht, sind im allgemeinen abgeschlossen von Carbonyl-verbundenen Endgruppen oder von Perfluoralkyl-Endgruppen.
  • Kautschukartige Polymerisate der obigen Formel, in denen n = 4 ist, werden besonders bevorzugt, wegen ihrer Uberlegenen Biegsamkeit bei niedriger Temperatur.
  • Diese Polymerisate sind Substanzen im Bereich öliger oder wachsartiger Materialien, wenn sie ein niedriges Molekulargewicht, z. B. 1000 bis 10000, aufweisen, bis zu harzartigen oder elastomeen Festkörpern, wenn sie höheres Molekulargewicht, bis zu 40000 und höher, besitzen. Sie sind sehr widerstandsfähig gegenüber thermischem Abbau und haben brauchbare dielektrische Eigenschaften, die sie bei verhältnismäßig hohen Temperaturen beibehalten. Wenn sie höheres Molekulargewicht aufweisen, sind sie also als elektrische Isoliermaterialien, in Blattform oder als Drahtisolierung, geeignet, insbesondere wenn bei der Verwendung hohe Temperaturen auftreten. Die niedrigmolekularen, ölartigen Polymerisate sind isolierende Schmiermittel, z. B. fUr Schaltkontakte.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt den Pyrolyse-Schritt eines Quecksilber-oder-Silbersalzes einer zweibasischen Säure, wobei dieses Salz außer dem notwendigen Metall nur Kohlenstoff, Fluor und Sauerstoff enthält und mindestens 6 Kohlenstoffatome sowie mindestens 1 Oxaatom (d. h. verbindendes Sauerstoffatom) in der Kohlenstoffkette aufweist. Das Quecksilbersalz wird als Ausgangssalz bevorzugt, weil das während der Pyrolyse freigesetzte Quecksilber leicht aus dem Umsetzungsgemisch abdestilliert werden kann. Das Verfahren umfaßt ferner die Pyrolyse von Salzgemischen derartiger zweibasischer Säuren und von Quecksilber-oder Silbersalzen von Perfluordicarbonsäuren und/oder-monocarbonsäuren, wie nachfolgend beschrieben wird.
  • Einfache zweibasische fluorierte Säuren, die ein Oxaatom enthalten, und deren Metallsalze Verfahrene-Ausgangsmaterialien sind, gehören Verbindungen wie Perfluor-(5-owa-azelainsEure) und dgl.. Längerkettige Säuren konnen ebenfalls verwendet werden, einschließlich solcher mit einer Vielzahl von Oxaatomen und welche, in gewissen Fallen, als Trimer, Tetramere und niedrige Polymerisate des Typs mit Säure-Endgruppen, der durch Polymerisation von Perfluoralkylenepoxyden erzielbar ist, gekennzeichnet werden können. Verbindungen dieser Art werden in den USA-Patenten 3 250 806 und 3 250 807 beschrieben. Bei dem Verfahren können beispielsweise Säuren folgender Art verwendet werden HOOC-CF2#O-CF2-CF2#n-ORf-O#(CF2CF2-O#mCF2COOH , worin Rf einen Perfluoralkylenrest mit 2-10 Kohlenstoffatomen und n und m ganze Zahlen von 0-20 bedeuten ; HOOC-Rf-O#CF2-CF2-O#nCF2-COOH , worin Rf einen Perfluoralkylenrest mit 1-10 Kohlenstoffatomen und n eine ganze Zahl von 1-20 bedeuten ; HOOC-CF (CF3)#OCF2CF(CF3)#nO-CF(CF3)COOH , worin n eine ganze Zahl von 0-20 bedeutet ; und HOOCCF (CF3)--0CF2 (C'3) #nOCF2Rf-CF2O#CF(CF3)CF2O#mCF(CF3)COOH , worin n und m ganze Zahlen, deren Summe 0-35 ist, und einen Perfluoralkylenrest mit 0-21 Kohlenstoffatomen bedeuten.
  • Allgemoin kann man das erfindungsgamäBe Verfahren durch Pyrolyse der Metallsalze bei einer Temperatur oberhalb 200°C vorzugsweise im Bereich von 300-400°C unter praktisch wateerfrelen Bedingungen ausführen. Bei der Pyrolyse werden Kohlendioxyd und Metall freigesetzt. Unter Verwendung von Quecksilber-perfluor (4-oxaheptandioat) beispielsweise verläuft die Reaktion folgendermaBen (y ist eine ganze Zahl) : wobei Z ein kettenunterbrechender ein-oder zweiwertiger Rest aus der Gruppe:-COCO-R.,-COF,-COpHgR, -HgO2CRf s-C02Rf,-02CRf und-HgRf ist und wobei Rf ein niedriger Perfluoralkyl-oder Perfluoralkylenrest und n eine ganze Zahl großer als 1 bedeuten. Die Umsetzung ist hier nicht stöchiometrisch wiedergegeben, weil die Produkte Metall oder andere vernetzende Einheiten, wie nachfolgend beschrieben, enthalten können. Niedrige Perfluoralkylreste besitzen 1-6 Kohlenstoffatome.
