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Beleuohtungafarben-Prüfgerät und Filterwähler 8 |
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Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand ein optisches
Gerät |
zur Prüfung bezw. Ermittlung der von Neutralweiß abweichenden |
Beleuohtungsfarben bei farbenphotographisohen sowie bei |
Schwarz-Weiß-Aufnahmen.
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Es ist bekannt und physikalisch erwiesen, daß die spektrale Zusammensetzung
des Tageslichtes nicht gleichmäßig neutralweiß ist, der Farbfilm aber dagegen auf
eine neutralweiße Beleuchtung abgestimmt ist.
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Die Zusammensetzung des Tageslichtes wechselt nämlich fortgesetzt
von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und dementsprechend wechseln auch die Aufnahmeobjekte
ihre Farbtönung, borgend und abends ist das Sonnenlicht merklich gelblich-orange,
während gegen Mittag das Sonnenlicht seinen höchsten Blaugehalt besitzt. Aber auch
noch verschiedene andere atmosphärische Ursachen beeinflußen die Farbigkeit des
Tageslichtes ; so senden z. B. hohe Schichtwolken bei trockenem Wetter intensives
Blaulicht aus. Der Farbfilm, der auf neutralweißes Licht abgestimmt ist-falls er
farbenrein arbeitet-gibt aber alle diese farbigen Erscheinungen objektiv wieder,
während das menschlich ! Auge, das an und für sich in gewissen Grenzen ausgesprochen
blaublind ist, subjektiv sieht und z. B. die an sich physikalisch bedingten Blausohatten
der aufgenommenen Objekte nicht wahrnimmt, wodurch dann die gemachten Farbenaufnahmen
für das subjektive Empfinden des Fhotographierenden unnatürlich, weil verfärbt,
wirken.
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Das Prinzip beruht auf den Gesetzen der physiologischen Optik und
zwar dadurch, daß das durch Betrachten eines entsprechenden Filterfensters 1-grün,
blau, orange u. s. w.-chromatisch verstimmte Auge die im Filterfenster 1 befindlichen
Prüflöcher 2, 2a in den Komplementärfarben der Filterfensterfarben sieht und darüber
hinaus noch eine eventuell vorhandene farbige Änderung des Beleuohtungsliohtes in
den von Neutralweiß abweichenden farbigen Zusammensetzungen des Lichtes visuell
wahrnimmt, Zusammenfassend ist feststehend, daß einerseits der Farbenfilmfalls er
rein arbeitet-objektiv, d. h. physikalisch richtig arbeitet andrerseits das Farbenempfinden
des Menschen aber subjektiv ist.
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Diesen beiden Erkenntnissen Rechnung zu tragen, bezw. sie gegenseitig
nutzbar zu machen, ist der Zweck des Erfindungsgegenstandes, Die Wirkungsweise beruht
auf der subjektiven Parbenanpassung des Auges in Verbindung mit der Kontrastwirkung
der Farben in der Richtung der gegensätzlichen Farbtöne, sowie der chromatischen
Adaption der Augen, um die dem Auge nicht entsprechenden-wenn auch physikalisch
richtigen-Farbstiche der Aufnahmen zu verhindern. Die Verhinderung der Farbstiohigkeit
der Farbenaufnahmen erfolgt durch Anwendung von der Farbstiohigkeit des Tageslichtes
gegensätzlichen, also Komplementärfarben-Aufnahm&filtern, und zwar für kalttonige
Beleuchtung warmtonige Filter und für warmtonige Beleuchtung kalttonige Filter.
Die Schwierigkeit für den Photographierenden ist nur die Feststellung, wann eine
Aufnahmabeleuchtung farbstichig ist, ob die Farbstichigkeit warm-oder kalttonig
ist, welche Intensität die Farbstichigkeit besitzt und im weiteren Verlaufe, welche
Korrektionaaufnahmefilter zur Erzielung von neutralen Farbwirkungen, wie sie das
Auge empfindet, notwendig sind.
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Alle diese Probleme löst das nachstehend beschriebene Beleuohtungsfarben-Prüfgerät
; es überbrückt somit die gegensätzlichen Erscheinungen der absolut objektiven Parbenwiedergabe
des Farbenfilmes und der subjektiven Farbenempfindung des menschlichen Auges.
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Das Gerät besteht aus einem Betraohtungsfilter, das kalttonig oder
warmtonig sein kann, in welchem sich eine oder mehrere Öffnungen (Fruflöcher), die
entweder durchsichtig oder durchscheinend sein können, befinden. Wird eine neutralgraue
Fläche des aufzunehmenden Gegenstandes z. B. mit dem kalttonigen Betraohtungsfilter
durch die durchsichtigen oder durchscheinenden Öffnungen (Prüflöcher) betrachtet
so erscheinen diese Öffnungen bei neutralweißem Lichte warmtonig, bei nur geringer
Blaustiohigkeit der Beleuchtung nber kaltweiß oder violet ! bei intensiverem Blaugeialt
jedoch bläulich bis blau. Andrerseits erscheinen aber bei rötliche Morgen-oder Abendlioht
die Öffnungen intensiv rot.
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Die Fig. 1 bis 7 der Beilage zeigen das Beleuchtungsfa@@en-Prüfgerät
und zwar die Fig. 1 und 2 den Gegenstand mit den zwei wesentlichen
Teilen und in seiner einfachsten Ausfuhrulgsform. 1 stellt
in allen |
Figuren das Betrachtungsfilter (Filterftjnster) dar, das entweder |
kalt-oder warmtonig ist und in welchem sich ein oder mehrere
durch- |
sichtige oder durchscheinend oeffnungen (Früflöcher) befinden.
