DE1719538C - - Google Patents
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Description
Bs sind bereits als Bodenbelag« verwendete Verbundmaterlallen
bekannt, die aus einem Jutefllz als Unterschicht, einem aufgenadelten Jutegewebe als
Mittelschicht und einer Kunststoffbesohichtung als
Oberschicht bestehen. Die Verbundmaterialien dieser Art haben jedoch den Nachteil, daß die Streichpaste
beim Besohlohtungsvorgang verhältnismäßig tief in
das Jutegewebe und den Filz einschlägt, wodurch das Material leicht hart und brettig wird. Außerdem
muß man auf diese Weise unnötig viel Beschichtung »q auftragen, was die Herstellung des Materials naturgemäß
verteuert. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu beseitigen
und dadurch zu einem Verbundmaterial zu kommen, das nicht nur über bessere Gebrauchseigenschaften
verfügt, sondern auch wirtschaftlicher herzustellen ist. Die Lösung der gestellten Aufgabe bei einem
Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Verbundmaterials durch Aufnadeln einer Mittelschicht
auf eine Unterschicht aus Filz und anschlie- ao ßendes Beschichten der Mittelschicht mit Kunststoff
zur Herstellung einer Oberschicht besteht erfindungsgemäß darin, daß man als Mittelschicht eine Kombination
von Jutekettfäden und einer Kunststoffolie oder einer Kreppapierbahn aufnadelt. Durch diese as
Maßnahme wird einerseits das zu tiefe Einschlagen der Beschichtungspaste im Verlauf des Herstellungsvorgangs
vermieden. Andererseits hat man den Vorteil, daß die Jutefäden in Kettrichtung für eine
genügende Zugfestigkeit bei der Herstellung sorgen, man aber die Schußfäden einspart, wodurch eine
weitere Verringerung der Herstellungskosten erzielt wird. Dies ist ein zusätzlicher wirtschaftlicher Vorteil.
Für die Zwecke der Erfindung können alle herkömmlichen Kunststoffolien verwendet werden. Insbesondere
eignen sich Folien aus Polyäthylen oder weichgestelltem Polyvinylchlorid. Die Dicke dieser
Folien kann verhältnismäßig gering bemessen werden und beispielsweise in der Größenordnung von etwa
0,06 mm liegen. Bei Verwendung von Polyäthylenfolien kann es im Verlaufe der Herstellung des
Verbundmaterials, d. h. beim Gelieren der Beschichtungspaste, zu einem Anschmelzen oder Schmelzen
der Folie kommen. Dies bringt jedoch keinen qualitätsmäßigen Nachteil, da das angestrebte Ziel,
ein zu tiefes Absinken der Beschichtung in den Filz zu vermeiden, voll erreicht wird. Trägt man, wie
dies im allgemeinen üblich ist, die Kunststoffbeschichtung in mehreren Pastenstrichen auf, so
wirkt die vorhandene Grundbeschichtung dann als Sperrschicht für die weiteren Pastenaufträge.
Verwendet man an Stelle einer Kunststoffolie ein Kreppapier, so wird man im allgemeinen stärkeren
Papieren dieser Art den Vorzug geben. Es können, um ein Beispiel zu geben, Kreppapiere mit einem
Gewicht in der Größenordnung von etwa 150 g/qm verwendet werden.
Kreppapier aufgeklebten oder auf sonstige Welse befestigten Jutekettfäden richtet sich naoh den
Erfordernissen des Einzelfalles. Es hat sich gezeigt, daß besonders gute Ergebnisse erzielt werden, wenn
auf 10 cm Breite der Folie bzw. des Papiers IS bis 35, vorzugsweise 25 bis 30, Kettfäden kommen.
Die Ausführung des neuen Verfahrens erfolgt gewöhnlich iu der Weise, daß man zunächst entweder
die mit Jutekettfäden versehene Kunststoff* folie oder Kreppapierbahn auf den Filz aufnadelt
oder beim Nadelprozeß die Jutekettfäden lose auf den Filz auflegt, sie mit der Folie oder dem Krepppapier
abdeckt und dann durch Nadelung fixiert. Auf dieses so vorbereitete Material wird dann in
mehreren Arbeitsgängen die Beschichtung als Fastenschicht aufgetragen. Sie bildet nach Fertigstellung
die Oberschichte des neuen Verbundmaterials.
Die Oberschicht des gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellten Verbundmaterials, für die
als Beschichtungsmaterial im allgemeinen Polyvinylchlorid in Betracht kommt, kann noch einer abschließenden
Veredelung unterworfen werden. Beispielsweise kann die Beschichtung in an sich bekannter Weise tief geprägt werden, wobei man
die Möglichkeit hat, in die Vertiefungen Einlaßpaste zu streichen. Hierauf kann gegebenenfalls noch eine
transparente Deckschicht aufgebracht werden, die nochmals geprägt werden kann.
Das nach dem neuen Verfahren hergestellte Verbundmaterial
eignet sich insbesondere für Bodenbeläge. Es kann aber auch mit Vorteil für andere
Zwecke verwendet werden, bei denen man Verbundmaterialien benötigt, beispielsweise für Wandverkleidungen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Verbundmaterials durch Aufnadeln einer
Mittelschicht auf eine Unterschicht aus Filz, insbesondere Jutefllz, und anschließendes Beschichten
der Mittelschicht mit Kunststoff zur Herstellung einer Oberschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Mittelschicht eine Kombination von Jutekettfäden und einer Kunststoffolie oder
einer Kreppapierbahn aufnadelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß man beim Nadelprozeß die
Jutekettfäden lose auf den Filz auflegt, sie mit der Folie oder dem Kreppapier abdeckt und dann
durch Nadelung fixiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Kunststoffolie oder
Kreppapierbahn verwendet, auf der die Jutekettfäden befestigt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Breite von 10 cm
der Kunststoffolie oder Kreppapierbahn 15 bis 35, vorzugsweise 25 bis 30, Jutekettfäden kommen.
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