  • Quecksilbersalze von Perfluordisäuren mit 4-10 Kohlenstoffatomen kbnnen verwendet werden als Mischmonomere bei der Pyrolyse, um Polymerisate herzustellen mit zusätzlichen perfluorierten Kohlenstoffatomen im Rückgrat.
  • Ketten-Beendigungssubstanzen (terminators), wie z. B.
  • Quecksilbersalze von PerfluoralkylmonocarbonsSuren, als auch mögliche Vernetzungsmittel, wie z. B. Quecksilbersalze von Perfluoralkyl-und-aryltri-sowie-tetracarbonsCurent können dem Umsetzungsgemisch auch hinzugefügt werden.
  • Gewünechtenfalls kann verminderter Druck benutzt werden, obwohl die Pyrolyse gleichermaßen gut unter atmosphärischem Druck vor sich geht.
  • Das bei der Reaktion aus dem Salz freigesetzte Metall kann aus dem Polymerisat leicht entfernt werden durch Waschen mit einer löslichen salzbildenden Minerasäure oder durch Abdestillieren im Falle von Quecksilber.
  • Unumgesetztes Ausgangsmaterial wird-falls vorhandendurch Waschen mit geeigneten Lösungsmitteln entfernt.
  • In einigen F§11en kann ein bestimmtes Salz keine kautschukartigen Polymerisate ergeben, wenn diese erwünscht sind, entweder aus Reinheitsgründen oder wegen anderer zur Zeit noch nicht verständlicher Faktoren. Bei derartigen Fdllen wird das Salz im Gemisch mit einer kleinen Menge einer tri-oder polyfunktionellen Polyfluorcarbonsäure pyrolysiert, worauf das erwünschte kautschukartige Produkt erhalten wird.
  • Die hocher molekularen Polymerisate der Erfindung sind unlöslich in den gewbhnlichen organischen Lösungsmitteln und werden in ihnen praktisch nicht aufgequollen und sind löslich (wenn sie ein sehr niedriges Molekulargewicht besitzen) in oder werden aufgequollen (wenn sie elastomer sind) durch Fluorkohlenstoffe,, wie PerfluOrpentan, Perfluorheptan, Perfluoroctan, durch Perfluoräther, cyclische Perfluorlther und Perfluorpolyäther, einschließlich der niedermolekularen erfindungsgem§Ben Produkte, durch Perfluor-tert.-amine und durch bestimmte Halogenfluorkohlenstoffe. Wenn in der oben beschriebenen Reaktion n in der Grö#enordnung von 10 liegt, ergeben sich ölige Polymerisate; wenn n wesentlich grö#er ist, z. B. 100, werden harzartige oder elastomere Festkörper erzielt. Die Zahl der wiederkehrenden Einheiten beträgt bevorzugt 1000-10000 oder mehr; dies sind kautschukartige Polymerisate mit besonders brauchbaren Eigenschaften. Zunehmende Kettenlängen ergeben stärker federnde Kautschuke mit hbherer Zugfestigkeit. Erhöhung des Vernetzungsgrades ergibt härtere, weniger federnde Polymerisate, die vermindertes Aufquellen in allen Lösungsmitteln zeigen und die sich schließlich in ihren Eigenschaften den Harzen annähern.
  • Der Ausdruck"Kautschuk" (engl. rubber) , wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf die ASTM-Bezeichnung D-1566-62T in ASTM Standards, Teil 28, Seite 773, April 1965 : "Kautschuk - Ein Material, das sich von starken Deformationen schnell und kräftig erholt, und das sich in einem Zustandt bei dem es im wesentlichen unlöslich in siedenden Lösungsmitteln, wie Benzolp Methyläthylketon und Äthanol-Toluol-Azeotrop ist (aber aufquellon kann), befindet oder bis zu einem solchen Zustand modifiziert werden kann.