Die |
Öffnungen sind mit 2 bezw. 2a bezeichnet, Die Fig. 5 und 6
zeigen das |
Betraohtungsfilter (Filterfenster) 1 und die Öffnungen 2, 2a
in Ver- |
bindung mit einem Durchsichtssucher nach Art eines umgekehrten |
galiläischen Fernrohres mit den Zahlen 9 und 14. Die Fig. 3
4, 5, 6, 7 |
zeigen eine weitere Vervollkommnung des Beleuchtungsfarben-Frufgerätes |
und zwar in der Richtung, daß zugleich mit der Beleuohtungsfarben- |
prüfung auch das für das herrschende Licht notwendige Kompensation- |
Aufnuhmefilter festgestellt wird. Vor oder auch hinter dem Betrachtungsfilter 1
ist eine glasklare oder durchscheinende Transparentscheibe 4 angeordnet, die mehrere
farbige, in der Extinktion von einander abweichende Felder 5 besitzt. Die Transparentsoheibe
4 mit den Parbfeldern 5 ist vor oder hinter dem BetraohtLmgsfilter 1 beweglich angeordnet
und zwar ist lt. Fig. 3 und 4 die Transparentscheibe seitlich in den Führungen hin-und
her schiebbar, während in Fig. 7 die runde Transparentscheibe 4 mit den Farbfeldern
5 um die eigene Achse mittels Griffkranzes beweglich ist. Die Trasparentscheibe
4 mit den Farbfeldern 5 kann selbstverständlich vor oder hinter dem Betraohtungsfilter
1 angeordnet sein. Die Farbfelder 5 sind im Gerät voneinander unterscheidbar bezeichnet,
sei es mit Zahlen wie in Fig. 3 und 4 oder mit anderen Erkennungszeichen. Die Bezeichnungen
stehen mit den zu verwendenden Korrektions-Aufnahmefiltern in Beziehung und zwar
derart, daß immer eine Bezeichnung einem, A ufnphmefilt er bestimmter Extinktion
entspricht.
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Die Arbeits- und Wirkungsweise des Beleuchtungsfarben-Prüfgerätes
ist folgende : Mit dem Betzaohtungsfilter 1 wird durch die Öffnungen (ruflocher)
2,2a ein weißer oder neutralgrauer Teil des aufzunehmenden Gegenstandes anvisiert.
Besitzt der Gegenstand keinen weißen oder neutralgrauen Teil, dann kann man sich
dadurch helfen, daß man sich eine solche neutrale Beobachtungsfläche schafft, indem
man auf den Gegenstand selbst oder in dessen Nähe einen farblosen Gegenstand, z.
B. ein unfarbiges Taschentuch oder ein Zeitungsblatt, legt und diesen dann anvisiert.
Oder aber es kann ein dem Gerät beiliegendes neutralgraues oder helles unfarbiges
Testblatt zur Betrachtung bezw.
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Prüfung mittels der Filterscheibe 1 benützt werden, indem das Testblatt
mit der linken Hand in Sehweite gehalten und mit dem Gerät anvisiert wird. Es kann
aber auch der wolkige Himmel als Testobjekt dienen. Auf keinen Fall darf aber die
betrachtete, von dem zu prüfenden Beleuohtungslioht beschienene Fläche des aufzunehmenden
Gegenstandes eigene Farben besitzen, sie muß also farblos sein
Betrachtet
man nun eine neutralgraue Fläche des aufzunehmenden Gegenstandes, bezw. das Testblatt
oder den wolkigen Himmel mit dem Betrachtungsfilter 1 durch die farblosen Prüflöcher
2, 2a, so werden die anvisierten Teile immer andere Farben zeigen, als man sie mit
freiem Auge wahrnimmt. Erscheinen die farblosen Prüflöoher bei Verwendung z. B.
eines kalttonigen (blaugrünen) Betrachtungsfilters 1 nicht rosa, sondern z. B. weißlich
oder violett, so ist dies ein Beweis, daß Blaulicht vorherrscht und man muß in diesem
Falle ein warmtoniges, z.B. bernst einfarbiges Filter benützen.
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Mit den Vorrichtungen gemäß Fig. 3, 4,5,6 und 7 ist die Bestimmung
des zu verwendenden Aufnahmefilters dadurch erleichtert, daß man vor die Pruflöoher
2, 2a des Betrachtungsfilters 1 die Transparentsoheibe 4 mit den Farbfeldern 5 solange
vorschiebt, bezw. dreht, bis das erste Prüflooh rötlich erscheint. Der Unterschied
in der Färbung zwischen dem mit dem Farbfeld bedeckten Prüflooh 2a und dem unbedeckten
Fruf-
loch 2 Ist das sicherste Kittel, um eine Parbstiahigkeit des
Belouoh- |
tungslichtes zu erkennen. Die Bezeiohnwngsarten der Farbfelder
geben |
dann das zu verwendende Korrektions-Aufnphmefilter an. Die Prüfung bezw. Messung
der Beleuchtungsfarbe und die Feststellung des notwendigen Aufnahmüfilters erfolgt-zeitlich
betrachtet-fast
momentan npoh dem Durchblick durch das Filterfenster 1. |
n s p x U 0 h e : |
- ia--e-Nr--. MsprU. ohe : |
1,) Gerät zur Kontrolle der Farbtemperatur bei photographischen |
Aufnahmen, gekennzeichnet durch eine einfärbige Filtersoheibe |
mit einer oder mehreren Offnungen.