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Die Erfindung betrifft einen Transportwagen für Kettbäume und webfertig
vorbereitete Ketten mit zwei von Säulen des Transportwagens getragenen, horizontal
und vertikal verstellbaren, zur Aufnahme für die Schäfte und für den Lamellenkasten
dienenden Auslegern und mit einem selbsthemmenden Getriebe, über welches die Ausleger
in einer Richtung verstellbar sind.
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In jüngster Zeit sind Webmaschinen entwickelt worden, auf welchen
zwei und drei nebeneinanderliegende Stoffbahnen gleichzeitig gewebt werden. Die
Webschäfte und Lamellenkästen dieser Webmaschinen sind sehr lang und daher so schwer,
daß sie von Hand nicht mehr in die Webmaschine eingesetzt werden können. Außerdem
werden zur Vermeidung längerer Stillstandzeiten der Webmaschinen die Kettfäden außerhalb
der Webmaschinen in die Webschäfte eingezogen und mit Lamellen versehen.
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Zum Transport der Kettbäume, der Webschäfte und des Lamellenkastens
der so webfertig vorbereiteten Kette sind Transportwagen der eingangs genannten
Art bekanntgeworden. Diese bekannten Transportwagen weisen eine hydraulisch betätigbare,
die Kettbäume tragende Hebeeinrichtung auf, über welche die Kettbäume in die Webmaschine
eingesetzt werden können. Ferner sind zwei galgenartige, mehrteilige Ausleger vorgesehen,
die das bis zu 300 kp schwere, aus Webschäften und Lamellenkasten bestehende Geschirr
tragen, und deren Höhenlage über ein selbsthemmendes Getriebe einstellbar ist. Der
Nachteil dieses Transportwagens liegt darin, daß die beiden zweiteiligen mit je
zwei senkrechten Scharnieren versehenen Ausleger frei und unabhängig voneinander
leicht verstellbar sind, wodurch das genaue und parallele Einsetzen der Webschäfte
und des Lamellenkastens in die Webmaschine große Aufmerksamkeit und hohe Geschicklichkeit
der Bedienungsperson erfordert. Außerdem kann durch unbeabsichtigtes Ausschwenken
der leicht beweglichen Ausleger die Bedienungsperson gefährdet werden.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile liegt der Erfindung die technische
Aufgabe zugrunde, einen Transportwagen der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß die beiden Ausleger des Transportwagens starr sind und eine Verstellbewegung
des einen Auslegers zwangläufig die gleiche Verstellbewegung des anderen Auslegers
zur Folge hat.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Ausleger Spitzenausleger
sind, daß jedem Spitzenausleger ein Zuglenker und ein an einer Kurbel, an welcher
mittig ein hydraulisch betätigbarer Kolben angreift, angelenkter Grundausleger zugeordnet
ist, daß an den Säulen zwei Wellen ortsfest gelagert sind, von denen die eine Welle
mit den Kurbeln und die andere über das selbsthemmende Getriebe verdrehbare Welle
mit den Zuglenkern fest verbunden ist.
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Mit diesem so ausgebildeten Transportwagen ist es möglich, selbst
schwerste Lasten horizontal und vertikal in einfacher Weise sehr genau zu dirigieren.
Eine Beschädigung der Ketten und der Webschäfte sowie ein unbeabsichtigtes Ausschwenken
der Ausleger ist dabei so gut wie ausgeschlossen.
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Es sind zwar bereits Wippkrane bekannt (deutsche Patentschrift 624
589), bei welchen an dem Spitzenausleger ein Zuglenker und ein Grundausleger angelenkt
sind, wobei einer dieser Lenker an einer Kurbel angelenkt ist, welche ebenso wie
der andere Lenker um eine ortsfeste Achse über Stellmittel verdrehbar ist. Diese
bekannten Wippkrane haben jedoch die Ausbildung und Steuerung der Ausleger der eingangs
genannten Transportwagen bisher nicht beeinffußt. Das dürfte nicht zuletzt darauf
zurückzuführen sein, daß die Spitzenausleger dieser Wippkrane nicht dazu dienen,
eine Last unmittelbar an eine bestimmte Stelle zu bringen. Die Last ist hierbei
nämlich nicht unmittelbar am Spitzenausleger, sondern an einem Seilzug angehängt,
über welchen die Last gehoben und gesenkt wird. Außerdem ist es hierbei erforderlich,
die Wickelvorrichtung für das Seil in besonderer Weise zu steuern, wenn beispielsweise
bei einer Horizontal-Verstellung der Spitzenrolle des Spitzenauslegers die Last
in gleicher Höhe verbleiben soll.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt A b b. 1 eine Seitenansicht der Geschirreinlegeeinrichtung mit einem in
unterster Lage befindlichen Spitzenausleger, A b b. 2 eine Seitenansicht der Geschirreinlegeeinrichtung
mit einem in oberster Lage angeordneten Spitzenausleger, A b b. 3 eine Vorderansicht
der Geschirreinlegevorrichtung.
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In allen Abbildungen ist der übersichtlichkeit halber der eigentliche
Transportwagen, auf dem auch die Hebeeinrichtung für die Kettbäume angeordnet ist,
nicht dargestellt.
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Der in den Abbildungen dargestellte rohrförmige Träger T ist ein Teil
des Transportwagens. Auf dem Träger T sind zwei Säulen 1, 2 angeordnet, die aus
jeweils zwei Tragplatten 1 a, 1 b bzw. 2 a, 2 b gebildet
sind, in welchen zwei Wellen 3, 4 gelagert sind. Auf der Welle 3 sind zwei
Zuglenker 5, 6 befestigt. Die Schwenkbewegung der Zuglenker 5, 6 erfolgt
über ein selbsthemmendes Getriebe, das aus einem auf der Welle 3 befestigten Schneckenrad
7, einer Schnecke 11 und einer Handkurbel 12 besteht. Mit der Welle 4 sind zwei
Kurbeln 21, 22 fest verbunden, an denen an den Stellen 19, 20 die Kolben
17, 18
zweier Hydraulikzylinder 13, 14 angelenkt sind, die
an
den Säulen 1, 2 an den Stellen 15,16 verschwenkbar gelagert sind. An jedem Zuglenker
5, 6 ist an den Stellen 23, 24 ein Spitzenausleger 25, 26 drehbar befestigt, wobei
die beiden Spitzenausleger 25, 26 über eine Achse 27 miteinander verbunden sind.
Im Bereich der Spitzenausleger 25, 26 greifen an der Achse 27 Grundausleger 28,
29 an, die an den Stellen 30, 31 an den Kurbeln 21, 22 angelenkt sind. Wie aus den
Abbildungen ersichtlich, werden die beiden Spitzenausleger 25, 26 abhängig voneinander
sowie parallel zueinander verstellt. Dabei erfolgt über die hydraulisch betätigbaren
Kolben 17, 18 die Höhenverstellung und über das selbsthemmende Getriebe die
Horizontalverstellung der die Webschäfte und den Lamellenkasten tragenden Spitzen
32, 33 der Spitzenausleger 25, 26.