  • Ein Kautschuk in modifiziertem Zustand, frei von Verdünnungsmitteln, zieht sich innerhalb einer Minute auf weniger als das 1,5-fache seiner ursprünglichen Länge zusammen, nachdem er bei Raumtemperatur (20 bis 27°C) auf dsX doppelte seiner Länge gestreckt und eine Minute lang vor der Entspannung gehalten worden war." Die erfindungsgemäßen kautschukartigen Polymerisate scheinen nicher der Art der modifizierten Kautschuke zu entsprechen, womit das Vorliegen ihres vernetzten Zustandes weiter augenscheinlibh gestützt wird. Obwohl es nicht immer mUglich ist, genau anzugeben, wo die Vernetzung in diesen Polymerisaten auftritt, zeigen nichtsdestoweniger ihre physikalischen Eigenschaften und ihre Unlöslichkeit in Lösungsmitteln verbunden mit beträchtlichem Aufquellen in bestimmten Lösungsmitteln zweifellos, daß bei ihnen Vernetzung vorliegt. Ohne an diese Hypothese gebunden zu sein, ist zu erwägen, daß die Vernetzung auftreten kann durch Zurückhalten chemisch gebundenen Metalls in dem Polymerisat oder durch Umlagerung von Sauerstoffbindungen wahrend der Pyrolyse, wodurch hinreichende Vernetzung hervorgerufen wird, um den kautschukartigen Charakterd dieser Polymerisate zu schaffen. Andererseits kann die Vernetzung erzeugt werden durch Mischpyrolyse mit einem Quecksilbersalz einer Tri-, Tetra-oder PolyearboneCure bzw. durch Tris-Salzbildung durch Behandlung niedrigmolekularer Polymerisate mit z. B. Chromtriacetet usw.. Die kautschukartigen Polymerisate der Erfindung können in dem Sinne gekennzeichnet werden, daß sie bis zu einem elastomeren Zustand modifiziert oder vernetzt sind. Erhitzen auf Temperaturen Uber 400°C oder Vermahlen kann den Vernetzungsgrad erhUhen.
  • Bekanntlich besitzen modifizierte Kautschuke sus Kandensationspolymerisaten, z. B. Polyurethane und dgl., wenn überhaupt nur wenig freie Kettenenden, die zum Kettenabschluß mittels einer kettenabbrechenden Gruppe oder Endgruppe zur Verfügung stehen. Die Vernetzung bei vorliegenden Polymerisaten scheint stattzufinden auf Kosten von Endgruppen. Bei den Polymerisaten mit höherem Molekulargewicht sind Endgruppen in zunehmendkleinerer Anzahl vorhanden, und bei den extrem hochmolekularen Polymerisaten und Kautschuken dürften Endgruppen für alle praktischen Erwägungen vollständig abwesend sein. In jedem Falle spielen sie, selbst wenn aie in kleiner Menge in derartigen Polymerisaten vorliegen, keine Rolle bei der Festlegung der physikalischen Eigenschaften.
  • Die kautschukartigen Polymerisate der Erfindung können gestreckt oder gefüllt werden, z. B. mit RuS. feinteiligen Pigmenten, Fluorkohlenstoffölen usw.. Auf diese Weise können ihre Eigenschaften modifiziert werden, um ihre Festigkeit zu verbessern, ihnen Farbe zu verleihen oder sie mit anderen erwünschten Merkmalen auszustatten.
  • Die Pyrolyse von Mischungen aus Salzen von Perfluoroxadisäuren mit unterschiedlicher Anzahl von Kohlenstoffatomen fuhrt zu Polymerisaten mit verschiedenen Perfluormethylenketten, die regellos in dem Polymerisat-Rückgrat verteilt sind. In Khnlicher Weise ergibt die Mischpyrolyse von Gemischen aus Salzen von Perfluoroxasäuren und Perfluordisäuren Polymerisate mit stark regelloser Verteilung der verbindenden Sauerstoffatome in dem Rückgrat der Polymerisate.
  • Durch Zusatz von Metallsalzen einbasischer Perfluorsaurent z. B. Quecksilberperfluorpropionat, in kleinen Mengen zum Reaktionsgemisch kann Abbruch durch Perfluoralkylgruppen erzielt werden. Gewöhnlich werden so Polymerisate von etwas niedrigerem Molekulargewicht erhalten.
  • Wenn jedoch die höhermolekularen Dicarbonsäuren verwendet werden, sind die erhaltenen Polymerisate dennoch etwas kautschukartig.
  • Geeignete Mischmonomeren-Disäuren zur Verwendung im Verfahren sind z.oB. Perfluorglutarsäure, Perfluoradipihsäure, Perfluorsebazinsäure und dgl.. Das Einverleiben von Salzen derselben in das Reaktionsgemisch erhbht ebenfalls das Kohlenstoff-Sauerstoff-Verhältnis. Es werden selbstverständlich die Quecksilber-oder Silbersalze gewählt.
  • Unabhängig von dem angewendeten Salz sind die Polymerisate der Erfindung fluorierte Polymerisate, die im wesentlichen aus Sauerstoff, Kohlenstoff und Fluor bestehen, wobei ihre Sauerstoffatome die Kohlenstoffketten verbinden unter Bildung des Polymerisat-Rückgrates und wobei das Kohlenstoff-Sauerstoff-Verhältnis mindestens 2 : 1 ist die Fluoratome an die verbleibenden Kohlenstoffvalenzen gebunden sind und die verbindenden Sauerstoffatome des Polymerisats nur an Kohlenstoff gebunden sind. Wenn das Polymerisat ein niedriges Molekulargewicht aufweist, können die End-oder abbrechenden Gruppen von Bedeutung sein. Die End-oder abbrechenden Gruppen können-wenn sie vorliegen-z. B. Metalle oder Metallsalze oder ähnliche Carbonyl-gebundene funktionelle Gruppen sein, einschließlich Ester-Cyan-s Yluorformyl-Carboxyperfluoralkyl-und ähnlicher Gruppen. Diese Endgruppen kbnnen verwendet werden, um weitere Vernetzung oder erwunschtenfalls Kettenerweiterung der Polymerisate hervorzurufen.
  • Andererseits kbnnen die End-oder Abschlu#gruppen, wie oben angegeben, Perfluoralkyl-Endgruppen sein.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Produkte und das Verfahren der Erfindung erläutern. Alle Teile beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf das Gewicht und alle Temperaturen auf °C.
  • Beispiel 1 10, 7 g des Mercuri-Salzes der Perfluor-ßB B-oxydipropionsäure werden in einen 50 ml Destillierkolben der durch einen anliegenden Heizmantel beheizt wird, eingebracht. Ein kleiner Bunsenbrenner wird zur Unterstiitzung der Abdestillation des bei der Umsetzung gebildeten Quecksilbers verwendet, und die Temperaturen werden mit einem ASTM 400°C Thermometer gemessen, dessen Kugel in das geschmolzene Salz eintaucht. Das Salz sohmilst bei 110-t30°C und beginnt bei weiterer Erhitzung langsam Blasen zu bilden; bei 300°C wird die Blasenentwicklung stärker. Zwischen 300-und 330°C findet eine starke Entwicklung metallischen Quecksilbers statt. Erreicht die gemessene Temperatur 360-370°C9 siedet der Inhalt des Kolbens heftig und hat ein farbloses bis schwach graues Aussehen. Der Bunsenbrenner wird verwendet, um Quecksilber und einige nadelartige Kristalle im Hals des Kolbens zu vertreiben. Bei fortgesetzter Erhitzung vermindert sich das Sieden, und nach etwa einer Stunde ist der Inhalt des Kolbens nicht länger eine Schmelzflüssigkeit, sondern hat sich zu einem feucht erscheinenden gelblichen Material verfestigt, welches wahrscheinlich stellenweise auf Temperaturen etwas oberhalb 370°C erhitzt worden war.
  • Nach Abkühlen der Temperatur wurde gefunden, daß das Produkt etwa 2 g wiegt, wobei die theoretische Ausbeute an + (CF2)4O#n 4,6 g beträgtß es wurde gefunden, daß es sich um ein etwas klebriges, kautschukartiges Material mit einerschwammartigen Struktur handelt, die fest genug ist, um um einen Spatel gewunden zu werden, und sich nur mit einiger Miche schneiden läßt. Während es sich durch keines der getesteten Lösungsmittel loden lest, wird es aufgequollen durch cyclischen Perfluoräther (erhEltlich unter des Handelanamen FC75) und durch Perfluortriäthylamin, jedoch nicht durch Fluortrichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff oder eine Vielzahl organischer Lösungsmittel, ein- " schließlich Aceton. Das polymerisierte Material scheint ein n modifizierter Kautechuk zu sein, und man kann annehmen, da# es vernetzt ist.
  • Komponenten von niedrigerem Molekulargewicht des Polymerisates werden durch Extraktion mit OClF-CCIF, und das verbleibende grau-wei#e kautschukartige Material ist nicht mehr klebrig. Das Material zeigt hervorragende chemische und thermische Stabilität, ebenso wie eine außergewöhnliche Resistenz gegenüber Lösungsmitteln. Bei thermogravimetrischer Analyse in Luft zeigt es einen geringen Gewichtsverlust bei 300°C und etwa 50% Verlust bei 400°C.
  • Das nach diesem Verfahren erhaltehe Material wurde eine Minute lang, auf mehr als das Doppelte seiner Länge gedehnt, und sohneilte bei Loslassen mit beträchtlicher Kraft auf seine ursprüngliche Ausdehnung zurück. Getrennte Teilstücke des Kautschuks konnten nicht zu einem einheitlichen Block zusammengepreßt werden, auch nicht bei mäßigem Erwärmen oder bei Behandlung mit Lösungsmitteln.
  • Dieses Polymerisat zeigte erwünschte mechanische Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen. Ein Stück des Materials wurde auf -80°C (Trockeneis) gekühlt und gehandhabt; während sich das Material ganz wesentlich versteifte, wurde es nicht brüchig und konnte ohne zu brechen verformt werden.
  • Bei Breit-Linien kernmagnetischer Resonanzanalyse nach C.W.Wilson III, J.Polym. Sci. 56, S. S16, 1962, wurden nur zwei Fluor-Arten in gleichen Mengen gesehen, entsprechend CF2-Gruppen, die an ein O-Atom und an ein C-Atom gebunden waren, bzw. CP2-Gruppen, die an zwei C-Atome gebunden waren. Diese relativ engen Signale, charakteristisch für einen Stoff mit beträchtlicher innerer Bewegungsfreiheit, wurden noch bei -65°C bemerkt.
  • Beispiel 2 10 g Mercuri-Perfluoroxydipropionat werden in einen 100 ml Kolben ausgestattet mit Destillierkuhler für Feststoffe, verbunden mit einer Kühlfalle mit flüssigem Stickstoff und von dort mit einer Absaugvorrichtung, eingebracht. Der Kolben wird in einem Woodyschen Metallbad erhitzt, und 45 Minuten lang zwischen 150 und 200°C bei 16 mm Druck gehalten, dann wahrend eines Zeitraums von 10 Minuten auf 230°C gebracht. Das Salz beginnt zu schmelzen und Blasen zu bilden. Während der ndchsten 2 Stunden wird die Temperatur langsam auf 300°C erhöht, wonach die Entwicklung von C02 sehr langsam wird. Dann wird innerhalb der ndcheten 2 Stunden der Druck auf 150 mm gesteigert und die Temperatur auf 350°C erhöht. Man erhitzt weitere 2 Stunden auf 345-365°C, und der Druck wird bis auf atmosphärischen Druck gesteigert. Zu dieser Zeit hat die Gasentwicklung im Kolben aufgehort und Quecksilber sammelt sich an der. Kolbenwand. Das Erhitzen wird dann unterbrochen. Die in der Kältefalle gesammelte Menge an CO ? beträgt ca. 1,3 3 g. Am Boden des Kolbens bleibt ein kautschukartiges Polymerisat zurück, zusammen mit einem schmierigen Rückstand an den WEnden. Der gesamte Inhalt wird aus dem Gefäß entfernt, zur Entfernung des Quecksilbers mit Salpetersäure gewaschen, anschließend mit Wasser und Aceton zur Entfernung der Säure. Der Rückstand wird 2 Tage lang mit einem perfluorierten cyclischen Xther (erhältlich unter der Handelsbezeichnung FC75) geschüttelt, wobei sich das Polymerisat teilweise löst. Die Lösung wird filtriert und das Filtrat eingedampft. Der unlösliche Rückstand wird unter Vakuum bei 75°C getrocknet, um etwa 0, 5 g eines grauen Elastomers zu ergeben. Eine Spur Fettstoff wird ebenfalls erhalten. Das Elastomer gibt ein Infrarot-Spektrum, welches mit der Struktur übereinstimmt ? die aus Perfluorbutylengruppen bestehtt welche durch Sauerstoffatome mit Carbonylendgruppen verbunden sind. Das Polymerisat könnte Polyperfluortetramethylenoxyd bezeichnet werden.
  • Das Elastomer hat brauchbare dielektrische Eigenschaften. Diese werden sogr unter Bedingungen des Erhitzens auf f 350-375°C 30 Minuten lang beibehalten. Setzte man ein Stück des Polymerisats mit einer Stärke von 0, 127 mm 2 Stunden lang einer Temperatur von 170°C und gleichzeitig einer Scherkraft von 250 g aus, behielt es seine Integrität und seine dielektrischen Eigenschaften bei.
  • Beispiel 3 Eine bestimmte Menge Merouriperfluoroxydipropionat (11, 2 g) wird in eine Umsetzungsrbhre gebracht und 2 Stunden lang auf 175°Cs dann 16 Stunden lang auf 125°C bei einem Druck von etwa 16 mm Hg erhitzt. Nach dieser Trocknung bleiben noch 11 s0 g des Salzes übrig. Das Rohr wird dann in ein auf 340°C vorgeheiztes Sandbad gebracht. Nach -einigen Minuten beginnt sich ein sublimierbares Material an den Seiten des Rohres abzulagern. Nach 5 Stunden beträgt der Gewichtsverlust etwa 5 g, und nach weiteren 3 Stunden Erhitzens beträgt der Gesamtgewichtsverlust etwa 5, 4 g.
  • Das Produkt wird gemahlen zusammen mit Wasser, welches stark sauer wird. Die Wasserschicht wird dekantiert und der graue Gummirückstand wird mit 25 ml perfluoriertem cyclischen Xther geschüttelt. Der in Perfluoräther unlösliche Anteil wird in Aceton gelöst. Nach Eindampfen des Wasserextraktes bleiben 0, 9 g eines weichen klebrigen Gummis zurück, bestehend aus einem Polymerisat mit sehr niedrigem Molekulargewicht. Durch Verdampfen des cyclischen Perfluoräthers gewinnt man nur eine Spur des Materials.
  • Eindampfen der Acetonschicht liefert 2, 0 g eines klaren, steifen, etwas klebrigen elastomerischen Gummis.
  • Das Infrarotspektrum des elastomerischen Gummis stimmt überein mit dem eines niedrigen Polymerisates von Perfluortetramethylenoxyd mit Carboxyl-haltigen Endgruppen.
  • Beispiel 4 Eine Mischung von 10, 0 g Mercuriperfluoroxydipropionat und 8, 8 g Mercuriperfluorglutarat (Molverhältnis 1 : 1) wird in ein Umsetzungsglasrohr gebracht und zum Trocknen 16 Stunden lang unter Vakuum auf 140°C erhitzt (das Gesamtgewicht betrdgt nach dem Trocknen etwa 18 g). Das Rohr mit der Mischung wird dann in ein Sandbad von 340-345°C gebracht und 7 Stunden lang erhitzt. Es entwickelt sich Kohlendioxyd. Nach dem Erhitzen wird der RUckstand, welcher -etwa-9 g wiegt, mit i5 mlWasser vermahlen. Die wässrige Schicht wird abdekantiert und eingedampft, wobei etwa 2 g eines leidlich klaren, klebrigen, gummiartigen Materials erhalten werden. Der in Wasser unlösliche Rückstand wird mit 50 ml perfluoriertem-cyclischen Ather gewaschen, welcher nur eine-Spur des Rückstandes lost.
  • Der Rest wird dann mit 50 ml-Aceton geschüttelt, welches die Hauptmenge des Produktes in Lösung bringt. Nach Verdampfen des Acetons und Trocknen bei 50°C im Vakuum bleiben 2, 0 g eines hellbraunen, gummiartigen, leicht elastomerischen Mischpolymerisats zurück. Wird das Umsetzungsgemisch stattdessen auf etwa 380°C erhitzt, ist das Umsetzungsprodukt im wesentlichen unlöslich in Aceton, wird aber durch perfluorierten cyclischen Äther aufgequollen.
  • Beispiel 5 Eine brauchbare Methode zur Herstellung der Salze der Disäuren, welche bei der Pyrolyse verwendet werden, wird -durch die folgende Herstellung von Mercuriperfluorglutarat illustriert.
  • Perfluorglutarylchlorid (69 g, 0,25 Mol) wird in einem Glaskolben bei Raumtemperatur gerührt und durch langsame Zugabe von 15 ml Wasser hydrolysiert (die theoretische Menge beträgt 9 ml). Das Produkt wird unter etwa 16 mm Hg Druck und 25-27°C während 2 Stunden getrocknet und dann langsam zu einer Suspension von 54 g Quecksilberoxyd in 100 ml Wasser zugefUgt. Die Mischung wird 1 Stunde gerührt, filtriert, und das Wasser durch Verdampfen auf einem Dampfbad beim Druck einer Absaugvorrichtung entfernt. Das Salz wird 2 Tage lang bei etwa Os1 mm Hg Druck und Raumtemperatur getrocknet. Etwa 119 g Mercuriperfluorglutarat (enthaltend etwas restliches stark gebundenes Wasser) werden erhalten.
  • Beispiel 6 Eine Probe von 5 g Fluorkohlenstoffätherdicarbonsäure der Zusammensetzung C24H44010H2, bestehend aus einem Gemisch der drei isomeren Disäuren wie folgt wird in das Quecksilbersalz umgewandelt, indem sie mit einer heißen, wässrigen Suspension von frisch gefdlltem gelbem Quecksilberoxyd in der theoretischen Menge beha4delt wird. Liegt wenig oder kein gelber Festkörper mehr vor, wird ein Überschu# von 2% Quecksilberoxyd zugegeben und das Wasser durch Destillation langsam entfernt, zunächst bei atmosphErischem und dann unter vermindertem Druck.
  • Nach vollstdndigem Trocknen wird das Material entsprechend Beispiel 1 pyrolysiert, wobei ein kautschukartiger gelber Feststoff entsteht, der keine freien Carboxyl-oder Carboxylatsalzgruppen enthält, wie aus der Abwesenheit der charakteristischen Absorptionen im Infrarotspektrum bei 5, bzw. 5,9 Mikron geschlossen wird. Das Produkt ist unlöslich in allen Lösungsmitteln, jedoch in Perfluorheptan erheblich quellbar Beispiel 7 Eine Probe von 10 g der gemischten Isomeren der Fluorkohlenstoffätherdicarbonsäure C58F112O20H2 , in der Struktur der in Beispiel 6 beschriebenen Säure ähnlich, wird in den Diäthylester umgewandelt durch längeres Erhitzen am Rückfluß mit wasserfreiem Athanol, wobei eine kleine Menge Toluol zugefügt wurde, um die azeotrope Entfernung des bei der Umsetzung gebildeten Wassers zu erleichtern.
  • Nach Entfernen aller flüchtigen Stoffe im Vakuum und Behandlung des Rückstandes mit einem Überschuß wasserfreiem Ammoniak zur Umwandlung aller Estergruppen in Carboxylamidgruppen, wird das Produkt im Gemisch mit 190 g Phosphorpentoxyd 10 Stunden lang zur Bildung eines Dinitrils auf 150°C erhitzt. Das erwiinschte Dinitril9 abgetrennt von der Polyphosphorsäure auf Grund-seiner Unloslichkeit in Perfluorheptan, wird im Vakuum bei 100°C zur Entfernung des Lösungsmittels getrocknet. Sein Infrarotapektrum zeigt die charakteristische, wenn auch schwache C@N-stretching vibration bei 44 Mikron9 und lä#t jene Absorptionen des Carbonyl-stretching im Bereich von 5 bis 6 Mikron vermissen.
  • Sind die Letzteren zugegens sollte das Material erneut dem Verfahren unterworfen werden, um eine vollstandigere Umwandlung in das Nitril zu erreichen.
  • Die Analyse des Produktes auf Stickstoff ergibt 0,8 - 0,9 % N, welcher Wert genau der empirischen Summenformel C58F112O16N2 entspricht. Eine 1 g Probe dieses Produktes, 24 Stunden lang mit ungefiltertem UV-Licht von einer Quecksilberbogenlampe bestrahlt, wird in einen steifen kautschukartigen Feststoff umgewandelt welcher Infrarotabsorption bei 5, 7-5, 8 Mikron zeigt, charakteristisch für die-C=N-Polyazin-Struktur, jedoch keine Absorption bei 6,3 Mikron, welche charakteristisch für die Triazin-Struktur ist. Er quillt etwas in Perfluorheptan, löst sich jedoch darin nicht.
  • Beispiel 8 Ein Anteil von 1 g des Dinitril-Produktes nach Beispiel 7, entsprechend der Formel C58F112O16N2 , wird in eine dickwandige Glasampulle unter eine Atmosphäre von wasserfreiem Chlorwasserstoff gebracht und verschlossen.
  • Das Rohr wird 8 Stunden lang auf 200-250°C erhitzt und geöffnet, dann 2 Stunden lang im Vakuum erhitzt, um gelistes H01 zu entfernen. Das gewonnene Produkt ist ein mä#ig weicher kautschukartiger Feststoff, welcher Infrarotabsorption bei 6, 3 Mikron zeigt, auf Grund der Triazin-Struktur, jedoch keine Absorption um 5, Mikron9 charakteristisch fUr die Polyazinstruktur. Er ist in Perfluorheptan nioht löslich, wird jedoch darin stark gequollen.
  • Beispiel 9 Die Herstellung des Mercuri-Salzes der Triazintricarbonsäure (Cj5F18N30) 2Hg3 aus N=C- (CF2) 3COCl wird ausgefuhrt durch katalytische Trimerisation des Nitril-Acylchlorides in einem Autoklaven bei 150-200°C in Gegenwart von 10 Mol% wasserfreiem Chlorwasserstoff. Das Produkt, nach Anwärmen im Vakuum zur Entfernung gelöten Chlorwasserstoffes und nicht umgesetzten Ausgangsmaterials, ist ein viskoser Sirup mit einer starken Infrarotabsorption bei 6, 39 Mikron entsprechend der Triazinstruktur, außer der für das Acylchlorid charakteristischen Absorption.
  • Es kann bei 150°C bei etwa 25 mm Hg Druck destilliert werden und besitzt 14, 8% Cl (hydrolysierbar). Die Umwandlung in das Mercuri-Salz wird dann entsprechend dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren durchgefuhrt.
  • Beispiel 10 Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt mit der Abwandlung, daß 0, 3 g des Mercuri-Salzes von Beispiel9 zu dem Salz zugegeben werden. Nach der Pyrolyse ist der gewonnene Feststoff ein dunkelgefärbter, sehr steifer Kautschuk, welcher nur leicht in siedendem Perfluorheptan quillt.
  • Beispiel 11 Eine Probe von 5 g des Merouri-Salzes der Perfluor-Etherdicarbonsäure HO2C-(CF2)5O-(CF2CF2O)4CF2CO2H wird entsprechend dem Verfahren von Beispiel 1 pyrolysiert, wobei ein weicher Kautschuk entsteht, der in siedendem Perfluorheptan teilweise löslich ist. Der unlösliche Anteil wird dadurch stark gequollen.
  • Beispiel 12 Eine Probe von 5 g des Mercuri-Salzes der Perfluorätherdicarbonsäure H02C- (CF2) 50- (CF2CF20) 4-CF2Cfl 2H wird mit 0, 20 g des Mercuri-Salzes von Beispiel 9 gemischt und entsprechend Beispiel 1 pyrolysiert, wobei ein mäßig steifer Kautschuk entsteht, unlöslich, aber etwas quellbar in siedendem Perfluorheptan.
  • -Beispiel 13 Zu einer Probe von 10 g des Mercuri-Salzes der Perfluor-4-oxaheptansäure werden 0, 1 g des Mercuri-Salzes der Perfluorbuttersäure gegeben. Die Mischung wird geschmolzen und homogen gemischt und dann entsprechend Beispiel 1 pyrolysiert. Das Produkt ist kein vernetzter modifizierter Kautschuk, sondern stattdessen in Perfluorheptan löslich. Durch Dampfdruck-Osmometrie, wobei der perfluorierte cyclische Äther"CF75"als Lösungsmittel verwendet wird, wurde das Molekulargewicht des Polymerisats in der Größenordnung von 10 000 bis 20 000 gefunden. Das Polymerisat ist eine viskose, chemisch hoch inerte, schmie- erige Substanz, von nicht elastomerischem Charakter, aber stattdessen brauchbar zum Schmieren von z. B. gleitenden elektrischen Kontakten.
  • Beispiel 14 Bei dem Verfahren von Beispiel 13 wird die Menge von Mercuri-perfluorbutyrat auf 2,5 g erhöht, und das gewonnene 01 zeigt ein Molekulargewieht um 1500. Das NMR-Spektrum einer 20% igen Losung davon in CCl3F zeigt die charakteristischen Zwillings-Peaks für die wiederkehrende Einheit -O- (CF2)4-O- bei 83 #* und 126 #* fur die CF2-Gruppen, die an Sauerstoff gebunden sind, und die zentralen CY2-Gruppen. In diesem Falle ist das Molekulargewicht niedrig genug, so daß auch Signale der Endgruppen im Spektrum gesehen werden können. Besonders charakteristisch ur die endständige Fluoralkylgruppe sind die Peaks bei 80 0* und 122 *. Ahnliche Spektren zeigen analoge Polymerisate höheren Molekulargewichtes, außer daß die für die Endgruppen charakteristischen Signale bis zur Intensität 0 abnehmen, wenn das. Molekulargewicht ansteigt.
  • -Patentansprüche'-

Claims (7)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e : 1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten, die im wesentlichen nur Kohlenstoff Sauerstoff und Fluor enthalten und in denen Sauerstoffatome die bindenden Gruppen für Perfluoralkylenreste sind, dadurch gekennzeichnet, daB man Quecksilber-oder Silbersalze zweibasischer, perfluorierte Oxagruppen enthaltende Carbonsäuren, vorzugsweise in Gegenwart von Quecksilber-oder Silbersalzen perfluorierter Mono-oder PolyearbonsCuren pyrolysiert unter Bildung von Polymerisaten mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis zu 40 000.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnetp da# man als Ausgangsmaterial Salze von Carboxylendgruppen aufweisenden, niedrig molekularen Polyperfluoralkylenäthern verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, daß man Salze von fluorierten Saure der Formel HOOCRf-O-R'fCOOH 9 in der Rf und R'f Perfluoralkylenreste mit 2-10 Kohlenstoffatomen sind, verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß man Salze von Perfluordicarbonsäure@ mit 4 - 10 Kohlenstoffatomen als Mischmonomere verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch It dadurch gekennzeichnet, da# man die Pyrolyse fortfUhrt, bis sich ein kautschukartiges Polymerisat gebildet hat.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch1p dadurch gekennzeichnet, da# man eine polyfunktionelle PerfluorcarbonsEure als Nischmonomeres verwendet.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, da# man als Salz oder als Salze Quecksilbersalze verwendet.
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